Glasbruch in Wedding

Heute morgen wurde das Quartiersmanagment Brunnenviertel in der Swinemünderstrasse angegriffen; mit Steinen und Farbe.

 

Noch bis Mitte der 90er Jahre war der Bereich um die Brunnenstraße als "sozialer Brennpunkt" verschrien. Streifenwagen gerieten hier öfter in Hinterhalte und Bulleneinsätze entwickelten sich schnell zu Menschenaufläufen.
Mit der sich abzeichnenden Aufwertung wurde es nötig ein Quartiersmanagment auf den Plan zu rufen, welches den Kiez befrieden soll für die Gentrifizierer, welche vom Rosenthaler Platz und Mauerpark in den Wedding vordringen möchten. In den letzten Jahren wurde die Bevölkerung in diesem Gebiet schon um erschreckende 80% ausgetauscht. Es sind vermehrt Studenten und "Hipsters" hingezogen.
Das QM sammelt Informationen über die Bevölkerung und leitet diese zur Vollstreckung ans Jugendamt, Schulverwaltung, Ausländerbehörde und Bullen weiter.
Was vom QM als Integration bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit Assimilation. Migrantische Familien und Hartz4-EmpfängerInnen sollen sich verpissen.
Engster Partner des QM ist die Degewo, der hier viele Häuser gehören. Ihre Blockwarte achten auf Sauberkeit und deutsche Ordnung, also Friedhofsruhe. Wer Mietrückstand hat fliegt raus. Einige Degewo-Häuser werden von innen, also in den Hausfluren, videoüberwacht.

Unsere Botschaft an das Quartiesmanagment:
Wir werden euch solange mit Steinen versorgen bis ihr abhaut!

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Assimilation ist _immer_ das Ergebnis erfolgreicher Integration. Erst nochmal die Schulbank drücken (die Bildungsferne hört man ja schon aus dem Hass auf Studenten heraus), dann nochmal versuchen zu hetzen.

Klar ist Assimilation die "erfolgreiche" Integration von Migranten in die Deutsche Geselschaft. Nur bedeutet das leider nicht das aufbrechen der präkeren Lebensverhältnisse und anhaltende Diskriminierung von "nicht-deutsch-aussehenden" sondern lediglich die indoktriniation der deutschen Anscheisser-Werten. Siehe die jugendliche die von Henkel & Co zum verpetzen am ersten Mai ins MYFEST geschickt werden.

Aus Menschen die sich früher gegen eben diese Verhältnisse gewehrt haben werden dank Quartiersmanagments, Ansprechschweinen (auch Kiezbeamte gennant) und so CDU Elitebildungsgesindel wie dir, Anscheisser und Bullenkolaborateure.

 

PS: Super Aktion

es mag auch leute geben, die ohne autoritäten, benotungen und leistungszwang besser lernen können.

 

wenn du es nötig hast dich einer lehrkraft zu unterwerfen bittesehr,evtl erstmal die  schulbank sprengen und dann versuchen zu hetzen.

Es ist vollkommener Blödsinn was du schreibst. Nimm dir mal ein Soziologie-Lexikon zur Hand und schlag unter Integration nach. Schon das Schaubild, was dort abgebildet sein dürfte (ähnelt dem, was im Wikipedia-Artikel unter Integration abgebildet ist), beweist schön, dass du der_diejenige bist der_die hier hier eine ganz dummdreiste Bildungsferne an den Tag legt

Wenn auch das Programm Soziale Stadt, aus dem die Quartiersmanagements finanziert werden, scharf zu kritisieren ist, sollte solche Kritik, auch wenn sie berechtigterweise praktisch wird, versuchen, nicht hinter die Differenziertheit möglicher Erkenntnis zurück zu fallen.

So besteht eine Differenz zwischen den einzelnen QMs nicht nur hinsichtlich ihrer Projekte, sondern auch in der Art wie Bewohner in den Entscheidungsprozess eingegliedert werden. Gemeinsam ist den QMs allerdings, dass durch die Beteiligung der Anwohner in den Kiezen die politische Verantwortung für mit den Projekten einhergehenden Aufwertungsprozesse auf die Bevölkerung abgewälzt wird, wie es beispielsweise bei der Task Force Okerstraße der Fall war.

