[RT] Soli-Kundgebung für eine autonome Zelle

[RT] Soli-Kundgebung für eine autonome Zelle

die Zelle steht seit geraumer Zeit unter Beschuss durch das Amt für öffentliche Ordnung. Dessen Leiter, Albert Keppler droht damit, eine Verfügung zu erlassen, die der Kulturschock Zelle e.V. die Durchführung aller öffentlichen Tanzveranstaltungen auf unbestimmte Zeit untersagt. Damit wäre das Ende von mehr als 48 Jahren ehrenamtlicher und erfolgreicher Jugendarbeit besiegelt. Die Zelle wäre handlungsunfähig und schließlich zerstört. Dagegen wehren wir uns und rufen zu gemeinsamen Protest auf.


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Deshalb rufen wir für den 02.10.2016 um 14:00 Uhr zu einer Soli-Kundgebung auf dem Marktplatz auf!
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Kommt zahlreich, zeigt, dass ihr zu eurer Zelle steht, seid bunt & kreativ und vergesst eure Tanzschuhe nicht! …für Musik und ausreichend Spaß wird gesorgt! – Wo wir sind ist eine Zelle!

 

Worum geht’s genau?

Das Ordnungsamt begründet das Verbot auf Basis des PolG mit einer angeblichen Gefährdungslage bei Veranstaltungen der Zelle, der man nur mit strengeren Polizeikontrollen und einem pauschalen, unregulierten Zutrittsrecht für Beamte und ihre überzogenen Kontrollen gerecht werden könne.

Die Zelle widerspricht dieser Auffassung und vertritt die Position, dass die anlasslosen Kontrollen und Durchsuchungen, wie sie bereits um die Zelle herum praktiziert werden, nicht auch noch auf unserem Privatgelände stattfinden sollten. Die Zelle verweist Dealer und Konsumenten illegaler Drogen selbst dem Gelände, erstere auch mit dauerhaftem Hausverbot, und nimmt die Forderung nach einem anlasslosen Zutrittsrecht für Polizeibeamte daher als ungerechtfertigten und unverhältnismäßigen Eingriff in den Rahmen unserer Veranstaltungen und den damit einhergehenden besonderen Charakter als „Freiraum“ wahr. Dieser Charakter ist übrigens maßgeblich verantwortlich dafür, dass die Zelle seit mehr als 48 Jahren erfolgreiche Jugendhilfe und -bildungsarbeit betreiben kann.


Es ist daher offensichtlich, dass dies nur ein weiterer Schritt ist, um die Zelle unter städtische Kontrolle zu bekommen und überzogene Kontrollen sowie verdachtsunabhängige Durchsuchungen gegen uns und unsere Gäste durchzusetzen. Nachdem die Stadtverwaltung beim Versuch die Zelle in das enge Korsett des Gaststättenrechts zu zwängen größtenteils gescheitert ist, versucht sie ihren Einfluss nun mit dem Druck einer Verbotsverfügung auszuweiten.


Die Zelle sieht in der Verbotsverfügung viel mehr den Griff nach dem letzten Strohhalm einer Stadtverwaltung, die nicht akzeptieren kann, dass es ein autonomes, selbstverwaltetes Jugendzentrum in Reutlingen gibt, das sich weitestgehend von staatlicher Autorität entziehen will und damit auch noch recht erfolgreich ist. Es ist der Versuch einer Stadtverwaltung, die, anstatt konstruktive Lösungen zu suchen, ihre Positionen zur Not auch gegen die Existenzgrundlage der Zelle zu erzwingen versucht, indem Sie ihr die Grundlage für ihre Existenz entzieht. Die Zelle ist aber nicht durch einen Verwaltungsakt entstanden und denkt daher nicht daran, sich durch einen solchen unterkriegen zu lassen! – Wir rufen alle solidarischen Menschen dazu auf, sich mit uns zu solidarisieren und eigenen, kreativen Protest zu organisieren! Zeigen wir der Stadtverwaltung, dass Sie mit ihren Angriffen nicht weit kommt!

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