DD: Militanz oder Mackertum? Kritische Sponti-Auswertung der FAU

Symbolbild

Wir wurden gebeten unseren Redebeitrag vom 03. 04. (NOPE-Demo) online zu stellen. Dieser Bitte kommen wir natürlich gerne nach und hoffen, dass sich eine konstruktive Diskussion entfaltet.

 

Redebeitrag „Militant oder Macker außer Rand und Band?“

 

Am 27.03. zog eine Spontandemonstration im Anschluss an die NOPE-Demo durch die Dresdner Neustadt, die von einigen Teilnehmenden der FAU als politisch unhaltbar empfunden wurde. Wir sind beschämt über diese kopflose Aktion, die Menschen verletzt und viel politisches Porzellan völlig grundlos zerschmissen hat. Vor Ort selbst waren wir vor Wut und Ekel den Tränen nah und hoffen auf das Verständnis und die Reflektion unserer Genoss_innen.

 

Was ist passiert?

Direkt nach der Abschlusskundgebung der NOPE-Demo am 27.03., bei der auch die Toten Hosen Support leisteten, formierte sich spontan noch eine Minidemo durch die Neustadt. Voran lief ein schwarzes Blöckchen. Diese Spontandemo wurde im Laufschritt und mit viel Pyrotechnik durchgeführt. Durch die Mischung aus Pyro, Tempo, Männerdominanz und kehlige Sprechchöre empfanden wir die Außenwirkung eher wie einen aggressiven Lynchmob, der genauso gut Dynamo-Parolen hätte rufen können. Aus der Demo heraus kam es zu einer Entglasung des Kiezklubs und zwei Verletzten unter Passant_innen. Einer davon ist nach Aussagen mehrerer Freund_innen vor Ort selbst Antifaschist. Er wurde Opfer einer Eskalation, als er sich Aktionen entgegen stellen wollte, die er für nicht zweckmäßig hielt.

 

Inszenierung vs. politisches Ziel

 

Wir sprechen uns dafür aus, dass bei politischen Aktionen Klarheit über die Ziele und den gewünschten Effekt erlangt wird, welche dann in der Aktion nach Möglichkeit umgesetzt werden. Es ist klar, dass diese bei spontanen Aktionen nicht vorher diskutiert und abgestimmt werden können. Trotzdem kann mensch vor und während solcher Aktion mitdenken und durch das eigene Verhalten oder Meinungsäußerung das Ziel deutlich machen.

 

Bei der Sponti letzten Montag haben wir nun folgendes wahrgenommen: Gefährdung von Passant_innen, u.a. Kindern, von Hunden, von arglosen Teilnehmenden der Sponti selbst und von überhaupt nicht beteiligten Aktivist_innen, die im Nachgang trotzdem von staatlicher Repression betroffen sein können. Die Entglasung und Einschüchterung des Kiezklubs, Darstellung von Aktions- und Gewaltbereitschaft. In diesem Kontext Wasser auf die Mühlen konservativer und rechter Kritiker_innen, sowie Grundlage für herben Spott aus der bürgerlichen Presse.


Wenn dies das Ziel der Demo war, dann wären wir der Aktion gern fern geblieben.

 

Warum sprechen wir in diesem Zusammenhang von Männerdominanz und Mackertum? Ohne hier zweckfrei Genderdebatten nachskizzieren zu wollen, meinen wir damit ganz konkret: Aggressives, martialisches Gebaren ohne Sinn und Verstand. Wer vermummt sich am dunkelsten, wer legt die rauste und aggressivste Stimme beim Sprechchor an den Tag, wer muss vor aller Augen die krasseste Aktion begehen, wer muss Kritiker_innen mit einem Schlag oder Tritt k.o. setzen? Das Ganze wirkt wie eine Neandertaler-Karikatur: Wer am heftigsten die Keule schwingt, hat das politisch größte Gewicht. Ja, es wäre schön, wenn unser sozialisiertes Geschlecht nicht mehr diese Relevanz hätte und ja, es gibt genug gute Gründe für Vermummung. Aber was soll diese grundlose Selbstinszenierung?

 

Wir dachten wir schließen uns einer Sponti an, die für die Rechte von Geflüchteten und für massenhaften Antifaschismus einsteht und diese Werte über die angemeldete Demo hinaus noch einmal in die Neustadt trägt. Eine Sponti die auch dafür wirbt, öfters wieder auf die Straße zu gehen. Tatsächlich hat diese Sponti diese Ziele massiv beschädigt.

Eigentlich ist Anschlussfähigkeit in aller Munde. “Leute lasst das Glotzen sein, reiht euch in die Demo ein!” ist ein vielgerufener Sprechchor und fiel auch während der Sponti. Auch sonst wird immer wieder davon gesprochen, dass mensch sich mehr Leute bei den Demos wünscht.

 

Dieses Motto war bei dieser Spontandemonstration jedoch mehr als unglaubwürdig. Das fängt dabei an, wenn eine Demonstration sofort losrennt ohne Rücksicht auf die Gruppe. Das wirkt nicht gerade souverän und viele Leute bekommen es so schnell nicht mit oder kommt nicht hinterher.

 

Das schwarze Blöckchen und der aggressive Aufzug ziehen eine klare Grenze zwischen dem Mob und dem Rest auf der Straße. Die kopflosen Aktionen und die völlige Eskalation lassen viele Leute schnell verschwinden: Leute mit Verantwortung, die nichts riskieren können, oder die sowieso schon Angst vor den Cops haben. Übrig bleibt ein kleiner Haufen, der sich dann darüber aufregt, dass er allein ist.

 

Militanz und direkte Aktion bedeuten für uns, NICHT an einen Staat und seine Institutionen zu appellieren und darauf zu warten, dass sich etwas ändert. Solche Aktionen sind unserer Meinung nach legitim. Gewalt gegen Mitmenschen jedoch, auch wenn sie auf der anderen Seite eines politischen Konflikts stehen, sollte aus Humanismus heraus eine kalkulierte letzte Option sein. Das soll im Klartext heißen: Gewalt aus dem Mob heraus gegen Einzelpersonen ist fast nie zu tolerieren!


Des Weiteren sind öffentliche Proteste denkbar ungeeignet, um direkte Aktionen zu forcieren.


Einerseits befördern solche Situationen ein Hochschaukeln und Unübersichtlichkeit. Das kann zu Fehleinschätzungen und Handlungen führen, die später als untragbar empfunden werden oder die mensch gut mit anderen Mitteln hätte lösen könnte. Andererseits sollten direkte Aktionen möglichst den Schaden für unbeteiligte Dritte ausschließen. Das ist mit Bengalos und LaBombas eher nicht der Fall, wenn sich zB. Kinder und Hunde in der Nähe befinden. Außerdem war durch die aufgeheizte Stimmung die Äußerung von vertretbaren politischen Meinungsverschiedenheiten nicht mehr möglich.

 

Schließlich gefährdet mensch sich und andere Genoss_innen durch Aktionismus in diesem Setting selbst. Das rücksichtslose vorneweg rennen der Sponti, hatte viele zerstreute Teilnehmende zur Folge, die wohl eine gute Angriffsfläche geboten hätten. Das Risiko erwischt oder gefilmt zu werden, in eine Aktion einbezogen zu werden die mensch so nie erwartet hätte, oder von Zivilpolizist_innen festgesetzt zu werden war sicher höher als bei einer durchgeplanten klandestinen Aktion.

 

Die Ziele sollen im Weg erkennbar sein!“

Wollen wir Menschen überzeugen, für eine Welt ohne Staat und Kapital zu kämpfen, sind wir heutzutage in der Beweispflicht, dass dies möglich ist. Schließlich ist es nicht unser Ziel, wie Rattenfänger_innen mit einem fernen sozialistischen Paradies zu locken, sondern mit grundlegend anders gestrickten Strukturen und Konzepten zu überzeugen.

