2. Pressemitteilung zur Besetzung der „Gutleutmatten“ vom 09.06.2013

Wagenplatz auf den Gutleutmatten am 09.06.2013

Gestern Abend wurde das Gelände Gutleutmatten durch 10 Wägen und eine Parade mit 1300 Menschen besetzt.Die bunte und kreative Aktion hatte eine Zwischennutzung des schon seit zwei Jahren brachliegenden Geländes der Gutleutmatten als Wagenplatz bis Baubeginn zum Ziel. Außerdem sollte darauf aufmerksam gemacht werden, dass dem Bedarf an experimentellen Wohnformen Raum gegeben werden muss und der schon seit Jahren versprochene Zuständigkeitsbereich in der Stadtverwaltung für alternatives Wohnen geschaffen werden soll.

 

Nachdem die (Wohn)-Wägen und die fette Parade das Gelände befahren hatten wurde von Seiten der Besetzer_innen Kontakt zu den vor Ort anwesenden Einsatzkräften der Polizei aufgenommen um sich über die Situation zu verständigen. In Gesprächen zwischen der Anwältin und der Einsatzleitung wurde die Situation als entspannt eingeschätzt und auf Grund dessen von Seiten der Polizei signalisiert, dass ein eigenmächtiges Eingreifen nicht angedacht und mit weiteren Anweisungen nicht vor Dienstag den 11.06.2013 zu rechnen sei. Die Willkür und Intransparenz der Freiburger Ordnungsbehörden wurde am nächsten Morgen deutlich.

 

Gegen 10 Uhr morgens wurden die Besetzer_innen von der Polizei aufgefordert den Platz bis 11:15 zu verlassen, ansonsten drohe die Beschlagnahmung der Wägen. In weiteren Verhandlungen wurde klar, dass die angedrohte Beschlagnahmung auch ohne rechtliche Grundlage und ohne vorherige Absprache mit dem Grundstücksbesitzer, im aktuellen Fall dem Stadttheater, durchgeführt werden würde. Die rechtliche Grundlage „könne dann ja im Nachhinein überprüft werden“, so Einsatzleiter Winterer. Um nicht obdachlos zu werden sind die Besetzer_innen der Aufforderung nachgekommen.

 

Statt mit den Wägler_innen in den geforderten Dialog zu treten reagiert die Stadtverwaltung mal wieder und wie seit Jahren mit Drohungen und Zwang und ignoriert den wachsenden Bedarf an Wagenplätzen. Diese Haltung können und werden wir nicht weiter hinnehmen und stellen ihr unsere Visionen entgegen. Unsere Visionen von solidarischem und selbstorganisiertem Zusammenleben die wir uns nicht nehmen lassen.

 

Wir sind gekommen um zu bleiben und gefahren um wiederzukommen. Visionen lassen sich nicht beschlagnahmen.

Wir sind immernoch die Guten.

Für eins, zwei, drei, vier - viele neue Wagenplätze.