1. Mai Berlin: Kooperation mit den Bullen statt out of control

Die diesjährige "Revolutionäre 1.Mai Demo" droht ähnlich wie letztes Jahr in einem Desaster zu enden. Nach der unangemeldeten Demo zum Bullenkongress im Februar in Berlin gab verschiedene Aufrufe an das Bündnis, das massgeblich diese Demo alljährlich organisiert, in diesem Jahr "andere Wege" am 1. Mai zu suchen.

 

Das Bündnis hat jedoch darauf bestanden, die Demo im gewohnten Rahmen stattfinden zu lassen. Ebenso wurden keine Lehren aus der durch die Bullen erzwungenen Auflösung der letztjährigen Demo gezogen. Erneut wurde eine Route zum Brandenburger Tor gewählt. Grossspurig wurde via "ARAB- Pressesprecher" in der taz verkündet, man sei in der Lage, diese Route bei Angriffen der Bullen auf die eine oder andere Art durchzusetzen.

 

Einige Gruppen haben in den letzten Wochen zu einem "autonom-anarchistischen Block" auf der Demo aufgerufen und deutlich gemacht, das auch offensive Aktionen auf der Demo möglich seien und man "nicht unbedingt die gesamte Route mitlaufen werde". Die bisherige Routenplanung mit einem anfänglichen Schwenker durch Neukölln und über den Kottbusser Damm, sowie dem Kottbusser Tor, beinhaltete verschiedene Optionen, die es für die Bullen schwierig gemacht hätte, die Demo vollständig zu kontrolllieren. Sie hätten mit einem Ausweichen von Teilen der Demo nach Neukölln, 61  oder zurück in das "Myfest" rechnen müssen, trotz der Anzahl der eingesetzten Bullen wären möglicherweise unkontrollierbare Situationen entstanden.

Dieses Szenario hätte auch die Sicherheit für all jene DemoteilnehmerInnen erhöht, die sich aus verschiedenen Gründen nicht auf Auseinandersetzungen mit den Bullen einlassen wollen oder können, da die Bullen aus taktischen Gründen wahrscheinlich auf massive Repression verzichtet hätten, solange sich die Demo in diesem Bereich befindet.

 

Heute nun wurde auf der website der Demoorganisatoren eine geänderte Routenführung bekannt gegeben:

Spreewaldplatz-Skalitzerstr.-Manteuffelstr.-Köpenickerstr.-Heinrich-Heine-Str.-Moritzplatz-Oranienstr.-Wilhelmstr.-Bundesfinanzministerium-Glinkastr.-Unter den Linden....

 

Allen, die sich mit den räumlichen Gegebenheiten auskennen, wird sofort das daraus entstehende Dilemma deutlich. Solange die Demo sich noch in Kreuzberg 36 befindet, wird es für die Bullen ein leichtes, mit geringem Kräfteansatz alle Strassen in Richtung Myfest abzusperren, ebenso reduziert sich das "Aufmarschgebiet" für die Bullen im ersten Teil der Demo auf 36, unkontrollierte Menschenansammlungen in Neukölln oder Kreuzberg 61 sind auszuschliessen. Spätestens ab der Köpenicker Strasse wird die Demo dem Kalkül der Bullen ausgeliefert sein. Auf der einen Seite ist durch die Spree kein Ausweichen möglich, die 4,5 Querstrassen ins Kerngebiet von 36 sind leicht abzuriegeln.

 

Nach den Geschehnissen im letzten Jahr, die so im wesentlichen übrigens von Leuten aus dem autonomen Spektrum vorausgesehen wurde, finden wir die jetzige Routenplanung eine Unverschämtheit. Die organisierenden Gruppen tragen unter diesen Umständen eine politische Mitverantwortung für die Verletzten und Festgenommenen, die es unweigerlich geben wird, sollten die Bullen die taktischen Gegebenheiten ausnutzen.

 

Aus dem Spektrum des "autonom - anarchistischen" Blocks gab es eine klare Ansage, dass "man keine Leute der Willkür der Bullen" ausliefern werde, wir hoffen, dass diesen Worten auch Taten folgen.

