Entschlossener Protest gegen “Karlsruhe wehrt sich” - Polizei eskaliert und stürmt mit Pferdestaffel in Sitzblockade

Zurück in die Zukunft

Im Folgenden die Pressemitteilung der Libertären Gruppe Karlsruhe:

Etwa 300 Personen demonstrierten am Freitag Abend gegen den Naziaufmarsch von “Karlsruhe wehrt sich”.


Nach einer Kundgebung machten sich die ca. 40 Nazis auf den Weg in Richtung Bundesverfassungsgericht. Mehrere entschlossene Antifaschist*innen versuchten entlang der Strecke den Protest direkt an die Nazis heranzutragen. Ein erster Blockadeversuch am Europaplatz scheiterte an zu wenigen Menschen und wurde durch die Polizei zur Seite geschoben.


Später formierte sich eine zweite Blockade vor dem Amtsgericht. Etwa 80 Personen besetzten die Strecke auf der die Nazis wieder zurück zu ihrem Ausgangspunkt laufen wollten. Ohne Aufforderung die Straße zu verlassen ritt eine Reiterstaffel in die Menschenmenge. Die nachfolgenden Einsatzhundertschaften prügelten in Hooliganmanier mit Ansagen wie “Jetzt tut`s weh” auf die Menschen ein, die sich auf der Straße befanden. Die Situation wurde von der Polizei ohne Kommunikation völlig eskaliert. Viele Menschen wurden verletzt. Einige wurden festgenommen. Die genaue Zahl kann zu diesem Zeitpunkt nicht verifiziert werden. Es folgte eine Hetzjagd auf Antifaschist*innen durch die komplette Karlsruher Innenstadt.

“Ein starker Protest gegen die Naziszene konnte heute auf die Karlsruher Straßen getragen werden. Gerade im Hinblick auf den bevorstehenden Tag der deutschen Zukunft war dies ein wichtiges Zeichen”, so Petra Schwarz, Pressesprecherin der Libertären gruppe Karlsruhe. “Die Polizei zeigte heute wieder ihr hässliche Gesicht, wie sie dies zu Anfang der Naziaufmärsche schon tat. Mutwillig wurden Menschen verletzt und den Nazis die Straße frei geprügelt. Dass mit Pferden ohne Rücksicht auf die unversehrtheit der Menschen in diese hinein geritten wurde, überstieg die Vorstellungskraft vieler Anwesenden.”, so Schwarz weiter. “Wir werden uns auch von diesem Einsatz nicht einschüchtern lassen und den Protest gegen die Naziszene weiter forcieren.”

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...und zwar es so zu machen wie in den USA: sobald ein Hool in Uniform in Sicht ist, zieht jede*r sein Handy oder seine Kamera und filmt, was das Zeug hält. Am Besten mit Livedump auf einen privaten Server, dann sind die Videos nicht weg wenn die Pigs das Handy einsacken.

Scheiß auf "uuh wenn die Bullen das Handy beschlagnahmen sehen sie Filme". Dafür haben die ohnehin BFE-Einheiten mit Kameras jenseits von gut und böse plus Helis und Verkehrskameras. Die brauchen unsere Gammelvideos nicht um Aktivist*innen zu filmen.

Wie wichtig Videodokumentation von Übergriffen ist, sieht man z.B. daran dass das USK-Pig, das in München eine wehrlose Aktivistin ins Gesicht schlug, nur dank Videodokumentation überführt und verurteilt wurde. Ob das Urteil auch nur ansatzweise fair ist, ist ein anderes Blatt, aber darum geht es nicht.

Wir müssen anfangen uns endlich mal auch auf andere Weise zu wehren als mit Steinen. Die sind zwar auch ein probates Mittel, aber um den nicht politisch aktiven Menschen zu zeigen, wie brutal Bullen sind, braucht es unumstößliche Videobeweise. Denn ein Video, in dem klar zu sehen ist, dass die Aggression von den Bullen ausgeht, ist unendlich mehr wert als hundert linke Augenzeugen die nur gesehen haben dass die Bullen die Schuldigen sind - vor Gericht zählt ohne Videobeweis nunmal das Bullenwort mehr.

