Schlafender, kochender und duschender Protest in Zelten auf den Camps!

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Wir haben beschlossen, unseren Beitrag zu den Camps zu leisten und rufen dazu auf, die Camp-Versammlungen durch Protestschlafen in Zelten sowie Kochen und Duschen zu bereichern! ein Aufruf!

 

Wir sind gegen die Welt der G20 und wünschen uns, dass es egal wo auf der Welt möglich ist, gegen die herrschende Politik auch in For von Camps zu protestieren. Ob in Gezi, Taksim, Tahrir, bei Occupy Wallstreet oder dem Berliner Oranienplatz. Immer wieder ird die Protestform des Camps von Seiten der Politik kriminalisiert und polizeilich bekämpft.

 

Deshalb haben wir beschlossen, dies selbst zum Gegenstand unserer Forderungen zu machen. Wir kämpfen dafür, dass in der Welt der G20 politische Camps erlaubt sind und dort auch Aktivist*innen in zelten schlafen können. Camps als Versammlungen haben den Gedanken, als Bewegung zusammenzukommen und im Camp selbst einen 24/7 Gegenentwurf zu den bestehenden Verhältnissen zu schaffen. Wenn dies in der Welt der G20 nicht möglich ist, müssen wir dagegen protestieren.

 

Und das werden wir tun. So wie andere Hungerstreiken, sich irgendwo hinsetzen, ihre Arbeit verweigern, haben wir beschlossen, auf den angemeldeten Camps unseren Protest schlafend in Zelten zu artikulieren. In Zelten, weil wir auch dafür protestieren, beim Schlaf nicht beobachtet zu werden. Wir protestieren dafür, auf Camps als Versammlungen auch visuelle Rückzugsräume zu haben. Denn es ist auf poitischen Camps manches Mal notwendig 24/7 Präsenz zu zeigen, gleichzeitig gebietet es die Würde des Menschen, Rückzugsräume zu haben, die auch kleinteilig sind. Nicht alle Menschen halten es psychologisch aus, in Großzelten oder Pavillons Protest-zu-schlafen. Dennoch haben auch jene das Recht auf 24/7-Versammlungen.

 

Genauso wird Teil unserer Meinungkundgebung das Recht auf gemeinsames Kochen als praktizierter Gegenentwurf zur Individualisierung in der Welt der G20 einzufodern. Um dies der Öffentlichkeit zu demonstrieren und es erfahrbar im Sinne einer Gegenversammlung zum G20-Gipfel zu machen, werden wir auch dies im Rahmen der angemeldeten Camps tun.

 

Wir fordern, dass es auf der Welt möglich sein muss, politischen Protest so zu organisieren, dass wir nicht darauf angewiesen sind, Hotels zu bezahlen oder in Restaurants zu essen. Unabhängig davon, dass dies für viele eine finanzielle Hürde darstellt, die sie davon abhalten kann, an Protesten teilzunehmen, haben sich politisch Versammelnde das Recht, ihre Ideen kollektiver Selbstorganisierung im Rahmen von Versammlungen auch erfahrbar zu machen. Nur so können sie der Öffentlichkeit authentisch kommuniziert werden.

 

Für einige Menschen, die global gegen herrschende Verhältnisse campen, ist das zelten an und für sich eine Protestform. So wie der Hungerstreik eine Protestform ist, in der die Protestierenden sich z.B. au öffentliche Plätze setzen und durch das, was sie ihrem Körper antun, ihre Entschlossenheit und Willenskraft zu äußern, ist es auch mit dem Zelten. Wenn sich hier Menschen zusammentun und 24/7 campieren - und zwar eindeutig nicht mit touristischem Programm -  ist dies eine demonstrativer Akt, aus dem Alltag herauszutreten. Es soll die kundgegebende Meinung in ihrer Ernsthaftigkeit unterstreichen, wenn Menschen darauf verzichten, zu hause im bequemen Bett zu liegen oder in einem Hotel zu nächtigen. Dieses Recht, sich in dieser Weise zu versammeln, muss global so gelebt werden können, dass es in Nähe der Orte/Events stattfindet, die der Protest zum Gegenstand hat. z.B. in Nähe eines Casto-transportes, eines politischen Gipfels.

 

Ferner gebietet es die Würde - und zwar auf der ganzen Welt - dass Menschen, die sich entschließen, eine Dauerkundgebung abzuhalten zu der die 24/7 physische Präsenz als politischer Ausdruck der Entschlossenheit dazugehört, sich reinigen können und deshalb auf dem Camp-Gelände hygienische Infrastruktur errrichtet werden kann. Dies fordern wir und möchten im Rahmen angemeldeter Versammlungen auch genau das umsetzen.

 

Es soll der lokalen globalen Öffentlichkeit gezeigt werden, welche Form der politischen Camps wir fordern. Dazu müssen wir sie in Gänze aufbauen. Wir danken der Polizei, dass sie in den letzten Tagen noch einmal gezeigt hat, was wir nicht wollen, weder in Hamburg, noch in Gezi, Moskau oder auf dem Oranienplatz: Staaten, die politische Camps mit Gewalt angreifen und Gerichte, die deren Versammlungscharakter leugnen. Dies hat uns dazu entschlossen, diesen Aufruf zu starten. Wir hoffen auf viele Teilnehmer*innen.

 

Alle nach Hamburg. Wir sehen uns auf den Camps. Stoppt die Polizeistaaten weltweit!

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