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Hey und Danke für die Informationen - ich hätte es ehrlich gesagt nicht bis auf die Homepage geschafft.

Nicht das ich Kooperation zwischen Bündnis&Cops nicht erwartet hätte, ist die Route schon echt nen Schlag in die Fresse.

 

Eine Gruppe, die sich als Sprecher_Innen für ne Bewegung ausgibt und so nen Mist verzapft. Danke dafür, da kann mensch ja erstmal wieder(!) mit "Internen" Abgrenzungen Zeit vergeuden. Tolles Beispiel, wie meine Revolution NICHT aussieht. Und ich bin gespannt, welcher der Bündnis-Menschen bei Festnahmen Namen erfragt, wer Verletzten hilft, wer vor der Gesa steht und wer Menschen vor Prozessen berät. Ganz zu schweigen davon, wieviele Menschen "einfach nur" in div. Gefahren gebracht werden. Damit schön oft auf riesigen Plakaten "ARAB" zu lesen ist?!

Liebes Bündnis, könnt Ihr euch vorstellen, dass es 20.000 Menschen gerade noch so schaffen sich zu organisieren, ohne EURE "Hilfe"? Nein? Ich bin nicht dankbar genug für Eure Arbeit? STIMMT! Bleibt einfach Zuhause. Bitte.

Warum wird die 1. Mai Demo nicht ohne Anmeldung gelaufen ?

Wenn man einen chance hat, das durchzusetzen, dann doch wohl nur am 1.Mai mit 10.000 bis 15.000 Leuten.

Es ist schade, daß diesbezüglich kein versuch gestartet. Warum organisieren sich die autonomen und anarchistischen Gruppen nicht gemeinsam und rufen zu einer unangemedeten Demo auf ? DA würden sich sicherlich viele anschließen. Warum wird vor dem 1.Mai Demo-Bündnis kapituliert ?

Hoffentlich klappt es dann doch mal nächtes Jahr ohne Anmeldung und bürokratische Regeln und Gespräche mit den Bullen und schechten Demorouten.

Also - viele werden dieses Jahr die Route vorher verlassen. Und es ist auch gut, dieses möglichst breit zu streuen und zu verkünden.

Viva anarchia

Was verspricht man sich eigentlich von solchen "unkontrollierten situationen"? vermutlich das selbe, was die arab sich davon verspricht grossspurig zu verkünden man könne die demo "auf die ein oder andere art" durchsetzen: Befriedigung des EVent-Bedürfnisses, sich der eigenen Potenz versichern, dass man es dem Staat auch mal zeigen kann und das ganze noch zu "revolutionären aktionen" verklären. Bloß nicht die eigene Ohnmacht reflektieren. Zur Herbeiführung menschenwürdigerer Zustände tragen diese rituellen Events und Militanz-Spektakel keinen milimeter bei.

ich kann da nur zustimmen,diese Demoroute ist gewiss nicht im Sinne derer die sich an der Revolutionären 1.Mai Demo beteiligen wollen,dafür aber umso mehr im Planspiel der Bullen.

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derer die sich an der Revolutionären 1.Mai Demo beteiligen 

 

Die Berliner 1. Mai Demo ist doch schon seid bald 15 Jahren voll fürn Arsch, da die, die sich an ihr beteiligen aus 3 etwa gleich großen Gruppen bestehen:

1. Die für die die Demo der Ort der besten Selbstinszenierung ist (wie z.B. ALB, ARAB, SDAJ, etc), sowie deren Sympathisanten.

2. Jungen Leuten mit Hormonüberschuss denen es nur darum geht "mal so richtig auf den Putz zu hauen", was von manchen dann auch noch zwanghaft versucht wird als politisch zu verkaufen.

