Brutaler Neonazi-Überfall in Geithain

Neonazis haben Florian schon Monate vor dem Überfall zum Freiwild erklärt
Erstveröffentlicht: 
23.08.2010

Im sächsischen Geithain ist ein 15-Jähriger Opfer eines gewalttätigen Neonazis geworden. An einer Tankstelle schlug und trat der Täter auf den Florian ein und verletzte ihn lebensgefährlich. Um den Jungen zu retten, mussten die Ärzte seine Schädeldecke öffnen und eine Titanplatte einsetzen. 

 

Opfer schon länger im Visier


Schon Monate vor dem Überfall geriet Florian ins Visier der Neonazis, weil er Gewalt und rechtes Gedankengut offen ablehnte. Bereits Ende 2009 tauchte in einem Internetportal ein Video auf, in dem Fotos von Florian und seinen Freunden gezeigt wurden. Den Jugendlichen wird mit "Erziehungsmaßnahmen", "Outing-Aktionen", "Hausbesuchen" sowie "Wohnungs- und Autobeschädigungen" gedroht. Auf einer rechtsextremistischen Internetseite aus der Region Leipzig wird Florian später zum Freiwild erklärt, sein Name, Fotos und die Adresse veröffentlicht. Wenige Wochen vor dem Überfall werden Drohungen an die Garage von Florians Familie gesprüht. Die Polizei ermittelt, kann die Urheber aber nicht ausfindig machen.

 

Verfassungsschutz: Neue Qualität


Der Überfall selbst wurde von der Überwachungskamera der Tankstelle aufgezeichnet. Als mutmaßlicher Täter konnte ein 19-Jähriger aus einem Nachbarort von Geithain überführt werden. Bei ihm handelt es sich um einen Neonazis mit einem langen Vorstrafenregister. Er sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Für das Landesamt für Verfassungsschutz ist der Angriff auf Florian ein gefährliches Signal. Sprecher Alrik Bauer spricht von einer neuen Qualität, einer neuen Eskalationsstufe. Das werde das Landesamt sehr intensiv weiter beobachten müssen. Denn in Geithain hat sich eine Neonaziszene etabliert, zu deren hartem Kern etwa 20 Personen zählen. Außerdem gibt es enge Kontakte zu "Kameraden" in den Nachbarorten.

 

Stadt fürchtet um ihr Image


Der Stadtrat von Geithain hat der Familie von Florian zu verstehen gegeben, dass sie die Geschichte vom Neonazi-Überfall nicht publik machen sollen. Denn Bürgermeisterin Romy Bauer von der CDU fürchtet um den Ruf ihrer Stadt:

 

 "Eskalationen sollen nicht provoziert werden, weil jede Eskalation auch eine Gefahr bedeutet. Nämlich die, dass wir in schlechte Schlagzeilen kommen." 

 

Romy Bauer, CDU-Bürgermeisterin von Geithain

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oho der v-schutz wird es beobachten..... wie interessant...... deppen..... und die von der presse? meiner meinung nach hört sich das nach nem verschnitt von springer und mitte-neutral an.... cdu brauchen wir net mal ansatzweiße erwähnen....

 

Nazis haben NAMEN und ADDRESSEN!!!!!!

 

es gibt kein ruhiges hinterland....

NAZIS AUS DER  DECKUNG HOLEN!!!!!

 

soliaktion folgt

Wie sinnlos ist es, als Bürgermeister, anstatt den Fall Publik zu machen und damit öffentlichkeitsarbeit zu leisten, den Fall vertschlossen zu halten und somit zu riskieren, das es wieder passiert? So etwas muss öffentlich gemacht werden!

Nationalsozialistische Strukturen offenlegen und bekämpfen.

Sehr geehrter anonymer Absender,

ich bin erschüttert über den Eindruck, den Sie gewonnen haben. Und Ihre Worte
verletzen mich.

Dennoch danke ich Ihnen, dass Sie sich mir gegenüber geäußert haben.

Mein Zitat betrifft ganz konkret öffentliche Veranstaltungen/Aktionen, die von der
Stadt organisiert werden. Solche Veranstaltungen müssen so gut vorbereitet und
organisiert sein, um Situationen, die nicht beherrschbar sind,  zu vermeiden. Leider
gibt es schlechte Erfahrungen.

Wenn nach einer halben Stunde Interview mit der Bürgermeisterin der Stadt Geithain
lediglich zwei Sätze zitiert werden, und zwar so, dass der Eindruck entsteht, "Stadt
ignoriert" oder gar "das Opfer ist selbst schuld", dann ist das falsch und äußerst
fatal. Oder so gewollt? Ich hoffe nicht.

Vom Bemühen um Richtigstellungen nehme ich Abstand. Investiere die Energie lieber
nach vorne.

Wenn Sie möchten, lassen Sie uns miteinander in Kontakt bleiben bzw. kommen.
Besuchen Sie auch die homepage der Stadt Geithain.

 
Mit freundlichen Grüßen

Romy Bauer
Bürgermeisterin