[B] Bericht zur Demo gegen den Polizeikongress 2014 am 22.02.14

Still not loving police!

Am 22.02.2014 versammelten sich um 20:30 Uhr bis zu 250 Personen am Lausitzer Platz, um gegen den diesjährigen Polizeikongress zu demonstrieren. Aufgerufen wurde auf Linksunten zu einem bundesweiten Aktionstag in vielen deutschen Großstädten. Wir werten den Abend in Berlin als kleinen Erfolg, da trotz schlechtem Aufruf und kaum statt gefundener Mobi so viele Leute gekommen sind. Bereits im Vorfeld wurde der Aufruf scharf kritisiert, daher hätten wir nichtmal 100 Teilnehmer(innen) erwartet.

 

Die Polizei war mit knapp 400 Kräften im Einsatz, welche sich aber den ganzen Abend zurückgehalten haben. Am Lausitzer Platz z.B. waren sie um 20:00 Uhr höchstens in Zivil präsent. Auch wurde der Platz diesesmal nicht von Wannen umzingelt.

 

 


 

Um 20:15 Uhr warteten dann bereits knapp 100 Personen im Umkreis des Platzes auf einen Start, welcher durch Knallkörper und Pyro hinter dem Lausi begann. Der Demozug setzte sich dann richtung Muskauer Straße/Pücklerstraße in Bewegung und wuchs schnell auf bis zu 250 Personen an. Es wurden ca. 10 Minuten lang, alle möglichen Parolen gerufen wie z.B. "Kein Mensch ist illegal", "Ganz Berlin hasst die Polizei" oder "BRD-Bullenstaat wir haben dich zum kotzen satt" ... dabei wurden kleinere Barikaden errichtet, indem Personen Mülltonnen oder Bauzäune auf die Straße zogen.

Als dann die ersten Cops in Prügelgarde eintrafen, bewegte sich die Demo teilweise rennend durch den Kiez, lief über Gärten, durch Hausflure oder kletterte über Zäune.

 

Nach gut 15 Minuten hat die Polizei es dann geschafft die Demo in kleinere Gruppen zu verteilen, welche dann noch etwas durch den Kiez spazierten. Die Skalitzer Straße war mit etlichen Wannen zu geparkt, auch war ein Gefangenentransporter zu sehen.

Vor/In dem Lidl standen etwa 20 Cops, da wohl einige Aktivisten in den Supermarkt geflüchtet waren.

 

Festnahmen wurden keine Beobachtet, es kam aber wohl zu einem kurzen Schlagstockeinsatz der Polizei.

 

Um 22:30 Uhr versammelten sich dann nocheinmal in Friedrichshain knapp 20 Personen, welche rund um den Boxhagener Platz knapp 15 Minuten lang ungestört auf der Straße liefen und Parolen riefen. Der Zug wuchs mit der Zeit auf bis zu 50 Personen an. Die Polizei war hier nur mit Wannen in den Nebenstraßen unterwegs und beobachtete das Geschehen unauffällig.

 

 


 

 in Berlin

Positiv:

Trotz schlechtem Aufruf und sehr magerer Mobilisierung bis zu 250 Teilnehmer(innen)

Der Demozug lief diesesmal nicht in die Oranienstraße oder ließ sich kesseln

Ungestörte Sponti am Abend in Friedrichshain

 

Negativ:

... würde den Rahmen sprengen ;)

 

Ob noch was in den anderen Städten gegangen ist, könnt Ihr ja in den Kommentaren schreiben.

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Also ich finde, dass das negative durchaus genannt werden sollte. Welchen "Rahmen" soll es denn sprengen? Zu faul zum auswerten oder wie? Aber ich möchte nicht in eine sinnlose Schlechtmachung des textes verfallen.

 

Negativ ist zb. (und im grunde ist das auch mein Hauptaspekt weshalb ich den Kommentar schreibe), dass sich die Demo nach wenigen Metern von laufenden Einheiten der Bullen hetzen lassen hat und damit sofort jeder politische Anspruch verfallen ist. Es wurde zwar versucht weiterhin Parolen zu rufen, diese führten sich aber durch die Situation selbst ad absurdum. So zb. "...fight the police" oder "...our streets", in Situationen in dehnen Menschen faktisch vor der Polizei durch "Hintergärten" geflüchtet ist. Für Außenstehende sah es wie ein seltsammer Haufen aus, welcher in großerer Zahl locker von einer ebenfalls großeren Zahl von Bullen verfolgt wird.

