Angriff aufs Haus 73 Diskothek im Schanzenviertel in Hamburg!

Haus 73 Hamburg

Wir haben in der Nacht vom 05.09. auf 06.09. die Diskothek Haus 73 mit Farbe angegriffen. Leider wurde noch vor der Öffnung des Ladens am 06.09. die Scheiben wieder gereinigt. Wir schauen nicht länger tatenlos zu wie der Rassismus weiter voranschreitet. Das Haus 73 fiel immer wieder damit auf, Rassistische Einlass Kontrollen durchzuführen,Türsteher vom "Kulturhaus 73" weisen türkischstämmige Männer ab / Mitarbeiterin erklärt: „Meistens sorgen Ausländer für Ärger“.

 

Immer wieder kamen von den Türstehern als Begründung  „etwas von neuen Prinzipien und Grundsätzen umzusetzen“. Und dunkelhäutige Menschen haben erst recht keine Chance rein zu komm. Nicht nur das Haus 73 sondern auch andere Diskotheken z.b. auf der Reeperbahn setzten stark auf Rassistische Ausschlussverfahren um nicht mehr in den Club rein zu kommen. Deutsch aussehende Menschen haben kaum Probleme in Diskotheken rein zu kommen, dagegen haben z.b. dunkelhäutige Menschen kaum eine Chance und werden mit Sprüchen wie „ neben an ist ein Afroclub da könnt ihr hin gehen“.

 

Und auch hinter dem Haus 73 der Flora Park ist von Polizeilichen Rassistischen Kontrollen betroffen. Diese werden dort fast regelmäßig gegen Mittagszeit vollzogen. Dunkelhäutige Menschen die sich zu der Zeit im Flora Park oder davor/dahinter aufhalten werden als Drogen Dealer beschuldigt, und mit Repressionen und auch Körperlicher Gewalt vollstreckt. Das PK 16 (Lerchenwache) zieht diese Maßnahmen dort durch, und sind schon Jahre lang unter anderen dadurch bekannt. Als ganz besonders schlimm empfinden wird das das Haus 73 direkt neben der Roten Flora solche Rassistischen dinge durchzieht. So etwas kann nicht länger ohne Widerstand hingenommen werden. Z.b. Das Pogromen in Rostock zeigt was Rassismus anrichten kann. Auch wenn es schon 20 Jahre her ist der Rassismus ist immer noch in sehr vielen Köpfen gefestigt.

Das der Angriff nicht in der Presse stand wundert uns nicht, das Haus 73 stand vor ein paar Jahren stark in der Kritik in der Presse wegen den Rassistischen Vorfällen, da möchten die das jetzt nicht wieder neu auf fachen. Deshalb wohl auch die schnelle Säuberungsaktion an den Fenstern.

Das Problem heisst Rassismus!

Rassismus raus aus den Köpfen,
ob in Rostock in Hamburg oder sonst wo auf der Welt!

Anti Racist Action Group

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Ein Artikel des NDR von vor wenigen Tagen, zur Situation auf der und um die Reeperbahn:

 

Diskriminierung an der Disco-Tür

 

von Kathrin Erdmann, NDR Info

 

Hamburg - Große Freiheit, kurz nach Mitternacht: Aus jedem Club wummert ein anderer Sound, im zweiten Stock hält eine Frau tanzend ihren nackten Po aus dem Fenster, unten steigt langsam der Alkoholpegel. Joel, Kodzo und Steve - alle drei schwarzer Hautfarbe - stehen vor einem der angesagten Clubs. "Wir wollten reingehen und da haben die gesagt: Nein, ihr dürft nicht reinkommen", sagt Kodzo. Er sei so geschockt gewesen, dass er sofort gefragt habe, warum. Der Türsteher habe nur gesagt: "Ich sage es, dass ihr nicht reinkommt."

 

Steffen, Martin und Robert sind alle drei weißer Hautfarbe und im gleichen Alter. Sie versuchen als nächste ihr Glück. "Wir standen direkt dahinter, der hat mich nicht mal groß angeguckt und ich konnte durchgehen zur Kasse", stellt Steffen fest.


Und wieder abgeblitzt

Zweiter Versuch: Wieder stellen sich die schwarzen Männer zuerst an und blitzen ab. Die Weißen haben erneut keine Probleme. Auch beim dritten Club müssen die drei Schwarzen draußen bleiben. Der Türsteher gibt ihnen sogar noch eine Empfehlung mit: Nebenan sei die Afrodisco, in die sie gehen könnten.