 

In diesem Sinne dürfen, ja müssen von einer emanzipatorischen Bewegung gewisse Dinge zu erwarten sein, nämlich:

  • dass unsere Aktionsformen mit unseren Aktionszielen in Einklang stehen
  • dass politischen Aktionen so integrativ wie möglich sind
  • dass die Gefährdung der Teilnehmenden und Unbeteiligter minimiert wird
  • dass Feminismus mehr als Retweet ist, sondern in unserem reflektiertem Verhalten erkennbar ist
  • dass Aktionen auf Sachlichkeit, Verhältnismäßigkeit und Vermittelbarkeit überprüft werden
  • und dass die Einschränkung von Freiheit und Unversehrtheit Anderer eine ultima ratio bleibt!

Mit dieser Sponti wurde ein bürgerliches Klischee bestärkt: die Linksradikalen als wütender Mob, die zu keiner Diskussion bereit sind. Von so etwas haben wir wirklich schon genug in der Welt.

 

Wir wollen hier kein Urteil zu direkten Aktionen gegen den Kiezklub fällen. Auch wollen wir nicht spontane direkte Aktionen generell verurteilen – uns fallen eine Menge guter Gründe ein, in denen mensch genötigt ist, spontan und couragiert zu handeln. Die Frage ist nur, ob eine Aktion genauso gut in einem besseren Setting stattfinden könnte oder unmittelbar notwendig ist.

 

Dies ist leider nicht unser erster Textbeitrag zu Verhaltensweisen auf Demonstration. Traurig macht uns, dass viele Kritikpunkte sich in den Texten doppeln. Der Verdacht bestätigt sich, dass die Kritik an denen vorbei gezogen ist, die sich unserer Meinung nach problematisch verhalten.

 

Uns stellt sich daher die Frage, wie wir in Zukunft damit umgehen. Ob wir unseren Widerspruch vielleicht eben nicht nur in Auswertungstexten, sondern besser ganz unmittelbar auf der Straße formulieren müssen. Gelten wir damit dann als “Nestbeschmutzer_innen” – oder werden wir selbst das nächste Mal auf der Straße liegen?

 

AG Antifa der FAU Dresden

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Stimme euch nur sehr wenig zu. Bin sehr frho das es in Dresden und Sachsen noch wehrhafte Menschen gibt und sich nicht von den eigenen Leuten Sportverbote verteilen lassen.

 

Was wollt ihr von Dresden noch? Die Stadt ist verloren genausowenig interessiert sich die Bevölkerung für eure Utopien deren wunsch marschiert in die entgegensetzte Richtung.

Und deshalb den "eigenen" Leuten auf's Maul hauen. Ich find deine Meinung schieße, lass uns treffen und ich haue dir auf's Maul, oder du mir! Merkste was? 

Sicherlich ist so was im Eifer des Gefechts möglich, hoffe nur, ihr kümmert euch nun um diese Person!!! 

Entschuldigt euch und trinkt ein Bier zusammen, wäre schade auf solchem Weg "Freunde" zu verlieren!!!

Wer kritisieren will, kann das gerne hinterher tun. Wer sich einer Demo in den Weg stellt muss damit rechnen, dass diese reagiert.

"Wer kritisieren will, kann das gerne hinterher tun." klingt wie "Kannst ja hinterher klagen, aber jetzt wirste erstmal in Gewahrsam genommen."

 

Wenn derjenige, der sich einer Demo in den Weg stellt, ein einzelner Polizist ist, oder auch mal zwei, machen größere Antifagruppen mir nicht, dir nichts kert. Während "gewaltfreie" Aktionsgruppen auch schon durch Polizeiketten, die in Überzahl waren, durchgekommen sind.

Wenn derjenige, der sich einer Demo in den Weg stellt, weil er hofft,  die Demoteilis noch auf einer Vernunftebene erreichen zu können, dann wird er zusammengeschlagen. Toll.

 

Und: eine Spontandemo, die suggeriert anschlussfähig zu sein, obwohl sie das nie vorhat, ist Scheiße. Eine Lass-mal-Sachen-kaputtkloppen-Aktion ist -unabhängig davon, dass sie nur selten sinnvoll ist- niemals anschlussfähig, sondern nur was für Menschen, die festere Bezugsgruppen etc. und generell "sportlicher" sind. Wenn ihr eine solche Aktion vorhabt, dann sagt das auch. Dann können alle die, die eine solche Eskalation überfordert, rechtzeitig gehen. Wenn Menschen unbefangen mitgehen und sich dann plötzlich in so einer Aktion wiederfinden, ist das für diese Menschen saumäßig gefährlich und wird in den meisten Fällen nicht dazu  führen, dass sie nochmal was mit der Antifa zu tun haben wollen.

 

Ach und nochwas: Wie hättet ihr reagiert, wenn die Demo Nazis gewesen wären? Oder Bullen, die zu einer Blockadeaktion (direkte Aktion!) kommen? Würdet ihr dann auch antworten "Wer sich einer Demo in den Weg stellt muss damit rechnen, dass diese reagiert"? Wenn ja, dann ist das wenigstens nicht widersprüchlich, aber für meinen Geschmack zu mackerig. Wenn nein: Warum nicht?

?

Wie hättet ihr reagiert, wenn die Demo Nazis gewesen wären? Oder Bullen, die zu einer Blockadeaktion (direkte Aktion!) kommen? Würdet ihr dann auch antworten "Wer sich einer Demo in den Weg stellt muss damit rechnen, dass diese reagiert"? Wenn ja, dann ist das wenigstens nicht widersprüchlich, aber für meinen Geschmack zu mackerig.

Was ist denn daran mackerig? Das ist das normalste auf der Welt. Oder erwartest du, dass Nazis oder Bullen sagen, oh, Leute im Weg, da geh ich eben wieder heim.

Was los? Überdosis Safespace?

Nein ich denke nicht, dass ich damit rechnen sollen müsste, dass meine Genoss_innen mich niederschlagen, wenn ich ihre Aktion kritisiere. Nein verdammt! Und wenn doch, dann sind das vielleicht nicht meine Genoss_innen (denn das sind denkende Menschen, die für die Menschen mit wann immer möglich, menschlichen Mitteln kämpfen). Hier wird rumgeknurrt die FAU wäre hier so handzahm, dass sie auf der "freiheitlich demokratischen" Grundordnung stünde und dabei fallen doch genau diese Statements hier noch hinter den (theoretischen) Anspruch der "freiheitlichen demokratischen" Grundordnung zurück. Können wir uns bitte bewusst machen, dass wir hier nicht von revolutionären Kämpfen reden oder von der Attacke durch militante Nazis sondern das hier einer gegen viele K.O. geschickt wird, den mensch auch einfach hätte wegschupsen können und sagen "verpiss dich!"? 

 

Der Unterschied zwischen einem_r Revolutionär_in und einem_r Hool oder Söldner_in ist für mich, dass erstere_r immer bedauert wenn er oder sie Gewalt anwenden muss. Das sehe ich hier irgendwie nicht.

.

den mensch auch einfach hätte wegschupsen können und sagen "verpiss dich!"

Wäre er denn dann gegangen? Als ob das nicht versucht wurde. Das setze ich zumindest vorraus. Aber die eigene Erfahrung lehrt mich, dass das nicht funktioniert.

1. Sicher ist auch die FAU froh, dass es noch wehrhafte Menschen gibt. FAU-Mitglieder waren in den letzten Jahren selbst oft genug in Anzeigen wegen Widerstand oder Auseinandersetzungen mit Nazis in der Stadt verwickelt, siehe diverse Pressemitteilungen. Die Frage ist nur in welchem Setting und mit welcher Verhältnismäßigkeit findet was statt. Das steht aber auch in dem Text.

