Am Sonntagmorgen, 8. Mai, versprühten zwei Männer offenbar in einer Gaststätte in der Lübecker Innenstadt Reizgas in der Engelsgrube. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund ist nicht ausgeschlossen. Der Staatsschutz ermittelt.
Gegen 6.30 Uhr rief der Wirt die Polizei, nachdem zwei seiner Gäste, ein 19 und ein 20-jähriger Irakischer Asylbewerber, über Reizungen der Augen und Atemwege geklagt hätten. Der Wirt hatte deutlichen Reizgasgeruch in der Gaststätte wahrgenommen.
Er schilderte den Polizeibeamten, dass zuvor zwei deutsche Gäste, die er
 vom Äußeren als „Rechte“ einordnen würde, die Gaststätte kurz betreten 
und gleich wieder verlassen hatten. Aufgrund der vorliegenden 
Personenbeschreibungen konnten in einer nahegelegenen Gaststätte zwei 
Tatverdächtige (50 und 35 Jahre alt, beide in Lübeck wohnhaft) vorläufig
 festgenommen werden. Beim 50-jährigen wurden ein Tierabwehrspray und 
ein Einhandmesser festgestellt und beschlagnahmt. Beide wurden 
erkennungsdienstlich behandelt; eine Blutprobenentnahme aufgrund einer 
erkennbaren Alkoholisierung angeordnet. Bei einer ersten Befragung 
räumte einer der Männer die Benutzung von Reizstoff ein.
Zu einer Auseinandersetzung zwischen den Gästen und den Tatverdächtigen 
war es nicht gekommen. Beide Personen sind bisher nicht wegen 
staatschutzrelevanter Delikte in Erscheinung getreten. Eine 
fremdenfeindliche Motivation kann beim Einsatz des Reizgases in der 
Gaststätte nicht ausgeschlossen werden. Das K 5 – Staatsschutzdelikte - 
ermittelt.
