Nazikundgebung in Sinsheim verhindern!

Nazikundgebung in Sinsheim verhindern

Am Samstag, den 23.März 2013 wollen zum wiederholten Male Nazis in Sinsheim im Rhein- Neckar- Kreis eine Kundgebung durchführen.
Unter dem Motto „Härtere Strafen für Kinderschänder“ werden sie versuchen, das Thema Kindesmissbrauch zu instrumentalisieren, um ihre menschenverachtende faschistische Ideologie zu verbreiten.

 

Naziaktivismus in Sinsheim

Die „Freien Nationalisten Kraichgau“ wollen damit an eine ganze Reihe von Aktionen anknüpfen, die seit 2010 in Sinsheim stattgefunden haben.


Am 12.März 2010 fanden sich die damals in der rechten Szene noch recht isolierten „Freien Nationalisten Kraichgau“ zur ersten „Mahnwache gegen Kinderschänder“ in Sinsheim ein. Nachdem eine für den 27.Juli 2010 angekündigte Demo der Nazis gegen „linken Terror“ verboten und ein Aufmarsch am 18.September desselben Jahres von AntifaschistInnen und BürgerInnen verhindert worden war, demonstrierten am 27.November 2010 rund 30 Nazis durch Sinsheim- Hoffenheim.


Am 19.März 2011 ging die Kundgebung „gegen Kinderschänder“ auf dem Sinsheimer Burgplatz in die zweite Runde. Aufschwung und überregionale Bedeutung bekamen die Kraichgauer Nazis zudem am 2.April 2011, als Sinsheim neben weiteren Städten in Baden- Württemberg Kundgebungsort einer „Bustour“ des süddeutschen „nationalen und sozialen Aktionsbündnis“ war, die der Mobilisierung zum Naziaufmarsch in Heilbronn am 1.Mai 2011 dienen sollte.


Unterstützt durch das „Aktionsbüro Rhein Neckar“ und die NPD Rhein- Neckar konnten die Nazis am 10.März 2012 schließlich rund 120 Kameraden nach Sinsheim zur dritten „Mahnwache gegen Kinderschänder“ mobilisieren. Eine entscheidende Rolle dabei dürfte sicherlich der Auftritt des NPD- Parteivorsitzenden Holger Apfel gespielt haben.
 
FN Kraichgau – Überregional vernetzt und gewaltbereit

Hinzu kommt allerdings, dass die „Freien Nationalisten Kraichgau“ sich als feste Struktur in der süddeutschen Naziszene etablieren konnten. Damit einher geht eine intensivere Zusammenarbeit mit anderen faschistischen Gruppen sowohl aus dem Spektrum der „Freien Kameradschaften“ wie der NPD. Dies zeigen unter anderem das gemeinsame Sommerfest der NPD- Jugend „JN Heilbronn-Hohenlohe“ und der „Freien Nationalisten Kraichgau“ am 18. August 2012 auf einem Gartengrundstück in Sinsheim und eine Kundgebung am 16.Juni 2012 in Wiesloch im Rhein- Neckar-Kreis. 

 

Am 20.Oktober 2012 führten die Kraichgauer Nazis außerdem gemeinsam mit der NPD nicht öffentlich angekündigte Kundgebungen in Kirchardt im Landkreis Heilbronn und in Wiesloch durch.


Neben der Organisation eigener Aktionen und der Beteiligung an überregionalen Mobilisierungen der Naziszene versuchen die „Freien Nationalisten Kraichgau“, gezielt gegen AntifaschistInnen in Sinsheim und der Umgebung vorzugehen. Bekannte NazigegnerInnen werden bedroht und ihr politisches Wirken in „Anti- Antifa“- Manier observiert. Dass die Faschisten dabei auch vor gewaltsamem Vorgehen nicht Halt machen, zeigte sich unter anderem am 30. Juni 2012, als bei einer antifaschistischen Kundgebung in Sinsheim mehrere zum Teil mit einer Schaufel bewaffnete Nazis zu provozieren versuchten.

Für antifaschistischen Widerstand im Kraichgau!

Die Nazis betrachten Sinsheim und das ländlich geprägte Kraichgau als „ihre Region“ und zählen darauf, dass ihnen hier nur geringer Widerstand entgegen gesetzt wird.

 

Neben und zum Teil verbunden mit den aktivistischen „Freien Nationalisten“ existieren seit Jahren faschistische Strukturen wie der „Asgard Versand“ des Sinsheimer Nazis Michael Schill und kameradschaftliche Zusammenhänge um die Blood and Honour- Nachfolgeorganisation „Furchtlos und Treu“ und die sogenannte „Weisse Rebellion“.


Nur durch konsequente und kontinuierliche antifaschistische Gegenwehr können wir verhindern, dass die Nazis in Sinsheim weiter ihre Netzwerke festigen und immer mehr zur Bedrohung für all diejenigen werden, die nicht in ihr reaktionäres Menschenbild passen.


Ein entscheidender Punkt ist dabei die Verhinderung oder zumindest Einschränkung von öffentlichen Auftritten der Faschisten.

 

Offensichtlich versucht die Stadtverwaltung in Sinsheim, genau dies zu erschweren. Denn obwohl die Kundgebung der Nazis bereits am 4.März bei der Stadt angemeldet worden war, wurden die Bürgerinnen und Bürger erst jetzt 2 Tage vor dem Aufmarsch darüber informiert. Diese Verheimlichungspolitik, die in den letzten Jahren immer wieder bei Aktionen der Nazis in der Region praktiziert wurde, spielt diesen in die Hände und steht einem glaubwürdigen und effektiven Engagement gegen Faschismus und Rassismus entgegen. 


Wir rufen deshalb dazu auf, die lokalen antifaschistischen Kräfte in Sinsheim zu unterstützen und gemeinsam und entschlossen gegen die geplante Kundgebung der Nazis am 23. März 2013 vorzugehen.

 

Kein ruhiges Hinterland für Faschisten!

 

Treffpunkt der Nazis: Allee Sinsheim (östlicher Teil) zwischen 12.00 Uhr und 16.00 Uhr

 

Antifaschistische Aktion Heilbronn

 

http://antifa-heilbronn.tk/

 

 


 

Aufruf der Antifaschistischen Initiative Heidelberg (AIHD): https://linksunten.indymedia.org/de/node/81796

Fotos der Nazis bei der Kundgebung 2012: https://linksunten.indymedia.org/de/node/56324

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Die RNZ hat es tatsächlich gewagt, heute nicht über die bevorstehende Demo der Nazis in Sinsheim zu berichten. Das Mistblatt, ohnehin schwarz wie die Nacht, ist damit jeglicher journalistischen Verantwortung nicht gerecht geworden. Wir haben daher heute alle unsere Abos gekündigt. Wir führen heute in Sinsheim und Umgebung, wenigstens noch eine kleine Flugblattaktion durch, um wenigstens  einige Bürger zu erreichen. Das Verhalten von OB Albrecht, Stadt und Presse ist eine einzige Katastrophe und wird noch Konsequenzen haben.

 

linke gruppe kraichgau

Danke an alle, die Sinsheim heute in irgendeiner Art und Weise unterstützt haben!!