 

2. Keine Stadt ist verloren, solch unsinnige Gedanken sind Teil des Problems. Die linke Bewegung in Dresden wächst seit Jahren und setzt immer wieder auch bundesweit inhaltlich Akzente. Das hat Gründe. Klar gibt es mehr rechte Idioten. Das muss aber nicht für immer so bleiben, wenn mensch sich nicht in die Resignation begibt.

Wenn Dresden so verloren ist, warum sieht mensch dann PEGIDA neue, junge Leute auf der Straße, warum gründen sich neue Gruppen (teilweise aus neuen Leute, teilweise Leute die Angebote schaffen für neue Leute sich zu organisieren)? Wenn du von den Verhältnissen vor Ort keine Ahnung hast maße dir doch bitte kein Urteil an. Im Übrigen gehts im Text auch nicht um ein "Sportverbot" sondern um das Abwägen von Aktionsformen. Wenn deine (revolutionäre) Strategie darauß besteht alle umzuboxen die nicht deiner Meinung sind viel Spaß, aber ich halt das für Bullshit...

 

Wenn ich mir die Scheiße hier so ansehe wunderts mich nicht, dass "die Linke" in der Bedeutungslosigkeit steckt über die alle immer so jammern!

Die FAU wurde gegründet um den Trotzkismus zu bekämpfen ohne dabei im stalinistischen Gewand daher zu kommen. Mit dem weitgehenden Verschwinden des Trotzkismus wurde die FAU nicht aufgelöst sondern dümpelte als Auffangbecken orientierungsloser Bolschewiken dahin. Sie nutzt ihre vermeintliche Nähe zur Anarchie um einen autoritären Pazifismus zu verbreiten. Damit steht sie in Wirklichkeit dem reaktionären Mittelstand nahe. Ihre echten Verdienste in Arbeitskämpfen wurden meistens von Mitgliedern erkämpft, die nicht die internen Statuten kennen.

"Auffangbecker orientierungsloser Bolschewiken?" "autoritärer Pazifismus"? lol

Hast du einen Aluminiumhut auf?

Der Black Block der Sponti hat meine volle Solidarität.

Ihr habt alles richtig gemacht.

nicht aus Dresden kommt eine Frage...was hat es denn mit den sog. Kiezklub auf sich...?

Die habe ich mir beim Lesen auch gestellt.

Ist halt so ein Kommerzschuppen im "Szeneviertel", welches angeblich homophobe Türsteher angestellt hat.

Woher die Aussage "Die Kneipe gilt in der linksautonomen Kreisen als rechter Treff" (http://www.dnn.de/Dresden/Polizeiticker/Polizeiticker-Dresden/Brandanschlag-auf-Patzelts-Auto-Bekennerschreiben-liefert-keine-Erkenntnisse) kommt, kann ich auch nicht sagen.

Der Kiezklub beschäftigt unterschiedliche Security-Firmen, gerüchteweise zwischenzeitlich auch diejenigen, die die Klubs "Blue Note" und "Lebowski" engagieren. Diese haben klare Verbindungen ins Pegida-Milieu und auch klar rechtsradikale Einstellungen. Erwiesen ist, dass öfters auch die Security dort steht, die u.a. auch vom Downtown benutzt wird, diese haben zwar selbst POC dabei, kontrollieren aber trotzdem v.a. mutmaßliche "Nordafrikaner" und "Tunesier" rassistisch, schicken diese mit Tricks weg, sind sich also auch bewusst, dass ihr verhalten rechtlich relevant sein kann. Anonsten war mindestens im Herbst letzten Jahres eine rechte Hool-Meute dort zu Gast die vorher mit Bengalos und rechten Sprechchören durch die Neustadt zog und z.T. eindeutige Klamotten trug, weder wurde diesen Personen der Einlass verwehrt, noch die Begebenheit im Nachgang vom Klub zum Thema gemacht. Soweit meine Kenntnisse.

Keine militante Aktion von der sich die FAU nicht distanziert und die sie nicht diffamiert. Egal ob es die EZB Eröffnung war oder jetzt diese low level Sache, in bester Manier wie wir es von den Grünen kennen wird gehetzt. Eigentlich nicht verwunderlich, ist die FAU doch eine Organisation, die felsenfest auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht. Niemals auch nur zu einer Ordnungswidrigkeit bereit, bekämpfen sie im Verbund mit der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen (FdA) jede Veränderung der bestehenden Verhältnisse. Die Zustände in Dresden reichen nicht für eine Kursänderung der Extremismustheoretiker*innen aus, die aus ungeklärten Motiven versuchen unter anarchistischer Flagge zu segeln.

Wie in einem Kommentar zu einem Treffen in Radeberg bereits vor Jahren beschreiben https://linksunten.indymedia.org/en/node/91925 , arbeiten sie dafür sogar mit Quartiersmanagern zusammen. Genauso traurig wie die ungehinderten Pegida Märsche in Dresden machen die sektiererischen Texte der FAU. Dank euch wirds bald die erste Großstadt geben, die eine national befreite Zone ist.

Entschuldige, wenn du denkst, dass sich die FAU von jeder militanten Aktion distanziert, dann hast du entweder keine Ahnung/keine Augen oder machst hier böswillig politisch Stimmung.

 

Auch aus dem Text geht das halt nicht hervor, wenn du lesen kannst. Die FAU freut sich halt über militante Aktionen, bei denen Leute nicht sinnlos einfahren. Denn Repression bindet nunmal immer Geld und Kräfte und tut auch bei genug Leute ihre Wirkung, die dann nicht mehr aktiv sind.

 

Keine Ahnung wer du bist oder warum du dir solche Einschätzungen anmaßt, ich jedenfalls denke, dass es in so einigen Ecken Dresdens  und Sachsens ohne das Engagement vieler FAU'ler_innen deutlich trüber aussehen würde. Ebenso weiß ich nicht, was dich dazu berechtigt der FAU die revolutionäre Intention abzusprechen, wo sie Kapitalverhältnisse tatsächlich und hart angeht und das eben auch konkret bei den Menschen im Alltag und nicht nur auf Flyertexten.

 

Ists nicht linksradikal, wenn keiner blutet? Ist Diskussion über Aktionsformen ein Verstoß gegen den Corps-Geist? Bist du einfach nur ein Autoritärer der gerade Chance zum Stimmungmachen wittert weils ein kontroverses Thema ist?

 

Auf jeden Fall würde ich sagen, komm zu Argumentation und Sachlichkeit zurück oder halt bitte einfach die Klappe.

wegen dem von dir verlinktem text: du weisst ganz genau daß ralf landmesser NIEMALS in der fau oder der fda war und wiederholst hier diese lüge. und nur weil eine ortsgruppe der fau so nen scheiß pazifistischen text veröffentlicht, heisst das nicht das die fau als ganzes das so sieht. die ortsgruppen sind autonom.

Es geht in dem Text nicht um den Ausschluss von Gewalt als letztes Mittel. Wenn ein Nazi jemanden akut bedroht, wenn ein gewaltätiger Nazimob das Viertel angreift, wird wohl niemand in der FAU Dresden sagen "Rührt die nicht an!". Das ist dem Text auch mitnichten zu entnehmen. Es geht ganz konkret um den Fall Mob vs. Einzelperson - warum ist das so schwer zu begreifen?!

Bin da ganz deiner Meinung. Mensch sollte nicht davon ausgehen das die FAU schlecht ist nur weil die in Dresden so gar nicht klar kommen. Ganz im gegenteil, mensch sollte die FAU unterstützen wo mensch kann, nur nicht in Dresden.

Besteht die FAU-Dresden etwa aus Lampenputzern?