Ich habe keine Lust das ewig gleiche zu wiederholen aber wenn du mich filmst bist du dein Handy los. Das hat das einfachen grund, dass ich einige Leute kenne die _NUR_ aufgrund solcher Handyhelden veruteilt wurden. Dass das BKA dafür zur EM extra eine Website eingerichtet hat könnte dir auch zeigen wie angewiesen sie auf Zuschauervideos sind.

Das mit der EM hinkt, sorry. Da waren nicht rund um die Ereignisse dutzende separate BFE-Einheiten am Start, im Gegensatz zu so gut wie jeder linken Demo. Vier BFE mit Kamera langen aus, damit die gar nicht mehr auf irgendwas angewiesen sind.

die frage ist nicht nicht warum ich vermummt bin die frage ist warum bist dus nicht du dummchen

aber wer sich hinsetzt kann sich auch überreiten lassen

sich hinsetzen bedeutet dem staat, seiner executive und seiner justiz zu vertrauen oder anders gesagt: wer so dumm ist will wahrscheinlich auch ohne irgendwas damit zu erreichen verletzt werden

Hängt von der lokalen Tradition ab (man kennt ja "seine" Cops und deren Hemmschwellen), und muß wohl anhand von vorhandener Personalstärke auf eigener und gegnerischer Seite abgewogen werden. Sitzende, die sich schön schwermachen aber vor möglichst vielen Zeugen eindeutig "widerstandslos" mehlsackartig Stück für Stück wegtragen lassen, das bindet bei einem kleinen Häuflein mehr Personal (und läßt sich dennoch weniger als Widerstand gegen die Staatsgewalt juristisch nutzen) als dieselbe Anzahl stehend abdrängen und wegschubsen, weil da schnell ein "Zurückschubsen" = Angriff gegen die Cops konstruiert werden kann. Immer abwägen, was und wem in der gegebenen Situation eine mögliche Eskalation nützt.

Nicht nur werden Bullen auf Grund unabhängiger Videos verurteilt, sondern durchaus auch auf Grund von Bullenvideos. Sowas kommt durchaus vor. Die Bullen müssen gefilmt werden, ob sie für ihre Handlungen sich vor Gericht verantworten müssen trotz eindeutiger, sinnloser Gewalt (siehe Weinheim, Heidenau) steht auf einem anderen Blatt. Es gibt aber durchaus Staatsanwälte und Richter (stark abhängig von der Region) die die üblichen Gewaltexzesse der üblichen Verdächtigen tatsächlich gar nicht so knorke finden. Hier hilft auch öffentlicher Druck. Wenn, wie in Weinheim geschehen, sich die Polizeiführung öffentlich für die Exzesse ihrer Knüppelknechte rechtfertigen muss, dann ist durchaus schon was erreicht.

 

Zu dem üblichen Rumgemacker hier sonst fällt mir wenig ein. Die ganzen bösen Militanzfetischisten, die einem das Handy wegnehmen wollen, finden keine geeignete Antwort auf Polizeigewalt. Ich bin seit über 10 Jahren auf Demos unterwegs, habe äußerst selten erlebt, dass die Cops sich zurückziehen mussten, in 90% der Fälle führt das einfach zu mehr Polizeigewalt, mehr Verletzten, mehr Repression.

 

Also lieber die Knüppelknechte filmen. Wie gesagt, sogar auf Grund polizeilicher Filmaufnahmen werden Cops verurteilt, da geht noch viel mehr.

schürst du hier eigentlich Illusionen in den kapitalistischen Justiz- und Staatsapparat, wirst du dafür bezahlt oder machst du das aus Eigeninteresse.

Nicht jede/r hier ist AnarchistIn/AntikapitalistIn. Manche hier sind einfach "nur" antifaschistisch eingestellt oder mögen keine Militanz ("Hippies")... es gibt nicht nur die ultra-militante, radikal antikapitalistische Sichtweise auf das Thema (Anti-)Faschismus.

Diese elitäre Einstellung und das Verhalten, das du hier an den Tag legst, ist der Grund, warum immer weniger Menschen zu Anti-Nazi-Demos kommen. Weil solche Sprüche wie von dir sie abschrecken.

