Rechte Wahrnehmungsstörungen & erfolgreiche Proteste gegen das FNS

FNS am 30. März 2013

Diesen Samstag hat der neonazistische Kameradschaftsdachverband „Freies Netz Süd“ (FNS) in verschiedenen Städten Bayerns Propaganda für ihren braunen Aufmarsch am 1. Mai in Würzburg betrieben. Wie schon letztes Jahr in Hof führten sie auch dieses Jahr in Würzburg eine Probedemonstration durch. Zahlreiche Blockaden verhinderten eine reguläre Durchführung.

 

Mit gesammelten Kräften kann der Aufmarsch der FaschistInnen diesen 1. Mai in Würzburg wie auch in Berlin, Frankfurt, Erfurt und Dortmund blockiert und gestoppt werden ist eine Einschätzung des heutigen Tages. In der kurz vor Würzburg gelegenen Stadt Kitzingen konnten sie nicht einmal ihre Kundgebung auf dem vorgesehenen Platz durchführen. So hoppelten sie von Kundgebung von Kundgebung, fühlten sich gar als Osterhasi und Äffchen wohl und waren dankbar über jedes ihnen zugeworfene Ei oder Banänchen. In Nürnberg wollten Sie gar Pingpong mit dem gespendeten Essen spielen. Als Schläger sollte ein selbstgebasteltes Schild dienen. Dieses ging dabei „leider“ zu Bruch. Na – mit Essen spielt mensch nicht!

 

Ein Bericht der bayerischen NPD auf ihrer Facebook-Seite (1) zu der Augsburger Kundgebung inspirierte uns zu diesem Artikel. „Das Freie Netz Süd, ein Dachverband heimattreuer Deutscher, hatte zu einem Sternmarsch aufgerufen“ schreibt der Landesverband. Vorsitzender des Landesverbandes ist Karl Richter, der in München sehr eng mit dem FNS zusammenarbeitet. Das FNS legt Wert darauf, ein Internetportal zu sein. Ein solches soll angeblich als Organisation nicht verboten werden können. Der bayerische Landesverband der NPD schert sich um solche Feinheiten nicht und benennt den Sachverhalt klar und deutlich: „Dachverband heimattreuer Deutscher“.Wir fordern ein sofortiges Verbot des FNS. Zahlreiche alsRechtsterroristen verurteilte Nazis sind Teil der Dachorganisation. Die NPD hat uns erst dieser Tage große Freude bereitet, als herauskam, dass sie vergaß, Straßenbauarbeiten in die Planung ihres Bundesparteitages nächstes Wochenende mit einzubeziehen. Der Parteitag steht nun in den Sternen. Siehe Zufahrtsweg gesperrt – fällt NPD Bundesparteitag aus?

„Trotz des von den Linken verbreiteten Lärms, konnten dennoch Passanten und Bürger, die an der benachbarten Haltestelle für Bus und Tram warteten, akustisch erreicht werden, da eine entsprechend starke Lautsprecheranlage in einem Fahrzeug zum Einsatz kam“, fährt der Schreiberling des NPD Landesverbandes fort. In einem Kommentar zu dem Artikel spricht die NPD einen fortschrittlichen Kommentator direkt an: „Warst Du heute dabei? Ich schon! Warum habt ihr dann so geplärrt, daß man nichts mehr verstehen konnte?“ Na – was jetzt? Konnten die PassantInnen sogar noch die Reden verstehen wie der Propagandaartikel vermitteln möchte, oder haben selbst die Nazis ihr eigenes Wort nicht mehr verstanden? Die Augsburger „Stadtzeitung“ (2) unterstreicht in ihrem Bericht letzteres. Der Redner „verkündete etwas in ein Mikrofon, was völlig unterging in den Pfiffen der Menge“.

Dem Ruf der Wahrheit treu zur Seite zu stehen und niemals nicht zu lügen kommt der folgende Absatz des schreibenden vorzeige Volksgenossen der braunen Vereinigung nach:

„Gegen Ende der Veranstaltung versuchte ein Trupp aus zirka 50 bis 60 gewaltbereiten Linken die Kundgebung der deutschfreundlichen Kräfte in einer schnellen Zangenbewegung zu stürmen, was jedoch von den Polizeikräften auch durch den Einsatz von Tränengas verhindert wurde. Dabei muß es zu Festnahmen und zu mindestens einem Verletzten gekommen sein, denn es war zu beobachten, daß an der Stelle, an der die Chaoten mit den Polizeibeamten zusammentrafen, kurze Zeit später ein Einsatz von Rettungsdienst und Notarzt erfolgte.“

Die Augsburger Stadtzeitung (ähnlich auch die Augsburger Allgemeine Zeitung (3)) meldet dazu:

„Eigentlich wäre die Geschichte kein Aufreger, wenn da nicht die 100 bis 120 Hannover Fußballfans gewesen wären: Gemeinsam marschierten sie die Karlstraße hoch und steuerten gerade den Königsplatz an, als einige von ihnen auf die Idee kamen, ein Schlägerei zu beginnen. Denn unter den Gegendemonstranten gab es auch ein paar Fußballfans. Um an die ranzukommen, überquerten die Hannover Fans die Kreuzung - gefolgt von Polizisten des USK. Die hatten die Situation schnell im Griff, trieben die Unruhestifter zusammen und setzten Reizgas ein. Das Ergebnis: Drei Festnahmen und vier Verletzte.“

Die NPD geht in den Kommentaren zurück zu ihren Wurzeln und verkündet freimütig „Heil Dir!“ Ihr Artikel schließt mit dem wohl nicht auf den „massiven“ TeilnehmerInnenzahle, die gerade mal im zweistelligen Bereich liegen, beruhenden Worten: „daß heimattreue Deutsche … gewaltig im Kommen sind.“ Wir sagen da nur: „Kein Sex mit Nazis!“

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Fußnoten:
1.) https://www.facebook.EXTREMRECHTESEITESeitecom/npdbayern
2.) http://www.stadtzeitung.de/nachrichten/augsburg/Brenzlige-Nazidemo;art47...
3.) http://www.augsburger-allgemeine.de/incoming/Polizei-verhindert-Schlaege...

 

 

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Antifaschistische Grüße aus der Pfalz!

Bilder? "Bür­ge­rin­nen und Bür­ger gegen ex­tre­me Rech­te" machen keine Fotos. Die lesen nur bei Facebook, schreiben ab und erstellen hässliche Collagen als Titelbilder :-)