Leute machen sponti -> sponti sieht böse aus weil militant (oh bei militanten sachen sind leute vermummt...mhhh komisch) -> trottel will sponti aufhalten -> trottel bekommt eine gewatscht -> fau traurig?   wo isn hier der fehler?

 

lampenputzer triffts!!!!!

Leute machen ne Sponti -> Sponti ist martialisch und gefährdet sich und andere (Kinder, Hunde, unvorbereite Aktivist_innen, Passant_innen) -> jemand erhebt Einspruch -> jemand liegt blutend am Boden -> FAU kritisiert -> in Indymedia-Kommentaren zeigt sich das es wirklich viele Leute gibt die scheinbar keinerlei Idee haben was sie politisch wollen aber echt sauer sind wenn ihnen jemand ihren Gewaltexzess madig macht.

 

Lynchmob triffts!

 

Kommt nehmt euch Fackeln und Forken und geht zum nächstliegenden Fußballverein *kotz*

Du machst es dir aber ganz schön einfach mit dem Lynchmob!

 

Das Demonstrationen oder Kundgebungen in dem Fall das es die Kräfte verhältnisse zulassen, Selbstbestimmt werden ist nicht nur nicht neu sondern auch gewünscht. Martialisch siehts bestimmt aus wenn Leute sich vor Repression und Bullenangriffen schützen oder eben auch die Konfrontation suchen, das ist auch okay so!

Ich habe eher den Eindruck das hier Leute ganz schön beleidigt sind weil sie sich nicht mehr mit ihren Reformistischen Quatsch draufsetzen konnten und die ganze Geschichte eben von Leuten übernommen wurden die weniger Lust auf kooperation als auf Konfrontation haben.

 

Gratulation an alle, die genau dies Durchsetzen! Danke für die Sponti!

 

Smash G20!

 

Vielen Dank für euren Redebeitrag.

 

Mich hatte die ganze Szenerie doch sehr ratlos zurückgelassen. Ich frage mich, warum mensch den Genossen nicht leicht zur Seite schubsen konnte? Er hätte verstanden...

So wundert es mich nicht, dass bis auf ein paar wenige Ausnahmen keine_r mehr in Dresden auf Demos gehen möchte. Mit solchen Aktionen ist die Linke tot.

 

Lasst uns wieder mehr aufeinander achten und Aktionen geplant durchführen!

Gewalt aus dem Mob heraus gegen Einzelpersonen ist fast nie zu tolerieren!

Warum? Ist das unfair? Oder gemein? Was seid ihr nur für Idioten!

Das dachte ich an dieser Stelle:

Gewalt gegen Mitmenschen jedoch, auch wenn sie auf der anderen Seite eines politischen Konflikts stehen, sollte aus Humanismus heraus eine kalkulierte letzte Option sein.

Seit wann haben Humanisten den Begriff Anarchie für sich gepachtet? Linke Moralisten halten uns nur auf.

Bei was? Beim lynchen?! Um was geht es dir denn eigentlich bei linker Politik?

Lynchmob....oder wehrhafte Sponti!

 

ich denke man sollte sich die Freiheit so zu Demonstrieren wie man möchte nehmen. Kritik daran ist zulässig, die Demo aufhalten halt eben nicht.

?

Ich mache keine linke Politik (mehr). Ich bin Anarchist. :p

Es ist einfach nicht sonderlich anarchistisch du Trottel?! Ich zumindest kenn Anarchismus als "Lass dich nicht beherrschen, beherrsche niemanden!" Eine aufgehetzte Meute die im Affekt jemanden umhaut beherrscht ziemlich konkret jemanden.

.. dann waren also diejenigen Leute, die bewaffnet die Revolution vorangetrieben und verteidigt haben alles keine AnarchistInnen? Spanien, Russland etc... Natürlich ist die Auseinandersetzung um die im Text beschriebene Situation eine völlig andere, was jedoch nichts daran ändert, das AnarchistIn zu sein nicht heißt, Gewalt gegen den politischen Gegner kategorisch auszuschließen nur um niemanden "zu beherrschen". Aber dieses postmodernistische pseudo-zivilisatorische Gefasel ist ja leider in der anarchistischen Szene weit verbreitet und es fehlt der Verstand zu begreifen, das Macht auszuüben der einzige Weg zu einer Revolution ist. Nichtsdestotrotz sollte man natürlich überdenken wie weit Gewalt gehen darf und wie weit das sinnvoll ist. 

Natürlich ist eine Revolution ein ganz anderer Schnack! Natürlich muss mensch sich und andere in einer Revolution auch bewaffnet schützen. Gleichzeitig ist es von jeher anarchosyndikalistische Ansicht, dass die Revolution mit einem unbefristeten Generalstreik durchgeführt werden sollte, weil das a) der Praxistest ist, ob auch ausreichend große Teile der Bevölkerung hinter der Revolution stehen und es b) Gewaltanwendung auf ein Minimum begrenzt weil die Kapitalseite und ihr Verteidiger - der Staat - im wesentlichen durch eine andere Waffe handlungsunfähig gemacht werden. Und genau dieses Mischung macht die ulitma ratio aus und so wurde sie auch in Spanien im wesentlichen angewendet. Und ja, die Misshandlungen und Gewaltexsezze die es dort am Rande der revolutionären Aktion gab, waren auch unnötig und beschämend, für die Revolution auch nicht notwendig.

Anarchosyndikalistische Ansicht. Nah an den Kommunisten und Sozialdemokraten. Aber nicht jede_r Anarch@ ist Syndikalist_in. Zum Glück, möchte ich meinen, wenn ich dieses bürgerliche Mimimi hier lese.

Salud a todos!

Indymedia scheint mir ein nicht geeignetes Medium zu sein um über den Sinn und Unsinn von Aktionsformen zu sein.

Der Hinweis der FAU Dresden auf die Ziel-Mittel-Relation ist die eigentliche Kernaussage.

"Zufällig" hat sie auch schon genau erkannt worum es bei dieser Aktion vielleicht tatsächlich ging. "Trolle" finden sich nämlich nicht nur im www (wie ihr unzweifelhaft an den vielen anonymen KOmmentaren hier sehen könnt) sondern eben auch im realen Leben. Die älteren Kolleg*innen im Osten kennen diese noch sehr gut: Die Stasi war immer mit dabei. Die im Westen haben solche Programme zur Destabilisierung offensichtlich vergessen, und sind darum auch sehr anfällig dafür. (es gab mal eine sehr gute Reportage über den 1. Mai in Berlin. Dort haben Journalist*innen der "Lügenpresse" die Ereignisse der Nacht in einen Zusammenhang mit dem von ihnen aufgezeichneten Polizeifunk gebracht. ÜBERASCHUNG: zahlreiche "revolutionäre" Entglasungen, Brandstiftungen und Prügeleien mit der Polizei waren direkt von dieser gesteuert und endeten mit zahlreichen Verhaftungen und/oder waren prima Übungen für Polizeischüler*innen, die halt mal so richtig trainieren sollten.)

 

Kern der Aussage der FAU Dresden war aber vor allem das die Menschen die zu solchen Aktionsformen neigen sich am Ende ganz offensichtlich keine Gedanken über die die Ziel-Mittel-Relation machen und auch sonst ganz offensichtlich über keinerlei Perspektive über den Moment hinaus zu haben scheinen. Das ist nicht revolutionär, sondern zu tiefst dumm.

 

In diesem Sinne bleibt zu hoffen:

(a) das ihr euch eine Strategie und Taktik zulegt die für euch in Bezug auf das Ziel (meiner Meinung nach kann dieses Ziel nur eine Globale Gesellschaft in der es weder eine Ausbeutung des Menschen durch den Menschen gibt, noch die Unterdrückung des Menschen durch den Menschen) zumindest erfolgversprechend erscheint. 
(b) das ihr nicht auf die Trolle im www hereinfallt 

(c) das ihr Situationen auf der Strasse erkennt, die euren Zielen (den kurzfristigen, den mittelfristigen und den langfristigen) entgegenstehen und ihr euch dann entsprechend verhaltet.