Das jetzt geht an alle, die denken wie du: Himmel Arsch und Zwirn, akzeptiert endlich dass es jede/n braucht in Zeiten mit zweistelligem Nazi-Wählerpotential und wöchentlichen Naziaufmärschen und macht die Leute, die nicht so denken wie ihr, nicht deswegen nieder! Links heißt auch Toleranz und Akzeptanz anderer Lebenseinstellungen!

die hier toleriert werden soll. Kann es sein, das diese Lebenseinstellung zu einem Job im Staatsapparat geführt hat, oder sogar in die Justiz?

Gut wenn du dich als Antifaschist begreifst, das könnte allerdings auch ein Mensch der solche oben genannten Positionen bekleidet. Was dir trotzdem nicht erlaubt ist, diesen brutalen kapitalistischen Polizeistaat schön zu reden. Zur schlagenden Polizei gehört die für solche Schläger wohlmeinende Justiz, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Du musst dich schon entscheiden wo du stehen willst, sonst geht es dir so, wie dem Esel von dem mir der Name entfallen ist. Du weisst schon, der verhungert ist weil er sich nicht entscheiden konnte.

dass Hippies wegbleiben. Eher an der absurden Einstellung des dogmatischen Pazifismus, mensch könne dem Faschismus nur friedlich begegnen. Hatte ja schon pima in den 20ern und 30ern geklappt. Und mit jenen, die aus den Fehlern gelernt haben und wissen, dass es nicht anders geht, wollen die Hippies nicht in Verbindung gebracht werden.

 

Es ist falsch, dass wir Genoss*innen mit anderer Auffassung "niedermachen". Richtig ist allerdings, dass wir deren Einstellung aus guten Gründen kritisieren müssen; spätestens dann, wenn eine grundlegend dogmatische Haltung zur Katastrofe wird. Wenn du dich mit Bullen ablichten begnügst: so what? Aber nimm uns nicht als Rechtfertigung, nichts zu machen.

Aber nimm uns nicht als Rechtfertigung, nichts zu machen.

Das tu ich nicht. Wer militant vorgehen will, möge dies tun, frei nach dem was er/sie sich zutraut. Ich bitte nur darum, dass Menschen, die sich aus welchem Grund auch immer - ob jetzt wegen Gewissensentscheidung ("Hippies"), wegen Repression oder aus individueller Sorge um die Zukunft (Familie!) - nicht an militanten Aktionen beteiligen wollen, nicht ausgeschlossen oder angegriffen werden.

Beides sehe ich leider viel zu oft.

Dann solltest du es aber auch unterlassen Propaganda für diesen kapitalistischen Drecksstaat, insbesondere seiner Justizinstitutionen zu machen.

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Ich bin ein Anhänger der "Revolution von unten/innen". Selbst nach einer Revolution gibt es immer einen Justiz- und Polizeiapparat (letzteren kennt man als Miliz aus dem Ostblock). Von daher, warum die Energie verschwenden und alles zerstören und dann neu aufbauen, wenn man auch den bestehenden Apparat für eigene Zwecke nutzen und verändern kann?

Da, wie einige Kommentatoren weiter unten schon angemerkt haben, die tatsächliche Durchführung einer Revolution hierzulande unmöglich ist - vor allem durch die Militarisierung der Bullen - bleibt uns nur die Revolution von unten/innen. Und dazu gehört meiner Meinung nach auch das konsequente Öffentlichmachen von Straftaten der aktuellen Kräfte. Das wiederum gelingt gerade in unseren heutigen postfaktischen Zeiten nur durch Anfertigen nicht widerlegbaren Videobeweismaterials und dessen maximalst mögliche Verbreitung an außerlinke Kräfte, sei es durch Medien die ihre Aufgabe nicht nur im Kopieren von Bullen-Pressemitteilungen sehen oder engagierte Abgeordnete, die man zumeist bei den Grünen und Linken findet.

Den "Drecksstaat" können wir am effektivsten durch Unterwanderung zerschlagen. Zehn Linke pro Hunderschaft Bullen und die können uns nicht mehr alle rauswerfen.

