Weiter Kämpfe in Ägypten- Aufrufe zum Generalstreik

Kämpfe in Ägypten

Der gestrige Samstag brachte anhaltende Auseinandersetzungen in verschiedenen ägyptischen Städten.

In Kairo gab es die heftigsten Kämpfte weiterhin in der Nähe des Innenministeriums, die Bullen setzten nach wie vor Gummigeschosse und Tränengas ein, schossen mit „Vogelschrot“ auf die Demonstranten, warfen massiv mit Steinen.


Die Kämpfe konzentrierten sich auf die Mansour und die Falaki Strasse, an ihnen beteiligten sich weiterhin Tausende.

 

In improvisierten „Feldlazaretten“ wurden die Verwundeten versorgt, ihre Zahl geht nach Angaben ägyptischer Medien in die Tausende, selbst das Gesundheitsministerim spricht von bisher knapp 3000 Verletzten.

Das in der Nähe des Innenministeriums liegende Gebäude des Finanzministeriums wurde in Brand gesetzt, einige Gebäudeflügel sind ausgebrannt.

 

In Alexandria kam es gestern Abend zu heftigen Auseinandersetzungen vor dem Bullenhauptquartier, die bis in die Nacht andauerten.
In Suez sind in der Nacht zwei Demontranten im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen erlegen.

 

Heute, am Sonntagvormittag, kommt es nach wie vor zu Kämpfen in der Mohamed Mahmoud Strasse, die Bullen setzen Tränengas ein, um Vorstösse in Richtung des Innenministeriums zu unterbinden, das Tränengas weht in dichten Wolken bis auf den Tahrir.
Am heutigen Vormittag sind es aber bisher nur noch wenige hundert Leute, die gegen die Bullen kämpfen.

 

Heute Mittag demonstrierten mehrere hundert Frauen bei einem „Marsch der Mütter“ zum Parlament, sie forderten das Ende der Bullengewalt gegen die Demonstranten.

 

In einer gemeinsamen Erklärung haben die „Koordination der revolutionären Kräfte“, die „Bewegung des 6. April“, die „Revolutionäre Jugendkoalition, die „Revolutionäre Jugendunion“, die „Revolutionären Sozialisten“ und andere Gruppen den Militärrat und die von ihm ernannte Regierung für die Toten in Port Said verantwortlich gemacht.
Sie forderten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz den Rückzug des SCAF aus dem politischen Leben und vorgezogene Präsidentenwahlen.

 

Die „Bewegung des 6. April“ hat darüber hinaus zu einem Generalstreik aufgerufen, um das Militär zum Rückzug zu zwingen. Der Generalstreik soll am 11. Februar beginnnen, dem Jahrestag des Sturzes von Mubarak.
Diesem Aufruf haben sich Vertreter der Studentenverbände angeschlossen, sie kündigten an, ab den 11. Februar in einen Vorlesungsstreik zu treten.

 

Zu einer schönen Geste kam es gestern Abend in Barcelona. Vor dem Spiel von Barca gegen Real Sociedad gab es eine Schweigeminute für die Toten von Port Said, Ultras von Barca hielten eine ägyptische Fahne hoch, um ihre Verbundenheit mit den Ultras von Al Ahly zu demonstrieren.

 

Anmerkungen: Seit mehreren Wochen finden sich unter vielen von uns auf linksunten geposteten Artikeln abfällige Kommentare, die sich teilweise nicht im geringsten auf den Inhalt der jeweiligen Artikel beziehen, sondern versuchen "Stimmung gegen uns zu machen".

 

Dies hat besonders zugenommen, seit wir es "gewagt" hatten, einen kritischen Bericht von reflexion.blogsport zur "Querfrontbildung" bei den Unterzeichnern eines Appels der rudimentären Reste der "Friedensbewegung" zur "Solidarität mit Iran und Syrien" in der jw, sowie eine Stellungsnahme vom BAK Shalom dazu, in einem unser Artikel einzubinden.

(Der Artikel war von den mods von linksunten aufgrund des Kriteriums keine "Veröffentlichungen von Parteien o.ä." , hier BAK Shalom als Teil von Solid, erst versteckt , dann aber nach einer Diskussion mit uns wieder veröffentlicht worden)

 

Auch eine klare politische Positionierung von uns, dass uns dieser antiimp/antideutsch Konflikt nur noch anödet, wurde und wird nicht zur Kenntnis genommen.

Verschwörungstheoretisch wird uns unterstellt, wir wären "getarnte Antideutsche" oder gar BAK Shalom selbst, der hier unter anderem Namen posten würde.

Warum wir auf unserem blog keine Artikel der jw veröffentlichen, erschliesst sich von selber, wer die Berichterstattung der jw zu Syrien verfolgt, insbesondere die Veröffentlichung von Frau Leukefeld.  

