Der Vermieter der ehemaligen Gaststätte, welche die Neonazi-Szene an der Werler Straße in Hamm angemietet hat, reagierte schnell: Wenige Tage nachdem er über seine braune Mieter informiert wurde, ließ er über seinen Anwalt mitteilen, er habe den Mietvertrag fristlos gekündigt. Der Mieter des Neonazi-Treffs, Sascha Krolzig, hat die Räume als Privatwohnung gemietet. Die Antifaschistische Aktion Hamm und die Antifa UNited (Zusammenschluss antifaschistischer Gruppen aus dem Kreis Unna) hatten aber am vergangenen Wochenende öffentlich gemacht, dass die Räume für Schulungsveranstaltungen der NPD genutzt wurden.
In einer Pressemitteilung hatten die
Antifa-Gruppen von der Stadtverwaltung gefordert, dem Vermieter die
notwendige Beratung zu kommen zu lassen, wie er das Mietverhältnis
schnellst möglich beenden kann. Die Stadt selbst müsse alle ihr zur
Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um die Nutzung der Räume
durch die Neonazis zu verhindern, hieß es.
Oberbürgermeister
Hunsteger-Petermann versprach, dem Vermieter mit juristischem Rat zur
Seite zu stehen. Gleichzeitig teilte er mit, er setze zur Bekämpfung
der Neonazis auf Polizei und Innenministerium und hoffe auf ein
NPD-Verbot. Die Antifa-Gruppen kritisieren, dass das Delegieren des
Problems an übergeordnete Stellen ebenso wenig erfolgversprechend
sei wie das Warten auf ein NPD-Verbot.
„Ein NPD-Verbot ist aufgrund der
V-Leute-Problematik mehr als ungewiss. Zudem ist die 'Kameradschaft
Hamm' als Teil des nicht-parteiförmig organisierten Neonazismus von
einem NPD-Verbot höchstens am Rande betroffen“, so Mirko Dürer,
Pressesprecher der Antifa UNited. „Was jetzt gefordert ist, ist
eigenes Handeln“, so Dürer weiter. Aktive der Antifa hätten nun
mit der Information der Anwohnerschaft an der Werler Straße begonnen
und zahlreiche Flugblätter verteilt. „Es ist wichtig, dass die
Anwohner informiert sind, wer sich nun in ihrer Nähe versammelt.
Schließlich gehen von Ansammlungen von Neonazis immer wieder
Gewalttaten aus“.
Die Antifaschistischen Aktion Hamm
kündigte an, weiter gegen den Laden vorgehen zu wollen. Als Teil des
Jugendbündnis „Haekelclub590“ stimme man sich mit weiteren
Gruppen über zukünftige Aktionen ab. Die Hammer Bürgerinnen und
Bürger seien eingeladen, mit den antifaschistischen Gruppen gegen
den Neonazi-Treff zu protestieren.
Die Neonazis haben angekündigt,
gegen die Kündigung Rechtsmittel einzulegen. Wie lange es also noch
dauert, bis die Neonazis die Werler Straße verlassen haben, ist noch
nicht abzusehen.
Gemeinsame Presseerklärung der Antifaschistischen Aktion Hamm und der Antifa UNited
aah(ät)riseup.net
http://antifaunited.blogsport.de/
antifa-united(ät)riseup.net
Sauber!
Super Aktion!
Macht weiter so!