3. Diejenigen die die ersten beiden eigentlich ablehnen, aber dennoch immer noch und immer wieder an der Demo teilnehmen, da man sich Pflichtschuldig fühlt, obwohl man weder mit Inhalt noch Verlauf der Demo zufrieden ist.

finde ich deine Verallgemeinerung hier,denn du vergisst die Menschen aufzuzählen.die auch auf der Demonstration vertreten sind,und keine Zugehörigkeit zu den von dir genannten Gruppen haben.Die Revolutionäre 1.Mai Demonstration ist wichtig und richtig aber ohne Vorgabe von Bullen wie und wo

die Revolution ist kein Sonntagsspaziergang, scheibt ihr in eurem Aufruf,aber die Demoroute, so wie sie jetzt in Kooperation mit den Bullen getroffen wurde ,ist ja wohl die allerletzte Scheisse.Zu der ersten Demoroute hätte ich ja wohl noch zugestimmt,wäre sie ja auch unter anderem an der Bürkner Str vorbeigekommen wo bei der Demo zur Erinnerung von Rosemarie F.ein Demonstrant von den Bullen bewusstlos geschlagen wurde, hätte sich in einem Kiez bewegt der auch sehr stark von Verdrängung betroffen ist,hätten sich auf dem Weg bestimmt noch bis dahin unentschlossene der Demo anschliessen können, und die Bullen hätten im Kiez kein leichtes Spiel gehabt,aber spätestens ab der Heinrich Heine Str können die Bullen das mit der Demo machen was sie letztes Jahr auch geschafft haben.Ich kann nur sagen:sorgen wir dafür das die 1.Mai Demo nicht zum Sonntagsspaziergang verkommt,denn wir haben die Absprache mit den Bullen nicht getroffen

Bevor das ganze Gedisse los geht: Hört bitte auf damit, auf der ARAB rumzuhacken. Für die 1. Mai-Demo ist doch bitteschön nicht allein die ARAB zuständig.

Ich bin mit der angemeldeten Route auch überhaupt nicht glücklich, nur hindert es mich doch nicht daran, diese Route zu verlassen ...

Ich komme nicht aus Berlin, und kenne auch nicht eure (Berliner) Szene-Streitigkeiten.

Ehrlich gesagt habe ich auch zukünftig nicht vor, mich damit zu befassen welche Gruppe mit Wem Ärger hat und wer mit wem verfeindet ist, denn es interessiert mich schlicht weg nicht.

 

Ich finde es gut, dass man über soetwas wie die Streckenführung einer Demo diskutiert, auch gerade mit taktischem Blick auf sich bietende Handlungsoptionen der eigenen Leute und der Bullen.

 

ABER was hier schon wieder abgeht, dass man ganzen Gruppen irgendwelche bösen Absichten unterstellt, kotzt mich richtig an.

Auch wie hier regelmäßig gegen die ARAB gehetzt wird, ist richtig erbärmlich.

 

Ich finde es gut, dass es noch Gruppen, Einzelpersonen und Bündnisse gibt, die eine revolutionäre 01. Mai Demo planen, organisieren und dafür mobilisieren.

Vor Kurzem wurde hier ein guter Text der "Freunde des Aufstandes" veröffentlicht (https://linksunten.indymedia.org/en/node/83597).

Den sollten sich Alle mal durchlesen und zu Herzen nehmen.

 

Es wird Zeit, es mal wieder richtig krachen zu lassen.

Es wird Zeit für Massenmilitanz und dafür diese hochgerüsteten Bullenschweine, die Leute aus ihren Wohnungen schmeißen und immer wieder GenossInnen von uns ins Krankenhaus prügeln oder einsperren, in ihre Schranken zu weisen.

 

An die Leute, die hier anfangen die DemonstrantInnen in irgendwelche "Gruppen" einzuteilen und deren Anliegen zu delegitimieren (nach dem Motto "das sind nur Jugendliche die Action wollen, daran ist nichts Politisch bla bla"):

 

Was ist denn das für eine zutiefst bürgerliche Scheiße?

Bestimmt ihr jetzt was revolutionär/politisch ist und was nicht?

 

Die Jugendlichen, die von diesem System jeden Tag in ihrer Lebensqualität eingeschränkt werden (Sterben in Afghanistan,schlecht bezahlte Ausbildung, 400€ Job bei Penny, Arbeiten nebem dem Studium und danach doch nur prekäre Jobs) haben doch jeden Grund diesem System einen Stein entgegenzuschleudern.

