[MR] Junge Alternative gründet sich mit Faschisten (Stadt, Land, Volk)

AFA-Kampagne Stadt, Land, Volk 1

Die Junge Alternative (JA) Marburg Biedenkopf und Hessen und ihr faschistisches Potenzial - Am 31. März 2017 will der Kreisverband der AfD Marburg Biedenkof im Haus des Gastes in Gladenbach eine Saalveranstaltung mit Frauke Petry durchführen. Aus diesem Grund haben wir uns den Ende Februar neugegründeten Kreisverband der JA Marburg Biedenkopf etwas genauer angesehen.

 

JA Marburg Biedenkopf: Eine Vorstellung

 

Simon Büssing 

Der Sprecher des JA Kreisverbandes Marburg Biedenkopf ist Simon Büssing. Er ist Mitglied der Marburger Burschenschaft Arminia (Neue Deutsche Burschenschaft), ansässig im Werdaerweg 32. Bei der Arminia hatte er im Sommersemester 2015 das Amt des Sprechers inne. Dass sich die Burschenschaft Arminia auf ihrem Internetauftritt als Liberale Burschenschaft bezeichnet sollte niemanden trügen. Auch sie ist ein Ort wo reaktionäre Positionen vermittelt und autoritäre Charaktere geformt werden. Büssing gehört zu jenem verbindungstudentischen Milieu, welches zwar in keiner der klassischen Nazi-Verbindungen organisiert ist, jedoch offensichtlich mit diesen sympathisiert. Beispielsweise ersichtlich an einem völkisch-nationalistischem Facebookpost der Marburger Burschenschaft Germania (s.u.), mit dem sie nicht nur metaphorisch forderten „buildwallsnotbridges“ - Baut Mauern, keine Brücken. Einer der ersten „Gefällt mir“-Angaben kam von Simon Büssing (auf Facebook als „Simon Patria“ unterwegs).

 

Nils Grunemann 

Im März 2013 wurde Nils Grunemann zum öffentlichen Gesicht der Identitären Bewegung in Deutschland gewählt. Der damals 18 Jährige hat nach seinem Abitur in Berlin ein Studium in Marburg begonnen und ist der Burschenschaft Germania Marburg (Deutsche Burschenschaft) beigetreten, auf diese gehen wir später mehr ein. Im Februar 2017 war er Mitbegründer des JA Kreisverbandes Marburg Biedenkopf und hat seitdem das Amt des stellvertretenden Sprechers inne. 

 

Julian Schmidt 

Der Soldat und Bundestagskanditat der AfD Marburg Biedenkopf, Julian Schmidt, musste sich bei seiner Bewerbungsrede für die Kanditatur noch Fragen gefallen lassen, warum er denn nicht in der JA sei. Im Februar 2017 war er dann Mitbegründer des Kreisverbandes der JA Marburg Biedenkopf und hat das Amt des Schatzmeisters inne.

 

Rolle der Marburger Burschenschaft Germania in der JA auf Kommunal- und Landesebene

 

Die Prozesse, welche wir in der AfD- und JA-Marburg beobachten können, sind exemplarisch für bundesweite Entwicklungen. Die Zusammenarbeit von AfD und JA mit Identitärer Bewegung, Neonazis und Faschisten verschiedener Schattierungen auf Kommunalebene in Marburg ist eine Tendenz, die sich bundesweit in der AfD abzeichnet. Der völkische Flügel, in dessen Zentrum der in Thüringen wohnhafte und hessische Geschichtslehrer Björn Höcke steht, vernetzt sich immer mehr mit anderen faschistischen Kräften. Auch im hessischen Landesvorstand der JA ist so ein Marburger Bursche der Germania aktiv.

 

Nämlich Max Kolb, Beisitzer im Vorstand der JA Hessen und Kandidat auf der Liste der AfD Homberg, sowie gleichzeitig Sprecher der Marburger Burschenschaft Germania. Warum die Marburger Burschenschaft Germania kein Naziproblem hat sondern eines ist, wurde schon mehrfach thematisiert (siehe wwnn, naziwatch marburg). In Höckes Dresdener „Schande“-Rede warb dieser, von einer breiteren Öffentlichkeit unbeachtet, ganz offen für solche Bündnisse und benannte dies als den „Thüringer Weg“ (für die AfD). Die „Distanzieritis“ nach rechtsaußen müsse ein Ende haben um zu der „fundamentaloppositionellen Bewegungspartei“ zu werden, die das „deutsche Volk“ brauche. Im Hinblick auf diese Forderungen, wirkt das Engagement der Germanen wie die passgenaue Antwort, ist es doch ihr erklärtes Ziel völkisch-nationalistische Bewegungen zu formen und anzuleiten. Pikant ist dabei auch, dass der Marburger Germane Torben Braga als rechte Hand Höckes gilt. 

