Das Ende der antifaschistischen Rebel Ultras bei Partizan Minsk

Logo der Kampagne "Freedom for Partizan Antifascists" von Nasa Sprava

Das politische Spektrum in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion und den politisierten Subkulturen ist sehr fragmentiert, von außen nur sehr schwer überschau- und nachvollziehbar. Dies führt nicht selten zu Missverständnissen, die daraus resultieren, daß in den Ansichten der verschiedenen Initiativen, Gruppen und Bündnissen zum Teil konträre Ideologien und Symbole verknüpft werden. Dies gilt auch für den zurzeit am sichtbarsten auftretenden Teil der MTZ-Ripo-/Partizan-Minsk-Fanszene, die noch vor vier Jahren in einer beispiellosen von Fans aus Babelsberg, Sankt Pauli, Leipzig und Berlin organisierten Solidaritäts- und Freundschaftstour in Deutschland unterwegs war.

 

Seit dem Zusammenbruch des sowjetischen Vielvölkerstaates ist das politische Spektrum in den ehemaligen Sowjetrepubliken äußerst kompliziert. Es sind neue Strömungen entstanden, die verschiedene, auch sich eigentlich ausschließende ideologische Ideen verknüpfen konnten. So bezeichnen sich Limonows Nationalbolschewist*innen als rote Faschist*innen. Auch Dugin und seine Eurasische Union verknüpfen monarchistische, sowjetische und faschistische Versatzstücke zu einer neuen, imperialen und anti-westlichen Ideologie. Der Kreml ergänzte lediglich zum Beispiel bei seiner Jugendorganisation Nashi das Attribut antifaschistisch und demokratisch. So entsteht ein krudes Ideologieknäuel, in welchem Patriotismus, Faschismus, Imperialismus und Antifaschismus plötzlich unentwirrbar verknüpft scheinen. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass das schwarzorangschwarze Sankt-Georgs-Band als antifaschistisches Symbol gilt und seitdem auch weltweit, vor allem in antiimperialistischen Kreisen eine Renaissance erfährt. Denn eigentlich ist dieses Zeichen ein zaristisches Tapferkeitssymbol. Es wurde durch Stalin im Zweiten Weltkrieg wieder hervorgeholt. Seit dem 60. Jahrestags des Sieges über Hitler-Deutschland im Jahr 2005, dem Jahr der Einführung des „Tag der Einheit des Volkes“ am 4. November (lange der wichtigste Aufmarschtag für militante Nazis), ist das zaristisch-patriotische Symbol durch das Kreml-Regime zum vermeintlich antifaschistischen verklärt worden. Aber weder die Nationalbolschewist*innen noch Dugins Eurasier*innen, die kremlloyalen Naschist*innen oder Sankt-Georgs-Band-Träger*innen sind progressive Strömungen, geschweige denn Antifaschist*innen. Ähnlich kompliziert verhält es sich mit vermeintlichen Antifaschist*innen aus der Ukraine und Belarus beziehungsweise selbsternannten antifaschistischen Hooligans aus Minsk, die zurzeit eine internationale Kampagne zum sogenannten „Fall der Minsker Antifaschisten“ betreiben. Hier müssen weniger sowjetisch imperiale, sondern eher volkstümlich nationalistische Mythen herhalten, die um vermeintlich anarchistische Ideen ergänzt werden.

 

Die internationale Kampagne „Freedom for Belarusian Antifascists“, die in erster Linie von der Plattform „Nasa Sprava“ und dem dazugehörigen Aktivist*innen-Kollektiv initiiert und gepflegt wird, bezieht sich auf Durchsuchungen bei und Festnahmen von mehreren Partizan-Minsk-Hooligans. Die den Betroffenen zur Last gelegten Vorwürfe sind alt und lächerlich nichtig. Der Ausgangspunkt der Ermittlungen waren Auseinandersetzungen zwischen Fans von Partizan und Torpedo Minsk am 29. Juni 2014. Zu diesem Zeitpunkt stand Partizan bereits kurz vor dem Ende, das am 28. Juli auch aufgrund mangelhafter Unterstützung durch die eigenen Fans und Hools endgültig eintrat. Es begann mit einer Schlägerei auf der Straße. Etwas später griffen die Partizan-Hools die Torpedo-Leute in einer Straßenbahn an, verteilten Tränengas, zerschlugen Fensterscheiben und verletzten offenbar weitere Passagiere. Der Schaden belief sich insgesamt auf 29 Rubel für die Glasscheibe. Anzeigen durch die Betroffenen gab es nicht. Die sofort in Gewahrsam Genommenen bekamen wenige Tage später geringe Strafen.