 

Es ist nichts Verwerfliches daran diesem Dreckssystem, was uns mit permanenter systemimmanenter Gewalt unten hält, einen Tag im Jahr ein Stück EIGENE Gewalt entgegenzusetzen und ihnen (wenns auch zeitlich begrenzt ist) einen Teil ihres Herrschaftsraumes zu entreißen.

 

Steine werfen = Selbstbefreiung

 

Also hört auf hier schon wieder im VORFELD einer Demo so dumm rumzuspalten (sofern ihr nicht sowieso nur Staatsschutz-Bullen-Schweine seit).

Jeder, der sich die Mühe macht irgendetwas zu organisieren und an dem Tag auf die Straße geht (egal wo) ist erstmal solidarisch zu unterstützen.

 

Solidarische (taktische) Kritik: Ja!

Blödes Spalten und Gruppen-Dissen: Nein, Danke!

Für einen revolutionären 01. Mai!

Seid solidarisch miteinander und kämpferisch!

 

Und an die Organisatoren: Nehmt euch die berechtigte Kritik zu Herzen und gebt den Bullen keine Gelgenheit dazu GenossInnen einzusperren oder anzugreifen!

Lieber die Demo rechtzeitig  umleiten oder auflösen und den Leuten Möglichkeiten zum Straßenkampf geben!

 

Für einen revolutionären 01. Mai!

Seid solidarisch miteinander und kämpferisch!

Für den Aufstand!

Ja, stimmt genau, du triffst es auf den Punkt. Leute die Bullen sind das Problem.

Du sprichst mir aus der Seele. Wir leben das ganze Jahr in diesen beschissenen Verhältinissen und stehen ihnen Ohnmächtig gegenüber. Aber am

ersten Mai können sich viele von uns sammeln, die wütend und traurig sind und dem Luft machen, auch militant.

 

FÜR EINEN KÄMPFERISCHEN UND MILITANTEN 1. MAI

Ich verstehe nicht ganz was es jedes Jahr für eine Diskussion über Bullenrouten und Blablablabla gibt. Sie stehen sowieso überall und warten nur aufs losprügeln - egal welche Route... und SIE sind das Problem. Nicht die ARAB oder wer auch immer.

 

Die einzigen, die den Bullen auch ein Schnippchen schlagen können sich wir. Wenn wir z.B. einfach mal vielleicht parallel eine zweite unangemeldete 1.Mai-Demo machen und z.B. von einem anderen Ort in Richtung X-Berg starten (oder wo auch immer hin - Ziele gibt es in Berlin genug ;-). Ein wenig Chaos während der Demo abseits der Route...unberechenbar werden. Ein paar hundert Leute dürften dafür reichen und zu mobilisieren sein.

 

Also die Energie, die hier in gegenseitiges Gedisse geht könnte auch dahin gehend gelenkt werden, dass man eben schaut wie man das beste aus dem 1.Mai 2013 machen könnte. Planen und organisieren oder selber komplett besser machen, anstatt rumdissen bitte!

das ist doch ein scheiß  mit der neuen route wer sich in der gegend nicht auskent der ist am 1 mai von den bullenschweinen eingekesselt ab der köpenicker str gibt es nur wenige auswege solten die bullen uns angreiffen das was ich mir denke kann das übel enden .also in dem sinne treft euch wo anders und zieht in großen gruppen durch den kreuzberger kiez

Inzwischen haben sich die Organisatoren mit der Polizei weitgehend auf eine Route geeinigt. Vom Spreewaldplatz in Kreuzberg soll es über die Manteuffelstraße, die Heinrich-Heine-Straße und die Oranienstraße nach Mitte zum Bundesfinanzministerium gehen. Ob der Zug schließlich Unter den Linden enden wird, ist unklar. Die Behörden haben wegen der Baustellen dort Bedenken.Das ist eine Meldung aus dem Tagesspiegel.Wenn unklar ist ob die Demo unter den Linden enden wird,wieso wir die Demoroute dann so lanciert.Ein Schelm der nichts böses dabei denkt

ich kann dazu nur eins sagen

scheißt auf die route geht eure eigenen wege ab ins mayfest da haben die bullen keine chance

am ende sind wir doch eh den bullen ausgeliefert bei dieser demo route