Diesen Dienstag und Mittwoch kam es in Lübeck zu erneuten Übergriffen durch Nazis, die einer Gruppe Lübecker Saufnazis zuzuordnen sind. Die Taten reihen sich in eine ganze Reihe diverser rechter Übergriffe der letzten Wochen in Lübeck, Umgebung und Schleswig-Holstein ein.
Bereits am Dienstagabend randalierte eine Gruppe von bis zu acht Neonazis am Lübecker Meesenplatz (Lübeck/St. Gertrud), riefen laut „Sieg Heil", zeigten den Hitlergruß und griffen Passant_innen mit Glasflaschen an.
Tagsdarauf versuchten drei alkoholisierte Neonazis das Gelände der alternativen e.V. - Walli anzugreifen. Erneut wurde „Sieg Heil" gerufen und versucht im Eingangsbereich zu randalieren, ehe sie jedoch von entschlossenen Personen des Geländes und des Viertels verwiesen wurden.
Ebendiese drei Neonazis gingen in der Folge durch die Lübecker Innenstadt und ließen sich in der Beckergrube vor dem lokalen Rewe-Supermarkt mit mindestens vier weiteren Nazis nieder, wo sie über Stunden ungestört Passant_innen beleidigten, wiederholt den Hitlergruß zeigten, dabei rassistische Parolen riefen und Migrant_innen angriffen. Augenzeug_innen berichteten, dass Nazis im Laufe des Vorfalles eine Pistole und ein Messer zeigten.
Die mit rund einem Dutzend Polizeikräften angerückte Polizei verhielt sich auffällig zurückhaltend und erteilte lediglich Platzverweise für den Eingangsbereich des Supermarkts, welchen nur widerwillig Folge geleistet wurde. Das Vorgehen der Polizei erschreckt, überrascht uns jedoch nicht.
Wir fordern euch auf: Achtet auf eure Umgebung und meldet rechte Aktivitäten und Übergriffe lokalen Antifa-Strukturen.
Antifa bleibt Handarbeit - fight back!
Antifaschistische Koordination Lübeck
Eine (unvollständige) Chronik:
- 16.04.2016 - Anschlag auf den Buchladen Zapata in Kiel
- 16.04.2016 - Angriff durch Nazis im Lübecker Hauptbahnhof
- 16.04.2016 - Grabsteine auf jüdischem Friedhof in Lübeck umgekippt
- 18.04.2016 - Anschlag auf „Blauer Engel“ und „Café Welcome“ in Lübeck
- 18.04.2016 - Anschlag auf den Infoladen Subtilus in Flensburg
- 27.04.2016 - Angriff auf Geflüchteten in Ahrensburg
- 02.05.2016 - Angriff auf Geflüchteten in Kiel
- 08.05.2016 - Angriff auf Kneipe „Endstation“ in Lübeck
- 17.05.2016 - Großeinsatz nach rechtsradikaler Randale in Lübeck
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Sascha Hansen, Lübeck
wieso
"Ebendiese drei Neonazis gingen in der Folge durch die Lübecker Innenstadt und ließen sich in der Beckergrube vor dem lokalen Rewe-Supermarkt mit mindestens vier weiteren Nazis nieder, wo sie über Stunden ungestört Passant_innen beleidigten, wiederholt den Hitlergruß zeigten, dabei rassistische Parolen riefen und Migrant_innen angriffen. Augenzeug_innen berichteten, dass Nazis im Laufe des Vorfalles eine Pistole und ein Messer zeigten."
warum können die dort "ungestört" leute anpöbeln und angreifen? genau für solche fälle gibt es doch antifagruppen. zumindest für eine störung im vorbeifahren oder laufen mit pefferspray oder ähnliches müsste es doch reichen. ich habe langsam das gefühl das antifa zu recherche, bullen rufen und outingaktionen verkommt.
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Sven Bergs, Lübeck
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Rene Davidsen, Lübeck