 

Eineinhalb Jahre später interessierte sich die sogenannte Hauptverwaltung zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität (Glavnaja Upravlenija po Bor‘be s organisivannoy pristupnost‘ju, GUBOP) beim belarussischen Innenministerium für den Fall, rollte ihn wieder auf, erweiterte die Vorwürfe und erhöhte den Repressionsdruck massiv. Es wurden Leute vorgeladen und schlussendlich zunächst die drei Partizan-Minsk-Hools Il‘ja Volovik, Vadim Boyko und Dmitrij Zekhanivic inhaftiert. Im Zuge der Ermittlungen wurden drei weitere Personen verhaftet, sodass am 3. Februar 2017 der Prozess im sogenannten „Fall der Antifaschisten“ gegen sechs Beschuldigte begann und nach 14 Verhandlungstagen mit der Urteilsverkündigung am 10. März endete. Volovik wurde vorgeworfen, der Anführer der Hooligan-Gruppen New School Band (NSB), Kheyra, Persha Kroy und Red Hunters zu sein sowie zur Gewalt angestiftet zu haben. Er wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt. Zekhanivic, Boyko und Filipp Ivanov wurden wegen „besonders bösartigen Hooliganismus‘“ angeklagt und zu sechs beziehungsweise vier Jahren Haft verurteilt. Artem Kravchenko und Andrey Chertovic, zwei der später inhaftierten, standen wegen Drogendelikten vor Gericht. Sie bekamen eine Haftstrafe von zwölf Jahren.

 

Das Portal Nasa Sprava machte bereits am 18. April 2016 auf die Verhaftungen von Volovik, Boyko und Zekhanivic aufmerksam und startete die Kampagne „Freiheit für die Belarussischen Antifaschisten“. Sehr schnell wurde daraus „Freedom for Partizan Antifascists“. Das Logo zur Kampagne zeigt das alte Wappen vn MTZ-Ripo sowie einen Adler mit abgerissener Kette und einem rotweißen Schal um den Hals. Schon im Mai gab es das passende Shirt. Im Juni folgte das Banner mit Schriftzug „Freedom for Belarusian Antifascists“, dem beschriebenen Kampagnen-Logo und dem Antifa-Symbol. Nachdem zunächst vor allem in den mit den patriotischen Minsk-Hools befreundeten Szenen in der Ukraine und in Polen, aber auch von den belarussischen Ethnoanarchist*innen der Gruppe Poshug Soli-Aktionen durchgeführt wurden, sollte sich die Kampagne internationalisieren und vor allem Gelder im eigentlich verhassten, nicht selten homophob als Gay-Ropa bezeichneten Westen gesammelt werden. Um sich abzugrenzen wurde die alte Facebook-Seite von Nasa Sprava aufgegeben und ab Ende Dezember 2016 eine neue, englischsprachige gestartet. Das heißt: Die Kampagne zur Unterstützung der inhaftierten Partizan-Minsk-Hools wurde von Nasa Sprava gestartet, durch Soli-Merch finanziert, durch sie internationalisiert und somit maßgeblich organisiert. An dieser Tatsache ändert sich auch nichts dadurch, dass sich der Anarchist Black Cross Belarus bereits im Juni 2016 mit der Kampagne solidarisch zeigte. Aufgrund einer Nichtvereinbarkeitserklärung zur Zusammenarbeit mit Gruppen, die Nationalismus und Anti-Autoritarismus verknüpfen, aus dem Jahr 2014 distanzierte sich ABC Belarus aber im Laufe der Zeit immer weiter. Die Erklärung zu diesem Verhalten ist relativ einfach.