Nur war jede anarchistische Bewegung, die von historischer Relevanz war syndikalistisch ;-)

 

Die Erklärung zur Nähe zum Kommunismus (wohl eher Marxismus-Leninismus, Maoismus oder Trotzkismus) und zur Sozialdemokratie bleibst du zudem schuldig.  Bedeuten doch beide letztenendes, dass eine sozialistische Veränderung nur durch die Eroberung der politischen Macht erreicht werden kann und die Sozialdemokratie obendrein, dass Reformismus einen "gerechteren" Kapitalismus schaffen kann. Anarchosyndikalistische Theorie Praxis steht diesem Ansatz mit der Methodik der direkten Aktion und des ökonomischen Kampfes (aka Klassenkampf) 100%ig entgegen, weil sie Selbstermächtigung und individuelle Emanzipation fördert bzw. erreichen kann. Wenn du diesem Ziel nicht zustimmen kannst, solltest du deine eventuelle Selbstbezeichnung als "AnarchistIn" vielleicht nochmal überdenken. Reformen sind darüberhinaus nicht deckungsgleich mit "dem" Reformismus, denn ein Ansatz zur gesellschaftlichen Veränderung muss sich auch daran messen lassen, inwiefern er soziale und ökonomische Verbesserungen für möglichst viele Menschen und freiheitlich auch im hier und jetzt erreichen kann kann. Ansonsten bleibt nichts als quali-Religion.  Kann das eine Theorie nicht ist sie aus progressiver Sicht zu verwerfen. Zum Glück zeigt die Geschichte, dass dies beim Anarchismus/Anarchosyndikalismus nicht so ist.

 

Btw: "Bürgerliches Mimimi"? Ein bürgerlicher Standpunkt ergibt sich aus der ökonomischen Zugehörigkeit zur bourgeoisen/kapitalistischen Klasse. Das den KollegInnen in Dresden zu unterstellen, halte ich für arg gewagt. Oder wirfst du hier einfach mit diffusen Beleidigungen um dich?

Kommunist_innen -> i.d.R. befürwortung der bewaffneten Revolution einer politischen Elite (also vielleicht eher dein Ding?)

 

Sozialdemokrat_innen -> i.d.R.  Vorstellung, dass der Kapitalismus irgendwann abstirbt oder durch Reformen allmählich in den Sozialismus übergeht

 

Bürgerlichkeit -> prokapitalistische Geisteshaltung die aus kapitalistischen Verhältnis als Unternehmer_in oder priviligierte Angestelltengruppen resultiert

 

Anarchosyndikalismus -> Selbstorganisation von Lohnabhängigen entlang der Lebensverhältnisse mit dem Ziel revolutionäre Gegenmacht aufzubauen und Staat und Kapital durch Selbstverwaltungsstrukturen überflüssig zu machen. Durch Selbstorganisation sollen breite Bevölkerungsteile eingebunden, innerhalb der Organisation soll sich radikalisiert werden. Kapitalismus wird durch unbefristeteten Generalstreik beendet und mit selbstverwalteter Bedarfswirtschaft begonnen, wenn dafür die Mehrheiten da sind.

 

Was schlägst du vor 0,1% der Bevölkerung drücken anderen den "Anarchismus" diktatorisch auf oder was?

Was man so von der FAU aus Dresden liest und hört lässt ja tief blicken. In jedem Flyer, auf jedem Sticker, in jedem Redebeitrag von Solidarität schwafeln aber diese nie selbst geben. Ob es in Heidenau darum geht Menschen schlecht zu reden die sich verbal gegen die am Rand stehenden Nazis stark machten und dieses zum Ronnybashing runtergebrochen wurde oder eben diese Sponti die sehr konsequent durch die Stadt zog und dann als Mackerhaufen hingestellt wird. Aber von Leuten die in einer linken Kneipe regelmäßig Schnaps klauen, sich dann wundern das sie gefeuert werden und diese Kneipe dann „bestreiken“ erwartet man ja auch nichts mehr. 

In dieser linken kneipe wurde eine betriebsgruppe rausgekachelt weil sie sich organisiert haben gegen niedriglöhne im anstrich eines sozialen betriebs. (Was große Teile der "antikapitalistischen Bewegung" hierzulande nicht auf die reihe kriegen). Und selbst die chefin musste dann zugeben dass sie nicht beweisen kann ob einer der angestellten oder doch vllt. jemand anderes mit Zugang zum lager sich bedient hat. Aber klar verteidige du mal weiter "linke chefs" und fahr dein de-railing in ner debatte um militanzfetisch. 

Ist euch das nicht peinlich immer noch darauf zu pochen wo doch alle bescheid wissen? Linke dürfen also keine Bar`s auf machen oder Unternehmen gründen? oder was soll dein "linke Chefs" bedeuten?

Und wie da gleich wieder auf "militanzfetisch" geschwenkt wird ist mir ein Rätzel. Soll das son totschlagargument sein?

Gab es ne Rundmail im FAU DD verteiler oder warum wird jetzt so verrückt auf kritik geschossen?

Wer austeilt sollte auch einstecken können.

Wer hat denn das Thema wieder ausgegraben und als sinnlosen Seitenhieb angebracht?

Und ja wenn ich mir die Scheiße hier so durchlese, dann spreche ich bewusst von Militanzfetisch. Ein diferenziertes Verhältnis zu Militanz (die im Übrigen wie so oft behauptet, weder hier noch in einem anderen Text der FAU Dresden grundlegend abgelehnt wird) seh ich hier nicht: hier wird Glasbruch und das umboxen eines Kritikers mit revolutionären Situationen vermischt. Es wird so getan als wäre es das normalste der Welt, dass jemand auf der Straße liegt nach dem er Kritik geäußert hat. Sorry aber das is für mich unemazipatorischer Umgang mit Gewalt. Niemand wird sich aufregen wenn Nazis umgehauen werden um sich oder andere vor Angriffen zu schützen, aber Leute die keine unmittelbare Bedrohung darstellen blutig zu schlagen is einfach scheiße.

Nazis boxt man immer.

Jepp, linke sollten keine Unternehmen führen oder zumindest keine Anarchist_innen, weil in einer anarchistischen Bewegung der Versuch der Gleichberechtigung aller grundlegend sein sollte und weil es genug kollektive Ansätze gibt um halbwegs anarchistisch Betriebe aufzubauen, was ja auch von einer breiten Bewegung akzeptiert wird. Sich nicht über seine Genoss_innen hinweg setzen auch wenns bequemer ist, sich wirklich kollektiv organisieren, DASS ist militantes Denken und Handeln für mich. Und Militanz heißt für mich auch, es sich in seinen Urteilen so schwer zu machen, wie es die eigene Theorie und Ethik erfordert, auch wenn einen die "eigene" Bewegung dafür ans Bein pisst, so wie hier.

nur der verständnishalber... militanz ist für dich eine kollektive kneipe auf zu machen? warscheinlich hatte ich jahre lang ein falsches verständnis von militanz. deshalb gibt es wohl kaum noch militante demos weil alle jetzt kneipen auf machen um ihre militanz zu zeigen.

 

ahoi

einern kleinkapitalistin gegenüber,die zunehmend grauzonig unterwegs ist, und gegen den widerstand der belegschaft und vieler stammgäste, via ihrer wirschaftlichen und staatlich verbürgten machtstellung als kapitalgeberin, durchsetzt dass Menschen mit tätowierter schwarzer sonne in ihrem ach so linkem Laden bedient werden, sollte mensch also solidarisch sein, aber menschen die kritik an aktionsformen üben kriegen aufs maul?

das ist nicht meine vorstellung von antifacshismus...

bin ich umso dankbarer für den Text.

