Spur der Verwüstung nach linker Spontandemo in Leipzig – drei Festnahmen in der Südvorstadt

Erstveröffentlicht: 
16.01.2015

Leipzig. Eine Spontandemonstration der linksautonomen Szene hat am Donnerstagabend eine Spur der Verwüstung durch Leipzig gezogen. Mit einem Großaufgebot beendete die Polizei am Feinkost-Gelände in der Karl-Liebknecht-Straße den unangemeldeten Aufzug mit mindestens 300 Teilnehmern, bei dem es zuvor in der City und in der Südvorstadt zu Randalen gekommen war. Es gab nach Polizeiangaben drei Festnahmen.

 

Rund 150 teilweise vermummte Personen wurden gegen 21.20 Uhr in der Braustraße neben der Feinkost von den Einsatzkräften eingekesselt. „Das soll aber nur etwa die Hälfte der Teilnehmer gewesen sein. Der Rest konnte flüchten“, sagte ein Polizeisprecher gegenüber LVZ-Online. Die Beamten waren schwer geschützt und trugen Helme. Auch das SEK wurde alarmiert.

Zuvor sollen die Demonstranten ab 20.15 Uhr randalierend vom Simsonplatz über den Dittrichring zum Augustusplatz in Richtung Südvorstadt gezogen sein. Dabei attackierten sie Polizeifahrzeuge mit Steinen, zündeten Nebelbomben und verursachten teils massive Schäden.

 

Scheiben am Amtsgericht und Trias-Hochhaus eingeworfen

So wurden am Amtsgericht in der Bernhard-Göring-Straße, am Trias-Hochhaus am Dittrichring sowie einem angrenzenden Friseurgeschäft Scheiben eingeworfen. Am Augustusplatz hinterließen die Chaoten Graffiti mit Legida-Bezug und am Landgericht die Aufschriften „No Nazis“ sowie „ACAB“. Am Augustusplatz wurden Pflastersteine und Verkehrsschilder aus der Verankerung gerissen und auf die Fahrbahn geworfen.  "Wir sind noch dabei, die verschiedenen Schäden zusammenzutragen", so der Sprecher. Die Leipziger Polizei richtete am Abend einen Führungsstab ein.

Es habe sich bei den Teilnehmern um Mitglieder der linksautonomen Szene gehandelt, betonte die Polizei. Wer für die Demo verantwortlich war, blieb zunächst jedoch unklar. Im Internet kursierten Berichte über einen Zusammenhang mit der  Tötung des Asylbewerbers Khaled I. in Dresden . Dies konnte die Polizei zunächst nicht bestätigen. Aus dem Zug sollen Sprechchöre wie „Nationalismus raus aus den Köpfen“ gerufen worden sein, die auch am Montag bei der  No-Legida-Demonstration zu hören waren.

Polizeikette stoppt Demo an der Feinkost


Ziel der Demonstranten war möglicherweise das Connewitzer Kreuz. Doch bereits an der Feinkost wurde der Zug gestoppt. Rund 50 Einsatzkräfte umstellten die Demonstranten in der Braustraße mit zwei Polizeiketten und mehreren Fahrzeugen. Anschließend wurden die Personalien der Teilnehmer aufgenommen und diese durchsucht. Die Aktion dauerte auch kurz vor Mitternacht noch an. Die Polizei hatte in der Zwischenzeit eine Umzäunung errichtet und die Straße komplett abgeriegelt. Am Südplatz und in angrenzenden Straßen kam es vorübergehend zu Verkehrsbehinderungen.

Erst vor gut einer Woche war es am Polizeiposten in Leipzig-Connewitz zu schweren Randalen gekommen. Rund 50 Autonome hatten die Fassade der Außenstelle in der Wiedebach-Passage mit Steinen und Farbbeuteln beworfen. Auch ein Polizeiauto wurde dabei angezündet. Später war im Internet ein Bekennerschreiben aus der linksextremen Szene aufgetaucht. Ob die Ausschreitungen vom Donnerstag auch mit dem Anschlag in Verbindung stehen, wird nun ermittelt.

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Leipzig. Die Polizei ermittelt wegen schweren Landfriedensbruchs: Eine Spontandemonstration mit mindestens 600 Teilnehmern der mutmaßlich linksautonomen Szene hat am Donnerstagabend eine Spur der Verwüstung durch Leipzig gezogen. „Es wurden aus der Menschenmenge heraus zahlreiche Schaufensterscheiben und Glasschaukästen beschädigt. Teilnehmer des Aufzuges rissen mehrere Verkehrszeichen aus der Verankerung, warfen diese auf die Straße und zündeten Feuerwerkskörper“, teilte die Polizei am Freitag mit. Beteiligte Beamte sprachen sogar von bis zu 1000 Teilnehmern, die randalierend durch die City und die Südvorstadt zogen.

