2017 – sowohl bundesweit, als auch in Hamburg nichts als Ärger: die Bundestagswahl, G 20, der Thor Steinar Laden in Barmbek…
…UND DIE AFD IN HAMBURG?
Passt
 ja auch irgendwie in das rechts-konservative und bürgerliche Hamburg: 
Schon jetzt kann die Frage gestellt werden, ob in puncto Rassismus die 
AfD die Hamburger SPD überhaupt noch überholen kann. Ein Blick in die 
parlamentarische Geschichte der Hamburger Bürgerschaft zeigt, was so 
alles in dem „Tor zur Welt“ möglich ist: Schill und seine PRO waren von 
2001-2003 in der Hamburger Bürgerschaft und im Senat aktiv und mehr als 
einmal klatschten CDU und FDP als Koalitionspartner, aber auch die SPD 
Beifall. Das macht deutlich, dass die vermeintliche Liberalität in 
Hamburg ein Witz ist und reaktionäres, sowie rassistisches Potential zu 
genüge und seit Jahrzehnten ganz konkret vorhanden ist. Dieses traut 
sich in der Stadt umso stärker an die Öffentlichkeit, desto 
unentschlossener ihm die radikale Linke entgegentritt. Daher braucht es 
eine klare Positionierung! 
Für
 uns in Hamburg ist klar, dass wir der AFD gehörig die Tour vermasseln 
werden. Hier besteht der Scheißverein unter anderem aus 
Salonfaschist*innen, bei denen der vermeintliche Rüffel für Björn Höckes
 antisemitische Holocaustmahnmal-Rede und das Abstrafen vom Rechtsaußen 
Netzwerker Ludwig Flocken lediglich strategischer Natur sind. Was die 
AfD in Hamburg inhaltlich will, lassen diverse kleine Anfragen und 
Statements in der Bürgerschaft erahnen: rassistische Äußerungen, 
Forderungen nach Auftrittsverboten für politisch unliebsame Bands, 
Ausfragen von Behörden über zivilgesellschaftliches Engagement gegen 
Rechts, die Diskreditierung von Stadtteilzentren, die keine Lust haben 
ihre Räume der AfD zur Verfügung zu stellen und vieles mehr.
BUNDESWEIT…
…
 scheint es so zu sein, dass die AfD mit ihren einfachen Erklärungen für
 vermeintliche Sorgen vor „Asylflut“ und „Überfremdung“ dem deutschen 
Mob endlich wieder das erzählt, was er hören will und die letzten Jahre 
nur viel zu leise vertreten konnte. Aber damit nicht genug. Anscheinend 
genügt genau diese reaktionäre und einseitige Weltanschauung völkischer 
Hardliner*innen wie Frauke Petry und Marcus Pretzell, konservativer 
Familienfaschist*innen wie Beatrix von Storch oder Hardcore-NSler*innen 
wie Björn Höcke sogar, um im September 2017 in den Bundestag 
einzuziehen.
UND DIE „MITTE“…
…ist
 Teil des Problems und nicht der Lösung. So sorgt die AfD mit ihren 
Positionen dafür, dass nicht nur der „besorgte Familienvater“ Argumente 
für seinen Brandanschlag im Dorf findet und die 
Nobelviertel-Bewohner*innen sich im Recht fühlen gegen die geplante 
Geflüchteten-Unterkunft zu klagen, auch der gewaltbereite Neonazi sieht 
sich dadurch als Vollstrecker des „Volkswillens“, wenn er hier in 
Hamburg Übergriffe und Bedrohungen gegen alles was er nicht zur 
weiß-heteronormativen Mehrheitsgesellschaft zählt, durchführt.
Ein
 Dorn im Auge der AfD ist auch alles, was sich nicht im binären 
Geschlechterkosmos verorten kann oder will. Sie kämpft gegen „Genderwahn
 und Frühsexualisierung“, damit sie ihr erzreaktionäres Weltbild 
durchzusetzen kann. Antifeminismus und Genderhass bilden eine zentrale 
Gemeinsamkeit von bürgerlichen Konservativen und rechtspopulistischer 
Hetze: im Hass gegen Emanzipation und nicht-heterosexueller Sexualität 
wird man sich schnell einig. Gleichzeitig wird so getan, als wären 
Frauenrechte und Gleichberechtigung das zentrale Interesse ihrer 
„Wertegemeinschaft“. Dabei wird ihre Gleichstellungspolitik für 
rassistische Diskurse gegen (vermeintliche) Muslime instrumentalisiert 
und gleichzeitig im Namen der Frauenrechte Asylrechtsverschärfungen 
eingefordert. Nein, das ist nicht unser Feminismus. Unser Feminismus 
bleibt antirassistisch!
UND DIE ANDEREN PARTEIEN?
