Aufruf zum No Border Camp in Calais (Frankreich) 23-29 Juni 2009

No Border à Calais

Das Calais No Border cam ist ein Gemeinschaftsprojekt von französischen und belgischen AktivistInnen und Migrationsunterstützergruppen und dem No Border Netzwerk aus dem Vereinigten Königkreich.

Das Ziel des Camps ist es, die Wirklichkeit in Calais, Nord-Frankreich darzustellen; Verbindungen zwischen Migrationsgruppen aufzubauen; Gruppen zu vernetzen die sich unterstützend mit dem Thema Migration beschäftigen; und nicht zuletzt die Autoritäten von der Basis herauszufordern, also den Protest gegen die steigende Repression gegen MigrantInnen und lokale AktivistInnen auszudrücken.

 

Dieses Camp fordert die Bewegungsfreiheit für alle, das Ende der Grenzen und jeglicher Migrationskontrollen. Wir rufen zu einer radikalen Bewegung gegen Kontrollen und Spaltung der Gesellschaft in Staatsbürger/Ausländer, Legal/Illegal auf.

 

Warum Calais?

 

Wir haben Calais aus zwei Gründen ausgewählt. Es ist zum einen ein wichtiger Ort für die Geschichte, die Entwicklung und die alltägliche Praxis der Europäischen Migrationskontrollen und seit langem ein Flaschenhals für die Migration nach Großbritanien. Zum anderen ist es im Fokus des Kampfes zwischen denjenigen die ein Ende der Migration nach Europa anstreben und denjenigen die die Barrieren zwischen den Menschen abbauen wollen und die Bewegungsfreiheit für alle Me nschen fordern und nicht nur für ein paar Priveligierte.

 

Seit Mitte der 90er Jahre haben zehntausende in Armut, ohne ein Dach über dem Kopf in Calais gelebt Wartend auf eine Chance den Ärmelkanal nach England zu überqueren. Zwischen 1999 und 2002 hat das Rote Kreuz ein Zentrum für diese MigrantInnen im benachbarten Sangatte geführt welches aber auf Druck von französischen und britischen Behörden geschlossen werden musste. Seit diesem Zeitpunkt gibt es massive Polizeipräsenz und Repression in Calais sodass tausende an der Französischen Küste, in Belgien und Holland umherirren. Sie werden routinemäßig brutal von der Polizei mit Tränengas und Scholagstöcken angegriffen. Viele von ihnen wurden in das nahegelegene Internierungslager eingesperrt. Die Polizei verbrennt regelmäßig die kleinen Unterschlüpfe der MigrantInnen mit samt deren Inhalt. Lokalen Gruppen, die mit Lebensmitteln und anderen humanitären Hilfsleistungen den MigrantInnen helfen, werden von den Behörden angegriffen und mehrere AktivistInnen wurden in den letzten Monaten festgenommen. Unterdessen hat der britische Migrationsminister Phil Woolas die Errichtung eines permanenten Internierungslagers im Hafen von Calais gefordert.


Der größere Rahmen

 

Calais ist nur ein kleiner Teil der Europäischen Migrationskontrollen. Eine hauptsächlich intere Grenze innerhal der hoch technologisierten EU Grenzen.

Seit dem Beginn dieses Jahrzehnts versucht die Europäische Union den Aufbau der Festung Europa voranzutreiben. Die EU Grenzen werden nach Afrika oder Asien verlegt indem EU Grenzkontrollen im Mittelmeer, Lybian und an der West Küste Afrikas von Frontex durchgeführt werden. Außerdem versucht die EU mit  Geldzahllungen, die Anreinerstaaten von der Ukraine rund um das Mittelmeer bis Marrokko, zu repressiven Mitteln gegen MigrantInnen zu bewegen.

MigrantInnenrechte sind Arbeitsrechte

Durch dieses System der Grenzkontrollen erschaffen die Behörden zwei Typen von MigrantInnen: Eine kleine Anzahl von gut ausgebildeten die für nützlich erachtet werden und eine große Anzahl von undokumentierten ArbeiterInnen die keine Rechte haben und deshalb als billige Arbeitskräfte schutzlos ausgebeutet werden. Deshalb ist unser Kampf für die Bewegungsfreiheit ein Kampf für alle ArbeiterInnen.lso a fight for the rights of all workers.


Transnationale Solidarität funktioniert!

 


Die internationale Vernetzung und die Zusammenarbeit ermögllicht es uns Erfharungen und Informationen untereinander auszutauschen. Es erlaubt uns außerdem die Schwächen des Festunge Europa besser zu nutzen. Letzten November gelang es, dank der internationalen Solidarität die Abschiebung von Afghanen von Calais nach Kabul zu verhindern.

Kampagne gegen Grenzen

Dieses Camp wird die Tradition der No Boder Camps, welche schon seit 1990 in viele Teilen der Welt stattfand, fortführen. Wie das Camp in Lesvos, Griechenland im August wird es in Calais einen Raum für Informations- und  Erfahrungsaustausch geben, Raum um Pläne gegen diese System von Grenzen zu schmieden die uns alle trennen. Seit Jahrhunderten haben Imperialmächte das Land, die Ressourcen und die Menschen in großen Teilen der Welt ausgebäutet um reich und mächtig zu werden. Als Konsequenz daraus ist unsere Welt heute von Kriegen, Umweltzerstörung und extremen Ungleichheiten in der Wohlstandsverteilung gekennzeichnet. Diejenigen die nach England oder in andere Teile der EU aufbrechen fordern diese Ungerechtigkeit durch ihre Aktionen herraus. Die Situation in Calais ist ein Kompromiss der Interessen zwischen der französischen und der britischen Miragtionspolitik und wir rufen Gruppen, Netzwerke und Individuuen dazu auf Aktionen überall in Europa gegen dieses System der Ausgrenzung zu organisieren und ein Teil einer globalen Bewegung zu werden die das Recht auf Bewegungsfreiheit überall und für jeden verteidigt.

Die selben Rechte für alle!

 

*Kein Mensch ist Illegal. Bewegungsfreheit und Aufenthaltserlaubnis für alle*

 

http://calaisnoborder.eu.org/ <calais@riseup.net>

http://london.noborders.org.uk/calais2009

 

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No Racism!

Mehr zum noborder Camp in Calais und allgemein zu

Aktionengegen Grenzen und Grenzregime in der Rubrik

noborder action auf http://no-racism.net/rubrik/35

 

Siehe auch Artikelsammlungen zum Grenzregime in

Frankreich: http://no-racism.net/thema/70

Grossbritannien: http://no-racism.net/thema/42