For total Anarchy NOW -unterschrieben, einige gewaltätige anti-soziale anti-System TerroristInnen

i31_19363371

Folgender Text wurde von einigen AnarchistInnen in Spanien geschrieben und an die Leute auf den besetzten Plätzen verteilt. Sie kritisieren die Vereinahmung und Kanalisierung der aktuellen Protestbewegung durch „Real Democracy Now“. Auch in Deutschland, d.h. in Berlin riefen die Leute von„Real Democracy Now“ zur Alexanderplatz-Besetzung für den 4.Juni auf. Wir finden es als notwendig sich mit solchen Protestbewegungen und dem Demokratie-Verständnis kritisch auseinander zu setzen. Daher hier die Übersetzung des Flyers, als Gegenpol zum „Real Democracy Now“-Manifest.

 

For total Anarchy NOW -unterschrieben, einige gewaltätige anti-soziale anti-System TerroristInnen


Dieses Schreiben entstand in unserer Verärgerung darüber, sehen zu müssen, dass sich die „Real Democracy Now“- Bewegung als einzig wahre Revolution darstellt, während dessen sie in Wirklichkeit eine Fortdauer des kapitalistischen Systems repräsentiert und verteidigt, geflickt durch einige Reformen, die keine andere Funktion haben außer dessen Legitimation.

 

Die Ideen, die im Manifest dieser Bewegung reflektiert werden sind Aufgebote von PolitikerInnen, Forderungen nach einem System das perfekt funktioniert, für einer Demokratie die sich kanalisierte und kontrollierbare Unstimmigkeiten erlauben kann, soweit diese ihr Überleben nicht gefährdet.

 

Wir befürworten die Petition des Manifestes NICHT, da es ein ausdrucksloser Vortrag ist, wenn auch ein ambitionierter, der eine reale Revolution abwertet.

 

Wir verstehen uns NICHT als BürgerInnen, zählen uns NICHT zur „Real Democracy Now“-Bewegung, denn wir sind gegen jegliche Macht, selbst gegen die, die vom Volk* ausgeht.

 

Wir sind gegen die Sozialdemokratie, gegen StellvertreterInnen und wollen keine Diener des Systems sein. Wir wollen

 

KEINE Welt des fröhlichen Konsums, der Fabriken und ausbeuterischen Firmen.
Wir fordern einen respektvollen Umgang mit dem Wort „Anti-System“; es für die PolitikerInnen und für die Bänker anwendbar zu machen zeugt von Widersprüchlichkeit, da sie den Kern des gegenwärtigen Systems repräsentieren, es bekräftigen und beschützen. In einem Statement der M-15**-Bewegung stand geschrieben, dass der Polizist, der es attackiert, „Anti-System“ sei; das ist allerdings nicht anderes als eine Schönheitsoperation an dem aktuell existierenden System, welches die Domäne des Gewaltmonopols der Sicherheitskräfte einschließt. Wir sind stolz darauf Anti-System zu sein, indem wir die Zerstörung all dessen, was uns unterdrückt, anstreben, wir wollen einen echten Wandel in unserem Leben.

 

Wir stellen uns gegen die Arroganz, mit der sich diese Bewegung von gewalttätigen revolutionären Aktionen abgrenzt und für friedliche Protestformen wirbt, als „ das einzig mögliche Instrument um einen sozialen Wandel zu erwirken“. Aufgrund dessen können wir auch nachvollziehen, dass solch ein Bekenntnis nicht die gewalttätigen Aktionen während der sozialen Revolution der 2.Republik und während des Bürgerkriegs in diesem Territorium anerkennen will. Auch diskreditiert es die Kämpfe der verschiedensten Kommandos und autonomen Gruppen der 70er, 80er und 90er Jahre (Ibirische Befreiungsbewegung, Direct Action und und und), sowie die Aktionen des gewalttätigen Widerstands einiger ArbeiterInnen-Bewegungen. Und um hier auf weitere Kämpfe in anderen Ecken hinzuweisen, die auch gewalttätige Reaktionen einschließen, erinnern wir an die Sandinista Revolution und an bewaffnete territoriale Befreiungskämpfe, wie die der EZLN. Aktuell verbreiten sich die aufständischen Kämpfe an verschiedensten Ecken der Welt, in Form von autonomen und gewaltsamen Aktionen die sich gegen die Strukturen und Symbole von Kapital und Autorität richten. Dieses System gehört nicht reformiert, es gehört zerstört. Sie werden uns nicht das geben, was wir wollen, noch werden wir sie erst danach fragen. Wir werden uns nicht in die Forderungen derer stürzen, die das noch nicht erkannt haben, wir werden es uns selber holen. Das System ist geprägt durch Bänker, PolitikerInnen, ArbeiterInnen, BürgerInnen und deren Grundrechte. Inzwischen fordert das Manifest, dass dieses System korrekt funktionieren soll, um den Respekt der sozialen Rechte, den Fortschritt, die Arbeit, den Konsum und die Fröhlichkeit zu sichern. Wir wollen kein Sozialsystem, welches sich gegen das Leben und die Freiheit manifestiert. Wir wollen keine friedlichen und passiven Subjekte sein, deren Existenz konform ist. Wir sind gegen die Verwertungslogik. Lohnarbeit ist Sklaverei und Prostitution unserer Körper und des Geistes und der Kraft im Dienste des Kapitalismus. Dadurch bleiben die Strukturen, auf denen die Herrschaft des Staates basiert, bestehen: die Masse der ArbeiterInnen/KonsumentInnen sind Komplizen und ein fundamentaler Part eines funktionierenden Systems.

