[LE] Spontandemo in Gedenken an Rosemarie F.

"Ein Leben nicht mehr Wert als eine Miete"
Um ihrer Trauer und Wut über den Tod von Rosemarie F. Ausdruck zu verleihen, demonstrierten am Montag, dem 15. April 2013, ungefähr 80 Menschen lautstark und unangemeldet durch den Leipziger Osten. Mit passenden Parolen, Flyern und Pyrotechnik machten sie in der Eisenbahnstraße auf den Tod von Rosemarie F. und der profitorientierten Verdrängung von Menschen aufmerksam.

 
Rosemarie F. starb in einer Wärmestube der Kältenothilfe Berlin, zwei Tage nach der Zwangsräumung ihrer Wohnung in Berlin-Reinickendorf. Ein Attest ihres Hausarztes, welches die Unzumutbarkeit einer Räumung bescheinigte, reichte dem Amtsgericht nicht aus, da es nicht von einem Facharzt sei. Der Fall zeigt wie kalt, unmenschlich und erbarmungslos Verdrängungsmechanismen auch mitten in der Wohlstandsgesellschaft BRD wirken.
 
Als die Polizei kam, löste sich die Demonstration auf. Es kam zu 3 Personalienfeststellungen. Die Demo wurde am Mittwoch in der Printausgabe der "Leipziger Volkszeitung" mit einem handgroßen Artikel erwähnt. Darin wird Bezug auf die Flyer und damit den Tod von Rosemarie F. nach der Räumung genommen.
 
Solidarität mit allen von Verdrängung betroffenen Menschen!
Ausbeutung ist eine Einbahnstraße* – Kapitalismus tötet!
 
Es ist immer ein Angriff auf uns alle! Zeigen wir, dass Menschen vor Kiezaufwertung, Sanierungswahn und Mieterhöhung kommen müssen! 
 
* Meldung der Leipziger Polizei: polizei.sachsen.de/de/MI_2013_21462.htm
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