Meinen ersten Verdacht, das du irgendwie etwas mit dem Unterdrückungsapparat zu tun hast, hat sich durch deinen letzten Beitrag durchaus bestätigt. Das reicht dann auch zur Klarstellung bezüglich deiner Person.

Einen repressiven Unterdrückungsstaat bekämpfen, um einen neunen repressiven Unterdrückungsstaat wieder aufzubauen?

 

Zwei Scheißhaufen mit unterschiedlicher Geschmacksrichtung! Wie nach der russischen Revolution: Den Feudalismus gewaltsam abgeschafft, um dann den Bolschewismus mit all seinen Begleiterscheinungen zu installieren. Vom Regen in die Traufe! Nein, danke.

Es gibt noch eine andere Lösung: Und die heisst Hasskappe auf und entschlossenden Widerstand leisten! Bullen sind keine Freunde, keine Helfer! Es sind unsere Feinde und Widerstand ist gerechtfertigt. Wie sagte Ulrike Meinhof noch? "Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht länger geschieht. Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle andern auch nicht mehr mitmachen.

 

Oder: Wir sagen, natürlich, die Bullen sind Schweine, wir sagen, der Typ in der Uniform ist ein Schwein, das ist kein Mensch, und so haben wir uns mit ihm auseinanderzusetzen.

 

Hört auf zu filmen und wehrt euch!

Hört doch auf diesen RAF-Unsinn zu kolportieren. Dass die Polizei keine Institution ist, mit der man abkumpelt, ist schon klar. Aber das Zitat geht ja noch weiter und fordert ein Schießen auf die Bullen. Das kann man ja nun nicht wollen. Außerdem stammt das obere Zitat auch nicht von Meinhof....

Für die Folgen einfach mal gucken was die linke Szene "dank" den Arschlöchern der RAF oder den erschossenen Bullen bei der Startbahn West abbekommen hat. Radikalenerlass, Vermummungsverbot, Rasterfahndung etc.

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willste jetzt also garnix mehr machen, du "chairborne warrior"? dann halt doch besser auch bei diskussionen von leuten, die die hände eben nicht in den schoß legen wollen, einfach mal das maul.

 

die ganzen verschärfungen- und noch viel mehr- kommen übrigens auch ohne widerstand zustande, da reicht auch die langsam aufkaimende panik/ zunehmende gewißheit der herrschenden, daß sich das gemeine volk ihre schweinerein nicht in alle ewigkeit bieten lassen wird.

Es geht hier nicht um garnix machen, sondern das Richtige machen und das Falsche eben nicht.

 

Frag mal die Alten, die damals dabei waren. Die zwei tote Bullen auf der Startbahn West hatte Niemand für gut geheißen. Da hieß es: "Wir hauen Bullen zwar aufs Maul, killen die aber nicht."

 

Oder willste hier den großen Helden spielen? Da kann ich dir versichern: Da bist du entweder schneller für den Rest deines Lebens im Bau oder wirst gleich von den Bullen umgelegt. Dann hast du aber viel erreicht. Vor allem alle Genoss*innen auch noch mit in die Scheiße geritten. Schlag dir so einen Mist besser gleich aus dem Kopf.

schön, daß du das ansprichst- da biste bei mir exakt an der richtigen adresse- ich bin einer von diesen sagenumwobenen ü-50 alten. und bei uns kam die starbahn-nummer natürlich scheiße an- aber bei faktisch niemanden wegen der toten pigs, denen hat buchstäblich niemand eine träne nachgeweint, da war die überwiegende meinung eher : selbst schuld, augen auf bei der berufswahl- wer mit hunden schlafen geht, wacht mit flöhen auf.

 

scheiße fanden wir die geschichte, weil aufgrund der repression danach und der geschwätzigkeit beteiligter "genossen" die frankfurter autonome szene auf runde 10 jahre einfach mal faktisch tot war.

