Oberhausen: Mit dem Fahrrad gegen Atomkraft

Oberhausen: Mit dem Fahrrad gegen Atomkraft - 1

Am Samstag den 24.09 demonstrierten gut 100 TeilnehmerInnen in Oberhausen (NRW) mit dem Fahrrad für den sofortigen Ausstieg aus der Kernenergie. Vom Bahnhof aus starteten wir auf unsere 18 km lange Tour und besuchten  verschiedene Orte in Oberhausen, die direkt oder indirekt mit der Nutzung der Kernenergie zu tun haben. Bereits  der Startpunkt unserer Tour, der Oberhausener Hauptbahnhof, ist so ein Ort. Denn auch durch Oberhausen, was viele nicht wissen, wird mit der Bahn radiaktives Material transportiert. Unter anderem Uranhexafluorid für die Atomanreicherungsanlage (UAA) in Gronau.

 

Weiter ging es vom Bahnhof zur EVO, dem kommunalen Energieversorger in Oberhausen. Die EVO, die mittelbar bzw. unmittelbar zur Hälfte der Stadt Oberhausen und zu anderen Hälfte der RWE gehört, hat mit weit über 90% Marktanteil quasi eine Monopolstellung am Oberhausener Strommarkt. Als solcher wirbt man gerne in den eigenen Publikationen damit, dass sich im Energiemix der EVO nur 4% Atomstromanteil befinden würde. Die Wahrheit, wie wir aus dem Mund des kaufmännischen Leiters Herr Gieske erst kürzlich vernehmen konnten, sieht jedoch ganz anders aus: aktuell beträgt der Anteil von Atomstrom im Energiemix der EVO satte 14%. Tendenz steigend.

 

Dass es auch anders geht, dass man als Industrieunternehmen aus der Atomwirtschaft aussteigen kann und Widerstand nicht zwecklos ist, zeigte die nächste Station unserer Demo: Die MAN-GHH hat bis in die zweite Hälfte der 80er Jahre hinein Druckkessel für deutsche Atomkraftwerke produziert. Dann aber, manchmal fängt der Ausstieg auch in Chefetagen an, die Produktion wegen der schwindenden Akzeptanz der Kernenergie in der Bevölkerung eingestellt. 

 

Vorletzte Station unserer Tour durch Oberhausen war die Firma Bilfinger Berger, deren Tochterfirma  Noell immer noch an der Modernisierung von AKWs beteiligt ist.

 

Auf der letzten Station, dem Vorplatz des Oberhausener Rathauses wurde nochmals deutlich gemacht, dass der "Ausstieg 2022" nicht langt und Atomausstieg nicht nur Sache der Bundespolitik ist, sondern konkret vor Ort beginnen muss.

 

Weitere Infos:

Antiatom-Initiative-Oberhausen

Weitere Fotos: Hier

Artikel in der WAZ (Lokalzeitung).

Beitrag in der WDR Lokalzeit (ab Minute 14.00).

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Am 08.10.2011 in Bremen: Anti-Atom Fahrraddemo! 11 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz.

Bringt euer Fahrrad, FreundInnen und Fahnen mit (keine Parteifahnen)!