Remmidemmi wegen angekündigter Räumung von Binz

Brennende Barrikaden in Zürich

Das besetzte ehemalige Fabrikgelände im Zürcher Stadtteil »Binz« hat von kantonalen Immobilienamt einen Räumungsbefehl auf 1. Juni erhalten. Bei einer Kundgebung in der Nacht auf den Sonntag ist es in der Zürcher Innenstadt zu Auschreitungen gekommen, mehrere Geschäfte wurden geplündert. Die Polizei ging mit Tränengas, Gummischrot und Wasserwerfern gegen mehr als tausend Menschen vor.

 

Nach einer illegalen Party

Begonnen hatte die unbewilligte Demonstration an einer illegalen Party im besetzten Binz-Areal an der Üetlibergstrasse. Die dortigen Gebäude sollen Ende Mai geräumt werden und einer Überbauung mit Wohnungen für Studenten und Spitalpersonal Platz machen. Kurz nach 23 Uhr am Samstagabend forderten die Veranstalter der Party die Gäste auf, zu einer Kundgebung gegen die Räumung auf die Strasse zu gehen.

 

Mehrere Geschäfte geplündert

Mit Lautsprecherwagen mit Musik sowie einer Live-Band zogen die Demonstranten, denen sich laut Leserberichten in Online-Medien spontan viele Passanten anschlossen, Richtung Bahnhof Wiedikon und Langstrasse. Im Schutz der Masse die wurde die Regionalwache Wiedikon der Stadtpolizei angesprüht. Im Bereich der Langstrasse steckten Menschen mehrere Container und Autos in Brand. Auch Fahrzeuge der Einsatzkräfte wurden massiv beschädigt, und mehrere Geschäfte wurden geplündert.

 

Schliesslich gelang es der Polizei gegen 2 Uhr, die zu jenem Zeitpunkt noch immer mehrere hundert Personen zählende, wütende Menge ins Binz-Areal zurückzudrängen. Die Stadtpolizei beziffert den Sachschaden auf mehrere hunderttausend Franken. Verletzte wurden bis Sonntagmittag keine registriert.

 

Keine Festnahmen

Die Polizei musste auf Festnahmen verzichten, weil sich die Menschen im Schutze der Masse bewegten und bei einem Eingreifen der Sicherheitskräfte innerhalb des Demonstrationszugs auf deren Unterstützung bauen konnten. Die Einsatzkräfte hätten sich auf die Schadensbegrenzung und die Verhinderung einer weiteren Eskalation konzentrieren müssen, erklärte ein Sprecher der Polizei am Sonntagvormittag auf Anfrage.

Keine Räumung bleibt unbeantwortet !
Alle nach Zürich !

http://www.youtube.com/watch?v=7c2QpU0TzYo
http://www.blick.ch/news/schweiz/krawalle-bei-demo-fuer-binz-areal-id222...

(Artikel aus neuer Züricher Zeitung verändert)

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"Die Polizei musste auf Festnahmen verzichten, weil sich die Menschen im Schutze der Masse bewegten und bei einem Eingreifen der Sicherheitskräfte innerhalb des Demonstrationszugs auf deren Unterstützung bauen konnten. Die Einsatzkräfte hätten sich auf die Schadensbegrenzung und die Verhinderung einer weiteren Eskalation konzentrieren müssen, erklärte ein Sprecher der Polizei am Sonntagvormittag auf Anfrage."

 

bis wir sie das erste mal in in ihre kasernen zurückdrängen!

 "Alle Hoffnungen sind naiv, aber wir leben von ihnen!"