 

es geht nicht darum, im hier und jetzt bullen umzulegen- moralisch hingegen wär das jederzeit und jedenorts absolut gerechtfertigt. und- was vielen der hiesigen wolkenkuckucksheimbewohner ganz offensichtlich nicht ganz klar ist- sollte das jemals in die nähe von sowas wie einer revolution gehen- dann wird das mit absoluter sicherheit nicht vermeidbar werden. sollte sich die situation ergeben, dann kann das ruckzuck heißen: "der oder ich." und je krasser die verhältnisse werden- und glaube mir, das wird über kurz oder lang passieren- sitzt beim "gegenüber" der triggerfinger noch viel lockerer, als er das eh schon tut; schau dir einfach mal an- und damit meine ich noch nicht einmal amerikanische verhältnisse- wieviele leute jedes jahr von pigs straflos umgebracht werden, tendenz steigend.

und dann ist einfach schluß mit lustig und "das arme polizeipferd" nebst dem schwein obendrauf ist einfach mal der feind oder zumindest werkzeug des feindes und muß auch so begriffen und behandelt werden.

 

und glaub jetzt nicht etwa, daß ich scharf auf diese verhältnisse bin- aber wenn ihr euch als teil einer revolutionären bewegung begreift, dann macht euch auch die konsequenzen in dieser richtung klar. ohne gewaltsamen umsturz werden wir nie eine andere gesellschaftsform erreichen, die schweine werden das mit zähnen und klauen skrupellos zu verhindern suchen. mit anderen worten:

 

die waffe der kritik kann die kritik der waffen nicht ersetzen.

ich bin auch einer, der damals dabei war und kann bestätigen, dass deine Behauptung über die toten Bullen nicht stimmt. Die überwiegende Mehrheit hatte diese Aktion für absolut bescheuert gehalten. Und die Repressionsexzesse, die mir auch noch sehr in Erinnerung sind, waren Folgen dieser Schwachsinnstat.

 

Und was die "amerikanischen Verhältnisse" angeht: Wir sollten alle froh sein, dass sie hier (noch) nicht sind. Deshalb gibt es auch noch kein Grund, an solche Aktionen auch nur zu denken. Erstens finden die Bullen ganz schnell raus, ob du Knarren hast und bist dann ruckzuck im Knast, zweitens musst du erst einmal unbemerkt an Knarren und Munition rankommen, drittens musst du auch mit Knarren umgehen können, viertens fehlt den meisten jegliche militärische Erfahrung. Und das gegen Bullen, die alles besitzen: Knarren, Schutzausrüstung und Ausbildung/Erfahrung. Und gegen die willst du antreten? Viel Erfolg!

 

Wenn du unbedingt Revolutionskrieg spielen willst, geh doch nach Rojava und melde dich als freiwilliger Kämpfer bei der YPG. Spätestens wenn dir selbst die ersten Kugeln und Bombensplitter um die Ohren fliegen und die durchsiebten und zerfetzten Körper deiner Genoss*innen neben dir liegen, wirst auch du ruhiger.

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wer lesen kann, ist klar im vorteil.

 

ich habe mit keinem wort behauptet, daß die nummer mit den bullen auf der startbahn gut war und nicht bescheuert. ich habe vielmehr behauptet, daß ungeachtet der bescheuertheit der aktion absolut niemand von uns die bullen betrauert hat und da bleib ich auch dabei. auch hab ich nicht im ansatz behauptet, ich würde gerne revolutionskrieg spielen wollen. lies und kommentier gefälligst das, was da steht und nicht was dir deine anscheinend überbordende phantasie vorgaukelt. ich rede hier klartext ohne zwischen-den-zeilen-unfug und verbitte mir jegliche hobbypsychologische freie interpretation.

 

ich habe lediglich gefordert, diese halbseidene revolutionsromantik gefälligst auch zu ende zu denken oder den ganzen zinnober gleich bleiben zu lassen, wenn man schon am anfang einkalkuliert, irgendwann später mal zu kapitulieren.

Ich war auch dabei und kann bestätigen, um die Bullen hat keiner geweint. Aber unter dem Druck haben alle gelitten.

