Neuigkeiten über Mark “Stone” Kennedy

Mark 'Stone-Kennedy' exposed as undercover police officer‏

Seit dem 10. Januar wurde es wieder heiß um den Fall Mark "Stone" Kennedy. Im Rahmen eines stattfindenden Prozesses gegen sogenannte „Klima-Aktivisten“, die „Ratcliff 6“, wurde Mark Kennedy die Bühne wieder angeboten, in dem die „Aktivisten“ viele Informationen über ihn und seine Beziehungen zur dortigen Szene preisgaben. Die Medien, durch die „Aktivisten“ gefüttert und unterstützt, stürzten sich auf diese heiße Geschichte, die Tag zu Tag neue Entwicklungen entrollt und sogar die anhaltende Unruhe in Tunesien in den Schatten stellt.

 

Was zur Zeit in England passiert ist sehr gefährlich. Menschen, die sich als politische Aktivisten bezeichnen (aber zum Glück keinerlei Anspruch besitzen sich als Revolutionäre, AnarchistInnen oder wie auch immer zu begreifen) sind in Kontakt mit Mark getreten, um ihren Arsch bei dem Prozess zu retten. Peinliche im Fernsehen übertragene Anrufe zwischen einem in England sehr bekannten Bewegungsmanager und Mark rüttelten die englische „public opinion“ auf, die jetzt Aufklärung fordert, weil sie sich über den normalen Ablauf des repressiven Apparates überrascht zeigt. Obwohl das Bespitzeln schon immer zu den Mitteln jeglicher Art von repressiver Behörde gehört.

 

Durch diese Operation wurde Mark, der sich anscheinend eine neue Existenz in den USA aufgebaut hätte, eine teilweise Rehabilitierung erlaubt, indem er jetzt als der Spitzel, der „es bereut“ auftreten darf und damit das Mitleid einiger erzielen könnte. Der Fall ist in den Medien sehr präsent, viele scheuen nicht davor mit der Presse zu reden und Informationen über den Fall weiterzugeben, die nicht mal Menschen aus der Bewegung (im weitesten Sinne) erhalten durften. Nun tauchen plötzlich viele Bilder von ihm auf, sowie seine Bestätigung nach seinem Dienst bei den Bullen für eine privaten Spionagefirma, die spezialisiert darauf ist radikale Bewegungen auszuspähen, gearbeitet zu haben. Viele mussten durch die Zeitungen Sachen erfahren, die wichtige Teilen dieses Puzzles sind, in England genauso wie im Ausland.

 

Wir fragen uns was gerade in England los ist. Wir halten solch eine Herangehensweise für sehr gefährlich und unverantwortlich. Und respektlos gegenüber den GenossInnen, die gerne Informationen über diesen Fall erhalten hätten, weil sie davon direkt betroffen sind. Wir haben keinerlei Verständnis für die Taktik, wie dieser Fall in England behandelt wurde und sind über eine zum Großteil fehlende Kritik daran enttäuscht. Sicherlich ist es schwierig sich aus dem Ausland einen Blick zu verschaffen und wir hoffen, daß sich Menschen finden werden die eine scharfe Auseinandersetzung um diesen Fall vorantreiben werden. Denn Schweigen hilft uns nicht solche Schläge kritisch zu überstehen.

 

Die Menschen, die gerade den Medienzirkus füttern, möchten sich gerne als Klima-Aktivisten bezeichnen, sicherlich sind sie nicht diejenigen, mit denen wir auf der gleichen Seite der Barrikade stehen (und stehen werden). Denn wir möchten Klartext reden, Diplomatie war noch nie unsere Stärke. Eine harte Auseinandersetzung mit solchen Figuren wünschen wir den GenossInnen in England, die ihr Gesicht und ihre Bestrebungen noch nicht verloren haben. Wir sind froh darüber ein Gegenbeispiel aus Deutschland geben zu können, wo die GenossInnen in Heidelberg, die kürzlich von einem ähnlichen Fall betroffen worden sind, alles mögliche gemacht haben, um das weitere Leben dieses Spitzels unmöglich zu machen und sofort alle wichtigen Informationen an die Bewegung weiter vermittelt haben. Dies freut uns sehr und wir denken, daß vielleicht in England von diesem Beispiel etwas gelernt werden könnte.

 

Zum Schluss möchten wir erwähnen, daß diese Geschichte mittlerweile den Kanal überquert hat und sich nach Deutschland ausgedehnt hat. Neugierige englische Journalisten haben uns während der letzten Tage per Email angeschrieben (wahrscheinlich weil wir die ersten waren, die sich darum gekümmert haben die Infos aus dem englischen zu übersetzen und zu verbreiten) mit dem Zweck uns zu befragen, ob jemand von uns Mark getroffen hätte. Sie fragten auch, ob wir uns mit ihnen treffen wollen würden, um ein Bild von Mark’s Aktivitäten in Berlin zu skizzieren und Informationen über seine Freundschaften zu liefern, gerne „unter drei Augen“, falls wir nicht in der Öffentlichkeit auftreten möchten. Unsere Antwort kann nur eine klare und entschlossene Absage sein und sie ins Leere laufen zu lassen, denn wir halten es für extrem gefährlich der Presse weitere Informationen zu geben, um ihren Skandal aufrecht zuhalten. Vor allem in Hinblick auf ein sicheres Interesse seitens der Polizei, die bestimmt die ganze Zeit nicht untätig gewesen ist und hinter der Ecke lauert. Deshalb möchten wir alle GenossInnen aufrufen keinerlei Informationen über Mark preis zu geben! Die Aufarbeitung dieses Falles ist den GenossInnen überlassen, die mit ihn zu tun gehabt haben, niemand anderes geht so etwas an, die Medien schon gar nicht!

 

Zum Schluss hoffen wir, wie ein englischer Bulle sagte, daß Mark „sein ganzes Leben lang hinter sich gucken müssen wird“. Es ist der minimalste Preis, den er zu bezahlen hat.

 

ABC Berlin

 

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