 

Denn wenn Partizan-Minsk-Hooligans auf der Straße sich erst mit den Stadtrivalen von Torpedo Minsk prügeln, diese und einige wenige Unbeteiligte später in einer Straßenbahn angreifen, muss nicht zwingend ein politischer Hintergrund vorliegen. In erster Linie darf von einer „üblichen Schlägerei“ zwischen rivalisierenden Fan-Gruppen ausgegangen werden, wie übrigens auch von den Beteiligten immer wieder gegenüber den Behörden und den Medien betont wurde. Das heißt, Antifaschismus ist und war bei der Verfolgung der Betroffenen weniger relevant, sondern wurde durch die sich selbst als patriotische Antifaschist*innen bezeichnenden Betreiber*innen von Nasa Sprava in den Fall eingeführt. Den Behörden ging es offenbar, wie schon so oft, eher darum, informelle Strukturen im wahrsten Sinne des Wortes zu zerstören, die Beteiligten mit konstruierten und ins Maßlose übertriebenen Vorwürfen für lange Jahre wegzusperren und so an renitenten jungen Menschen ein Exempel für andere Aktivist*innen zu statuieren. In diesem Sinne sind das Verfahren und die Verurteilungen zu langjährigen Haftstrafen selbstverständlich politisch motiviert. Aber ob deshalb die Betroffenen von Antifaschist*innen und antifaschistischen Fußballfans Solidarität erhalten sollten, ist fraglich. Um dies zu klären, lohnt sich ein Blick in die Geschichte der Fanszene von Partizan Minsk.

 

Die Geschichte der aktiven Fanszene damals noch bei MTZ-Ripo Minsk begann im Jahr 2003. Ungefähr ein halbes Dutzend Fans gingen gemeinsam und als Gruppe zu den Spielen. Sie traten im Stadion offen antifaschistisch auf und nannten sich Rebel Ultras, was im Laufe der Jahre zum gruppenübergreifenden Label für die aktive Fanszene wurde. Die ersten Aktiven steckten zunächst ordentlich ein. Aber am 9. Mai 2006, dem Tag des Sieges über Hitler-Deutschland, drehte sich das Blatt. Beim Derby gegen Dynamo hielten sie einer Übermacht von Nazis stand und wichen nicht zurück. Das war der endgültige Durchbruch für die Fanszene.

 

Schon vorher hatte sich die Hooligan-Gruppe Old School Syndicate (OSS) formiert und die ersten Aktiven fester organisiert. Zwischen 2005 und 2006 gab es mit Girls Stand United sogar eine durchaus schlagkräftige weibliche Gruppe, die sich aber auflöste, da Frauen in der Kurve nicht gerade gut angesehen waren. Im August 2008, also bereits in einer Phase, in der die Fanszene sowohl in Belarus als auch außerhalb des Landes bekannt und respektiert war, wurde die Hool-Gruppe New School Band (NSB) als weniger strikt antifaschistische Alternative zur älteren OSS gegründet. Volovik, Boyko und Ivanov erklärten im Verfahren, dass sie Mitglieder dieser Gruppe waren. Etwa ab 2010 organisierte sich der Nachwuchs von NSB in der Gruppe HardBlow. Zwei Jahre später kam Persa Krou hinzu. Beide Jugendgruppen traten später unter dem Label Kheyra auf. Zu den Oldschooler*innen pflegten die NSB und ihr Nachwuchs lange gute Kontakte. Die Gruppen arbeiteten eng zusammen. Das änderte sich allerdings zunehmend, vor allem im Zuge des in der Ukraine eskalierten Konflikts im Donbass, aber auch aufgrund des Desinteresses der New Schooler*innen an der Unterstützung des seit 2012 selbstverwalteten Vereins. Die Jüngeren kümmerten sich in erster Linie um Kampfsport und Kämpfe. In den Vereinsstrukturen und bei der Durchführung der Spieltage als fanorganisierter Verein waren sie nicht aktiv. Auch an Spendenaktionen nach dem Ende des Vereins im Juli 2014 beteiligten sie sich nicht. Der endgültige Bruch zwischen den Generationen – zwischen den „Alten“ und den „Jungen“ – und damit auch das Ende der aktiven, antifaschistischen Fanszene von Partizan Minsk kam mit der Eskalation des Konflikts um den Donbass und dem damit einhergehenden patriotischen Backroll in der Ukraine und in Belarus. Aus dem Bündnis der drei Hauptstädte (Tri Stoliz), gemeint waren Minsk (Partizan), Kyiv (Arsenal) und die Antifabewegung in Moskau, welche sich bis dahin sehr lange und intensiv unterstützt hatten, wurde ein vermeintlich anti-imperialistisches, anti-russisches und patriotisches Bündnis nationalistischer Hooligans aus Minsk und Kyiv, die auch die Unterstützung nationalistischer und in Teilen faschistischer Milizen auf Seiten der sogenannten Anti-Terror-Operation (ATO) im Osten der Ukraine bis heute beinhaltet.

