Zigtausende auf den Strassen in Gedenken an die Fukushima-Opfer

Zigtausende auf den Strassen in Gedenken an die Fukushima-Opfer

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Liebe Freundinnen und Freunde, auch diese Rundmail ist mal wieder etwas länger, aber es gibt einige wichtige neue Infos.

1. Fukushima-Jahrestag - In Gedenken an die Opfer in Japan und für einen kompletten und schnellen Atomausstieg haben am 11. Maerz in Gronau ca. 4000 Menschen demonstriert, unterstützt von 25 Landwirten mit ihren Treckern. Die klare Botschaft an den Urananreicherer Urenco sowie die Bundes- und Landesregierung lautete: "Die Tage der Urananreicherung in Gronau und Deutschland sind gezählt - wer aus der Atomenergie aussteigen will, darf nicht länger den Uranbrennstoff für jedes 10. AKW rund um den Globus exportieren!"

 

Bewegend berichtete Naho Dietrich-Nemoto aus Fukushima-City über die dramatischen Folgen des Super-GAUs für ihre Heimat. Sie rief die Anwesenden eindringlich auf, für das Abschalten aller Atomanlagen zu kämpfen.

Die Demo in Gronau war heute bei weitem nicht die einzige Demo: In Brokdorf umzingelten 3000 Leute das AKW, in Gundremmingen waren 5500, in Neckarwestheim 5000 Menschen vor den jeweiligen AKW und in Hannover demonstrierten 7000 Menschen für die sofortige Stilllegung des AKW Grohnde, während am Abend ca. 25 000 Menschen eine Lichterkette vom geplanten Endlager Schacht Konrad zur absaufenden Atommüllkippe Schacht Asse bildeten. Im französischen Rhone-Tal bildeten an die 80 000 Menschen eine 230 km lange Menschenkette zwischen Lyon und Avignon - ein beeindruckendes Zeichen für die Lebendigkeit des Atom-Widerstands in Frankreich!

Einen ersten Bericht zur Demo in Gronau gibt es auf www.sofa-ms.de. Auch möchten wir uns nochmal herzlich bei allen bedanken, die diese Demo ermöglicht haben.
 
2. Probetransport zum Atommülllager Ahaus

Hier nun die versprochen Informationen zum Probe-Transport von der Atommüllkonditionierungsanlage Duisburg-Wanheim zum Atommüll(zwischen)lager Ahaus.
Dieser Leertransport ist notwendig, damit zukünftig der Atommülltourismus zwischen Duisburg und Ahaus nicht nur per LKW sondern dann auch mit der Bahn stattfinden darf. Wenn die Atomindustrie die Atommüllverschiebung übt, sollten wir die Chance ebenfalls nutzen.
Der Widerstand auch gegen die Transporte von schwach- und mittelradioaktivem Atommüll nimmt zu, in der vergangenen Woche hat sich das „Anti Atom Bündnis Niederrhein“ gegründet.
Laut Medien soll der Probe-Transport zwischen dem 12. und 18.3. stattfinden.  Das neue Bündnis will mit einer 48-Stunden Mahnwache gegen die Atommüllverschiebung demonstrieren und die Atommüllkonditionierungsanlage im Auge behalten. Die Mahnwache ist von 11 Uhr am 12.3. bis 11 Uhr am 14.3. angemeldet und findet an Atroper Straße Ecke Ehinger Straße, Direkt hinter der Schrankenanlage (Haltestelle Linie 903: Ehinger Straße (vom HBf aus Richtung Hüttenheim). Kommt vorbei, unterstützt die Menschen vor Ort, demonstriert mit, beobachtet mit oder bringt Kaffee oder Tee vorbei.
Natürlich könnt ihr auch selber an die Strecke begeben und Beobachten oder eigene Mahnwachen anmelden. Deswegen hier nochmal die möglichen Strecken-Varianten:

Duisburg-Gladbeck: DU Wanheim – DU-Hochfeld Süd (nicht elektrifizierter Güterbahnanschluss) - dann elektrifzierte Hauptgüterstrecke an der A3 entlang (nicht durch den Hauptbahnhof Duisburg)-Oberhausen-Bottrop-Gladbeck (Trennung hinter Bahnhof Gladbeck-West, guter Blick von der Europabrücke unmittelbar nördlich des Bahnhofs Gladbeck-West)

Variante A: Gladbeck - Dorsten - Reken - Coesfeld (ab Dorsten einspurig und nicht elektrifiziert)

Variante B: Gladbeck - Gelsenkirchen (Buer Nord)- Herten - Recklinghausen (Hillerheide)- Datteln - Waltrop - Lünen (bis Lünen elektrifzierte doppelgleisige Güterstrecke, ab Lünen einspurig und nicht elektrifiziert) - Selm - Lüdinghausen - Dülmen - Coesfeld

dann: Coesfeld – Ahaus

Auch in Ahaus sind Beobachtungen geplant, wenn es Anlaufstellen gibt, geben wir sie natürlich bekannt. Unter http://www.kein-castor-nach-ahaus.de/duisburg-ahaus/duisburg/ findet ihr weitere Infos zur Konditionierungsanlage und ein Bild der Container, in denen sich die Atommüllbehälter befinden.