 

Der Vorwürf, wir würden nur "bürgerliche Medien" veröffentlichen (wobei für einige auch die jungle world schon bürgerlich zu seien scheint) ist völlig abstruss.

labournet, ak, blätter für deutsche und internationale politik, iz3w, trend-infopartisan, wswg (IV Internationale), wildcat, freie-radios.net, inamo, und, und, und -alles bürgerliche medien...?

 

Wir würden uns selber wünschen, es gäbe mehr Veröffentlichungen aus der Linken zum Thema.

Der ursprüngliche Gedanke zum "recherchejournal aufstand" war, Informationen zum Aufstand im Magreb und dem Gebiet, dass der Westen "Nahost" nennt, zu sammeln und der Linken zur Verfügung zu stellen. Leider sind wir weiterhin in grossen Teilen auf die Berichterstattung der "bürgerlichen Medien" und von "Spezialisten" wie "Zenithonline" angewiesen.

Teilweise finden wir im Netz weitere Informationen, teilweise lesen wir fremdsprachigen Medien und blogs und lassen die Informationen in unsere Artikel einfliessen, ohne deshalb immer "akademische" Fussnoten zu setzen.

Machmal schaffen wir es auch zeitmäßig, zu übersetzen.

 

Um allen einen möglichst breiten Zugang zu den Informationen zu verschaffen, veröffentlichen wir ausschliesslich in deutsch.

Wir sind immer dankbar für Hinweise auf Artikel und Veröffentlichungen, teilweise senden uns Leute auch schon eben solche zu. (Kontaktformular auf unserem blog).

 

Wir haben wenig Hoffnung, dass diese Zeilen dafür sorgen werden, dass die Leute, die einen Grossteil ihrer Zeit und Energie darauf verschwenden, ihren identitären antiiimp/antideutsch Film weiter zu schieben, woanders ihre Spielchen  spielen, als in den Kommentarspalten unter unseren posts, aber dem Rest diese Zeilen zur Erläuterung.

 

recherchegruppe aufstand

 

http://uprising.blogsport.de/

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vielen Dank für die Infos :) sollte vlt auch mal gesagt werden.

 

Ebenfalls vielen Dank für die Infos...vor allem wie es um die Situation der Menschen steht die kämpfen, nicht wie im Staatsfernsehen, wo nur von der politischen Zukunft berichtet wird.

 

Großes Lob :)

wie ihr in eurer Kritik oben, sollte aber schon ein wenig mehr Fähigkeit zur Reflektion oder auch Annahme von Kritik durch andere an den Tage legen. Es gibt zu den Ereignissen von Syrien bis Marokko in der antiautoritären Linken sicher nicht nur die eurige Meinung. Verlässt man seinen eigenen Blog und geht mal zur einen oder anderen Veranstaltung wird das schnell klar. Daraus ergeben sich dann auch, ich habe das mal nachgelesen, sicher die unterschiedlichen Kritiken an euren Recherchen. Diese unterschiedlichen Sichtweisen waren schon immer Teil der antiautoritären Linken und ihren verschiedenen Strömungen.  Dass eine vielleicht zu enge Sichtweise auch auf Kritik stösst, ist daher ein Ausdruck innerlinker Demokratie und eines Diskurses zum Thema.

 

Ich denke ihr geht damit eher unsouverän um.

 

Ihr unterstellt den "rudimentären Resten der "Friedensbewegung" "Querfrontbildung". Auch, wenn ihr den Text nicht selbst geschrieben habt, habt ihr euch sicher etwas dabei gedacht, ihn hier hineinzusetzen. Der leicht angeekelte, distanzierte Blick auf die sicherlich kleingewordene Friedensbewegung, euer in "" - Gesetze und euer massiver Vorwurf der Querfrontbildung, zeugt nicht gerade davon, dass ihr alte Gräben oder Denkschemata überwinden wollt.

 

Was war aber wirklich geschehen? Ein Flugblatt aus dem Hause BAK Shalom gegen einen Online - Petition bayrischer FriedensaktivistInnen gegen NATO - Kriegseinsätze wurde auf Relexion.blogsport veröffentlicht und Spiegel - online und der Welt angedient. Der BAK Shalom, der aus seiner Befürwortung von weltweiten NATO - Einsätzen keinen Hehl macht, denunziert in diesem Artikel Linke und JournalistInnen der Querfrontbildung. Dafür mussten dann die Unterschriften ein paar rechter Spinner unter die Online - Petition herhalten. Ich persönlich halte, gerade auch darum, solche Petitionen  für unsinnig. Ein Unterschreiben irgendwelcher Deppen kann nicht verhindert werden. Hernach muss man sie rauslöschen. Kommt einem aber der BAK Shalom zuvor, lies man es dann im Hause Springer und Spiegel.

 

Diese interessierten sich aber einen feuchten Kehrricht, um die Querfrontmär, sondern zimmerten daraus einen Angriff auf die pazifistische Position der Partei Die Linke. Freudig erregt nutzten die bellizistischen Parteien von CDU, FDP, SPD bis Grüne die BAK - Steilvorlage im Bundestag.