Die "Lauftaktik" der Bullen hat recht gut funktioniert: der politische Anspruch wurde nach kurzer Zeit zerstört und die Menschen in einer Art und Weise gehetzt, die zu einer "Ernüchterung" führte, welche nachfolgende Aktionen nicht unbedingt wahrscheinlicher machte.

Gleichzeitig deutet sie auch auf eine schon fast als unverschähmt zu bezeichnende Selbstsicherheit hin. Die Bullen hielten sich zwar bisher auch bei den letzten (2) Bullenkongressdemos zurück, traten aber dann wesentlich krasser auf den Plan als diesmal. Ein laufender Haufen Bullen ohne Fahrzeuge und Schilde ist eigendlich ein "leichtes Ziel", es wurde aber nicht/kaum genutzt.

 

Meine Einschätzung dazu: Angesichts von Festnahmen welche mir gegenüber berichtet wurden, war dies ein relativer Reinfall. Es ist natürlich davon auszugehen, dass die Anschuldigungen bei den festgenommen zu keiner weiteren Verfolgung führen (wenn diese nichts "dabei hatten"), dennoch ist es scheiße für die Leute. Diese Polizeikongressdemo wäre gut beraten um ein paar Kleingruppen welche die sich in ablenkender Weise um die "umkreisenden" Wannen gekümmert hätten. Sehr hilfreich wären auch vorbereitete/mitgebrachte Steine, um die ungeschützen Bullen auf Abstand zu halten. Diese hätten unter (wenn auch nur gelegendlichen) Bewurf ihre Verfolgung nicht in der Art und Weise vortsetzen können. Eine nachträgliche kriminalistische Verfolgung wird mangels handfesten beweisen eingestellt werden, da die Kamerabilder der Bullen in der Dunkelheit nicht auswertbar sind und auf 20 30 Meter auch keine klaren Idendifikationen durch Bullen stattfinden können, wenn auf ein einheitliches "black block outfit" geachtet wird. 

Die bereits erwähnten Kleingruppen welche unauffällig umherstreunen können dann so manches "Schnäppchen" ergattern, zb. Zivibullen mit ihren grünen Westen oder kleinere Bullenfahrzeuge (von Wannen ganz zu schweigen).

 

Wenn angedacht ist, nächstes Jahr die "übliche Mobi" wieder hochzufahren soll es ruig so laufen wie bisher, dass war gut. Ist es stattdessen ein Konzept eine "low Level" Mobi wie dieses Jahr weiterzuverfolgen, benötigt es 2 Sachen. 1. Einen funktionierenden und häufig aktualisierten Ticker um die erwähnten Kleingruppen außerhalb der Demo (welche sich auch gar nicht erst anschließen) auf dem laufenden zu halten und 2. die Iniative von uns allen. Ich finde auch gut das etliche Leute gekommen sind, aber die Frage ist, ob dies bei einer "low Level" Mobi nächstes Jahr nochmal so sein wird.

 

(Stichwort Handy: Da inzwischen so gut wie alle mit relativ moderen Handys rumlaufen kann Mensch auch einen guten Bekannten fragen, ob dieser denn das Telefon nicht mal ausleiht. Dieser bekannte ist natürlich nicht politisch aktiv, aber symphatisiert mit "der Sache". So entgeht man zumindest ein wenig der punktgennauen Überwachung.)

 

Schlussendlich werden sich aber die akkumulierten Erfahrungen der verschiedenen konfrontativen Manifestationen erst am 22.3. veräußern können, da da mit größerer Beteiligung zu rechnen ist.

(Stichwort Handy: Da inzwischen so gut wie alle mit relativ moderen Handys rumlaufen kann Mensch auch einen guten Bekannten fragen, ob dieser denn das Telefon nicht mal ausleiht. Dieser bekannte ist natürlich nicht politisch aktiv, aber symphatisiert mit "der Sache". So entgeht man zumindest ein wenig der punktgennauen Überwachung.)

Bitte bitte liebe Leute schleppt keine GPS-Tracker mit auf eine Demo so wie sie im Kommentar über mir gewünscht ist oder auf dazugehörige Aktionen.

Mit "alten" Mobiltelefonen können die Cops euch wenigstens "nur" in der jeweiligen Funkzelle Orten die immerhin noch ein paar Häuser-/Häuserblöcke umfasst, Smartphones hingegen können metergenau geortet werden wenn ihr nicht gerade das GPS ausgeschaltet habt(wenn es denn geht) und generell sollten Mobiltelefone entweder ausgeschalten oder gleich zuhause gelassen werden, wenn ihr euch zu solchen Ereignissen begebt.

