Die Demonstration guter Laune: Krach geschlagen

Erstveröffentlicht: 
08.03.2011

Die Fasnet ist, wenn man so will, eine einzige Demonstration guter Laune. Doch nicht bei jeder Demonstration ist die musikalische Untermalung des jeweiligen Gemütszustandes gewünscht, weshalb die Polizei während des deutsch-französischen Gipfels die Trommeln der Sambagruppe "Sambastas" konfisziert und Strafantrag gestellt hatte: Verdacht auf Körperverletzung durch laute Musik – 103 Dezibel wurden gemessen. Tja: Wenn das Körperverletzung ist, dann steht die Fasnet mit einem Bein im Gefängnis. Wir sind zu Straßenfasnet und Rosenmontagsumzug mit einem Lärmmessgerät losgezogen, dem "Sound Level Meter SM-1".

 

Mag die Auswertung allerstrengsten Maßstäben vielleicht nicht genügen, so liefert sie doch ein schlagendes Bild von der Lautstärke der Guggenmusiken und Fasnetbands: Freiburger "Eckepfätzer" 94 Dezibel ("Hey Jude"), Narrenmusik der Narrenzunft Geislingen 94,7 Dezibel ("Sweet Caroline"), Ostschweizer "Popularis Bischofszell" 97,7 Dezibel, Sambagruppe "No Name" 99,3 Dezibel, Basler "Wundergugge" 102 Dezibel ("Hit the Road Jack"). Werden bei diesen Bands nun die Instrumente beschlagnahmt und erst gegen Zahlung von 50 Euro pro Stück herausgegeben? Hoffentlich nicht. Kommt die Stadtverwaltung der Forderung von 20 Stadträtinnen und -räten quer durch fast alle politischen Lager nach und rückt die Trommeln der Sambastas ohne Zahlung wieder raus? Hoffentlich ja. Sonst könnte man auf den Gedanken kommen, dass man in Freiburg nur Krach schlagen darf, wenn es der Stadtverwaltung passt.

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Ich fass es ja nicht...

ein - endlich mal wieder - guter artikel in der bz.

Was hat es damit: "Freiburger "Eckepfätzer" 94 Dezibel ("Hey Jude")" auf sich?!