 

Die Kritik an dem Papier bezog sich darauf und nicht, darauf, dass es eine Parteierklärung sei. Kritisiert wurde die Denunziation Linker mit Klarnamen (laut LINKSUNTEN hier verboten), der arg konstruierte Querfrontvorwurf und das Andienen des BAK an rechtsbürgerliche Printmedien und Parteien.

 

Es wäre also fair, wenn ihr erklären würdet, mit welcher Intention ihr diesen Artikel nach Welt, Spiegel, CDU bis Grüne noch auf LINKSUNTEN recyclen musstet.

 

Ich glaube nicht, dass es eine rudimentäre Position ist NATO - Einsätze abzulehnen (Siehe SIKO - Demo gestern, Afganistan - Demo in Bonn...) und Übereinstimmungen von CDU über BAK Shalom in die ausserpartamentarische Linke mal kritisch zu hinterfragen.

 

Auch versteht es sich sicher für euch von selbst, keine Junge Welt abzudrucken. Ob das für andere auch so zu sein hat, stelle ich doch sehr in Frage. Ich lese die Junge Welt (aber auch TAZ, Jungle World, konkret und sogar euren Blog), da mich das Thema interessiert.  Leukefelds Meinung dazu ist mir wichtig und trägt sicherlich zu einem objektiveren Gesamtbild bei. Meine Meinung bilde ich mir gerne in Diskussionen und Reflektionen selbst!

 

Auch schreibt sie nicht alleine zum Thema, sondern z.B. auch Nick Brauns. Und so weiss man dann auch darüber Bescheid, dass es einheitliche Einschätzungen nichtmal vor Ort gibt. Wie verzerrt mag das Bild dann erst hier durch die bürgerlichen Medien sein. Siehe dort:

 

http://www.jungewelt.de/2012/02-03/028.php

 

Letztendlich bin ich mir nicht so ganz sicher, ob ihr nicht so ein bisschen VertreterInnen der NATO - Intervention in Libyen und Syrien seid. Es scheint manchesmal durch.

 

Dass es dann Kritik aus dem Spektrum SIKO München, Bundeswehr raus aus Afganistan, Antikriegsbewegung, DFGVK u.a. gibt, solltet ihr akzeptieren lernen.

 

Dass ihr am Schluss eueren KritikerInnen identitäre Filme unterstellt, unterstreicht, dass ihr sehr schlecht mit Kritik umgehen könnt und zeigt, dass ihr alte Denkschemata leider noch nicht überwunden habt.

 

Es gibt leider immer noch zu wenige Veranstaltungen, Blogs, Artikel, Aktionen zu dem Thema. Dass, was ich mir bisher reingetan habe, zeigt, dass sich zu wenige interessieren und die Meinungsbildung zum Thema nicht mal locker von der Hand geht oder eine Recherchegruppe den Alleinvertretungsanspruch für sich reklamieren kann.

 

Ein konstruktiver Diskurs entsteht nur dann, wenn ihr auch andere Meinungen und Kritiken zulasst und nicht wieder mal mit Schlagwörtern als Herrschaftsinstrument agiert!

zu Statements des türkischen Aussenministers Davutoglu (die Existenz und Positionen KurdInnen in Syrien, Iran, Irak und der Türkei finde ich bei euch nur sehr marginal bis garnicht und einiges mehr wäre zur demokratischen Türkei unter Erdogan zu sagen), zu Herrn Westerwelle (seine Partei begrüsste den Militärputsch in Honduras...) und zu Herrn Ischingers SIKO in München wäre sicher möglich. Solidarität mit den Aufständischen und RevolutionärInnen weltweit ist nämlich ganz sicher auch jenseits von Bundeswehr- und NATO - Ambitionen einer SIKO möglich.

 

Politik ist nicht schwarz - weiss und ehrlich gesagt, kann ich mich nicht daran erinnern, dass auf irgendeiner Veranstaltung zum Thema z.B. in Berlin Positionen von Erdogan, Davutoglu, Merkel, Westerwelle und irgendwelche NATO - oder Bundeswehreinsätze nur im Funken ernsthaft diskutiert oder erwogen wurden.

 

Ein Klarstellung eurerseits wäre deshalb mehr als wünschenswert, da Aufstand, Revolution nicht so wirklich mit dem Weltbild irgendwelcher Militärs einhergehen.

 

So richtig gebracht hat das den Menschen in Afganistan, Irak und Libyen bisher ja noch nichts.

 

Ein Aufstand alleine macht noch lange keine Revolution und Revolutionen kommen sicher auch aus Gewehrläufen, aber ganz sicher nicht aus Bundeswehr- und NATO - Bombern. 

wer gute Hintergrundartikel zum Nahen Osten wünscht, sollte es hier versuchen:

http://daeva.blogsport.eu/

 

Der Autor hat auch extrem gute Artikel zum Iran.

 

Er hält auch Vorträge zu den Themen.