 

Die bereits erwähnte Seite Nasa Sprava ist im russischen sozialen Netzwerk vkontakte seit circa 2014 aktiv und ist aus dem Umfeld von HardBlow beziehungsweise NSB entstanden. Die Veröffentlichungen dienen der Pflege und Unterstützung ihrer Kamerad*innen in der Ukraine. Außerdem veröffentlichte die Seite D.I.Y.-Sticker und teilte fanszenenrelevante Informationen. Mittlerweile ist aus der Seite längst eine aktive Gruppe geworden, die kampagnenfähig und zumindest in Polen und der Ukraine gut vernetzt ist. Ihren nationalistisch-patriotischen Hintergrund verbergen sie längst nicht mehr. So veröffentlicht Nasa Sprava im Januar diesen Jahres, dass der Konsens der Aktiven auf einer vermeintlichauthentischen vorchristlichen Kultur der ethnischen Gruppen in Belarus und auf dem Gebiet der Ukraine“ basiert. Dementsprechend werden Kontakte zu Anarchist*innen, unpolitischen Antifaschist*innen, Ethno-Anarchist*innen, zu linken Nationalist*innen und einfachen antifaschistischen Patriot*innen gepflegt. Ihre Ideologie beschreibt die Gruppe als „totale Ablehnung des roten Antifaschismus", des linken Autoritarismus, rechter Ideologien und als eine positive Einstellung zu den nationalen Befreiungsbewegungen, die sich im anti-imperialistischen Kampf für die Unabhängigkeit der Völker befinden. Hierbei wird die „konservative Revolution“ auf dem Weg zur sozialen Befreiung keineswegs als Problem empfunden, sondern als Chance begriffen. Ideologisch können so auch national-konservative Mythen vom Befreiungskampf des belarussischen Volkes gegen das zaristische Imperium integriert werden.

 

In der Erklärung von Nasha Sprava sind sämtliche ethnoanarchistischen Versatzstücke zu finden. Diese sind Antiautoritarismus, Antiimperialismus, Antikommunismus und Nationalismus. Hinzu kommen Xenophobie, militanter ökologischer Anarchismus und besonders strikte Straight-Edge-Ideen. Die östeuropäische Variante von Straight Edge nennt sich ZOZH, was in etwa mit gesunder Lebensweise übersetzt werden kann. Ideologisch steckt dahinter ein sport-dominierter, machistischer, anti-drogen- und ökologischer Reinheitsfetisch. Der ethnoanarchistische Antikommunismus vertritt die Hinwendung zu vorsowjetischen Mythen wie zum Beispiel die vermeintliche Freiheit der Kosak*innen. Der Antiimperialismus sollte nicht mit ähnlichen Tendenzen im Westen verwechselt werden. Denn das bösartige Imperium ist regelmäßig lediglich Russland. Aber auch das als degeneriert wahrgenommene Europa wird abgelehnt und homophob als Gay-Ropa diffamiert. Hierbei unterscheiden sich die belarussischen Ethnoanarchist*innen im Übrigen wenig von ihren nationalistischen Brüdern im Geiste in Russland oder auch im Donbass.

