[B] 15. Dezember Berlin-Marzahn - eine kurze Zusammenfassung

Antira-Demo Berlin-Marzahn

Wieder Montag, wieder Marzahn, wieder Nazis, und das nun zum 7. Mal. Diesmal wurde zu Blockaden aufgerufen, dem laut Presse und Bullen ca. 1500 Antifaschist*innen und Antirassist*innen folgten und Marzahn wieder für Stunden lahm legten und die geplante Route der Nazis blockierten.

 

 Die 700 eingesetzten Cops waren schon zum Beginn des Abends überfordert das ständig Gegenprotestant*innen im Bezirk auftauchten. Diese konnten mal mehr, mal weniger gut auf die großen Kreuzungen gelangen, um wie am 22. November die Nazis in einem Kessel zu blockieren.
Pünktlich zum Beginn der Demo der “besorgten Pogrom-Anwohner*innen” gab es mehrere Sitzblockaden, so dass die Nazis nicht wie geplant durch Marzahn laufen konnten, sondern wieder eine Alternativroute akzeptieren mussten.

 

Die Bullen entschieden sich die 400 Nazis und Rassist*innen nicht einfach an den Blockaden nach Hause zu schicken. Stattdessen entschlossen sich die Einsatzleitung die Nazidemo zum nächstgelegenen Bahnhof zu führen, um dort eine sichere Abfahrt der Ewiggestrigen zu gewährleisten. Durch die Blockaden an der Landsberger Allee / Raoul-Wallenberg-Str. blieb nur der U-Bahnhof Cottbusser-Platz in Hellersdorf. So wurden die Rassist*innen über den Blumberger Damm und die Eisenacher Straße nach Hellersdorf geleitet. Um diese Strecke zu ermöglichen, wurde zeitgleich eine angemeldete und genehmige Demonstration von Antirassist*innen, die ebenfalls über den Blumberger Damm laufen sollte, von der Polizei gestoppt und eingekesselt.

 

Trotzdem die rassistische Demo nach Hellersdorf lief, können die Blockaden als Erfolg gewertet werden. Denn ein Großteil der Strecke war dünn bis gar nicht bebaut und zog an großen Wiesen vorbei.
Gegendemonstrant*innen die trotz Bullenabsperrungen nach Hellersdorf gelangten, konnten auch noch verhindern dass die Demo spontan bis zum Alice-Salomon-Platz zog.

 

Die nächsten Wochen

Auf der Seite der Bürgerbewegten Nazis stellt sich auch Resignation ein. Neben sinkenden Teilnehmer*innenzahlen wird nun auch immer öfters untereinander gestritten und sich auch gespalten.
Des weiteren wird auch erstmals eine “Weihnachtspause” verkündet für Marzahn. Sie wollen sich erholen, das Fest mit der Familie verbringen und sich fürs neue Jahr auf größere Sachen vorbereiten.

 

An dieser Stellen wollen wir uns bei allen Antifaschist*innen und Antirassist*innen bedanken, die sich die letzten Wochen immer wieder Montags die “Tortur-Marzahn”  gegeben haben und sich den Faschist*innen entgegen stellten.

 

Schenkt man der Facebookseite der Rassist*innen glauben, dann wird es im nächsten Jahr irgendwann weitergehen mit den Protesten im tiefen Osten. Bis dahin bleiben aber auch noch Buch, Köpenick, Hohenschönhausen und Dresden.
Ausgeruht werden darf sich auch nicht! Denn wie gesehen ist Rassismus tief in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dieser muss von der radikalen Linken angegangen werden, um nicht wie in den 90’ern oder aktuell in Bayern vor Brennenden Asylunterkünften zu stehen. Auch die Akteure im Hintergrund müssen noch mehr benannt und öffentlich gemacht werden. Die Medien steigen nur langsam dahinter, dass ein Großteil der Finanzen und Infrastrukturen von Parteien wie “NPD”, “Die.Rechte” und “NW-Berlin” kommen.

 

Unsere Positionen zu den Containern und dem Lagersystem dürfen aber auch nicht zu kurz kommen. Erste Zeichen wurden am 5. Dezember in Berlin-Mitte und 8. Dezember in Marzahn gesetzt. Eigene Lagerkritik darf in der aktuellen Situation nicht in den Hintergrund geraten.

 

In dem Sinne:
Kein Mensch ist illegal! Es gibt keinen ruhigen Randbezirk!

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Nicht nur eigene Lagerkritik darf zu kurz kommen, auch eine umfassender Kritik an dem Verwertungsextremismus und den Kulturalistischem Rassismus der Bürgerbewegungen. Denn bei einer gut formulierten und stichhaltigen Kritik an den Versatzstücken von verschiedensten Ungleichwertigkeitsideologien, ist es auch nicht mehr nötig noch den letzten Nazi rauszufischen und an den Pranger zu stellen. Das mag vielleicht in Berlin klappen, wo die Naziszene tatsächlich umfassend involviert, ja anführend ist und wie Mensch in Falkenberg gesehen hat, auch gerne mal eine pure Nazi und "Hool" Demo als "Bürgerbewegung" ausgiebt. Es scheitert jedoch an Ansammlungen wie in Dresden, in deren Massiver Anzahl zwar Nazis ebenfalls zahlenmäßig und organisatorisch vertreten sind, aber niemals mehr als ein Viertel (von zb. 15000) stellen.

Eine linke Kritik an den neuen, nicht zwangsläufig neonazistischen Bewegungen und Strukturen, kann sich als effektiveres Werkzeug gegen eben diese "neuen Bewegungen" erweisen, sowie linke Inhalte vermitteln und schärfen und das Problembewußtsein derer stärken, die Mensch vielleicht als "gelegenheitsmobilisierbare" "klassifizieren" kann.

Nicht vergessen: Diesen Freitag ist in Köpenick nochmal ein Aufmarsch. Die letzten Aufmärsche konnten schon ganz gut verhindert werden. Jetzt gilt es ihnen vor der Pause über die Feiertage nochmal ordentlich Dampf zu machen, damit wir im nächsten Jahr nicht die gleiche Scheiße weiter haben.

 

Treffpunkt zur gemeinsamen Anreise und für Blockaden:
17.30 Uhr - S-Bhf Ostkreuz (Ausgang Sonntagsstraße)

Demonstration von Uffmucken Schöneweide:
18:00 Uhr - S-Bhf Köpenick

 

Aufruf: http://www.antifa-berlin.info/gemeinsam-gegen-rassismus/763-den-rassisti...

Habt Ihr mal bedacht, dass die Unterbringung der Flüchtlinge an diesem Standort gegen das GG Art. 2 (jeder hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit) verstösst? An dieser Kreuzung herrscht lt. Berliner Senat eine Schallbelastung von bis zu 85 Db. Dies bedeutet eine akute Schädigung (bei dauerhafter Aussetzung / und das ist hier der Fall) der Psyche sowie des Körpers (Herzinfarkt, Bluthochdruck, Depressionen etc.). Dies ist eine bewusste Körperverletzung der bald dort lebenden Flüchtlinge, die bewusst durch unsere Regierung in Kauf genommen wird. Die Leute in den Containerdörfern werden eh einen Lagerkoller bekommen und werden dann noch diesem Stress ausgesetzt? Vielleicht solltet Ihr Euch auch mal mit der Standortfrage beschäftigen...eine Willkommenskultur sieht anders aus!