Köln: Demonstration "Solidarität mit der sozialen Revolte in Chile - In Gedenken an Manuel Gutierrez Reinoso"

Chile

Donnerstag den 01.09.2011 um 19 Uhr wollen wir uns zu einer unangemeldeten Demonstration "Gegen Staat und Repression - In Gedenken an Manuel Gutierrez Reinoso aus Chile" an der U-Bahnhaltestelle am Friesenplatz in Köln versammeln.

 

Bildungsproteste in Chile: Repression fordert die ersten Todesopfer. Bis 1270 Schüler_Innen und Studierende zeitweise eingeknastet.


Seit nun mehr drei Monaten kämpfen die Aktivist_Innen in Chile für ein besseres und gerechteres Bildungssystem. Das ist nicht verwunderlich. Immerhin müssen 65% der armen Menschen (circa 20%) ihre Ausbildung vorzeitig abbrechen. Die Pinochet-Regierung privatisierte die Schulen, 85% der Bildungseinrichtungen ist in Privatbesitz. Geändert wurde das nie. Jetzt haben die Jugendlichen in Chile gemerkt, dass sie ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen müssen.


Ihre Forderungen mag mensch als zu gering gefasst bezeichnen. Dass sie „zu wenig verändern wollen“. Aber wenn man sich die Intensität der Proteste und die darauf folgende Repression des Staates ansieht, dann merkt mensch schnell, dass es um viel mehr als nur ein bürgerliches Bildungssystem geht. Es sind die Konsequenzen des Imperialismus, die dort sichtbar werden. Ein Land wie Chile ist in der Lage eine Menge Gewinn abzuwerfen, für die Großgrundbesitzer und Investoren, sowie die Politiker. Aber dafür müssen die Arbeiter_Innen dort ungebildet bleiben, damit sie die körperliche und schmutzige Arbeit verrichten, für die der weltweite Kapitalismus sie benötigt. Bildung ermöglicht eine Bewusstwerdung der eigenen Existenz. Das soll aber nicht passieren. Das Proletariat in Chile soll davon abhängig sein die Arbeiten, für die sich pauschal gesagt große Teile der westlichen Bevölkerung zu schade sind, machen zu müssen, um zu überleben. Deswegen geht die Regierung dort mit aller Härte gegen die Proteste vor. Deswegen sind die Protest in Chile ein Punkt, an dem der Klassenkampf beginnt.


Wie sieht diese Repression aus? Sie äußert sich in der typischen Propaganda in solchen Momenten. Die komplette bürgerliche Regierung schwingt nach rechts, faschistoide Grundzüge der kapitalistischen Pseudo-Demokratie treten offen auf, müssen offen auftreten, da sie benötigt werden um das herrschende System zu sichern. So wurde die Sprecherin des Studierendenverbandes Confech von einer hochrangigen Mitarbeiterin des Kultusministeriums mit einer Parole aus dem Pinochet-Faschismus betitelt:,"Muerta la perra, se acaba la leva", was soviel bedeutet wie:“Ist die Hündin tot, beruhigt sich die Meute“. Diese Parole wurde bereits 1973 gegen Allende ausgesprochen. Er starb wenige Minuten danach. Morddrohungen sind an der Tagesordnungen. Dazu gesellt sich ein riesiger Haufen von zeitweise inhaftierten Studierende und Schüler_Innen, sowie massiver Gewalteinsatz seitens der Polizei im 48tägigen Generalstreik vom 25. und 26.08.


Während des Generalstreiks kam es auch dazu, dass aus einem vorbeifahrenden Einsatzfahrzeug der paramilitärischen Carabineros de Chile auf zwei Jugendliche mit schwerkalibrigen Projektilen geschossen wurde. Der Sechszehnjährige, Manuel Gutierrez Reinoso, der mit seinem behinderten Bruder Gerson unterwegs war, verblutete vor Ort. Der andere Jugendliche, Mario Parraguez Pinto, konnte ins Krankenhaus gebracht werden und schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Ihm wurde ins Auge geschossen. Die Polizei dementierte den Vorfall obwohl es genügend Aussagen darüber gibt, dass vom Beifahrersitz des Autos aus gefeuert wurde.

All das, das faschistoide Handeln der Regierung unter dem Präsidenten Piñeras, der versuchte und der wirkliche Mord an zwei Genossen von uns, die Ungerechtigkeit, die die Menschen dort erfahren, all das muss Konsequenzen haben. In jedem Land, auch hier. Wir sind alle Menschen einer Welt, wir sind Teil der selben Klasse. Die Genoss_Innen in Chile verdienen unsere Solidarität und Unterstützung!
  
GEGEN FASCHISMUS UND DAS KAPITAL
DER KAMPF UM BEFREIUNG IST INTERNATIONAL

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In Berlin wird ebenfalls eine Demo stattfinden.

 

Nach dem letzte Woche eine 54 jährige Frau von Bullen ermordet wurde planen einige Menschen eine Solikundgebung am Mittwoch um 19Uhr vor dem Haus am Senftenberger Ring 66 in Berlin Reinickendorf.

 

Aus Solidarität mit dem ermordetem Genossen in Chile wird es eine Solidemo am Freitag dem 01.09.11 um 22Uhr am Carlo Giuliani Park geben.

 

Gegen Bullengewalt!

Für die Freiheit!

(A)