 

Und? Was hat das mit der Diskussion zu tun? Niemand sagt die Sitzblockade soll geschlossen aufstehen und auf die Bullen schiessen. Aber entschlossende Gegenwehr ist trotzdem möglich! Warum setzten wir die Vermummung nicht mehr so durch wie früher? Helme auf und durch! Der Kampf gegen den Staat und seine Schergen muss einfach wieder entchlossender werden!

 

Die Gelegenheit dazu wird der G20-Gipel werden! Voll vermummt und voll konsequent!

Dass ich nicht lache, sorry. Aber Menschen mit Helmen greifen die Bullen doch schon bei der Anreise zur Demo raus. Und Fahrradhelme haben meist relativ eindeutige Muster (weil es so viele Modelle gibt), damit haben es die BFE Typen super mega leicht einen rauszufischen.

Die einzigen die heute noch die Freiheit haben mit Helmen auf Demos rumzulatschen sind Journalisten, wenn dick und fett "PRESSE" draufsteht. Und wer sowas missbraucht (genauso wie die Deppen mit der Tortenaktion gegen irgendeine AfD-Schreckschraube), kriegt von mir dick und fett aufs Maul. Aktivismus hin oder her, aber niemals, niemals die Sonderrechte für JournalistInnen missbrauchen!

...weil es trotzdem zu wenige Leute wären. Solange die breite Masse sich vor dem "Vermummungsverbot" und der "passiven Bewaffnung" ins Höschen machen, wirst du die dafür notwendige Menge an Leuten nicht zusammenbringen. Wenn 6000-8000 Leute vermummt, behelmt und mit der Bereitschaft zur massiven Gegenwehr auftauchen würden, hätten die Bullen tatsächlich ein ernsthaftes Problem. Aber ich glaube nicht daran. Die Angst vor Repressalien ist bei den Meisten zu groß.

Natürlich wird es bei den G20-Protesten zum Spektrum gehören mit Hasskappe, Helmen, Seilen und der ganzen Ausrüstung aufzulaufen! Das müssen nur konsequent durchgesetzt werden! Als es damals am Hafen und bei der Flora abging hat man uns das auch nicht geschenkt, wir mussten es uns erkämpfen! Militant, entschlossen und unbequem; kämpfen gegen ihr Scheissystem!

 

Aber heute wird ja im Internet rumgetrollt, getwitter und getwattert und die Hände macht ihr euch sowieso nicht mehr dreckig! Wie schön ein Mollie riecht weiss bis auf die Genossen aus Griechenland von euch sowieso keiner mehr!

 

Das Problem sind nicht die Bullen, sondern die heutigen Facebook-Autonomen die es an der Konsequenz fehlen lassen! Wenn ihr nicht von unseren Erfahrungen lernen und profitieren wollt dann macht doch eure eigenen! Weshalb steht den die Riager noch, wegen Bitte / Bitte an den Investor oder wegen der konsequenten Kampagne!

 

In Hamburg sagt man Tschüss! Kommt zur Perle des Nordens, lasst uns auf unsere eigene Kraft vertrauen! Keine Kompromisse!

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Es ist nicht so, dass ich mir keine Gedanken über mögliche Szenarien in naher Zukunft gemacht habe. Allerdings sehe ich auch die realen Zustände auf unserer Seite: Eine Struktur, die ein solches Szenario überhaupt nur ansatzweise möglich werden lassen würde, ist nicht vorhanden. Kaum bis keine Vernetzung, kaum bis keine erkennbare Strategie und Taktik, keinerlei militärische/militärstratekische Kenntnisse, nur isolierte Kleingrüppchen von Selbstdarstellern, die sich noch gegenseitig bekämpfen, bzw. wegen fehlender Absprache sich gegenseitig Aktionen torpedieren, usw.! Um überhaupt sowas annähernd zu denken, müssten gerade diese Missstände beseitigt werden.

 

Um mich nicht misszuverstehen: Auch ich werde mich immer gegen Bullengewalt zur Wehr setzen, aber immer im Verhältnis. Ich denke mal, dass wir Alten da eher was auf die Beine stellen könnten, da wir die entsprechende Erfahrung verfügen. Und dennoch wären wir viel zu wenig und ebenfalls isoliert. Auf die Kiddies kannst du nicht bauen, da sie zu unbeherrscht sind und alles in Gefahr bringen würden, aber auch gleichzeitig jegliche Belehrung als "autoritäre Struktur" kategorisch ablehnen. Zumal sie vermutlich keine 5 Minuten durchhalten würden, wenn es soweit wäre. Hab ich ja selbst zu Genüge erlebt. Das bedeutet aber nicht, dass deswegen eine Kapitulation für mich infrage käme. War damals nicht so, ist es heute auch nicht.

