[Paris] Liu Shaoyo von der Polizei in Paris erschossen

Kundgebung am 28.3.

Erneut wurde ein Mensch von der Polizei in Frankreich erschossen.

Am 26.03.2017 wurde der 56 jährige Liu Shaoyo von der Polizei im Pariser Nord-Osten in seiner Wohnung erschossen. Die Polizei behauptet die Wohnung gestürmt zu haben, nachdem Schreie aus dem inneren der Wohnung drangen. Liu soll anschließend mit einer Schere versucht haben die Polizist_innen anzugreifen. Diese eröffneten demnach aus Notwehr das Feuer auf Liu, welcher die Schüsse nicht überlebte. Die Familie von Liu Shaoyo widerspricht den Aussagen der Polizei entschieden. Als Zeugin wendete sich die Tochter von Liu in einer Pressemitteilung am Mittwoch an die Öffentlichkeit und berichtete eine andere Geschichte.

 

Sie erzählte, dass immer lauter an der Tür geklopft wurde und ihr Vater, der gerade mit einer Schere in der Küche den Fisch schnitt in Richtung der Tür ging. Aus der Wohnung herraus wurde den Klopfenden mitgeteilt, dass dies bitte zu unterlassen sei. Anschließend wurde die Tür eingetreten und es fielen direkt und unbegründet Schüsse auf Liu Shaoyo. Seine Familie spricht ebenso wie Vertreter_innen der chinesischen Community von einem rassistischen Angriff durch die Polizei.

 

Für den Mord an Liu verantwortlich zeigt sich die BAC (Brigades anti-criminalité), welche zur Aufstandsbekämpfung in den Banlieues, den französischen Vororten großer Städte, eingesetzt wurde. Diese Polizeieinheiten sind für viele rassistische Übergriffe und Morde in Frankreich verantwortlich. Ein Beispiel für diese Übergriffe ist der rassistische und sexualisierte Angriff von Polizisten der BAC auf den Jugendlichen Theò Anfang 2017. Nach den Übergriffen auf Theò gab es in verschiedenen Städten wochenlange Angriffe auf die Polizei.

 

Am Abend des 27.03. versammelten sich ca. 200 Personen, zum Großteil aus der chinesischen Community, vor der Polizeiwache des 19. Arrondissement und demonstrierten gegen rassistische Polizeigewalt. Nachdem Parolen wie „Mörder Mörder“ gerufen wurden griff die Polizei die Demonstrant_innen massiv an. Die Protestierenden entgegneten den Angriff mit dem werfen von Flaschen und Steinen und es kam im Stadtteil immer wieder zu Angriffen auf die Polizei. So wurden mehrere Brände gelegt. Unter anderem an einem Polizeiauto. Am Rande der Proteste kam es zu massiven Übergriffen durch die Polizei.

 

Aktuell (Dienstag 20 Uhr) gibt es vor der Polizeiwache eine Kundebung mit hunderten Personen in Gedenken an Liu Shaoyo.

 

Weitere Infos:

#mortdeliushaoyo

https://twitter.com/TaranisNews

 

Video zu Übergriffen durch die Cops: https://www.youtube.com/watch?v=3ZLF5ftXIf0

Quelle: http://www.express.co.uk/news/world/784624/Riots-Paris-Shaoyo-Liu-killing

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Es waren etliche Hundert auf der Kundgebung vor dem Bullenrevier im 19. Bezirk, überwiegend aus der asiatischen community. Die Bullen haben wieder mal mit Tränengas um sich geballert, es gab Verletzte und Festnahmen. Ein langes Video von gestern abend und ein kürzeres von blocus info.