ZAM – Zona Autonoma Milano

zona autonoma milano 1 (Foto_ Azzoncao)

Auch dieses Jahr waren wir wieder zum 25. aprile in Mailand. Der 25. aprile ist der Jahrestag der Befreiung von Faschismus und offizieller Feiertag in Italien. Neben viel Aktionen und Treffen besuchten wir das ZAM, das zona autonoma milano. Wir waren nicht überrascht viele alte Gesichter aus dem il postello, Bulk, Metropolix, ASSO, Leoncavallo, etc. wieder zu sehen.

 

Das ZAM ist im Januar diesen Jahres besetzt worden. Es handelt sich dabei um eine seit langem leer stehende Fabrik für Schneidemaschinen aus dem Fleischergeschäft. Baustil würden wir mal sagen 60ziger/70ziger Jahre. In der Zeit der prosperierenden Wirtschaft, vor allem im Norden Italiens.  Die Fabrik liegt relativ weit außerhalb der City, ist aber durch die tram 2 oder mit dem Auto/motorino leicht zu erreichen. Einfach von der Porta Genova den kleinem Kanal, dem navigli, entlang, dann ca. 800 Meter nach links in das quartiere Barona hinein. Via Olgiati 12.

 

Die Lage ist gut gewählt. Die Bullen stört es nicht so sehr, als das sie Ärger machen würden. Die politischen trouble-makers sind etwas außerhalb und mit ihrem besetzten Sozialzentrum beschäftigt. Machen also keinen Stress in der City. Und den Besitzern scheint die Besetzung egal zu sein.

 

Die Besetzer-Gruppen sind die Corsari Milano und freie Gruppen, Schüler, Studenten, etc..

Ca. 40 Personen kann man als Stammbelegschaft angeben.

An Pasqua, Ostern, fand den ganzen Tag ein gemütliches Grillen, Musik machen und hören, Rumhängen und abends eine Theateraufführung statt. Jeder und jede, die/die der familiären Enge entfliehen wollte, schaute also vorbei und vergnügte sich im Innenhof.

Zeit genug für uns die kleine Fabrik zu inspizieren und Euch eine Beschreibung von ihr zu geben.

 

Der Innenhof, oder besser gesagt Vorhof, befindet sich zur via Olgiati hin. Das Eingangstor weist links und rechts noch ca. 15 bis 20 Meter Stahlzaun auf. Am Zaun entlang, aber auch rund um den Hof befinden sich Büsche und Bäume, die vor allem den Aufenthalt im Sommer dort sehr angenehm machen werden. Ein Teil des Hofs zur rechten Seite ist noch nicht benutzbar, da hier ein Kellergewölbe einsackte.

Es gibt zwei Hauptgebäude. Linker Hand das Kleinere. Rechter Hand das Größere.

Ein breiter Durchgang zwischen beiden Gebäuden führt zu einem weiteren Tor auf der Rückseite der Fabrik, so dass alle Dinge auch von back site angeliefert werden können.

Soweit nicht irgendwelche Kabeldiebe die Deckenverkleidungen herunterrissen haben, um an das Metall von Leitungen zu kommen, irgendwelche kids die Scheiben einschmissen haben oder Wetterbedingungen den Gebäuden zusetzten, sind die Räume nach Innen gut erhalten.

Die Renovierungen haben sich bisher vor allem auf das Kleinere der Gebäude bezogen. Jetzt wird aber auch das Größere in Angriff genommen.

Im kleinen Gebäude befindet sich im Paterre eine Halle, mit kleiner Bühne und einer Bar. Sowie Büroräumen. Über eine Treppe gelangt man in die oberen Räume, die durch Glasfassaden sehr hell sind. Der größte Raum ist gut 200 qm groß und hat einen Parkettfußboden. Er wird zu Joga, Tai Chi, Kick Boxen und ähnlichen verwandt. Gut funktionierende Duschen gibt es ebenfalls.

Der Parterreraum des größeren Gebäude ist noch nicht nutzbar. Zu groß die Verletzungsgefahr an Gerümpel, eingeschlagenen Scheiben etc.. Der Raum darüber befindet sich gerade in Renovierung und ein Teil wird derzeit für eine kleine Fotoausstellung verwandt. Die beiden oberen Stockwerke weisen zig Büro- und andere Räume auf. Alles noch schwer aufräum- und renovierbedürftig.

Ein Graffitievent hat zumindest dafür gesorgt, dass Teile der Fassade bunter geworden sind und mehr Leben ausstrahlt als der blanke Industriebeton.

 

Zu den Planungen in der Zukunft gehört, dass die BesetzerInnen nicht mehr so viele Nachtaktivitäten machen wollen. D.h. Nicht andauernd Parties, Raves und Konzerte anbieten wollen. Sozialberatung, Tauschbörsen, Computerkurse, Nachhilfe, Sportkurse, etc.p.p. sollen vorrangig stattfinden. Auch das übliche Zurückziehen in das eigene Sozialzentrum als heile Welt-Insel soll vermieden werden. Mehr nach Außen gehen und sich einmischen ist angesagt.

Die Räumlichkeit bietet auf jeden Fall genügend Raum und Möglichkeiten all dies und noch mehr um zu setzen.

Wir wünschen ihnen viel Erfolg dabei.

 

Am Vormittag des 25. April trafen wir uns mit den GenossInnen des ZAM und vielen Anderen im ARCI-Sitz Bellezza zu einem gemeinsamen Essen. Von dort aus zogen wir zur traditionellen Demo, die auf der Piazza de Duomo endete. Die Demo war eher eine festa del popolo als ein Demonstrationszug. Einige Fotos haben wir dem Artikel angehängt.

Abends ging es noch zum Antifafestival partigiani nel ogni quartiere.

Auch hier einige Fotos, um euch einen Eindruck zu geben.

Soweit zu unserem kleinen Familienausflug.

 

 

Ci vediamo, comp@gni!

 

Azzoncao, ein Polit-Cafe (aprile 2011)

 

 

 

 

 

 

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Zona Autonoma Milano ZAM:

http://zam2011.tk

http://www.facebook.com/pages/ZAM/161630210556307

Besetzung:

http://zamracaille.noblogs.org/post/2011/01/29/zam-e-nato150-compagnie-liberano-spazio-in-via-olgiati-12-a-milano/

Loccupazione dello ZAM -

http://www.youtube.com/watch?v=Gfei-kvJeWw

 

 

 

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Weiteres von Azzoncao:

neu linksunten.indymedia.org/user/166/blog

alt - http://www.nadir.org/nadir/initiativ/azzoncao

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