 

Ein Kampf misst sich nicht an der Quantität der Masse die sich bewegt oder am Level des Spaktakulären, sondern an Inhalt, Form, Stimmigkeit und Kontinuität. Die Revolution steckt im Alltäglichen, in unseren Leben, in dem was wir sind.
Wir sind wütend über den Zorn, der sich ausschließlich als Abwehr auf egoistische Interessen ausdrückt und komfortable und überflüssige Lösungen anstrebt, welcher nicht nach einer tiefer greifenden und radikalen („die Wurzel des Übels packen“) Revolution, sondern eher eine Verbesserung der Umstände der Ausbeutung in diesem falschen Modell des Wohlstands sucht.

 

Für all das, schlagen wir vor und fordern:

 

Keine Anerkennung irgend eines Systems einer Regierung, das für unsere Leben entschieden will, sei es ein neo-liberales, demokratisches, sozialistisches, kommunistisches, populistisches, faschistisches, diktatorisches, sozial-demokratisches, etc.

 

Keine Legitimation einer Autorität, in keiner seiner Formen, Institutionen und Machtstrukturen: die patriarchale Familie, Armee, Polizei, Regierung, DoktorInnen, Krankenhäuser, PsychiaterInnen, Psychiatrie, Schule, Universitäten, Geschlechter-Rollen, Gefängnisse (einschließlich der Jugendarreste, Lager für MigrantInnen, Zoos, etc.), Unternehmen, Religionen...

 

Abschaffung der Lohnarbeit und aller Formen der Ausbeutung.


Für ein Ende der Gesellschaft der Bestrafung, für die Zerstörung der Gefängnisse und für die Freiheit aller Gefangenen. Für ein Ende des Systems der sozialen Kontrolle, der Video-Überwachung, der Polizei und der BürgerInnen-Polizei.
Solidarität mit unseren kämpfenden GefährtInnen, den Verurteilten, den Eingesperrten und den von den RepräsentantInnen dieses Systems der Vernichtung Getöteten.

 

Für ein Ende des Wirtschaftsystems, welches auf Geld und auf den kapitalistischen Beziehungen der Menschen, die es erzeugt, basiert.

 

Für die Zerstörung des industriell-technologischen Systems; für die Rückkehr zur Balance und zu Respekt gegenüber unserer Natur und den Tieren, weit weg vom Nicht-Leben, von der Überfüllung und dem Künstlichem der Städte.
Für ein Ende der Geschlechter-Rollen, die uns von der Gesellschaft eingeschärft wurden, für die Umkehr dessen. Wir sind Lebewesen hinter unseren Genitalien.

 

Befreiung der Erde und der Tiere. Für ein Ende der Nutzung von Tieren als Objekte/Produkte als Essen, Kleidung, Unterhaltung, Experiment, als Gefährten...und ein Ende der Nutzung und des Missbrauchs der Natur als Resource im Dienste der unreellen, vernichtenden menschlichen Bedürfnissen.

 

Ein Bruch mit der generellen Gleichgültigkeit und für eine Kontinuität der individuellen und kollektiven Kämpfe, die engagiert, aufrichtig und konsistent sind.

 

Unterschrieben, einige gewalttätige Anti-soziale Anti-System TerroristInnen

 

*Volk: als Masse/Ansammlung/Bewegung von Menschen, nicht als Beschreibung eines bestimmten Kulturkreises

 

**M-15-Bewegung: Die spanische Protestbewegung der „Real Democracy now“, die am 15.Mai 2011 ihren Protest begann

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

"..und ein Ende der Nutzung und des Missbrauchs der Natur als Resource im Dienste der unreellen, vernichtenden menschlichen Bedürfnissen."