Allerdings würde ein Blick auf die Projektliste und den Quartiersrat des QM Brunnenviertel-Brunnenstraße zeigen, dass die dort geförderten Projekte nur schwer mit Gentrifizierung, Hipstern oder sozialer Säuberung in Verbindung gebracht werden können. Eines der wenigen, das in diese Kategorie fallen könnte- die Gleimtunnelparty, zeigt eigentlich eher wie getrennt Wedding und Prenzlauer Berg noch sind, da die Bewohnergruppen bei dieser Party sogar zeitlich beinahe segregiert sind. So ist die Gentrifizierungsproblematik im Wedding- auch bedingt durch großen gewerblichen und geringen wohnräumlichen Leerstand- wohl beispielsweise von der in Neukölln verschieden, da ein Überschwappen der "Aufwertungs-"welle aus dem Prenzl'berg bisher noch nicht zu konstatieren ist.

Allerdings sollen weder die Gentrifizierungstendenzen im Wedding bagatellisiert, noch das mit der Senatspolitik in Zusammenhang stehende QM einfach legitimiert werden. Wer allerdings zur Kritik der Steine greift, sollte sich vorher sein abstraktes Feindbild durch Auseinandersetzung mit der Thematik ein wenig konkretisieren, um so- wenn man schon bei der alten Praxis bleibt- sie zumindest ein wenig zu differenzieren.

 

Die im Artikel vorhandenen Fehler zu Infomationsweitergabe, Zusammenarbeit mit Degewo und Integrationspolitik werden vorerst nicht kommentiert- das bedürfte einer längeren Auseinandersetzung.

 

Wer außerdem glaubt, dass Angriffe auf QMs dazu führen, dass diese verschwinden, geschweige denn, dass sich so die Gentrifizierung stoppen lässt, sollte sich erstmal die Zuordnungsmechanismen für die Fördermittel ansehen; es ist wohl- sowohl was die QMs, als auch was die Gentrifizierung selbst betrifft- eher das Gegenteil der Fall.

Die Aktion ist an Dummheit nicht zu übertreffen.

 

Das QM ist ein unglaublich offenes und dialogorientiertes Organ. Und weil "Organ" hier auch wieder viel zu dinglich klingt: da engagieren sich Menschen! Menschen mit Idealen und mit dem Ziel, das Leben im Viertel zu verbessern. Was dabei "besser" ist, ist immer diskutabel. Aber für solche Diskussionen sind gerade der QM und auch oder ganz besonders der Quartiersrat - Menschen aus dem Kiez - mehr als offen.

Wenn gerade das angegriffen wird, kann das nur zeigen, dass die Verantwortlichen entweder nichts verstanden haben oder nicht verstehen wollen. Aber anonym Steine und Farbe zu werfen ist ja auch wesentlich einfacher als sich mal dem Diskurs zu stellen: Was wollen die Bewohner des Viertels? IHR wisst das natürlich und IHR wisst natürlich auch, dass hier der Kapitalismus persönlich am Werke ist.

Das QM (Brunnenstraße) hat unglaublich tolle Dinge geleistet und die Projekte, die im Rahmen der Sozialen Stadt entstanden sind, haben teilweise endlich mal erreicht, was woanders nicht klappt: Teilhabe der Schwächsten der Gesellschaft am sozialen Leben.

DAS zerstören zu wollen, zeugt nur von unglaublicher Dummheit und Ignoranz.

Es gibt Dinge, über die geredet und gestritten werden muss. Aber über die muss GEREDET werden.

hallo anonym,

ihren artikel untersteiche ich! er ist sehr differenziert aufgegliedert und die kritik ist berechtigt.

ich selbst bin im quartiersrat "brunnenviertel", kenne das qm daher gut und arbeite im qm moabit ost als kiezläufer.

die so geschmähten kiezies sind keine patrouille! wen es interessiert kann mich gerne anmailen zum thema:

DBerndt@gmx.net. im herbst gibt es eine ausstellung zum thema im bezirksamt mitte (eintritt kostenlos).

 

manche themen werden arg hochgeschaukelt in den medien und im web, obwohl sie nicht in derartigen richtungen gehen.

das ist sehr schade :-(

 

beste grüße,

dunja berndt