 

Umso verwunderlicher ist dabei die Begleitung des Vorgangs durch den Kreisverband der AfD Marburg Biedenkopf. In der Vergangenheit war dieser noch um Distanz insbesondere zu Höcke und seinen radikalsten Thesen bemüht und versuchte sich als seriös im Sinne von bürgerlich-konserativ darzustellen. Bei der Gründung der Marburger JA, waren nun aber nicht nur Karl-Hermann Bolldorf, Eric Markert und Julian Schmidt, die drei relevantesten AfD-Funktionäre im Kreis zugegen, sie begrüßten auch die Gründung, ohne ein Wort der Kritik am aufgestellten Personal. Desweiteren kündigten sie eine „intensive Zusammenarbeit“ an, welche ja schon anhand der Personalunion Julian Schmidts offensichtlich sein sollte.

 

Auch wenn so noch lange nicht jedem in den Kreisen von JA und AfD ein positiver Bezug auf den Nationalsozialismus nachgewiesen werden kann, muss klar sein, dass sie alle Teil einer faschistischen Bewegung sind. Die schon oft beschriebene Schanierfunktion der Burschenschaften zwischen Nazis, anderer Faschisten und national Konservativen funktioniert hier bisher reibungslos. In AfD und JA haben sich Faschist_innen verschiedener Schattierungen zusammengefunden um aktiv zu werden. Liberale Kräfte wurden mehr und mehr verdrängt. Wie ernstzunehmen Distanzierungen von Seiten der AfD zu Höckes Dresdener Rede sind, wie im Kreistag Marburg Biedenkopf durch Karl-Hermann Bolldorf geschehen, wird an der JA im Kreis Marburg Biedenkopf offensichtlich. Es ist nicht mehr als ein Lippenbekenntnis. Auch Bolldorf war bei der Gründung des Kreisverbands anwesend und schmiedet so auf Kreisebene fleißig mit am Bündnis zwischen der Marburger Naziburschenschaft Germania und den lokalen Verbänden von AfD und JA. Dem darf nicht Tatenlos zugesehen werden.

 


 

Pressemitteilung: „Die Junge Alternative (JA) Marburg-Biedenkopf und Hessen und ihr faschistisches Potenzial“

 

Marburg, 29.03.2017


Im Rahmen der nord- und mittelhessischen antifaschistischen Kampange „Stadt, Land, Volk“, ging zuletzt ein Text online, welcher sich mit den Verstrickungen des jüngst gegründeten Kreisverbandes der Jungen Alternative Marburg-Biedenkopf, in faschistische Bewegungen beschäftigt. In Hinblick darauf wird zudem das Engagement der Kreistagsfraktion der AfD Marburg-Biedenkopf näher betrachtet.

 

Neben dem neugewählten Sprecher und Burschenschafter Simon Büssing (Arminia Marburg) wird dabei besonderes Augenmerk auf seinen Stellvertreter Nils Grunemann gelegt. Einem Berliner Kader der Identitären Bewegungen und ebenfalls Burschenschafter, jedoch bei der von Neonazis dominierten Verbindung „Germania Marburg“. Höchstes Amt auf dem Germanhaus hat Maximilian Kolb inne, dieser ist Sprecher der Burschenschaft und findet als Mitglied des Vorstands der Jungen Alternative Hessen ebenfalls Erwähnung und Einordnung in diesem Vorgang.

 

Die direkte Zusammenarbeit mit Faschisten durch die AfD-Kreistagsfraktion ist durch Julian Schmidt gesichert. Der sich sonst seriös gebende Soldat und Bundestagskanditat, ist Gründungsmitglied des neuen JA-Verbandes und übernahm das Amt des Schatzmeisters.

Aber auch vom Rest der Fraktion waren statt Kritik nur lobende Worte zu hören. Aufgrund der bisherigen Distanzierungsversuche der AfD im Kreis von Rechtsaußen, beispielsweise von Björn Höcke besitzt dieser Vorgang besondere Brisanz.

 

Hintergrundinfos: 


AfD, Junge Alternative macht gemeinsame Sache mit der extremen Rechten (Nazis und Identitäre) Bundesweit aber auch in Marburg:

https://naziwatchmarburg.noblogs.org/warum-die-burschenschaft-germania-k...

 

Identitärer Faschist Nils Grunemann

https://generation732.wordpress.com/2013/07/22/identitare-zeigen-gesicht...

 

Bericht des AfD-KV's zur Gründung des JA-KV's

https://www.myheimat.de/marburg/politik/mit-der-jungen-alternative-marbu...

