Dringender Aufruf: Solidarität mit der Besetzung des Lobmeyr-Hofes! Kommt vorbei, nutzt alle Kanäle, um eine Räumung zu verhindern!

info von den arbeitern

Es gibt klare Anzeichen, dass eine Räumung zumindest vorbereitet wird. Seit heute morgen sind Arbeiter dabei, Kellerfenster zu verschweißen, um alternative Ein- und Ausgänge zu blockieren. Zivilpolizei streift eifrig telefonierend ums Haus. Aus Grünen Kanälen haben wir erfahren, dass die zuständigen Personen aus der SPÖ eine Räumung anstreben. Gleichzeitig versuchen einige Grüne Politiker_innen, in unserem Sinne zu intervenieren und eine baldige Räumung zu verhindern. Wie viel das bringt, lässt sich schwer sagen, aber ohne weiteren Druck und öffentliche Solidaritätsbekundungen wird es wahrscheinlich nicht reichen.

 

Die Moral unter den Besetzer_innen ist weiterhin sehr gut, wir wollen bleiben und unsere Projekte aufbauen, genauso wie wir die Möglichkeit für andere emanzipatorische Projekte schaffen wollen, dieses wunderschöne Gebäude zu nutzen.

Die Pläne der Stadt mit dem Gebäude sind noch nicht weit fortgeschritten, nach unseren Informationen sind Genossenschaftswohnungen mit hohem Standard geplant. Dazu soll zwar die Außenfassade erhalten bleiben, der Kern und die hofseitige Fassade sollen aber komplett entfernt werden. Dazu ist soweit wir rausfinden konnten noch kein Antrag gestellt worden, die letzte Mietpartei wird wohl frühestens im September ausziehen, und im Herbst fängt niemensch ein riesiges Bauprojekt an.

 

Es ist also völlig klar, dass zum Beispiel einer Zwischennutzung zumindest bis Anfang nächsten Jahres nichts im Wege stehen würde. Trotzdem ist die Sturheit der Entscheidungsträger_innen bekannt, und ihre Interessen sind andere als unsere.

Doch diesmal werden wir nicht klein beigeben. Wenn wir nicht dieses Mal, nicht in diesem Haus Erfolg haben, werden wir trotzdem weitermachen. Eine gewaltsame Räumung wird unsere stetig wachsende Bewegung nicht stoppen, aber sie würde uns natürlich einen Schlag versetzen, viel bereits passierte Aufbauarbeit zunichte machen.

Deshalb wollen wir bis zuletzt versuchen, eine Räumung noch zu verhindern. Dazu brauchen wir Solidarität von anderen emanzipatorischen Gruppen und Einzelpersonen.

Kommt heute abend vorbei, bleibt am besten über Nacht. Und in jedem Fall: lasst noch mal Revue passieren, ob ihr nicht Leute kennt, die Leute kennen, die in Entscheidungspositionen sind, und kontaktiert sie. Schreibt Protestbriefe oder macht Protestanrufe gegen die mögliche Räumung, zum Beispiel bei Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (+43 1 4000 81261 michael.ludwig@wien.gv.at), der Service-Hotline von Wiener Wohnen (05 75 75 75), oder bei Bürgermeister Michael Häupl (+43 1 4000 81111 michael.haeupl@wien.gv.at).

Das Haus war ursprünglich geplant als sozialer Wohnbau mit Bibliothek, Gemeinschaftsküche etc. Wird der geplante Umbau umgesetzt, werden hochpreisige Genossenschaftswohnungen für einkommenschwache Familien unleistbar sein, darüber hinaus die Mietpreise im Grätzel hochgetrieben.

Wir werden darum kämpfen, dass zumindest eine Zeit lang das Gebäude für wirklich soziale Zwecke genutzt werden kann. Von Werkstätten über eine alternative Schule, Jugendzentrum, Bibliothek, offene Werkstätten, Infoladen, Treffpunkt für die Nachbar_innen bis zur Volxküche: Unsere Pläne sind vielfältig, wir sind ambitioniert und entschlossen. Um Erfolg zu haben, werden wir aber viel Unterstützung brauchen!

Lasst euch nicht erzählen, das Häuser besetzen in Wien einfach nicht funktioniert. Es hat in der Vergangenheit schon funktioniert, und auch damals waren es lange Auseinandersetzungen.

Es ist Zeit für ein neues Zentrum für Gegenkultur in Wien!

Freiheit wird nicht gewährt, sie wird erkämpft!

 

siehe auch:

[Besetzung Lobmeyr-Hof] Stadt Wien ordert Barrikaden an - mit Fotos

 

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