Dass
 gerade im Vorfeld der anstehenden Bundestagswahl auch andere Parteien 
an zivilgesellschaftlichen Bündnissen gegen die AfD teilnehmen bzw. 
diese mitinitiieren, als wäre die AfD Ursprung allen Übels, sollte uns 
nicht davon ablenken, dass auch die anderen Parteien maßgeblich für 
Racial-Profiling, rassistisches Klima und die Abschaffung des 
Grundrechtes auf Asyl verantwortlich sind. Ein Bündnis mit diesen 
Parteien gegen die AfD ist vollkommen absurd und nichts woran sich 
emanzipatorische Politik beteiligen kann. Noch deutlicher wird dies, 
wenn sogar vermeintlich linke Parteien anfangen am rechten Rand 
Wähler*innen zu fangen und sich dabei inhaltlich auf das gleiche 
schäbige Level der AfD bewegen.
PACKEN WIR‘S AN!
Dutzende
 Wahlkampfstände in allen möglichen Vierteln, Veranstaltungen an 
zentralen Orten, wie dem „Hamburg Haus“ und andere öffentliche Events, 
wie beispielsweise der Besuch Alexander Gaulands im Rathaus, geben genug
 Anreize für direkte Interventionen. Dass sich inzwischen in 
Wilhelmsburg rund um das strategische Zentrum und Wohnhaus von Nicole 
Jordan, ihrerseits Schatzmeisterin der AfD-Hamburg, und in Bergedorf am 
„Wasserturm“, einer Immobilie Ludwig Flockens Treffpunkte und 
Bürgerbüros für die AfD etabliert haben, sollte ebenfalls in den Fokus 
antifaschistischer Proteste rücken. Unser antifaschistischer Widerstand 
wird an vielen Orten, zu vielen Zeiten und auf vielen Ebenen sichtbar 
sein!
Wahltag
 ist eben nicht Zahltag – egal wie die Bundestagswahl ausgeht, an der 
Gesamtscheiße wird das nichts ändern. Da müssen wir es schon selber in 
Hand nehmen! Deutschland ist keine Alternative – nicht hier, nicht 
woanders und vor allem niemals! Gegen die Festung Europa und ihre Fans!
Nationalismus ist keine Alternative (NIKA) Hamburg, April2017


uah
Deutschland ist keine Alternative. Ja ok, Griechenland auch nicht, Ungarn etc... Solls ja auch gar nicht. Nationalismus ist ja auch nur ein Symptom des Kapitalismus, zu dem ich in eurem Text leider gar nichts finden konnte. Nur den deutschen Mob, der eurer Meinung nach wohl völlig homogen ist, oder? Klassen oder so gibts bei euch auch nicht? Schade, normalerweise freu ich mich, wenn neue Initiativen entstehen. Vielleicht bin ich zu voreilig, aber bei euch klingt es eher so, als wärd ihr Teil des Problems der Schwäche der Linken hier und nicht Teil der Lösung. Wäre schade. Vielleicht setzt ihr euch ja doch noch mit AfD und soziale Frage auseinander oder so...
Schön
Wir brauchen dringend wieder mehr antifaschistische Arbeit in Hamburg, vor allem gegen die AfD, die hier ja immer noch viel zu sehr ignoriert wird.
Keine Alternative zu was??
NIKA ist völlig verkürzt, verkannt werden die gegenwärtigen Ursachen für AfD, Rassismus und Nationalismus. Von Kapitalismus ist in eurem Text an keiner Stelle die Rede und von den verantwortlichen Akteueren schweigt ihr lieber komplett. Wie heißt es noch: "Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will..."
Die zwei Fragezeichen
Ist der Kapitalismus die "gegenwärtige Ursache" für AfD , Rassismus und Nationalismus?
Und welche verantwortlichen Akteure meinst du? Die verantwortlichen Akteure des Kapitalismus, oder was?
UmsGanze occupies Blockupy
Ich find es ziemlich ekelhaft wie sich UmsGanze jetzt den Resten von Blockupy bemächtigt und in deren Namen die NIKA-Kampagne inszeniert. Die an NIKA beteiligten Gruppen sind fast alle dem antideutschen Spektrum zuzurechnen, das Layout kommt im üblichen TOPB3erlin-Style daher, hier geht es mal wieder nur um Identitäten statt um ernstzunehmende Politik. Wie Vorredner schon richtig bemerkt haben reduziert sich die Kritik an den Verhältnissen auf die Nation, während Kapitalismus, Klassen und Akteure ausgeblendet werden. Das hat natürlich nichts mehr mit der ursprünglichen Intention von Blockupy zu tun, revolutionäre Kritik spielt aber auch bei der szenischen Bauerfängerei keine Rolle, insofern ... drauf geschissen!