 

Bekannte und offen gelebte Kontakte von Nasa Sprava beziehungsweise HardBlow und der NSB gibt es zu den Hools von Arsenal Kyiv und der ethnoanarchistischen Gruppe Poshug. Erstere sind im Zuge der Auseinandersetzungen auf dem Maidan und dem Konflikt im Donbass durch einen „Nichtangriffspakt“ mit Nazi-Hools bekannt geworden, der längst zu einer Zusammenarbeit geworden ist. Das heißt, Arsenal-Kyiv-Hools oder -Ultras kämpfen in der ATO auf Seiten der ukrainischen Armee und ukrainischer Freiwilligenverbände. Die Kontakte zu Poshug führten im Frühjahr 2016 zu einem gemeinsamen Graffito, das Nazismus und Kommunismus gleichgesetzt und ein "Belarus den Belarussen" fordert. Darüber hinaus zeigte sich Poshug auch zur Kampagne „Freedom for Belarusian Antifascists“ solidarisch und unterstützte sie.

 

Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass die vor vier Jahren noch so lebendige, heterogene und aktive Partizan Minsk Fanszene am Ende ist. Die einst so wichtige antifaschistische Fußballkultur in Belarus ist weitestgehend tot. Nasa Sprava, das letzte aktive Forum und die letzte öffentliche Stimme der Partizan-Minsk-Fans ist offen nationalistisch, unterstützt ukrainische Freiwilligenmilizen und arbeitet aktiv mit ethnoanarchistischen Gruppen zusammen. Mit Antifaschismus hat das alles gar nix mehr zu tun. Das Symbol der zwei wehenden Fahnen ist längst nur noch ein schönes Label, das im besten Fall eine folkloristische Funktion hat. Kampagnen für vermeintliche „Belarusian Antifascists“ beziehungsweise „Partizan Antifascists“ sind eine Farce, denn die zu Unterstützenden sind nationalistische Hooligans, die sich selbst als Antifaschist*innen bezeichnen. Bei diesen Leuten ist jedoch nichts Progressives oder Emanzipatorisches zu finden.

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Interessanter und säuberlich recherchierter Artikel.

Kann mir jemand (kurz) den Begriff Ethno-Anarchismus erklären? Ist mir bis jetzt noch nie untergekommen.

Ein paar interessante Infos zum nationalistischen Ethno-Anarchismus oder auch Anti-Totalitarismus gibt es im Text sehr lesenwerten Text “Ethnic” anarchists in Belarus: Debunking the Myths" zu finden unter https://325.nostate.net/2016/06/23/ethnic-anarchists-in-belarus-debunkin...

hier führen personen aus dem umfeld von filmstadt inferno babelsberg den nächsten kreuzzug gegen osteuropäische genossen und genossinnen. auf fb ist eine diskussion auf der seite von „Nasa Sprava“ mit einem account aus dem umfeld von filmstadt inferno einsehbar in dem mit einigen der vorwürfe die hier wiederholt werden aufgeräumt wird. das was „Nasa Sprava“ antwortet muß nicht jedem gefallen, wenn hier aber wiederholt eine falsche übersetzung ("Belarus den Belarussen") als argument herbeigezogen wird, stellt sich schon die frage warum die personen die diesen artikel verfasst haben ein gesteigertes interesse an der denunziation genannter personen und gruppierungen haben.

Warum haben Personen aus "dem Umfeld von Filmstadt Inferno" ein Interesse daran "einen Kreuzzug gegen osteuropäische Genossen und Genossinnen" zu führen?

Kreuzug? Lächerlich! Jahrelang haben die aktiven Fans aus Babelsberg ihre Freund*innen unterstützt, Geld gesammelt, waren in Belarus und haben eine grandiose Tour organisiert. Aber gut.

Zum kritisierten Detail, das sich bestimmt leicht aufklären läßt. Was heißt: беларусь мак быць беларусскай?

Nobody from arrested antifascists has relation with ethno-anarchists and Poshug. You, as author, looks like don't know anything about political processes in Eastern Europe and trying to judje somebody. All that you said is a lie. You are using quotes without context and translete some phrases wrong (Belarus for belarussion is example of wrong translation). It's common for antifascist and anarchists in Belarus to be neutral or be treating them well. 1.Naša Sprava. is an information resource showing common processes in the anti-fascist movement,
Naša Sprava is not an ethnoanarchic movement.
2. Naša Sprava has different levels of contact with all listed libertarian movements, because it stands above the divisions in the movements.
3. Individual members of our collective painted graffiti together with poshug activists, graffiti has an anti-imperialist and anti-chauvinistic message, and it's quite different from how you presented it in your articles. Ethno-anarchists are active part of antifascists movement in Belarus. We will write our opinion about them later.

We can see that anticommunism outrages authors (https://linksunten.indymedia.org/de/node/175083) a lot more than even fascism and nationalism. Yes, we hate fucking leninists and stalinists and we have reasons for hate - USSR destroyed anarchist movement (Machnovchina and Kronshdadt), and all really progressive left movements in 1917 year revolution. From repression to innocent (overall to 10 million people killed), creating system of goverment capitalism with classes, power and opression. People from ex-USSR hate word ""Communism" because of leninists and stalinists. We remember how USSR divided Poland with Third Reich (how they even can think about being antifascists?), their mutual parade in Brest in 1939. Authors don't tell anything about celebrating Stalins birthday in some "antifascist" groups, they don't tell anything about hooligan firms named "NKVD". All who want to live in USSR can go to Belarus now, take their journey to salaries 100-200 dollars with totalitaristic state with ministry of police, who dress NKVD uniform on parades.. and to console ourselves with an abundance of Soviet-communist paraphernalia and aesthetics around..

1. Its written in the text that Nasa Sprava is a online resource on vk.com with some guys as admin from HardBlow which was the youth group of New School Band. Its a platform which started a campaign and is feeding it. Where is the lie?

 

2. In the article is just written that there are contact to different groups, hooligan firms from Kyiv and also political groups. Its not written how deep they are. You emphasize that Nasa Sprava is a knot which is connecting different scenes. So again, where is the lie within the article?

 

3. In the article is just written that there was a graffito in which nazism and communism was equalized and crossed and combined with the slogan "Belarus' mae byz' belaruskay". Its right, to translate that is hard. One option is to translate it as "Belarus must stay belarussian" or "Belarus belongs to belarussians"or "Belarus for Belarussian".

 

The background is the fear that russia will invade the country (like it invaded into ukraine) and destroy the belarussian republic. Its the fear that soviet society will resurrect and the stalinist opression comes back. this fear is very popular and present in many parts of the population. its a mainstream idea of a possible imperialistic russian invasion and a bolshevist belarussian state. but russia is not the soviet union. russia not communist any more. its a totalitarian capitalist state. it has nothing just nothing to do with soviet union or communism.  putin is not stalin or even brezhnev. he is just a imperial tsarlike arsehole. and also lukashenka is not stalin. he is a belarussian dictator and not a soviet or communist dictator. he is living in a longtime dead bubble. so maybe its better to destroy that bubble and not create a new one which is based in a exclusive imaginary community like belarussian nation.

 

the history of eastern europe is completely clear. many many people suffered from bolshevism like the makhnovcina, many people in the villages, workers, intellectuals but all these were also liberated by the red army from the nazi killers. especially many jews and the jewish partisans fought together with the red army against nazis. the famous bielski partisans for example gathered a big crowed and saved many lives. so, its more complex than you write. because communism (which you crossed in the graffito in which you hate) is a progressive force in western antifa scene. there are many discussions about that but there are also like within the anarchists movement many different communist opinions from dogmatic stalinist to anarcho-communist.

 

The strangest critic is that you wrote something about a hooligans firm called NKVD. so, in babelsberg there is no such a group. also in germany there is nothing like that. just in livorno some stalinists made a banner with the aweful writing NKVD. they also had some stalin banner. but also in livorno or italy there was never a hooligan group called after the bolshevist secret service.