 

Outing, Max Kolb

https://linksunten.indymedia.org/de/node/196812

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Simon Büssig ist seit September 2015 kein Mitglied der Marburger Burschenschaft Arminia mehr. Dass die Marbruger Burschenschaft Arminia mit dem Nazi-Milieu sympathisiert ist ebenfalls falsch. Es bestehen auch keinerlei Kontakte dahin. Uns nicht zu mögen ist eine Sache, falsche Tatsachen zu verbreiten ein andere. Wir bitten dies zu unterlassen. Gerne laden wir Sie auf ein Bier bei uns ein, damit sie ihre Vorurteile im Gespräch mit uns verlieren!

Mai 2016 war Simon Büssing wohl noch saufen mit der Arminia in Frankfurt. So schlecht kann die Stimmung zwischen euch ja nicht sein.

 

facebook.com/mabu.armin/photos/a.415477808634573.1073741828.396739873841700/550547428460943/?type=3&theater

(erster von rechts)

Simon Büssing ist schon seit längerem kein Mitglied der Burschanschaft Arminia mehr, da man sich von ihm wegen genau dieser Ansichten trennte. Wäre schon toll wenn man da etwas besser recherchiert. 

Mai 2016 war Simon Büssing wohl noch mit der Armina saufen in Frankfurt

 

facebook.com/mabu.armin/photos/a.415477808634573.1073741828.396739873841700/550547428460943/?type=3&theater

(erster von rechts)

Sich über mangelnde Recherche beschweren, aber selbst nicht mithelfen, tz tz.

 

Die B! Arminia könnte, um dieses Problem zu beseitigen, prophylaktisch mal eine Mail an die lokale Antifagruppe schicken wenn ein Fascho austritt.

 

Zum Abgleich noch eine Aktivenliste mit Fotos.

verstehe ich das richtig, dass die einordnung seiner person ins faschistische bis neonazistische millieu korrekt ist? führt den vorgang von damals doch mal aus, vielleicht glaub man euch die distanzierungen dann...

Gibt es morgen keinen Protest gegen die Veranstaltung oder wurden solche Informationen wieder nur über Facebook veröffentlicht? Typisch für die Studentenszene in Marburg.. Es ist echt schlimm mit euch Linksliberalen. Mit euch wird es auch in 100 Jahren noch Faschismus geben. 

Gibt nen Bus aus Marburg zu den Protesten in Gladenbach (Abfahrt 16h, Bhf, Karten für 5€ im Roten Stern oder bei der Protest-VA ab 15h auf dem Marktplatz).
Aber ja, die antifaschistische Szene in Marburg bekleckert sich grade nicht mit Ruhm. 

Eben jene Gegenproteste sind halt auch von der AntifaBI mitorganisiert, welche auch im Bus mitfahren. Das die weder vertrauenswürdig sind, noch linksradikale Politik vertreten sollte eigentlich schon längst klar sein. Finde auf Indy gerade den Text nicht, der über die Hintergründe von Balzers Zusammenarbeit mit Behörden und angeblichen Ex-Nazis (die er dann auf linke Veranstaltungen mitschleppt ohne die Menschen zu fragen oder zu informieren) informiert.

Ganz abgesehen davon, dass sie immer rumheulen, wenn's mal irgendwo militant zugeht!

deswegen wir das auch von den seriösen gruppen der stadt icht beworben.

mag schon sein, dass die Leute nicht so die Kommunikations-Asse sind.

Allerdings finde ich die Haltung, dass einem gefälligst alle Informationen wie "Demonstrations-Angebote" auf einem Silbertablett serviert werden sollen und man dann gönnerisch zusagen kann, an einem Protest teilzunehmen schon auch ziemllich daneben. Wenn du auf dem laufenden bleiben willst, was Termine etc. angeht kannst du dafür aktiv was tun. Nach wie vor erfährt man an den zenralen Anlaufpunkten das meiste in der Regel ganz gut. Schau doch einfach mal ab und zu in der "Szenekneipe" oder Ähnlichem vorbei. Die Leute dort freuen sich bestimmt auch, wenn Besuch kommt.

Leider ist das Photo ja nicht gerade HD, aber ich würde wetten, dass es Jungschauspieler Dominik ist, auf Facebook unterwegs unter "Alfred Kwack", er hat aber noch ein zweites Profil, das ich gerade nicht zur Hand habe. Hier ein Photo von der Flyeraktion der JA in Frankfurt auf dem er zu sehen ist: https://linksunten.indymedia.org/en/node/204150

Die erbämliche Schauspielerei findet ihr hier https://www.youtube.com/channel/UCxoLuGKkDOGeLN8v8fXPczw

Der Nachname fehlte, hier die Daten aus dem Parteitagsleak damals:

Dominik    Class    Mainzer Landstraße 471    60326    Frankfurt am Main    dominik.class@web.de    015120092745    20.08.1984    10607116