 

Es ist schon echt peinlich, wer hier unter dem Titel "Antifa" mit dem Arsch einreißen, was andere Mühevoll sufgebaut haben. Aber scheiß drauf! Einige scheinen sich in ihret Außenseiterrolle sehr zu gefallen.

 

 

Aufregung gegen Humanismus? Achso, ist Also geil, Einzelpersonen im Mib pkattzumachen? Himmel, was habt ihr geraucht?

 

Eure polit. Message war null. Der Wirkungsgrad minus 1000. Mal wieder heftig in die Klischeekiste Antifa gegriffen. Glückwunsch!

was für eine bande an trotteln in den kommentaren hier. "wer sich einer demo in den weg stellt, wird umgeboxt!" - euch maulhelden kenne ich. sobald derjenige eine polizeiuniform trägt, wird sich schön brav zurückgezogen, mindestens auf wurfdistanz. gibt die cooleren bilder, und besser posen lässt sich's auch. selbst erlebt, u.a. in dresden, auch bei 10facher unterzahl der bullen. den weg freimachen durften dann wieder die ach so "reformistischen" genoss_innen, die mal länger als bis zur mindesthaltbarkeit ihres nächsten sterni über den eigenen politischen anspruch nachgedacht hatten.

 

und als wäre das nicht schon dämlich genug, kommt ihr dann noch an und faselt was von revolutionären notwendigkeiten. als ob in deutschland, in dresden zumal, auch nur der hauch von revolution zu spüren wäre! schön wär's...

 

bevor das falsch verstanden wird: ich kritisiere nicht die sponti an sich; immer eine gute sache, ohne auflagen, bullenanmeldung usw. zu demonstrieren, und die so gewonnene freiheit dann auch zu nutzen - für vermummung, pyro, direkte aktion usw. usf. selbst die nummer, einem (offenbar) genossen aufs maul zu hauen, wäre noch verzeihlich. fehler passieren, damit muss mensch einen (solidarischen) umgang finden. was aber gar nicht geht, sind die verbalmilitanten autoritären charaktere in dieser kommentarspalte.

Wenn sich einer ner Demo / Sponti in den Weg stellt weil ein Yuppietempel was abbekommen hat und ein Nazi von der IB ne Schelle kriegt geht man davon aus das dieser damit ein Problem hat de facto auch ne Schelle verdient hat.

Und.... "den weg freimachen durften dann wieder die ach so "reformistischen" genoss_innen" <--- meinst du ernsthaft die FAU aus Dresden damit?

In welcher Phantasiewelt lebst du denn? XD

 

Die FAU Dresden hat schon lange jede Glaubwürdigkeit verspielt.

Wenn die FAU Dresden ihre "Glaubwürdigkeit" vor InternetmaulheldInnen verspielt zu haben scheint, dann macht sie alles richtig. Weiter so KollegInnen, die progressiven Kräfte in der radikalen Linken sind euch dankbar dafür! :)

Internetmaulhelden? Ernsthaft? Und die Behauptung das die FAU immer den Weg frei macht wenn Bullen die Strasse dicht machen ist dann was?

Getroffene Hunde bellen, hier kann eine Gruppe die gern mit Kritik um sich wirft mit selbiger nicht umgehen.

"Und die Behauptung das die FAU immer den Weg frei macht wenn Bullen die Strasse dicht machen ist dann was?"

 

Was das ist kann ich dir sagen: Etwas, was garnicht in der Reflektion der FAU Dresden steht. ;-)

 

"Getroffene Hunde bellen, hier kann eine Gruppe die gern mit Kritik um sich wirft mit selbiger nicht umgehen."

 

Appropo getroffene Hunde bellen: Das trifft ja wohl am meisten auf die zu, die auf einen fundierten ausführlichen Reflektionsartikel einen Kommentar nach extrem vereinfachten schwaz-weiß Schema in Zweizeiler-Form raushaun und dann mit Kritik nicht umgehen können. MaulheldInnen eben. Liefer eine ebenso fundierte Gegenanalyse oder respektvolle Gegenposition und wir können weiter reden.

Es besteht ein Unterschied zwischen Kritik und haltlosen Anschuldigungen.

Ich bin der Ansicht dass das Kommentar das die FAU die Strasse frei macht auf das kommentar darüber bezogen ist und nicht auf den Text. Vermutlich weißt du das selber aber mit ;-) lässt sich das schon irgendwie einbauen.

Bist du ernsthaft der Ansicht man sollte zu diesem recht unnötigen Text noch eine "fundierte Gegenalyse" schreiben? gibt es in Dresden nicht genug Probleme? Warum muss die FAU denn zu so einer kleinen Spontandemo überhaupt so einen Text auf Indy posten? Ich  vermute ja es geht ihr lediglich um Aufmerksamkeit.

Will dazu auch gar nicht mehr schreiben weil diese Leute es mir nicht wert sind. hab mir gerade nur die comments durchgelesen und fand es schon bezeichnend das die kritik an dem "fundierten ausführlichen Reflektionsartikel" gleich als autoritär oder maulheldentum abgeschmettert werden.

Es geht um Aufmerksamkeit? Das war nun wirklich nicht der Grund, aus dem dieser Text veröffentlicht wurde...

 

Das mit dem "Straße frei machen" habe ich so gelesen, dass es auf eine Situation in der Vergangenheit bezogen war, und nicht generell.

den schluss, dass damit die FAU gemeint war, machst einzig und allein du.

"Die FAU Dresden hat schon lange jede Glaubwürdigkeit verspielt." - das würde mich dann aber doch interessieren, wodurch.

 

Und wenn ich dich richtig verstanden habe, verdiene ich eine Schelle? Weil ich ein Problem damit habe, wenn jemand zu Boden geschickt wird, der die Demo vom Rand aus (oder wollte die Sponti durch den Kiezclub durch?) kritisiert hat, und das "sich der Demo in den Weg stellen" ist?

 

Du solltest vielleicht mal vom Computer weggehen, drüber schlafen, und dann erst weiterschreiben...

Ich komme nicht aus eurer Stadt, höre aber auch nur schlechtes von der dort ansässigen FAU. Aber darum geht es mir nicht. Das Kommentar das du versuchst lächerlich zu machen bezieht sich auf den Text. " ...als er sich Aktionen entgegen stellen wollte, die er für nicht zweckmäßig hielt."  Das diese Aktionen im "Kiezclub" stattfanden ist dem Text der FAU nicht zu entnehmen. Da ist aber dem Kommentarschreiber kein Vorwurf zu machen, meiner Meinung nach.

Warum steht in dem Text nicht das auch ein Identitärer geboxt wurde? (hab ich gerade im Netz gefunden, hier erfährt man ja nur sporadisch was)

Wer gibt vor was "zweckmäßig" ist? Die FAU? ist das nicht autoritär ihrer Seits?