gefunden auf ch.indy    
   
Mindestens 2'000 Menschen und verschiedene Wägen mit Musik begannen Samstag Nachts gegen ca. 23:30 das besetzte Binz-Areal in Zürich zu verlassen, um durch die Stadt zu ziehen, anlässlich der Räumungsdrohung gegen eben dieses Binz-Areals. Die Stimmung war festlich und ausgelassen, und man spürte, wie sich das belebende Gefühl verbreitete, dass man dabei ist, sich die Strassen zu nehmen, und die Freiheit, alles mögliche zu tun. So liessen sich auch gleich von Beginn an diverse Personen links und rechts mit Spraydosen aus, während kaum eine Stelle unbeschrieben blieb und nicht mit Tags und Sprüchen übersät wurde: "Wir sind zu jung, um zu warten - Es lebe die Anarchie!", "Kein Eigentum für niemand", "Aufwertung heisst Verdrängung", "Für eine Welt ohne Känste", "PJZ angreifen!", "Bullen raus aus unseren Leben!",... etc. Viele Sprayereien richteten sich gegen die Aufwertung, gegen den Bau des neuen PJZ oder widmeten sich der räumungsbedrohten Binz. Diese Sprayereien begleiteten während der ganzen ca. 1 1/2 Stunden den Umzug. Dieser begab sich also Richtung Manesseplatz, und von dort Richtung Schmiede Wiedikon, wo bei einem Autohändler auch schon die ersten Scheiben zu Bruch gingen. Bei der Quartierwache Wiedikon angekommen, wurde dderen Fassede verschmiert ("Bullen angreifen!") und Scheiben zertrümmert, ebenso wie die Scheiben und Bankomaten der nebenan gelegenen ZKB-Filiale. Die Bullen, die bislang dem Umzug mit einigen Autos vorangefahren sind, begannen in diesem Moment zum ersten Mal zu Schroten und mit Tränengas zu schiessen, und dann auch den Wasserwerfer einzusetzen. Es wurde mit einigen geworfenen Gegenständen geantwortet, bevor man Richtung Schmiede Wiedikon zurückdrängte, wo die Strasse Richtung Bahnhof Wiedikon einschlagen wurde. Die kleine Band auf einem Wagen noch immer Grindcore spielend, aus den anderen Wägen noch immer treibender Techno ertönend. Auf dem Weg Richtung Bahnhof Wiedikon verliert eine UBS Bank fast alle ihre Scheiben. Bei einem erneuten Vorrücken der Bullerei wurden erste Barrikaden aus brennenden Kontainern errichtet, während etwas Gas und Steine flogen. Der Umzug begab sich über die Ankerstrasse Richtung Langstrasse. Dabei wurden bei der Polizeiberatungsstelle sowie bei dem Mercedesverkäufer die Scheiben eingeschlagen.
Beim Coop an der Ecke Langstr./Badenerstr. angekommen, wurden die Eingangsscheiben eingeschlagen, so dass sich zahlreiche Leute Zugang verschufen und den Laden zu plündern begannen. Bald flogen Schocko-Osterhasen durch die Luft, und man bediente sich mit Alkohol, Zigareten, oder einer kleinen Verpflegung für zwischendurch. Neben dem geplünderten Coop kann man lesen: "Alles für alle!", "Kein Eigentum!" und "Es Lebe der Pöbel!".
Etwas weiter vorne wurden bei einer Filiale der ZKB die Fenster mit Hämmern demontiert, sowie die Geldautomaten unbrauchbar gemacht. Das ganze unterschrieben mit: "Für eine Welt ohne Geld!"
Auf Höhe des Helvetiaplatzes angekommen, stellten sich die Bullen in der Langstrasse auf, so dass ein Teil der Leute nach links in die Sauffacherstrasse abbog. Die Bullen setzten erneut den Wasserwerfer ein und es gelang ihnen, die Menge etwas zu zerstreuen. Die zerstreuten Grüppchen errichteten mit Baustellenmaterial und Kontainern verschiedene Barrikaden in den Strassen des Quartiers, bevor sich der Umzug mehr oder weniger wieder zusammenfand, um sich durch die Feldstrasse Richtung Badenerstrasse zu begeben. Ein dortiges Gebäude, welches das Amt für Strafvollzug beherbergt, wurde massiv verunstaltet, indem etliche Scheiben eigenschlagen und Sprayereien angebracht wurden ("PJZ Niemals!", "Keine Richter, keine Bullen!", "Freiheit für alle Gefangenen!"). Der Umzug begab sich wieder Richtung Bahnhof Wiedikon, wo die ganze Kreuzung mit verschiedenen Barrikaden blockiert wurde. Die Bullen versuchen noch einmal vorzurücken, es kommt zu kurzen Konfrontationen, die Leute zerstreuen sich zum Teil, und gehen auf unterschiedlichen Wegen weiter.
Insgesamt wurden mehrere Male herannahende Bullenautos von kleinen Gruppen unter Steinwürfen verfolgt und vertrieben.
Zahlreiche Ticketautomaten und Anzeigetafeln des ZVV wurden unterwegs ebenfalls ausser Betrieb gestellt.
Ausserdem seien mehrere Autos in Brand gesteckt worden.

Jedenfalls fand man sich dann irgendwo, einige Strassen weiter, wieder mehr oder weniger zusammen, und begab sich wieder Richtung Manesseplatz. Dort wurde eine UBS-Bank entglast und weitere Barrikaden errichtet. Die nahe Coop-Filiale wurde gewaltsam geöffnet und von einigen geplündert.
Der Umzug begab sich zurück in das Binz-Areal, wobei etwa 5 Linien aus Barrikaden hinter sich gelassen wurden.
In der Binz wurde bis zum nächsten Morgen weitergefeiert.

Wie gesagt, dies ist ein persönlicher Bericht, und gewiss entgehen ihm viele Sachen, oder lässt er vieles ausser Acht...

"man bediente sich an Alkohol und Zigaretten"

 

Wie erbärmlich. Ich mein, ich hab ja nichts gegen Supermarktplünderung, wenn sie den einen bestimmten sozialen oder politischen Zweck hat, aber wieso wurde das einzigste geklaut was man eigentlich hätte im Laden lassen sollen? Da scheint der ungestörte und hemmungslose Konsum wohl für einige weitaus wichtiger gewesen zu sein, als das Anliegen um das es ging.

"erbärmlich" ist eher so ne pauschale Kritik. Was ist denn so erbärmlich an "Alkohol und Zigaretten"? Das sie nicht straight edge sind - weil nur Verzicht und Selbstegeiselung aus der Konsumgesellschaft führen? Das es die am höchsten besteuerten Güter im Handel sind? Das sie den "Volkskörper" kaputt machen?

 

Oder gibt es irgendwo eine Liste mit den Gütern deren Entwendung als revolutionär einzuschätzen ist und an die man sich zu halten habe?

hat die Binz das Schlamassel....GUT GEMACHT...NICHT!