Es ist für die Bullen ein leichtes aus der bloßen Ortung euch zumindest eine Anzeige zu basteln, wenn nicht schlimmeres.

 

Mobiltelefone auf Demos und Aktionen sind ein unnötiges Risiko.

Ich habe ja versucht durch das Aufzeigen der Möglichkeit es auszuleihen eine nicht ganz so harte Nummer aufzumachen. Dennoch gebe ich dir natürlich recht, sie sind ein Problem. Aber vielleicht gibt es ja auch andere Möglichkeiten eine Komunikation zwischen "außen" und "innen" bei Demos hinzubekommen. Besser als mein vorhergegangener Vorschlag und mit einbeziehung deines Beitrages wäre es ja zb. mit alten Aktionshandys einen Mensch in der Demo zu haben, der "seine" Gruppe mit SmS oder so auf dem laufenden hält.

Es ist nicht positiv sondern eher erschreckend, das trotz schlechtem Aufruf und quasi nicht vorhandener Organisierung 250 gekommen sind, wenn den die Zahl überhaupt stimmt.

Und wenn dann das einzige vermeintlich negative das ausbleiben von Angriffen auf (einschließlich ungeschützte) Bullen ist, dann kann man nur hoffen, dass dieser infantile Kindergarten in Zukunft nichtmehr stattfindet oder wenigstens in Zukunft die Linksradikalen was auf die Beine stellen. Bleibt zu hoffen das die erlebnisorientierten Pseudolinken Nihilisten bald ihre Volljährigkeit erreichen und dann aufgrund von Arbeit keine Zeit mehr für diese mitleiderregende Selbstzerstörung haben werden.

Bist du schon volljährig und hast du mit deiner mitleiderregenden Selbstzerstörung aufgehört?

Ich denke eherer die Gesellschaft in der wir Leben betreibt Selbstzerstörung und entzieht uns die Lebensgrundlage.

Diesen Gedanken kann man verdrängen oder auf andere übertragen.

Doch ein Fakt bleibt, unendliches Wachstum kann es auf unserem Planeten ohne Zerstörung nicht geben.

Wiegesagt habe ich dies als >ein< Problem von etlichen rausgepickt. Ich habe versucht darzulegen, dass der politische Ausdruck zerstört wurde, durch die laufenden Bullen. Hätte man die auf Abstand gehalten, wie sich das konkret ausgestaltet ist ja nicht mal so nebenbei auszuführen, da kann Mensch im besten Fall nur Notizen schreiben, wäre es event. auch möglich gewesen, länger eine Demonstration durchzuführen. Sowas wäre ein praktischer Ausdruck gewesen, von etwas auf die Beine stellen.

wird offensichtlich versucht dem gemeinschaftlichen Kiezjogging von gestern abend ein wenig Sinn einzuhauchen.

Worin dieser Sinn bestehen soll, wird leider nicht klar. Es sind viele Leute gekommen? Ich bitte euch. 150 Leute

 

Dass ein Mob von hundert Schwarzgekleideten panisch das Wegrennen anfängt wenn 20 Riotscops in Sicht kommen und "Eeeeeeey" rummackern (die Cops, wohlgemerkt. Da hatten wohl einige richtig "Bock"), war sinnbildlich für die Panik und die Lethargie der Leute, die zu sowas überhaupt noch kommen anstatt gleich daheim zu bleiben, dann jedoch mit einer derartigen Konsumhaltung am Start sind, dass ohnehin nichts passiert. 

Der Tagesspiegel spricht von 200 Demonstranten.

 

Man kann froh sein, das überhaubt noch was gestartet ist am Lausi. Wer vor Ort war, und gesehen hat, wie verteilt sich die Leute gesammelt haben, wird mir Recht geben.

 

Hätten ein paar GenossInnen nicht die Böller/Pyros mitgebracht und Parolen gerufen, wären wohl viele wieder verschwunden.

 

Aber es ist schon lustig zu beobachten, wie alle Menschen wie Zombies aus "The Walking Dead" dem Geräusch der Böllerexplosion folgen. Wenn dann noch ein 2.ter knallt, kommen wirklich alle angerannt ...

 

Hätte man auch einfacher hinbekommen können, wenn sich die Menschen dichter beieinander gesammelt hätten und Parolen gerufen worden wären.

