Ein neuer Anstrich für Vattenfall?

Atomkraft? Nein danke!

Angesichts der durchsichtigen Versuche, der vermeintlichen Energiewende einen ökologischen Anstrich zu geben, haben wir uns in der vergangenen Nacht konstruktiv in die Debatte eingemischt und den Energieriesen Vattenfall ganz im Zeitgeist grün eingefärbt. Wir verstehen diese Aktion als direkte Aufforderung an den Konzern, endlich und tatsächlich aus der Atomenergie auszusteigen.

 

In Deutschland betreibt das Unternehmen die seit 2007 abgeschalteten und gesundheitsgefährdenden Pannenmeiler Krümmel und Brunsbüttel und hält weiterhin 20 Prozent Anteile am AKW Brokdorf, das nach den bisherigen Plänen noch weitere zehn Jahre am Netz hängen wird. Hierzulande bekräftigt das Unternehmen zwar, in AKW-Neubauten keine „lohnende Investition“ mehr zu sehen. In Schweden aber, wo Vattenfall die AKW Forsmark und Ringhals betreibt, hat der Konzern den Ausbau nach eigenen Worten nicht nur entscheidend vorangetrieben, sondern sieht zudem „neue Möglichkeiten“ für weitere AKW, nachdem Schweden das Verbot aufgehoben hat. Auch weltweit und besonders in den Ländern des Südens sieht Vattenfall weiterhin „große Entwicklungschancen“. Es ist also mitnichten Schluss für den Konzern im Geschäft mit der Atomenergie. Der Widerstand gegen die Atomindustrie endet jedoch für uns nicht an irgendwelchen bescheuerten nationalen Grenzen und schon gar nicht vor unserer Haustür.


Vattenfall ist auch im Geschäft mit den hohen CO2-Verursachern: den Kohlekraftwerken und da besonders mit den Kraftwerken Jänschwalde und Boxberg. Seit das CCS-Gesetz im Bundesrat im September diesen Jahres gescheitert ist – vorläufig – läuft das alles mit der Profitmaximierung nicht mehr so. Jetzt denkt Vattenfall scheinbar über einen Ausstieg bei den Lausitzer Braunkohlebergwerken nach und Krümmel und Brokdorf würden sie am liebsten einer staatlichen Stiftung zum Rückbau überhelfen.


Wir wollen ihnen mit unserer Aktion eine Entscheidungshilfe anbieten: Raus aus der Atomkraft, raus aus den Kohlekraftwerken und deren Braunkohletagebau. Überhaupt können wir auf die großen Energiekonzerne zukünftig sehr gut verzichten. Dezentrale, basisdemokratisch organisierte Energieversorgung braucht diese gewinnmaximierenden Ungeheuer nicht, die nur wenigen viel Geld einbringen.


Lasst uns die Atomriesen zu Fall bringen!


Zugleich senden wir solidarische Grüße an die beiden RZlerInnen, deren militante Haltung gegen eben diese Atomindustrie die Regierung auch nach Jahrzehnten noch verfolgen will.


Atomstaat stilllegen. Weiträumig, Unkontrollierbr, Renitent!


Übrigens – der Castor fährt am 24. November – see you in the fields!

 

AG Nix da Castor

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Nicht nur das ihr in der Überschrift und im Text unerwähnt lasst um welche Stadt es sich handelt, auch die Tags zur Node fehlen allesamt (dadrunter auch der Stadt-Tag.)

Habt ihr die Aktion mit Fotos dokumentiert? Könntet ihr die nachreichen?

Wird wohl in Berlin gewesen sein, der Berliner Bullenticker schreibt:

 

Gebäude eines Stromversorgers nachts farblich umgestaltet Pankow

# 4045

Unbekannte besprühten in der vergangenen Nacht das Gebäude eines Energieunternehmens in Wilhelmsruh großflächig mit Farbe. Ein Autofahrer hatte gegen 3 Uhr eine Gruppe von 15 bis 20 Personen und zwei Feuerlöscher auf dem Gehweg der Kopenhagener Straße festgestellt und die Polizei alarmiert. Als die Beamten eintrafen, war die Gruppe bereits geflüchtet. Die Polizisten stellten fest, dass offenbar mit präparierten Feuerlöschern rund 50 Quadratmeter der Fassade, 13 Fenster und der Gehweg mit Farbe besprüht worden waren. Darüber hinaus waren die Haupteingangstüren mit einem Kettenschloss verriegelt und zwei Fenster auf der Gebäuderückseite durch Steinwürfe beschädigt worden. Der Polizeiliche Staatschutz beim Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen.