[RMK] Das (politische) Ende von Fellbach wehrt sich

Der Abgang

Für den 17. Juni mobilisierte der Rassist Michael Stecher ein weiteres Mal zu einer Veranstaltung seiner Facebookseite „Fellbach wehrt sich“. Erstmals seit der eskalativen Demonstration im Oktober letzten Jahres sollte es wieder zu einem rechten Aufmarsch in Fellbach kommen. Angesichts der geladenen ehemaligen NPD-Kaderin Siegrid Schüßler machte die neue faschistische Ausrichtung uns im Vorfeld sorgen. Doch brachte der Tag dann wohl den vorläufigen Tiefpunkt Siegrid Schüßlers Karriere und das (politische) Ende von Fellbach wehrt sich.

 

Zwischen Lächerlichkeit und Spaß: Der Samstag in Fellbach

 

Hatte Stecher sich zuletzt mit einer 14 Mann starken Veranstaltung in Stuttgart blamiert, so war es vor allem die Teilnahme Siegrid Schüßlers, welche verschiedene antifaschistische und bürgerliche Gruppen zu einer Gegenmobilisierung veranlasste. So fanden trotz der kurzen Mobilisierungszeit bis zu 150 Menschen den Weg zu den Gegenkundgebungen rund um den Lutherkirchplatz.

Im Vorfeld hatte es zudem eine thematische Infoveranstaltung, Transpiaktionen und anscheinend auch eine Verzierung des Wohnortes von Michael Stecher gegeben. Was uns jedoch in Fellbach erwartete entsprach keiner unserer Erwartungen.

Dort bot sich ein absurdes Bild: Stecher stand dort, umgeben von 140 Staatsdienern, inklusive BFE, Pferdestaffel und mit ihm zwei weitere Rechte. Dank des späten Eintreffens Schüßlers steigerte sich sein Publikum dann um stolze 33% und war damit gerade 2 Personen über dem, was in der BRD als Versammlung gilt. Innerhalb einer Stunde brachten diese es ausschließlich fertig ein paar Kerzen hinzustellen und ein Transparent auszubreiten. Im Publikum unseres Lagers gab es dafür beinahe durchgängig Hohn und Spott. Zu absurd muteten die Momente an, wie wenn Stecher per Boxendurchsage seinen anderen, zu diesem Zeitpunkt, zwei Rechten die Auflagen vorlas. Sichtlich auch verwirrt erklärte Schüßler in einem Interview ihre 4 Personen Kundgebung zur „national befreiten Zone“ und bereute wahrscheinlich insgeheim ihre dreistündige Anreise. Anscheinend scheint Stecher mit seinen Kundgebungen noch besser in der Lage zu sein rechte Persönlichkeiten zu demütigen, als wir.

Nach knapp einer Stunde beendeten die Rechten ihre Kundgebung und flüchteten in einem Taxi vom Ort des Geschehens, wobei es noch einen kräftigen Applaus für die einjährige Zirkusshow von Michael Stecher gab.

Anschließend sammelten sich die DemonstrantInnen und zogen gemeinsam mit einer Sponti zum Fellbacher Bahnhof, wobei nochmals darauf mobilisiert wurde mit dem Zug zu G20 anzureisen. Insgesamt gelang es hier noch einmal weit mehr Öffentlichkeit zu erreichen, als Stecher in all seinen Kundgebungen zusammengenommen.

 

Was bleibt?

 

Was bleibt ist, dass wir uns bei allen entschuldigen wollen, welche diesen Samstag eine große Reise auf sich genommen haben. Offensichtlich hatten wir das Potenzial Schüßlers für zu hoch eingeschätzt. Trotzdem wollen wir uns dafür bedanken, dass ihr mit uns gemeinsam bereit wart die Straßen Fellbachs dicht zu machen.

Ansonsten bleibt für uns das offensichtliche Ende von „Fellbach wehrt sich“. Die Kundgebung in Fellbach stellte zu ihrem einjährigen Jahrestag den absoluten Tiefpunkt Michael Stechers dar. Innerhalb des letzten Jahres gelang ihm in keiner Weise der Aufbau von Strukturen, außerhalb seines Facebookaccounts. Leider schienen seine dortigen Likes ihn durchdrehen und denken zu lassen, dass er tausende Unterstützer hätte. Zu traurig, wenn ältere Menschen aufgrund ihrer Unkenntnisse über das Internet in solche Situationen gelangen. Und traurig auch, wenn Stecher einsam vor seinem Haus steht, weil dort Parolen gesprüht wurden und von sich in der dritten Person spricht.