So. Um hier auch mal was positives loszuwerden. Ich danke für diesen Text und stimme zu, dass wohl nicht alles bei dieser Aktion gut lief. Ich denke aber nicht das ein solches Hochschaukeln in feinster "gate"-manier nötig gewesen wäre. Auch die Kritik am vermeindlichen "Mackertum" in Dresden macht das nicht besser. Das Problem lag und liegt in der Kommunikation. Merkt ihr nicht das die Vernetzung und gemeinsame Organisation eigentlich ziemlich schlecht funktioniert und alle ihre eigene kleinen Kämpfe führen? Sorry FAU ich mag euch, aber ich nehme euch nicht wahr. Euch sieht man selten auf Plena und es gibt selten gemeinsame Aktionen (die einen auch ansprechen) und es dauert meißtens Ewigkeiten bis ihr eure Mails lest. Und ich glaube das ist auch ein Teil des Problems - und diese Filterblasen haben nichts mit Mackertum zutun - welches ich übrigens irgendwie nicht so wahrnehme wie ihr. Mir gefällt auch nicht das hier Begriffe wie "Lynchmob" benutzt werden für eine wehrhafte Sponti (welche es auch sehr selten mal so gibt). Mit dem Herumreiten auf "Mackertum" und "Lynchmob" zieht ihr die Diskussion die ihr eigentlich führen wollt wieder in eine ganz andere Ecke - und ob es da erfolgreich ist zu einem zufriedenstellendem Ergebnis zu kommen bezweifel ich.

 

PS: Ich finde es unverantwortlich Kinder mit auf Nopegida-Demos geschweige denn Spontis mitzunehmen.

...für die konstruktive Kritik über die zumindest ich ne runde nachdenken werde.

 

Bzgl. der Kids: Gemeint waren Kids die sich nebst Eltern einfach auf der Straße befanden als die Demo durch rauschte, nicht Kinder die auf die Sponti mitgenommen wurden.

ihr stinkt alle zum Himmel mit eurer Art, die Hälfte scheint nicht einmal den ganzen Vorgang begriffen zu haben.

 

Die Leute auf der Sponti waren nicht politisch unterwegs, da ging es nur um die Randale...und das im Szeneviertel selbst, mit fadenscheinigen Argumenten wird dies nun versucht zu relativieren. Der Club ist auch nicht wegen irgendwelcher eventuellen in der Vergangheit liegenden rassistischen Vorfällen angegriffen worden, sondern weil der Club als nich "Assi-genug" begriffen wird, zu hip halt.

 

Hat das irgendwas mit dem Anliegen der vorangegangen Demo zu tun? Eher nicht. Hier hat sich nur angestaute Wut ihren Weg gesucht. Zur Not auch mit Gewalt gegen die eigenen Leute, wenn diese die Gewlt nicht als Zielführend erachten.

Die Leute auf der Sponti waren nicht politisch unterwegs, da ging es nur um die Randale

Kennst du alle, wa? Und auch das sie nur ma bissl Randalieren wollten haben sie dir groß und breit erklärt.

und das im Szeneviertel selbst

Neustadt? Szeneviertel? Dass kann nur jemand sagen, der relativ jung ist und oder in einer Blase lebt. Oder meinst du Yuppie- und Hippsterszeneviertel?

Der Club ist auch nicht wegen irgendwelcher eventuellen in der Vergangheit liegenden rassistischen Vorfällen angegriffen worden

Da steht doch weiter oben in den Kommentaren glatt das Gegenteil.

sondern weil der Club als nich "Assi-genug" begriffen wird, zu hip halt

Dann hätte es ja fast jeden "Club" in der Neustadt erwischen müssen.

Hat das irgendwas mit dem Anliegen der vorangegangen Demo zu tun? Eher nicht. Hier hat sich nur angestaute Wut ihren Weg gesucht

Und das ist doch in Ordnung. Wird ja niemand gezwungen mitzumachen.

Zur Not auch mit Gewalt gegen die eigenen Leute, wenn diese die Gewlt nicht als Zielführend erachten.

Wenn sie im Weg rumstehen... Natürlich hätte der Block auch stehen bleiben können um darüber zu plenieren, ob denn irgend jemand jetzt Bauchschmerzen mit der Aktion hat. Und dann wäre - wie immer - nix passiert. Ernsthaft, wenn ich eine Aktion(sform) nicht als zielführend erachte, nehme ich nicht Teil. Aber in der Regel lasse ich sie geschehen. Und meist solidarisiere ich mich dennoch hinterher. Ich will nämlich nicht so ne dumme Spalterscheiße machen wie Attack damals in Heiligendamm. Und wie sie es vermutlich bald wieder in Hamburg tun.

 

Ob friedlich oder militant - wichtig ist der Widerstand!

Oer nicht?

hat sich denn der fälschlicherweise umgeboxte genosse vor ort als genosse zu erkennen gegeben? haben andere leute die ihn kannten versucht darauf einzugehen? warum hat er sich überhaupt in den weg gestellt?

a) nein er gab sich als solches nicht zu erkennen aber auch als nichts anderes

 

b) nachdem er am Boden lag, ja, vorher ging alles wohl recht schnell

 

c) nach Aussage seiner Freunde, weil er die Aktion so einschätzte, dass sie antifaschistische Arbeit im Kiez zurückwirft und er darauf keinen Bock hatte

Traurig darüber zu diskutieren. Immer wieder wehren sich linke Wissenschaftler und Aktive gegen diese Gleichsetzung - extreme Rechte und extreme Linke. Mal von der Begrifflichkeit abgesehen - Auftreten der Linken sollte dann dem auch entsprechen, falls nicht, leitet genau solches Handeln, wie auf beschriebener Demo, Wasser auf die Mühlen der Demokrtie- und Freiheitslehrer (Gauck z.B.) So könnte mensch sich ein Gespräch vorstellen: "Du, gestern ist wieder so`ne Mini-Herde durch die Neustadt getrampelt." "Ja, und worum ging`s?" "Irgendetwas herumgegrölt habn`se und dann bekam einer was auf die Fresse, wie immer bei solchen Demos." "Also Linke?" "Ist mir egal, Rechte oder Linke, Krawall und aufs Maul - nicht mein Ding!"

Liebe Demonstranten, sorgt erstmal für Masse, dann sieht vieles anders aus.

Ich bin kein Pazifist, ich finde Steine schmeißen fein!

Ohne Kompromisse, das muss halt manchmal sein.

Wenn es dumm läuft kann das Geschoss auch in den eignen Reihen landen,

Militanz ist wichtig habt ihr das noch nicht verstanden?

Wenn der Kleinwagen brennt, dann gibst du's endlich zu:

Ich bin viel konsequenter als du.

 

Also nicht dass ihr mich falsch versteht, ich bin wirklich reflektiert.

Wir sind doch jetzt schon alle gleich, habt ihr das noch nicht kapiert?

Ohne Hierarchie oder Vorurteil geh' ich offen auf euch zu,

ich erklär euch wie das Leben läuft, ihr hört mir dabei zu.

Am Tag der Revolution werde ich euch befrein:

Ich werde immer konsequenter als ihr sein. Punkt!

Ein Text der FAU Dresden über eine Spontandemonstration in der sächsischen Stadt am 27. März im Anschluss an die NOPE – Demo wurde (wohl auf Wunsch der Dresdener Ortsgruppe) auf Linksunten veröffentlicht und wie erwartet, zahlreich, kommentiert.

 

Kritische, sachliche Auseinandersetzung ist erwünscht und sinnvoll, gerade zum Thema Gewalt, weil es für AnarchistInnen auch Grenzen geben muss. Sie muss aber fundiert sein.

 

Die Einleitungsfrage des Ausgangstextes gibt uns die Richtung vor, Militanz und Mackertum voneinander abzugrenzen. Wie füllt der Text diese beiden wesensfremden Begriffe inhaltlich?

