Am 10.März 2012 versammelten sich gegen 16 Uhr ca. 100 Menschen an der Reutlinger Nikolaikirche. Eine Demo war nicht angemeldet und über die Initiatoren bestand auch Unklarheit. Einige der anwesenden Personen hatten ihre Gesichter durch Masken unkenntlich gemacht.
Am 10.März 2012 versammelten sich gegen 16 Uhr ca. 100 Menschen an der Reutlinger Nikolaikirche. Eine Demo war nicht angemeldet und über die Initiatoren bestand auch Unklarheit. Einige der anwesenden Personen hatten ihre Gesichter durch Masken unkenntlich gemacht. Dies wurde zuvor kontrovers diskutiert und nach der Anzeige eines „Zellis“ bei der letzten Spontan-Aktion jedem Teilnehmer selbst überlassen.
Um etwa 16.15Uhr war auf einmal trashige Musik aus einem Kinderwagen zu 
hören. Schnell wurden von verschiedenen Menschen Transparente zur 
Bedrohung der Zelle entrollt. Am Rande des Treffpunkts stieg grüner 
Rauch auf, wohl das Zeichen zum Start. Die Menschen liefen zum Teil 
tanzend und zum Teil mit Sprechchören zum Reutlinger Marktplatz. Die 
Fußgängerzone war zu dieser Zeit voll mit Einkaufswütigen 
Reutlinger_innen, wodurch die Demo schnell die komplette Aufmerksamkeit 
in der Innenstadt genoss.
Am Marktplatz wurde ein kurzer Redebeitrag gehalten. Dazu wurde 
verschiedenste Pyrotechnik gezündet, allerdings wurde bewusst auf Böller
 verzichtet. Hier tauchte dann auch der erste Streifenwagen der Polizei 
auf. Allerdings war die Demo schon in Richtung des Zentralen 
Omnibusbahnhofs weiter gelaufen. Dort wurde eine kurze Runde gedreht und
 es ging am Rathaus vorbei erneut auf den Marktplatz. Jetzt hatte sich 
auch die Polizei dazu entschieden sich den Passant_innen anzuschließen 
und die Demonstration fleißig abzufilmen.
Nach weiterem Zickzack-Kurs durch die Fußgängerzone ging es dann in 
Richtung Autonomes Zentrum. Auf Höhe des Albtorplatz gesellten sich dann
 auch Beamte in Zivil und ein Motorradpolizist zu den Demonstrierenden. 
Kurzerhand entschlossen sich einige Menschen nicht den direkten Weg zur 
Zelle, sondern einen Umweg über die B312 zu nehmen. Die Polizei war 
relativ machtlos und konzentrierte sich eher auf die Verkehrsregelung 
und das Abfilmen und Dokumentieren des Demoraves.
An der Zelle angekommen gaben sich dann noch die Herrschaften des 
Reutlinger Staatschutzdezernats die Ehre die Demo zu begutachten. 
Allerdings hatte sich diese in ein gemütliches Miteinander in und vor 
der Zelle verwandelt. 
Die Demonstration stand im Kontext zur aktuellen Bedrohung der Zelle.
 Gerade befindet sich die Zelle in einer bedrohlichen Lage. Das 
Ordnungsamt Reutlingen
versucht unter dem Deckmantel einer Gaststättenkonzession die Zelle 
"unter Kontrolle" zu bringen. Diese Gaststättenkonzession bedroht den 
Status als Träger der Außerschulischen Jugendbildung und deren Existenz 
als selbsverwaltetes Jugendzentrum. Die Zelle ist nicht das erste selbstverwaltete Jugendhaus das über eine Gaststättenkonzession eingeschränkt werden soll. So z.B. Art-CanRobert 
in Raststatt deren Jugend- und Kulturarbeit durch Auflagen 
einer Konzession massiv behindert werden.
Für weitere Informationen http://art-canrobert.de/
Wir freuen uns, dass so viele Menschen spontan und ohne Anmeldung auf die Straße gegangen sind und hoffen, dass diese Bewegung noch an Stärke gewinnt.
Für weitere Infos zum Thema: www.kulturschock-zelle.de





super
echt ne tolle, spontane aktion. wie ich es den fotos und dem text entnehmen kann, war sie sehr kraftvoll, unkonform und trotzdem freundlich. so bringts`s voll. haltet uns auf dem laufenden was das az betrifft.