 

War dennoch eine lustige SchnitzelJagd mit leichtem politischen Touch.

Die Mobi und das antanzen am Platz hat ja nix gekostet ;)

Ich finde es muß immer eine Art "Kosten Nutzen Rechnung" geben. Große Manifestationen mit viel Außenwirkung und auch der ein oder anderen Aktion ziehen FEstnahmen nach sich und das ist zwar nicht ok, aber Mensch(en) rechnen damit.

Kleinere Spontis und unangemeldete Demos usw. sollten weniger bis keine Festnahmen nach sich ziehen. Gestern wurden, so hörte ich, Leute festgenommen. Ob dies nun verfolgt wird ist eine andere Sache, aber es bleibt schlecht.

Angesichts der geringen/gar keinen Außenwirkung und ausbleibenden "Begleitaktionen" ist jede Festnahme zu viel.

 

Diese "Kosten Nutzen Rechnung" mache ich natürlich nicht als politisches kalkühl auf, aber es ist etwas was faktisch passiert. Wie man Festnahmen verhindern kann, wie wieder mehr Menschen am Start sind und ob man sich denn nun nicht doch mal experimentell verhalten sollte, was den Ort angeht, dies ist eine längere Frage.

Zuerst einmal: vielen dank für den Bericht.
Solche Berichte sind sehr wichtig, damit Personen, die nicht teilnehmen konnten, dennoch wissen was "so geht".

Ich kann leider keinerlei Erfolg in dieser Demo sehen. Die Demo gegen den Bullenkongress findet jedes Jahr in Berlin statt. Das weiß auch jede entsprechend interessierte, politisch aktive Person in Berlin. Die Behauptung, dass es an der geringen Mobilisierung lag, kann man kaum gelten lassen.
die Bullenkongressdemo ist einfach ein fester Tag im jährlichen Demokalender der linken Szene. Genauso wie der 1. Mai und die Silvio Meier Demo. Da braucht mir keiner was anderes erzählen, sorry.
Wenn bei so einer Demo nur 250 Leute kommen, ist das (mal wieder) ein Armutszeugnis für Berlin.
Ich besuche z.b. die 1. Mai Demo fast jedes Jahr seit 1998. Und es ist über die Jahre absolut offensichtlich geworden, dass im Schnitt die großen linken Demos Jahr zu Jahr schwächer werden. Sowohl von den Teilnehmerzahlen (gemeint sind keine Gaffer und Touristen wie am 1. Mai), als auch von der Entschlossenheit. Sicher, es gibt gelegentlich Ausnahmen, aber Die sind selten.
Demos, auf denen der Polizei wirklich paroli geboten wird (damit ist nicht zwangsläufig Gewalt gemeint, sondern selbstbestimmte Routenplanung und Verweigerung von Zusammenarbeit mit der Polizei z.b.) sind kaum noch existent.
In Hamburg geht da deutlich mehr. Wer bei der #HH2112 Demo dabei war, weiß genau, was gemeint ist.
Sicher, das war eine bundesweite Mobilisierung, aber auch sonst geht da einfach deutlich mehr. Spontis, etc.
Berlin ist als politisch aktive Hauptstadt leider mittlerweile Geschichte. Hamburg hat diese Rolle übernommen und ich muß leider als alteingesessener Berliner sagen - Links geht in Berlin nicht mehr viel. Leider.

nich jammer, versuchen besser zu machen!

 

auf auf

Mir persönlich liegt viel daran, für seine Ideale einzustehen. Die Motivation auf wichtige Demos zu gehen und sein Maul aufzureißen ist in Berlin jedoch geschwächt. Ein  Eindruck meinerseits ist auch, dass die linke Szene in Berlin ein Wetteifern um "Kunden" bei linken Veranstaltungen macht. So beginnen immer wieder linke Konzerte und interessante Partys gleichzeitig oder sogar früher als z.B. die Demo gegen den Bullenkongress gestern. Wenn ich sehe, dass die Köpi etc. brechendvoll sind, aber nur ein Häufchen Aktivisten am Lausi ist, dann stellen sich mir Fragen, die ich nicht formulieren oder Beantworten kann. Es entsteht Wut und das wirkt sich negativ auf die Motivation aus. Ich hoffe in Zukunft wieder mehr Angagement für die Sache und weniger für die Mode zu sehen.
mfG

musik ist mir wichtiger als politik. das köpifest hat mir und sicher vielen anderen mehr kraft gegeben als die meisten demos. wenn es die gegenkultur punk nicht gäbe, wär am end heute nicht mehr viel übrig vom anarchismus. bullen ärgern kann man das ganze jahr. eine angekündigte demo ist dafür eher schlecht geeignet.

