[GP/Reichenbach:] Nazifunktionär Manuel Ganser vom "III.Weg" geoutet!

Pyrotechnik

Wir haben heute Nacht den Nazifunktionär Manuel Ganser an seinem Wohnsitz in Reichenbach an der Fils geoutet. 30 AntifaschistInnen zogen mit Transparenten und Pyrotechnik vor das Wohnhaus in der Weinbergstraße 50 und klärten die AnwohnerInnen mit einer Rede über die rechten Aktivitäten ihres Nachbarn auf. Außerdem wurden großflächig Aufklärungsflyer an die umliegenden Haushalte verteilt, im Ortskern Outingplakate verklebt und in der Hofeinfahrt eine gesprühte Nachricht hinterlassen. Ungestört von den Bullen konnten die AntifaschistInnen die Aktion zu Ende bringen.

 

Nazifunktionär Manuel Ganser

Nachdem Manuel Ganser aus der Haft entlassen wurde, zu der er im Zuge des Verbotsverfahrens gegen die "Autonomen Nationalisten Göppingen" verurteilt wurde, gründete er gemeinsam mit seinen ebenfalls verurteilten Kameraden den "Stützpunkt Württemberg" des "III. Wegs". Einen Schwerpunkt stellt dabei die Stadt Göppingen dar. Ganser ist mitverantwortlich für rechte Schmierereien, Stickeraktionen und das Stören von Bürgerversammlungen in der Region. Manuel Ganser stammt aus Kirchheim/Teck und lebte dort bei seinen Eltern, bis er wegen 37 politischer Straftaten (Körperverletzung, versuchte Brandstiftung an einem türkischen Ladengeschäft, Schmierereien etc.) zu einem Jahr Haft verurteilt wurde. Auch das Schloss-Gymnasium in Kirchheim/Teck besuchte er nur kurz, da er unter anderem faschistische Propaganda an der Schule verteilte. Gansers Aktivitäten in der rechten Szene und in der Region zeigen also eine jahrelange Kontinuität auf. Er lässt sich selbst von Gefängnisaufenthalten nicht davon abschrecken, menschenverachtende Propaganda zu verbreiten.

 

"Der III. Weg"

"Der III. Weg" gründete sich 2013 als Spaltungsprodukt der NPD und als Nachfolgeprojekt des mittlerweile verbotenen "Freien Netz Süd". Schwerpunkt der faschistischen Partei ist vor allem die rassistische Hetze gegen Asylsuchende. Das Parteiprogramm lehnt an das "25-Punkte- Programm" der NSDAP an. Die Mitglieder treten ganz in Tradition der SA-Truppen im deutschen Faschismus auffallend militant-aktivistisch auf. Mittlerweile hat die Partei einige Stützpunkte im gesamten Bundesgebiet, so etwa in Bayern, Baden-Württemberg, der Pfalz und im Osten der Republik. Ihre Mitglieder organisieren öffentliche Kundgebungen, Demonstrationen und versuchen gezielt, Bürgerinformationsveranstaltungen zu geplanten Unterkünften für Geflüchtete zu vereinnahmen und zu stören. "Der III. Weg" befeuert und organisiert rassistische Mobilisierungen, die nicht selten in Angriffen auf Geflüchtete und deren Unterkünfte enden. Die Partei veröffentlichte 2015 beispielsweise eine Deutschlandkarte, auf der bereits bewohnte oder sich in der Planung befindliche Heime gekennzeichnet waren. Klar, dass es sich hierbei um eine offene Drohgebärde handelt. Die Organisation versteht sich als Elitetruppe der Nazibewegung. Gerade deshalb ist es wichtig, den einzelnen Funktionären deutlich zu machen, dass ihr Handeln nicht geduldet werden kann.

 

Warum gegen Rechts?

Die Rechten versuchen Ängste und Unsicherheiten der Menschen, deren soziale Sicherheiten in der aktuellen Krise nach und nach verschwinden, aufzugreifen und gegen vermeintliche Sündenböcke zu wenden. Heute vor allem gegen MigrantInnen und gegen "den Islam". In dieser Gesellschaft wird nichts besser, wenn die Benachteiligten und Ausgegrenzten gegeneinander aufgehetzt werden, oder Trennungslinien gezogen werden, wo die Lebenssituationen sich doch eigentlich ähneln. Ganz im Gegenteil: So können die wenigen Profiteure an diesem System durch dem Abbau des Sozialstaates und die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen weiter auf Kosten unserer Lebenssituationen Profite machen, während wir mit Ängsten voreinander und Vorurteilen beschäftigt sind.

Nazis wie Manuel Ganser sorgen für Spaltungen und Spannungen, sie bekämpfen Solidarität und Verständnis und damit auch jede Möglichkeit, diese Gesellschaft für den Großteil der Bevölkerung lebenswerter zu machen. Das können und wollen wir nicht zulassen.

 

Heute waren wir auf der Straße, um den Nazi Manuel Ganser aus der Anonymität zu reißen und die AnwohnerInnen darüber zu informieren, wer in ihrer direkten Nachbarschaft bisher unbescholten rechte Ideologie verbreitet hat. Wir werden auch weiterhin dafür sorgen, dass Nazis aus der Region sich nicht ungestört in ihr Privatleben zurückziehen können, während sie an einer Gesellschaft des systematischen Terrors, der Unterdrückung und Menschenverachtung arbeiten.

 

Nazis aus der Deckung holen!

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War mir bis dato nicht bekannt, dass er nun in Reichenbach wohnt.