 

So, if you find any lies in the text please correct them. Those you mentioned are not lies. You critic has no substance and just claims that on one snetence of many maybe a very popular slogan was translated wrong. So, you can close that issue very fast. Just give your translation of "Belarus' mae byz' belaruskay" and explain what it means.

just avoid confusion:

i'm not the person which you responded to, but i wanted to point out some things:

 

you say

because communism (which you crossed in the graffito in which you hate) is a progressive force in western antifa scene.

there are many discussions about that but there are also like within the anarchists movement many different communist opinions from dogmatic stalinist to anarcho-communist.

that is debateable at best, and certainly viewed different by a lot of groups in the "western antifa scene".

while there certainly are anarcho-communist groups, i would NEVER EVER consider dogmatic stalinists part of the anarchist movement because they are not, they are dogmatic communists(just like the maoists or leninists) and they differ considerably from the anarchist movement in ideology and political agenda as well as action(at times).

 

furthermore, there are and where a lot of these groups in germany, for example the "Zusammen Kämpfen", then also you got the "Jugendwiderstand" and "Rote Jugend" in berlin as well, and there several others all over the country so you saying that there are non such groups in germany is in fact false.

 

as an anarchist, i don't consider dogmatic-communists my comrades because we differ heavily in our ideologies and political goals, as well as our way to achieve them, so if some other anarchists(doesn't matter if in eastern europe or elsewhere) are "crossing" hammer and sickle on a grafitto, i don't see a problem with it because hammer and sickle is a bolshewist symbol and was also declared the state symbol of the USSR, as it was specifically designed for the bolshewist party and the soviet union(USSR).

so both, its origin and its symbolism is heavily connected to the bolshewist party and the USSR, symbolizing political opression and persecution.

 

just to make a point, because it seems like people are now connecting the anarchist scene from belarus to the nationalists/fascists, which is connected to the first part of the article where there are drawn several comparisons to the ukraine and some general, basic assumptions are made without further explaining it anymore, i personally think this is not the way to go because it will result in the comrades which deserver our solidarity in those countries being excluded.

 

in my opinion, the article should have only focussed on nasa sprawa/the speficic case and not just throw some assumption or generalizations into it.

leider halt inhaltlich unvollständig/falsch, pauschalisierend und verkürzt, das fällt aber leider nur auf wenn du dich mit menschen und politischen gruppen aus belarus auseinander setzt und unterhältst.

 

dieser artikel hier ist genau so wie ein ähnlicher artikel dazu der schon vor einer weile mal auf indymedia aufgetaucht ist, dieser war genauso verkürzt, pauschalisierend und inhaltlich teilweise falsch und beide artikel sind aus einer wunderbaren, west-europäisch überhebliche position heraus geschrieben, und das bewusst auch nur in deutsch und nicht in english, um es den angesprochenen gruppen/bewegungen auch noch richtig schön schwer zu machen sich dazu zu äußern.

dies ist eine freie plattform. Also es steht dir frei zu vervollständigen und die falschen Sachen - gemeint ist wahrscheinlich die behauptete falsche Übersetzung eines Satzes(!) - zu korrigieren. genauso unklar ist, worin die westeuroüäische sicht bestehen soll. so kommt die völlig unkonkrete kritik an einer kampagne, die von einem portal und nicht einer gruppe geführt wird, ziemlich lächerlich rüber. fast schon totalitär jede kritik als unwissend und vielleicht sogar kulturfremd erklärend... aber so ist es bestimmt nicht gemeint.

war ja bei moscow death brigade das gleiche und kam auch aus dem gleichen spektrum

bei mdb waren es auch die gleichen vorwürfe:

  • sexismus
  • nationalismus
  • kontakte zu nazis

 

im nachhinein wars nur zusammengesponnener scheiss

zunächst einmal kamen die vorwürfe gegen moscow death brigade nicht "aus dem gleichen spektrum". im gegenteil, dieses spektrum hat aufgrund der guten kontakte zu MDB eben jene geschützt. der vorwurf war des nationalismus war tatsächlich ähnlich. nur hat sich MDB weiterentwickelt und im zuge der eskalation im donbass zusammen mit einigen anderen bands, labels, mailordern und auch fangruppen ein klares statement gegen den krieg in der ukraine veröffentlicht (siehe vk.com/againstwar2014). damit war die phase der "patriotischen antifa" in der russischen szene weitestgehend beendet. die szene in der ukraine und belarus ist einen anderen weg gegangen, nämlich noch tiefer in den nationalen chauvinismus und in ab- und ausgrenzungstendenzen.