 

Derzeit sehe ich eher, dass was bei den Nazis in Vorbereitung ist. Die massenhaften Waffenfunde nicht nur bei den üblichen Verdächtigen lassen Schlimmes ahnen. Stichwort: "Reichsbürger"! Also ist es weitaus wahrscheinlicher, dass sie einen bewaffneten Konflikt auslösen werden. Und wir sind eben (noch) nicht darauf vorbereitet; gerade, weil wir innerlich zerstritten sind und keine Struktur besitzen. Und wenn wir was aufbauen würden, sind wir dann auch gleich mit Bullen und VS-Leuten infiltriert. Hat mensch ja bei der RAF gesehen.

 

Die ganze Sache erinnert mich an eine Szene aus "Das Leben des Brian": "Wir können hier rumsitzen, Reden schwingen und pausenlos Revolutionen annehmen: Das kratzt nicht einen römischen Soldaten!" ;-)

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laßt doch einfach mal die superintellektuellen urbanguerilleros von dr RAF ausm spiel- die haben ja eh nicht wirklich die konfrontation mit den bullen o.ä. gesucht, sondern waren hauptsächlich damit beschäftigt, ihre eigenen leute durch entführungen von prommis wieder ausm kanst zu kriegen und das ganze aus zum treil ziemlich zweifelhaften quellen gegenzufinanzieren.

wenn wir vorbilder suchen wollen, dann findest du die ja wohl eher beim blues/2.juni- die haben sich auch nur im absoluten notfall mit den pigs angelegt, dafür aber (in erster linie) durch banküberfälle jede menge kohle für die bewegung aufgebaut, d.h. der großteil des erbeuteten zasters wurde befreiungsbewegungen in der ganzen welt rübergeschoben, die damit solche waffen etc. kaufen konnten, die man nicht mal eben beim kriminellen um die ecke kriegt: flugabwehrgeschütze etc.. und dabei eben möglichst lange aus der legalität zu operieren und eben nicht wie die RAF-heinis mit großem zinnober in den untergrund zu gehen.

nun, banküberfälle gehen aktuell eben nicht mehr, dafür darf man aber an der stelle mal an den digital-expropriationshacker von ich glaub vorletztem jahr erinnern, der die "befreite" knete mit ner schönen erklärung an die YPG rübergeschoben hat, als die sache in kobane langsam kritisch wurde und die genossen da unten buchstäblich jeden cent für munition gebraucht haben. und m.e. ist sowas exakt das gleiche muster wie beim blues und ihren banküberfällen. damit will ich sagen, daß "ruhiger werden" oder kapitulieren aber sowas von keine option ist, es gilt aber nach wie vor, daß die aktionsformen eben der ära angepaßt werden müssen. ritualisierte krawallgeschichten sind das eben nun mal nicht. logistische blockaden und massive sabotage, wie aktuell vom lower class magazine angesprochen http://lowerclassmag.com/2017/02/von-der-kriegskunst-des-kapitals/ und eben schon bereits bei geschichten wie der oakland-hafenblockade passiert, hingegen schon- wir können den schweinen richtig fies in die warentermingeschäfte reinfunken und dann machen die aber sowas von miese, die ihnen niemand ersetzt. wenn wir uns mit den bullen rumprügeln, bezahlt das aber eben das gemeinwesen und unsere genossen landen im bau.

angesichts der aufrüstung der faschisten muß man sich aber trotzdem gedanken um die eigene logistik bzw. deren sinnvoller aufstockung machen, um eben im fall der fälle nicht dazustehen wie die sprichwörtlichen schneider. wir können es uns derzeit total nicht leisten, die hände in den schoß zu legen, sonst sind wir langfristig- profan formuliert- einfach mal gefickt.

dazu würden Fachleute in vielen Bereichen benötigt. Die dann völlig unentdeckt zu vernetzen wäre derzeit allein schon eine logistische Herausforderung. Elektronische Kommunikationsmittel fielen dafür schon mal flach: Zu leicht zum Ausspähen. Aber Details sollten gewiss nicht hier besprochen werden.