Nun bleibt die Hoffnung, dass Stecher, nachdem ihn beinahe alle verlassen haben, seinen Lebensabend mit sinnvollerem verbringt, als grammatikalischen und politischen Unsinn auf Facebook zu verzapfen. Wir würden es ihm sogar wirklich wünschen!

Für uns hingegen bleibt etwas Positives. In einem Jahr rechter Kundgebungen haben wir reichlich Erfahrungen gesammelt, sind mehr zusammengewachsen und haben deutlich gemacht, dass rechte Kundgebungen im RMK nicht hingenommen werden. Zudem konnte auch das Bündnis „Zusammen gegen Rechts“ praktische Erfahrungen in der Zusammenarbeit sammeln, womit Stecher im Kern nur die antifaschistischen Akteure vor Ort stärkte. Thx!

Für uns bleibt nach der Vier-Personen-Kundgebung jetzt nur noch wenig zu sagen. Außer, dass wir mit Stecher zwar schöne und schlechte Zeiten hatten. Aber zumindest immer etwas zu lachen. Nur ist seine gesellschaftliche Marginalisierung so weit vorangeschritten, dass wir ihm leider nur sagen können:

Lieber Michi,

danke für die gemeinsame Zeit, aber es ist vorbei. Es tut uns leid, aber wir haben kein Interesse mehr daran zuzuschauen, wie du dich lächerlich machst. Und solltest du einmal wieder relevanter werden, dann bringen wir dich wieder an den Punkt wo zusammen mit 3 anderen von 150 Menschen für deine politische Tätigkeit ausgelacht wirst.“

Ansonsten schauen wir vielleicht auch mal wieder vorbei, wenn wir im traurigen kapitalistischen Alltag mal wieder was zu lachen brauchen. Bis dahin widmen wir uns aber lieber wieder relevanteren Themen – wie z.B. dem G20, der AfD oder unseren örtlichen Nazis.

Und für alle die uns bisher unterstützt haben: Erstmal danke. Und wir hoffen uns  am 7./8. Juli in Hamburg wieder zu sehen, wenn AktivistInnen aus ganz Europa ihre Wut über das kapitalistische System und ihre Krisen auf die Straße tragen.

Organize yourself – Gemeinsam als Klasse kämpfen!



21.06.2017

Antifaschistische Jugend Rems-Murr

ajrmsite.wordpress.com

In Kooperation mit "organize yourself"


PS: Entschuldigt die späte Veröffentlichung, aber wussten erstmal nicht was wir in dieser Situation noch schreiben sollten

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Schüßler sagt, es sei egal, wieviele da stehen, aber as "Ritual" sei wichtig. lol

Ester is nicht mal hin, was war da denn los?

Sah sie die Blamage kommen und zeigte deshalb lieber ihren neuen Camouflage TankTop?

Antifaschistischer Protest wirkt.

Ester und Stechmann werden in Fellbach kein Land mehr sehen.

Während die letzten Male wenigstens noch einige stadtbekannte Alkoholiker mitmarschierten, war mensch diesmal ganz auf sich gestellt.

Esther lebt ja laut verschiedenen hier veröffentlichten Berichten jetzt in Sachsen, was ja n Stückchen weiter ist als Neumarkt, was wohl auch der Grund ist, warum sie ihren Rückzug aus Karlsruhe angekündigt hat. Allerdings war auch schon von gewissen Differenzen zwischen ihr und dem Stecher zu lesen. Ist aber auch egal. Wir sind sie los und damit gut so.

Ester wohnt in Meißen mit Madeleine Feige zusammen.

Dort nervt sie bis weilen auch Menschen mit ihrer Propaganda, aber richtig durchstarten tut sie nicht.

Kann gut sein, dass die Nazis aus der Region sie an die Kandarre genommen haben.

BesserWessis, die Ossis sagen wollen wo es lang geht (und genau das tut sie ja.)  sind in Sachsen nicht gerne gesehen.Ester muss sicher den Ball flach halten oder sie wird Reaktionen erfahren.