 

Die Praxis der Sponti in der Form, wie sie am 27. März von einem „Schwarzen Blöckchen“ umgesetzt wurde, wird hier mit dem Begriff des „Mackertums“ gleichgesetzt, dessen Zuschreibung sehr breiten Raum eingeräumt wird. So steht diese Begrifflichkeit dann dafür „politisch unhaltbar und kopflos zu sein“,und „dabei Menschen zu verletzen“. Weiterhin für das „Zerschlagen von politischen Porzellan, Laufschritt, Pyrotechnik, Tempo, Männerdominanz, dem Ausagieren als keulenschwingende Neandertaler, kehlige Sprechchöre, die das Ganze als Lynchmob wirken lassen. „ Dann noch für „Unsouveränität, Rücksichtslosigkeit, Gefährdung von PassantInnen.“ Außerdem für „Wasser auf die Mühlen konservativer und rechter KritikerInnen „und schlechtes Medienecho, auch in Form von „herben Spott aus der bürgerlichen Presse“

 

Konkret in diesem Fall für die Entglasung des Kiezclubs und Angriff auf Passant_innen mit zwei Verletzten…

 

Auf den Begriff der Militanz und der Direkten Aktion wird dagegen im Text nur ungenügend kurz ein:

„Militanz und direkte Aktion bedeuten für uns, NICHT an einen Staat und seine Institutionen zu appellieren und darauf zu warten, dass sich etwas ändert.

Allein dieser Satzkonstrukt sollte zeigen, dass es der FAU Dresden nicht darum gehen kann, etwas Grundsätzliches zur Debatte zu leisten oder gar positiv ihre eigene Haltung einzubringen.

 

Der Text erhält uns bewusst Informationen vor z.B. über den Hintergrund des Kiezclubs. Er wird nur lapidar erwähnt „Wir wollen hier kein Urteil zu direkten Aktionen gegen den Kiezklub fällen“. Zudem gibt es auch keine weitere Info über die Auseinandersetzung mit der kritischen Person, die sich der Sponti in den Weg stellt.

 

Natürlich spielt hier die Hauptrolle, dass die FAU Dresden die Gewaltdebatte für sich entschieden hat, was die Auseinandersetzung mit ihrem Text erschwert. Eine Haltung, die nicht erst auf dieser Sponti entstanden ist, sondern die ihren Ursprung bereits vorher hat.

 

Fakt ist, dass es Anarchist_innen gibt, die solch eine „Sponti“ nicht von vornerein die Berechtigung absprechen würden und Vermummung als Selbstschutz ansehen und gesteigertes Tempo nachvollziehen, um bestimmte Ziele möglichst ohne Polizeibegleitung zu erreichen.

 

Wäre es für den G20 Protest konsensfähig, wenn der Grundsatz der FAU Dresden gelten würde, der besagt: „Des Weiteren sind öffentliche Proteste denkbar ungeeignet, um direkte Aktionen zu forcieren“?, was einer allgemeinen Forderung gleichkommt, weil es sich nicht an eine kleine Sponti, mit ihrer geringen Reichweite richtet sondern globalte Tragweite hat. Es gibt Fragen, die hier ansetzen sollten. Geht es allen Anarchist_innen bei ihren Planungen für die kommenden Proteste in der Hansestadt vor allem um die Außenwirkung oder um die Berichterstattung in den Medien?

 

Wie ist die FAU Dresden, sollte sie sich an den Protesten beteiligen, in Hamburg aufgestellt. Sind für sie verschiedene Aktionsformen tolerierbar oder stellt sich sich in den Weg von Menschen, die sich für anders entscheiden? Oder sieht sie sich als Opfer von AnarchistInnen, die ihrer Meinung nach keine sind?

 

Auf Linksunten sind einige Kommentare, die der FAU nah zu stehen scheinen, der Überzeugung, der Text wäre in dieser Form sinnvoll, die Kritik in dieser Form berechtigt. Teilweise wird dann das Konzept des gewaltfreien Widerstands als effektiv, die Anhänger_innen einer direkten Konfrontation als Feiglinge beschrieben, die vor der Staatsgewalt schnell kuschen. So einfach ist die Welt für diese Leute, die Realität sieht aber anders aus und ist von Fall zu Fall zu unterscheiden.Ein Teil der Kommentator_innen füllt die Leere des Ursprungstext mit etwas Inhalt, teilweise wird auch Werbung für die FAU betrieben.

 

Der Kommentator Rudi M. springt seinen KollegInnen unter der Überschrift „Achtung Trolle“ in seinem Linksunten-Kommentar nicht nur zur Seite, sondern ergänzt die Vorwürfe gegen Auseinandersetzungen gegen die Polizei und Gewalt gegen Sachen noch um eine andere, unbedingt erwähnenswerte Komponente: :

(...)Die älteren Kolleg*innen im Osten kennen diese noch sehr gut: Die Stasi war immer mit dabei. Die im Westen haben solche Programme zur Destabilisierung offensichtlich vergessen, und sind darum auch sehr anfällig dafür. (es gab mal eine sehr gute Reportage über den 1. Mai in Berlin. Dort haben Journalist*innen der "Lügenpresse" die Ereignisse der Nacht in einen Zusammenhang mit dem von ihnen aufgezeichneten Polizeifunk gebracht. ÜBERASCHUNG: zahlreiche "revolutionäre" Entglasungen, Brandstiftungen und Prügeleien mit der Polizei waren direkt von dieser gesteuert und endeten mit zahlreichen Verhaftungen und/oder waren prima Übungen für Polizeischüler*innen, die halt mal so richtig trainieren sollten.)aufgrund seiner spalterischen Tendenz“.

 

Diese Zeilen stehen für sich selbst… Akzeptiert werden muss die Einstellung Kritiker_innen an einem schwachen Text leichtfertig als Trolle zu bezeichnen. Ebenfalls den Spagat von Lügenpresse zu schreiben und sie trotzdem als seriöse Quelle heranzuziehen und die kleine Geschichtsstunde, die die „Wessis“ hier erhalten. Der dem Kommentar von Rudi M. zu Grunde liegende Vorwurf gegen Menschen, die sich zu andereren Aktionsform entschieden haben, als die eigene Meinung, ist dagegen schon nicht mehr tolerierbar und beinhaltet selbst größte spalterische Brisanz .

 

Auch die KommentatorInnen der Gegenseite sind teilweise ein Ärgernis, Warum muss auf solch einen Text ausgerechnet mit unkritischer Fetischisierung von Gewalt geantwortet werden, anstatt einfach mal die Finger still zu halten? Was soll dieses dumme Rummgebollere auf primitiven Niveau?

 

Wenn dann auch in einem Kommentar noch eine Person diffamiert wird, die seit Jahren in angemessen ausführlicher Breite von anarchistischer Praxis aus Griechenland berichtet ist auch hier eine rote Linie überschritten. Ist es tolerierbar, dass jahrzehntelange Anarchist_nen vollkommen haltlos in die Nähe reaktionärer Tendenzen gerückt wird, nur weil es ein Open Posting gibt?

 

Denunzation auf Linksunten? Schießen aus allen Rohren? Das so scheint es, haben zu viele gemein.

 

Es bleibt zu hoffen, dass es in der FAU auch interne Kritik gibt an diese gewählte Form der Auseinandersetzung. Damit einhergehend auch die Hoffnung, dass es innerhalb der FDA-IFA zu einer Diskussion kommt, weil das allgemeine Syndikat Dresden hier assoziiert ist. Sollte das nicht der Fall sein, liefern beide wahrscheinlich (wunschgemäß) keine Wasser auf die Mühlen von konservativen und rechten Kritiker_innen, aber ganz bestimmt auf denen von AnarchistInnen, die ihr falsches Bild vom eigentlichen Anarchosyndikalismus bzw in einer Föderation organisierten Anarchismus (alleine durch die aktuelle Umsetzung) bestätigt bekommen. Die Spaltung, die zur Zeit in Teilen besteht, aber nicht sinnvoll ist, wäre dann unvermeidlich und auf viele Jahre in Beton gegossen.

 

Einige wird es freuen, aber warum sollten wir denen das Feld überlassen?

lasst Euch nicht aus dem Konzept bringen. Offene Rede, nehmt ihnen die Angriffspunkte !  Wird schnell still, glaube ich.