Den Einsatzkräften gelang es, den vom Musikviertel in die City und in die Südvorstadt führenden Aufzug erst gegen 21.20 Uhr am Feinkost-Gelände in der Karl-Liebknecht-Straße zu stoppen. Rund 200 teilweise vermummte Personen wurden hier eingekesselt und durchsucht. Nach Polizeiangaben gab es dabei auch drei Festnahmen. Der Rest der Demonstranten konnte flüchten.

 

Graffiti mit Bezug zu Legida und Pegida

Der nicht angemeldete Protestzug war ab 20.15 Uhr randalierend von der Albertina-Bilbliothek über den Simsonplatz und den Dittrichring bis zum Augustusplatz und danach in Richtung Süden gezogen. Dabei zündeten die Teilnehmer Pyrotechnik und verursachten teils massive Schäden an Gebäuden. So wurden am Amtsgericht in der Bernhard-Göring-Straße, am Trias-Hochhaus am Dittrichring sowie an einem angrenzenden Friseurgeschäft Fenster eingeworfen. Die Polizei spricht von insgesamt vierzig Scheiben, die in der Nacht zu Bruch gingen.

Am Bundesverwaltungsgericht und am Augustusplatz hinterließen die Randalierer Graffiti gegen den dort am Mittwoch geplanten Legida-Aufzug. An das Landgericht in der Harkorstraße wurden die Aufschriften „No Nazis“ sowie „ACAB“ gesprüht. Im weiteren Bereich des Simsonplatzes stellte die Polizei unter anderem auch Schriftzüge „Stoppt PEGIDA", „ANTIFA“ und „Stoppt Deportation“ fest. Am Augustusplatz wurden Pflastersteine und Verkehrsschilder aus der Verankerung gerissen und auf die Fahrbahn geworfen.

Polizei mit Steinen beworfen

Als sich Polizeifahrzeuge näherten, wurden diese von Vermummten mit Steinen beworfen. „Wir sind noch dabei, die verschiedenen Schäden zusammenzutragen", so ein Polizeisprecher. Die Beamten richteten am Abend einen Führungsstab ein und forderten Unterstützung aus Dresden, Chemnitz sowie anderen Bundesländern an. Auch das SEK wurde nach Informationen von LVZ-Online alarmiert

 

Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler soll es sich bei den Teilnehmern um Mitglieder der linksautonomen Szene gehandelt haben. Wer für die Demo verantwortlich war, blieb zunächst noch unklar. Im Internet kursierten am Donnerstagabend Mutmaßungen, die Randale könnten in Zusammenhang mit der Tötung des Asylbewerbers Khaled I. in Dresden und der Kritik an den dortigen Ermittlungen stehen. Zumindest fadnen sich auch Graffiti mit dem Namen des Flüchtlings und dem Zusatz "das war Mord". Aus dem Demozug sollen Sprechchöre wie „Nationalismus raus aus den Köpfen“ gerufen worden sein, die häufig auf linken Demonstrationen, aber auch am Montag beim Protest gegen den Legida-Aufmarsch zu hören waren.

Demonstranten an der Feinkost stundenlang eingekesselt

Ziel der Demonstranten war möglicherweise das Connewitzer Kreuz. Doch bereits an der Feinkost wurde der Zug gestoppt. Rund 50 Einsatzkräfte umstellten die Demonstranten in der Braustraße mit zwei Polizeiketten und mehreren Fahrzeugen. Anschließend wurden die Personalien der Teilnehmer aufgenommen und diese durchsucht. Die Aktion dauerte auch kurz vor Mitternacht noch an. Die Polizei hatte in der Zwischenzeit eine Umzäunung errichtet und die Straße komplett abgeriegelt. Am Südplatz und in angrenzenden Straßen kam es vorübergehend zu Verkehrsbehinderungen.

Erst vor gut einer Woche war es am Polizeiposten in Leipzig-Connewitz zu schweren Ausschreiten gekommen. Rund 50 Autonome hatten die Fassade der Außenstelle in der Wiedebach-Passage mit Steinen und Farbbeuteln beworfen. Auch ein Polizeiauto wurde dabei angezündet. Später war im Internet ein Bekennerschreiben aus der linksextremen Szene aufgetaucht. Ob die Ausschreitungen vom Donnerstag auch mit dem Anschlag in Verbindung stehen, wird nun ermittelt.