die szene in der ukraine und belarus ist einen anderen weg gegangen, nämlich noch tiefer in den nationalen chauvinismus und in ab- und ausgrenzungstendenzen.

was soll denn diese scheiß pauschalisierung hier die ganzen zeit, hm?

nur weil einige gruppen und personen diesen politischen weg gegangen sind, heißt das nicht gleich das die gesamte szene in belarus und der ukraine so drauf ist, das ist einfach mal eine total beschissene aussage die im totalen gegensatz zur wirklichkeit steht und als einziges bewirkt das die leute in diesen ländern die es sowieso schon verflucht schwer haben und trotzdem weiter kämpfen, es noch schwerer haben support und solidarität zu bekommen.

 

und ja, ich hab kontakte in beide länder zu anarchist_innen und diesen sind sowohl anti-nationalistisch, anti-sexistisch sowie anti-rassistisch und pro-feministisch/-qeer*.

scheiße, es gibt jedes jahr in der ukraine ein queer*-feministisches festival mit workshops und allen, wo verschiedene gruppen und menschen aus einem großen teil von europa(auch sehr viele aus ost-europa, auch viele menschen aus belarus wenn sie nicht gerade an der grenze festgehalten werden oder ihnen die einreise verweigert wird) hinfahren und gemeinsam an konzepten arbeiten.

 

also bitte, schenkt dir deine scheiß unsolidarische verallgemeinerungen! fuck.

Interessant, dass immer die anderen unsolidarisch sind und dass es vermeintlich um irgendeine "gesamte szene" gehen soll. Weder im Artikel noch in der zugegebenermaßen unsauberen formulierung im kommentar wird behauptet, über das anarchistische spektrum in belarus und der ukraine urteilen zu können. es wird auch nicht in abrede gestellt, dass es informelle strukturen - egal ob fußballhools, ultras, anarchist*innen, food not bombs, aber auch nazis - sehr schwer haben. sie werden seit einigen jahren massiv verfolgt, kriminalisiert, in ihrer existenz bedroht und buchstäblich zerstört. darauf geht der artikel explizit ein.

 

die interessanten und genannten, unterstützenswerten anarchistischen strukturen werden allerdings weder positiv noch negativ behandelt. lediglich auf poshug und die ethno-anarchist*innen wird hingeweisen, da sie für nasa sprava und die patriotisch nationalistischen partizan minsk hools wichtig sind. hierbei wird aber zu keinem zeitpunkt behauptet, die gesamte osteuropäische anarchistische szene abbilden zu wollen.

 

also, wenn schon der vorwurf der entsolidarisierung sein muss, dann sollte auch hier sauber kritisiert werden. es geht nämlich weder um die entsolidarisierung mit partizan minsk fans und dem anarchistischen spektrum als ganzes, sondern ausdrücklich lediglich um die kritik (und entsoldiarisierung) mit der kampagne von nasa sprava beziehungsweise den hoolgruppen new school band, hardblow, persa krou (kheyra) und den ethnoanarchist*innen von poshug, Volny Xaurus und Avotonmnyj Otpir. selbst den ABC Belarus betrifft die kritik nicht.

 

manchmal hilft es, den text einfach genauer zu lesen. dann läßt sich auch viel besser konkret kritisieren. wenn es falsche darstellungen gibt, können diese konkret benannt werden, anstatt pauschal alles als fakenews zu diffamieren. die informationen zum prozess sind im übrigen sämtlichst beim ABC belarus nachzulesen. die angaben zu nasa sprava lassen sich auf den verschiedenen seiten bei facebook und vkontakte nachvollziehen... außerdem, ist es völlig unnötig und peinlich über das vermeintliche spektrum der autor*innen zu spekulieren und diese pauschalisiert als kreuzzügler zu diffamieren.

macht wirklich einen sehr abgrenzenden eindruck. ihr habt doch den schuss nicht gehört!

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The statement of ABC Belarus is very interesting but has nothing to do with Nasa Sprava, HardBlow, New School Band or other mentioned groups n the article.