Scherben nach Demo gegen AZ Räumung

Demo gegen AZ Räumung

Scherben nach der Auftaktdemo "Warm up for resistance!" gegen die anstehende Räumung des Autonomen Zentrums Köln

Am Dienstag, den 30.04.2013 versammelten sich nach der angemeldeteten Auftaktdemo der Kamapagne "Kein Tag ohne!" ca. 100 Sympatisant*innen aus dem Umfeld des Autonomen Zentrums Köln im Stadtteil Ehrenfeld.

 

AZ-Supporter*innen greifen Sparkasse an

 

Unter dem Motto "Unser Zorn schlägt jetzt zurück - AZ Köln bleibt!" gab es eine von Pyros begleitete lautstarke Spontandemonstration, bei der es zu gezielten Entglasungen und Farbbeutelwürfen kam. Ziel war eine Sparkassenfiliale und das wenige Meter entfernte Woolworth-Kaufhaus. Zur Beschissenheit von Woolworth muss nichts gesagt werden, wohingegen die Sparkasse Köln-Bonn eine benennenswerte Akteurin in Bezug auf verschiedene Räumungsversuche des AZ's war. Aktuell ist das AZ erneut räumungsbedroht.

 

Bullen überrascht

 

Der Demozug wurde bei spätem Eintreffen von zwei Einsatzwägen zügig aufgelöst. Die anzutreffenden Einsatzkräfte waren überfordert und reagierten eher panisch, als dass sie gezielt eingriffen. Die Teilnehmenden nutzten die Seitenstraßen um wegzukommen. Leider kam es im Anschluss an die Aktion noch zu drei Festnahmen. Die Leute wurden vor Ort über eine Stunde auf Knien gefesselt auf dem Boden festgehalten, abtransportiert und erst im Morgengrauen aus der Polizeiwache in Kalk entlassen. Zwanzig Unterstützer*innen warteten vor dem Knast mit warmem Tee und Essen und forderten die Freilassung der Gefangenen. Die Bullen schikanierten dann auch noch die Unterstützer*innen mit willkürlichen Ausweiskontrollen und Provokationen.

 

Die Aktionen am Vorabend des 1. Mai in Köln verleihen dem Zorn über die drohende Räumung Ausdruck und zeigen, dass es für die Stadt Köln bis zum Auslaufen der Kündigungsfrist am 30. Juni ungemütlich werden kann. Ab dem 28. Juni mobilisiert das AZ international zu den "Weeks of solidarity", um klarzustellen: Räumung is' nicht!

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.. die sparkasse ist eigentümerin, sondern die stadt koeln, also die regierenden parteien - rot grün - im koelner rathaus -- von daher ist das übliche entglasen trotz radikaler wortwahl "zorn" eher ne "banale" geste, die keine(n) weiter aufregt(weil für alles und nichts anwendbar) - rathaus und die jeweiligen politiker*innen wären eigentlich die entsprechenden objekte bzw. verantwortlichen ..

Erich Mühsam: Der Revoluzzer
Der deutschen Sozialdemokratie gewidmet

„War einmal ein Revoluzzer,
Im Zivilstand Lampenputzer;
Ging im Revoluzzerschritt
Mit den Revoluzzern mit.

Und er schrie: „Ich revolüzze!“
Und die Revoluzzermütze
Schob er auf das linke Ohr,
Kam sich höchst gefährlich vor.

Doch die Revoluzzer schritten
Mitten in der Straßen Mitten,
Wo er sonsten unverdrutzt
Alle Gaslaternen putzt.

Sie vom Boden zu entfernen,
rupfte man die Gaslaternen
Aus dem Straßenpflaster aus,
Zwecks des Barrikadenbaus.

Aber unser Revoluzzer
Schrie: „Ich bin der Lampenputzer
Dieses guten Leuchtelichts.
Bitte, bitte, tut ihm nichts!

Wenn wir ihn’ das Licht ausdrehen,
Kann kein Bürger nichts mehr sehen,
Laßt die Lampen stehn, ich bitt!
Denn sonst spiel’ ich nicht mehr mit!“

Doch die Revoluzzer lachten,
Und die Gaslaternen krachten,
Und der Lampenputzer schlich
Fort und weinte bitterlich.

Dann ist er zuhaus geblieben
Und hat dort ein Buch geschrieben:
Nämlich, wie man revoluzzt
Und dabei doch Lampen putzt.

"Zur Beschissenheit von Woolworth muss nichts gesagt werden"

Aha, warum nicht? Was ist so schlimm an einem amerikanischen Großkonzern?

Er steht - in euren Augen - so wunderbar symbolisch für Kapitalismus, oder was wollt ihr damit ausdrücken?

Die HH Holding, die unter anderem auch die ähnliche Textildiscountkette KIK besitzt und vor 2 Jahren Woolworth kaufte, ist bekannt für Dumpinglöhne, Überwachung und Bespitzelung ihrer Mitarbeiter*innen, Kündigung dieser wen sie*er verschuldet sein sollten. Erst nach viel viel schlechter PR hat das Managment beschlossen KIK und Woolworths Image aufzupolieren.

 

Das hätte mensch alles in ein paar Sekunden unter Google "Woolworth Arbeitsbedingungen" finden können. Also bitte setz dich hin mit deiner Herbeifantasierten Anti-Amerikanismus Kritik. Das ist nämlich sehr peinlich.

 

Quellen hier:

http://handel-bawue.verdi.de/einzelhandel/betriebe/tengelmann/kik

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/arbeitsbedingungen-bei-discounter-...

http://www.gegenstandpunkt.de/radio/2013/ga130218.html

 

Es gibt keine guten oder schlechten Unternehmen. Das ist kein Plädoyer gegen Militanz aber die Begründung ist scheisse.

ist ein sehr privilegiertes kommentar.

es gibt einfach real erfahrbare unterschiede für menschen und manche menschen sind dazu gezwungen auch für graduelle verbesserungen zu kämpfen. und das heißt nicht, dass diese menschen sich nicht ein leben ohne kapitalistische unternehmen wünschen.