Kontakt nach Duisburg ist über  info@bund-duisburg.de möglich, für das Münsterland wendet ihr euch bitte sowohl an sofa-ms@web.de und info@kein-castor-nach-ahaus.de. Kontakthandys können wir hoffentlich morgen benennen. Haltet euch auf www.sofa-ms.de und www.kein-castor-nach-ahaus.de auf dem Laufenden.

3. MOX-Brennelemente-Transport zum AKW Grohnde

Im Anhang findet ihr auch nochmal den offenen Brief zu den MOX-Transporten, welche im März ebenfalls quer durch NRW zum AKW Grohnde stattfinden sollen. Verbreitet den Brief weiter und erhöht mit uns den Druck auf die Atompolitik und Eon, damit diese gefährlichen Transporte abgesagt werden.

4. weitere Termine

morgen, 12. März, 18 Uhr: Auch in Osnabrück findet eine Anti-Atom-Demo im Stadtzentrum ab CDU-Büro statt (www.antiatomgruppe-osnabrueck.de)

9. April, 12 Uhr: Ostermarsch zum Forschungszentrum Jülich und zur Urenco ab Jülich Bahnhof (www.westcastor.de)

13. - 15. April: Bundesweite Frühjahrskonferenz der Anti-Atom-Bewegung im Dorothee-Sölle-Haus in Ahaus

19. April, 8:30 Uhr: RWE Unplugged - Proteste gegen die Jahreshauptversammlung von RWE in der Essener Gruga-Halle

3. Mai, 8:30 Uhr: EON Unplugged - Auch gegen die Jahreshauptversammlung von EON, ebenfalls in der Essener Gruga-Halle, gibt es Proteste

Lassen wir also auch in den kommenden Wochen und Monaten nicht locker, sondern setzen uns weiter für die Energiewende und den sofortigen Atomausstieg ein!

 

Solidarische Grüße

SofA Münster

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In den frühen Siebziger Jahren formierte sich in der norddeutschen Wilstermarsch und im badischen Kaiserstuhl der Widerstand gegen die Atompolitik der Bundesregierung. In den Bürgerinitiativen kam es zu einem bislang einmaligen Aktionsbündnis zwischen Winzern, Bauern, Fischern und der linksradikalen ausserparlamentarischen Opposition. Zehntausende leisteten Polizei und Bundesgrenzschutz erbitterten Widerstand, machten zum großen Teil erstmals Erfahrungen mit exzessiver staatlicher Gewalt. Wyhl und Wackersdorf konnten so verhindert werden, Brokdorf und Biblis wurden gebaut. Die Bewegung gegen die Kernkraft ist heute eine gesellschaftliche Massenbewegung.

 

http://www.youtube.com/playlist?list=PL68DE0F53D08D087D

Bei allem Respekt, es widert mich an, dass es in dem Artikel in genau einem Halbsatz um die Opfer in Japan geht.  Man hätte sich etwas mehr Mühe geben können, zu verschleiern wie völlig egal die einem eigentlich sind.

.ausgestrahlt-Newsletter 13. März 2012 von Jochen Stay

Das Resümee des Tages kam am Sonntag schließlich vom „heute journal“ des ZDF: „Auch 2012 hat der Atom-Protest kaum an Energie verloren.“ 50.000 Menschen haben sich an den sechs großen Aktionen in Gundremmingen, Neckarwestheim, Gronau, Hannover, Brokdorf und im Braunschweiger Land beteiligt. Dazu kommen noch einige Tausend bei zahlreichen regionalen und lokalen Aktionen.

Wir alle gemeinsam haben deutlich gemacht: Fukushima ist nicht vergessen. Die Auseinandersetzung um die Atomkraft ist nicht vorbei. Das, was da als „Atomausstieg“ gefeiert wird, reicht nicht aus. Es war auch ein eindeutiges Zeichen in Richtung SPD und Grüne, dass von ihnen 2013 mehr erwartet wird als die Rechtfertigung ihrer Zustimmung zum Merkelschen Atomgesetz.

Der Sonntag hat auch die Stärke der Anti-Atom-Bewegung vor Ort gezeigt.


Denn organisiert wurden die Demonstrationen in großem Maße von örtlichen Initiativen. Bundesweite Organisationen wie .ausgestrahlt und etliche Umweltverbände konnten mit ihrer Mobilisierungskraft dazu beitragen, dass sich viele auf den Weg machten.
Bilder vom Sonntag
Mir persönlich hat der Sonntag Mut gemacht, für die kommenden Auseinandersetzungen um die noch laufenden Atomkraftwerke, Atomfabriken und über das ungelöste Atommüll-Problem. Ich hoffe, Dir geht es ebenso.

Herzliche Grüße von

Jochen Stay
und dem ganzen .ausgestrahlt-Team



Blick über den .ausgestrahlt-Tellerrand:

Robin Wood sammelt Unterschriften gegen die Urananreicherungsanlage in Gronau.


Die Naturfreunde haben eine Kampagne gegen Euratom gestartet.