Rom: 20.000 gegen die Regierung Renzi

Riots in Rom

Am 12. April demonstrierten mehr als 20.000 Menschen gegen die Politik der italienischen Regierung. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit der Staatsgewalt. Viele DemonstrantInnen wurden verletzt, mindestens einer davon schwer. Offizielle Meldungen sprechen von sechs Festnahmen.

 

Der Aufzug setzte sich am frühen Nachmittag in Bewegung. An der Spitze liefen einige hundert AktivistInnen der stark migrantisch geprägten HausbesetzerInnen-Bewegung Roms. Ihnen folgten die Kollektive diverser Sozialer Zentren und verschiedene Netzwerke der antikapitalistischen Bewegungslinken.

 

Finanz- und Staatspolizei, sowie Carabinieri zeigten von Anfang an eine ungewöhnlich starke Präsenz am Rande der Demonstration. Trotzdem konnten aus dem Aufzug heraus faule Eier an das Wirtschaftsministerium geworfen werden. Einige Demo-TeilnehmerInnen nutzten den Schutz der Masse auch, um zu plakatieren oder Slogans an Häuserwände und Schaufenster von Banken zu sprühen.

 

An der Piazza Barberini vermummten sich plötzlich einige hundert AktivistInnen und verliessen die Demonstrationsroute auf die Via Veneto in Richtung Wohlfahrtsministerium, das nur 400 Meter entfernt lag. Aber auch dort hatten die Carabinieri eine Strassensperre errichtet. Augenblicklich eskalierte die Situation: Autonome bewarfen die Militärpolizisten mit Feuerwerkskörpern, Flaschen und Steinen. Die Staatsgewalt reagierte mit Knüppeln und Tränengas. Nachdem die Prügeltruppe an der Piazza Barberini kurzzeitig noch einmal aufgehalten werden konnte, griffen sie die gesamte Demonstration an und verletzten viele der TeilnehmerInnen. Ein Aktivist der HausbesetzerInnen-Bewegung wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Vermutlich muss ihm die Hand amputiert werden.

 

Die Demonstration war der Auftakt einer Reihe von landesweiten Mobilisierungen, die ihren Höhepunkt am 11. Juli 2014 mit den Aktionen gegen den EU-Gipfel in Turin erreichen sollen. Der Gipfel, der die grassierende Jugendarbeitslosigkeit in Europa zum Thema haben soll, hätte ursprünglich im April in Rom, später dann in Mailand stattfinden sollen.

Video von den Auseinandersetzungen in der Via Veneto und der Polizeigewalt auf der Piazza Barberini:

https://video.corriere.it/scontri-roma-video-racconto-giornata/6548da46-...

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Anbei eine kleine Foto Chronik des gestrigen Tages:

https://www.facebook.com/media/set/?set=a.691282870928072.1073742038.212...

 

Dem verletztem Genosse ist vermutlich ein Feuerwerkskörper in der Hand explodiert! Ihm gute Genesung....

Am 01.Mai wird nach Mailand mobilisiert...Das Prestigeobjekt "Expo" ist dort "zu Gast".

Allgemein bekannt, dass die Polizei in Ländern wie Italien und Spanien ausserordentlich sadistisch geprägt ist und gerne auch mal voreilig den Knüppel tanzen lässt. Hoffentlich waren unsere GenossInnen darauf vorbereitet und haben entsprechend reagiert.

Solidarität mit den italienischen AktivistInnen...!!!