Basel: Spaziergang zum (Ausschaffungs-) Knast

Ausschaffungsknast Bässlergut

Am Mittwoch, den 31. Juli, fand kurz nach dem offiziellen 1. August-Feuerwerk (Nationalfeiertag) ein Spaziergang zum (Ausschaffungs-) Knast Bässlergut statt.

 

Rund 25 Personen machten sich um ca. halb 12 Uhr abends zum Knast auf, hängten Transparente auf, zündeten Feuerwerk und kommunizierten schreiend mit den Gefangenen. Zum Schluss wurden die unbewohnten Teile des Gebäudekomplexes eingefärbt.


Die Polizei tauchte nicht auf, es gab weder Kontrollen noch Verhaftungen.


Unsere Solidarität gilt auch dem 21-jährigen Untersuchungshäftling, der sich in Basel nach einem Fluchtversuch und einem Gerangel mit einem Bullen mit dessen Dienstwaffe erschoss. Er hatte im Frühling diesen Jahres eine Bank ausgeraubt und war erst seit einigen Tagen in Haft.

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Nachfolgend noch ein Text, der vor kurzem in Basel aufgetaucht ist und sich mit der Thematik auseinandersetzt:

 

Von der Verwaltung zur Freiheit
Wieder wurde das schweizerische Asylgesetz verschärft, wieder hat der Rassismus der Mitte eine neue Dimension erreicht: Die Konsequenz aus der Annahme der Abstimmung ist eine zentralisiertere Verarbeitung aller Asylanträge. Dazu sollen 4-6 Lager, verteilt in der Schweiz, eine konzentrierte, besser überwachbare und schlussendlich schnellere Abwicklung dieser Anträge ermöglichen.
Mit der Errichtung solcher Lager gliedert sich die Schweiz ein in ein europaweites System der Internierung und Unterdrückung. Dabei geht es in erster Linie nicht um die totale Abwehr aller Migrant_innen, sondern um die Einteilung in hochqualifizierte,verwertbare Arbeitskräfte und solche, die im wachsenden, europäischen Dienstleistungssektor nicht verwertbar, also überflüssig sind. Diese Überflüssigen werden bestmöglich kontrolliert und inhaftiert, um sie schnellstmöglich wieder auszuschaffen, denn innerhalb der Grenzen von Europa hat der Kapitalismus mit seiner Krise für genügend billige Arbeitskräfte gesorgt.

Teile und herrsche? Fuck off!
Mit der vermeintlich natürlichen Einteilung der Menschen zu Nationen und dem daraus produzierten Rassismus schaffen sich die Herrschenden eines der wichtigsten Mittel, die Menschen abzulenken, auszunutzen und zu regieren. Hierzulande greift dieser Mechanismus reibungslos;Und wer was dagegen hat, der darf ja noch abstimmen...

Dagegen sein reicht uns nicht. Wir wollen Alles und zwar jetzt!
Um dieser globalen Misere etwas entgegen zu setzen, reicht eine Abstimmung aber niemals aus. Solange Kapitalismus und Herrschaft weiter existieren, wird es immer dazu kommen, dass Menschen sich im Namen von Nationen oder anderen Erfindungen gegenseitig ihr Leben zerstören. Eine Abstimmung gliedert sich grundsätzlich ins Bestehende ein und kann dieses Gefüge nicht in Frage stellen.
Wir kämpfen gegen diese Systeme und Institutionen der Kontrolle, des Einsperrens und der Erniedrigung, weil sie unseren Ideen von Freiheit, von Selbstbestimmung und gegenseitiger Hilfe direkt entgegengestellt sind -
werfen wir diesen demokratischen Diskurs über Bord und versuchen Mittel und Wege zu finden, über die wir gänzlich selbst bestimmen können.