Deine pseudolinke egoistische Einstellung repräsentiert wirklich alles, was hier schief läuft.

"musik ist mir wichtiger als Politik".

Alles klar... mehr muss nicht gesagt werden. Keine weiteren Fragen.

"bullen ärgern kann man das ganze jahr. eine angekündigte demo ist dafür eher schlecht geeignet."

 

Oh je, was für ein Armustzeugnis! Es geht nicht (nur) um "Bullen ärgern", sondern mit Demos seine linke Meinung und Haltung auf die Straße zu tragen, etwas inhaltliches auszusagen. In die Köpi kannste fast jeden Abend im Jahr rennen, genaus dein Hirn in der Kneipe wegsaufen...

natürlich hab ich beim köpifest keinen alkohol getrunken. es war mir wichtig, die bands nüchtern zu erleben. liebe ist mir übrigens auch wichtiger als politik. ich bin gerne egoistin. ich helf lieber meinen freundinnen als mich auf ner chaotischen demo mit teils peinlichen parolen in aussichtsloser lage mit den bullen anzulegen. eigentlich muß ich mich auch nicht rechtfertigen. für eine freiere gesellschaft bringt das köpifest definitiv eher was als so ne demo. gerade hatten wir bandprobe, das war dermaßen geil, jetzt hab ich ordentlich kraft die nächsten tage für feministische und anarchistische sachen. die inhaltliche aussagekraft von demos find ich eher begrenzt. ne menge leute sollten sich lieber mal um ihre freundinnen kümmern und dafür weniger "politik" machen. dadurch liesse sich so mancher psychischen erkrankung vorbeugen.

Es gibt eigentlich nichts was man nicht in einen politischen Zusammenhang stellen kann. Selbst unpolitisch zu sein heisst eine Art von Politik zu vertreten. An der Skinhead und OI Szene ist das gut zu sehen. Musik ist Politik.

Und an die Leute die den mode? Kommentar so haten, was regt ihr euch darüber auf. Es ist seine Sicht und die ist auch ok.

"Es gibt eigentlich nichts was man nicht in einen politischen Zusammenhang stellen kann. Selbst unpolitisch zu sein heisst eine Art von Politik zu vertreten."

 

Ja, was denn nun?! Unpolitisch, oder doch politisch? Oder vielleicht doch nur bequem und egoistisch...

Habt ihr mal vorher mit den Leuten in der Köpi geredet oder überhaupt den (persönlichen) Kontakt mit anderen Gruppen gesucht? Warum gab es kein Vorbereitungsplenum, sondern nur einige Tage vorher ein fragwürdiges Indyposting? Könnte ich jetzt ewig fortführen.

Es geht nicht darum, Dinge zu finden, die "besser" sind oder Vergleiche mit "Schlechterem" zu führen. Es geht allein darum, zu zeigen, wie die Gesellschaft verfällt, wie Empathie und die Kunst sich auszudrücken und zu zeigen, was einem nicht passt zerbricht. Wenn ich sehe, dass 200 Menschen auf wichtigen Demos auftauchen und für ihre und die Ideale anderer im Knast landen, dann frage ich mich, was wäre, wenn bestimmte Veranstaltungen einfach zu anderen Zeitpunkten stattfänden und statt 200, 1000 oder 100.000 Menschen für ihre Rechte auf die Straße gehen. Stattdessen werden Petitionen unterschrieben und alle paar Jahre gewählt (oder auch nicht). Wer unzufrieden ist, sollte das sagen und wer das sagt sollte dafür streiten, dass man ihm zuhört!
Kultur ist wichtig, um Alternativen zu schaffen. Demos sind Teil dessen und sind wichtiger Bestandteil des Kampfes für Freiheit. Warum soll ich mich nicht um meine Freunde kümmern und sie sich um mich? Aber wieso sollen sich meine Freunde nur um mich und sich und nicht auch um das Ganze kümmern können? Gerade eine gute Streitkultur hilft Differenzen zu beseitigen, Kompromisse und einen ehrlichen Umgang miteinander zu finden. Wenn ich frei bin kann ich mich um Freunde kümmern. Wenn die Welt frei ist, kann endlich wieder getan werden, was gut für ALLE ist.