 

Genau das ist doch das Problem! Der Kapitalismus lässt doch eben gerade nicht die Bedürfnissbefriedigung aller Menschen zu, da dies überhaupt nicht Zweck der Produktion ist. Und was zur Hölle solle bitte unreelle Bedürfnisse sein? Und warum sollen menschliche Bedürfnisse zwingend vernichtend sein?

 

Für die Nutzung der Natur zur menschlichen Bedürfnissbefriedigung - gegen Steinzeit- Linke!

Für den Kommunismus - Für die Anarchie!

aus dem mund läuft, bleibt die vernunft auf der strecke...

"was zur Hölle solle bitte unreelle Bedürfnisse sein?"
tja z.b. werbungsinduzierte

"Und warum sollen menschliche Bedürfnisse zwingend vernichtend sein? "
das steht so universell nirgends. das die menschlichen bedürfnisse unter kapitalistischen bedingungen allerdings zwingen vernichtend sind kannst du wohl kaum abstreiten...

"Für die Nutzung der Natur zur menschlichen Bedürfnissbefriedigung"
das hat keiner in frage gestellt. eher gehts um das "wie", schließlich sollen ja ALLE menschen durch natürliche, begrenzte resourcen befriedigt werden, nicht nur eine kleine elite...

"gegen Steinzeit- Linke"
diese kategorisierung stand wohl am anfang deiner interpretation...

em ja für den kommunismus, für die anarchie???? em.... haste wohl net ganz verstanden das das nicht geht..... aber naja für großstadt junks muss das ja klar sein... sry das kleinstadt-aktivisten das net verstehen... erklärs mir.... außerdem geht da grad ne richtig gute bewegung und ich find das anarchisten nun endlich mal alle an einem strang ziehen.....

aber bei gewissen pseudo-linken-möchtegerns in der szene hier....

ich verpiss mich nach südamerika... da geht wenigstens was.....

 

goodbey f*cking germany, goodbye spaltungs-szene.....

 

aber kann mir jemand sagen, wo ich das Original lesen kann?? Den die Übersetzung kommt ein wenig holprig daher was nicht ausschließt das euch evtl an manchen Stellen kleine Übersetzungfehler passiert sein könnten, und ich würde mir gern ein Bild vom Originaltext machen.

Klingt so, als wollt ihr zurück in die Steinzeit und dort als veganer leben und mangels medizinischer Versorgung oder durch Gewalt , im selben kleinen Dorf in dem ihr geboren seid, in jungen Jahren sterben, ohne irgendetwas zum Fortschritt, welcher diese Webseite erst ermöglicht hat, beigetragen zu haben, und ohne jemals gewusst zu haben was sonst auf dieserm  Planeten läuft. Werft von mir aus eure iPhones weg, verschenkt eure Häuser und Autos und geht in den Wald leben. Aber kommt niemals wieder zurück um etwas zu fordern.

welche häuser welche autos? ich glaub du hesch do was nid ganz voschtande, kolleg..
es geht genau darum, AUFZUHÖREN etwas zu fordern..

Dann hört doch auf zu fordern. Aber im Text steht ja genau "Wir fordern..."

Der Artikel ist totale Spalterscheiße. Fast alles was in dem Text als Kritik & Forderungen formuliert wird, würde auch die Masse der Protestierenden unterschreiben. Bei so vielen Leuten ist aber auch klar, das es abweichende Aufassungen und Vorstellungen gibt, also muss man sich auf irgendeinen gemeinsamen Nenner einigen. Das ist jedoch scheinbar nicht die Stärke der selbsternannten Pseudoanarchisten. Anarchismus bedeutet die Meinungen der anderen zuzulassen, sich damit außeinanderzusetzen und das beste für allle draus zu machen. Dieser Text versucht das Gegenteil und mich wundert sehr das die Mods diesen Mist auf die Startseite verpflanzt haben...

Gestern gab es in Griechenland die größte Protestkundgebnung seit langem mit an die 500000 Teilnehmern alleine in Athen:

http://www.athensnews.gr/portal/9/42689

 

 

Dort wurde von den Versammelten eine gemeinsame Erklärung abgegeben, die übrigens auch vom Großteil der griechischen Anarchisten unterstützt wird:

http://real-democracy.gr/

 

 

Übersetzung hier:

http://de.indymedia.org/2011/06/309131.shtml