Zwei Uhr morgens: Auch am Hans-Albers-Platz ist es jetzt brechend voll. Schon von Weitem ist die rote Leuchtreklame eines der hippsten Clubs zu sehen. Doch für die drei Schwarzen heißt es abermals: "Hier könnt ihr nicht rein." Wie jedes Mal fragen sie nach dem "Warum". Doch es heißt nur: "Nein, es tut mir leid, heute nicht."

Dabei ist in dem Laden ein ständiges Kommen und Gehen, es gibt keine Absperrung wie auf der Großen Freiheit. Auf Nachfrage von NDR Info beim Türsteher, warum Joel und seinen Freunden der Eintritt verwehrt wurde, wird der bullige Typ handgreiflich statt zu antworten.

 

Aggressives Auftreten der Türsteher

Wieder zurück auf der Großen Freiheit sind die Türsteher ähnlich aggressiv: "Wir lassen uns hier nicht provozieren - von niemandem. Und wenn die vom Typ her nicht in unseren Laden passen, dann sagen wir das einmal ganz höflich." Die Leute hätten bei ihnen im Laden einfach nichts verloren und das sei die Entscheidung des Türstehers, erklärt der Mann.

Nach drei Stunden und fünf Zurückweisungen in fünf Clubs ist die Stimmung bei Joel, Kodzo und Steve auf dem Nullpunkt. "Man denkt vielleicht, ich bin am Rande der Gesellschaft. Ich bin Sozialarbeiter, ich habe die deutsche Staatsbürgerschaft", sagt Joel. Er frage sich, was noch nötig sei, um sich wirklich zu Hause zu fühlen. "Das ist unmenschlich so was", sagt Kodzo.

Auch die Weißen können kaum glauben, was sie da mitten auf der Hamburger Partymeile erlebt haben: "Ich finde es schockierend in dem Sinne, dass auch die Begründungen so augenscheinlich falsch sind. Da wird einfach direkt ins Gesicht gelogen, das finde ich schon haarsträubend", sagt Martin.

 

"Ein niederschmetterndes Erlebnis"

Organisiert hat den Testlauf Birte Weiss von der Antidiskriminierungsberatung Basis und Woge: "Wir haben das Testing durchgeführt, weil wir regelmäßig Anfragen beziehungsweise Fälle gemeldet kriegen von Ratsuchenden, die genau das erleben." Die Beratung habe versucht, herauszufinden, was an diesen Erfahrungen dran sei. "Und es ist ein niederschmetterndes Ergebnis, weil es so flächendeckend  passiert ist." Sie hofft, dass jetzt politisch mehr Druck gemacht wird, damit in einer Stadt wie Hamburg, die sich gern weltoffen präsentiert, künftig alle zusammen feiern können - egal woher sie kommen.

 

http://www.ndr.de/regional/hamburg/disko103.html

Also wenn ich mal da drin bin - was äußerst selten vorkommt, sind unten , meistens, sehr viele dunkelhäutie Menschen. Ich habe da überhaupt nich das Gefühl, das nicht deutsche dort nicht willkommen sind. 

deine reflexartige Assoziation von People of Color mit "Nichtdeutschen" (so zumindest deute ich den Kommentar) ist meiner Meinung nach ein Zeichen dafür, wie tief rassistische Denkmuster verankert sind - auch innerhalb der linken Szene.

dass deine Einzelfallerfahrung davon abweicht, was statistisch zumindest belegbar scheint. 5 ist zwar rein technisch gesehen keine relevante Zahl, aber eine gewisse Korrelation zwischen Hautfarbe und verwehrter Einlass ist schon festzustellen. Wenn mensch die Stichprobe vergrösserte, erwarte ich aber ein ähnliches Ergebnis.

Und POC != deutsch ist kompletter Unsinn... wie eigentlich die ganze Kategorie deutsch oder Nation an sich.

Das letzte mal  wo ich da war, hat das Personal auf Anweisung von so zwei Yuppies ein paar Leute rausgeworfen die gemütlich ihr Bier getrunken haben und nur weil sie öfter an der Floratreppe abhängen und aufgrund ihres äußerlichen Erscheinungsbild nicht anständig sein können. Von daher wundert es mich auch nicht das dort rassistische Aussortierungen vollzogen werden.

Dieser Laden hat in meinen Augen auch nichts mehr wirklich mit linken Bestrebungen zu tun, sondern ist nur ein Sammelbecken für dauerbesoffene Partypeople, die aus Eppendorf, Uhlenhorst und Blankenese kommen.