 

Was die eigene Logistik und deren Aufstockung angeht, gebe ich dir zwar recht, aber auch bitte nicht hier...! Die Hände in den Schoß lege ich auch gewiss nicht. Nur auf "Suizid by cop" bin ich ebenso wenig scharf.

 ich wollte natürlich mit dem sermon eins drüber niemals in abrede stellen, daß es auch situationen geben wird, wo ein zünftiger krawall opportun und adäquat sein kann- doch eben nicht um jeden preis.

 

ansonsten möchte ich einfach mal die lektüre von alfredo bonannos standardwerk http://anarchistischebibliothek.org/library/alfredo-m-bonanno-anarchismu... empfehlen. anstatt das nächste bescheuerte und vor allem irrelevante kleine k-grüppchen zu gründen/aufzulösen/umzubenennen eignet euch mal nen vernünftigen alltags-insurrektionalismus an- lebt den aufstand nicht nur am feierabend, sondern ständig: gelegenheit sehen, verstehen, zuschlagen und weg. vergeßt medial orientierte aktionen- die medien gehören fast ausnahmslos dem feind und der schreibt/filmt/labert uns einfach je nach situation schlecht/böse/dumm. die einzige alternative ist und bleibt die direkte aktion, die sich- wenn vernünftig und verantwortungsvoll ausgeführt- unmißverständlich selbst erklärt.

Würde ich aber noch ergänzen, dass ein generell unauffälliges Verhalten genauso notwendig ist. Da aber bestimmte Leute allein durch "szene-typischer" Aufmachung die Bullen anlockt, wie Scheiße die Fliegen, wirds immer schwierig werden.

Es ist illusorisch anzunehmen, die Bullen wären militärisch zu knacken. Die RAF hatte es ja versucht - mit Mitteln, die uns gar nicht zur Verfügung stehen - und ist genauso kläglich gescheitert.

 

Was wir aber tun sollten, ist unsere Haut endlich mal teuer zu verkaufen. D.h.: Wenn die Leute von uns ins Krankenhaus schicken, müssen wir auch mal Bullen ins Krankenhaus bringen. Lassen sie uns in Ruhe, lassen wir sie in Ruhe. Hauen sie uns in die Fresse, hauen wir ihnen in die Fresse. Und wenn ein/e Genosse/in von einem Bullen angegriffen wird, dann sollten 5-6 Leute sich auf den Bullen stürzen und ihm klarmachen, dass das ein saudummer Fehler war. Nix mit panisch aufschreien: "Ey, was soll denn das?" Hat ja schon immer die Bullen imponiert. Lernt auch mal endlich Schläge einzustecken. Sowas geht eben nicht ohne Blessuren ab. Trainiert Kampfsport und macht Muskelaufbau. Bei so vielen dürren, ausgezehrten Keuchhustengestellen lachen sich die Bullen doch schlapp. 

 

Solange hier aber nur rumgespielt wird, sich mit völlig sinnlosem Aktionismus ohne jeglicher Struktur und Strategie selbst angreifbar macht und blind und ahnungslos von einer Bullenfalle in die nächste stolpert, sollte mensch sich nicht wundern, warum die Bullen so leichtes Spiel mit uns haben.

Genau darum geht es, wir müssen zurück zu den Verhältnissen in den 80er in Wackersdorf, Brokdorf oder der Hafenstrasse! Die kollektive Entschlossenheit hat damals Dinge ermöglich, von denen wir heute noch profitieren wie z.B. die Rote Flora!

 

Ein entschlossener schwarzer Block mit Hasskappe, Helmen und Seilabsperrungen war von den Schergen kaum zu knacken! Und sie hatten damals auch nicht mehr Mittel als heute (WaWe, Gas). Verboten war das damals auch, es wurde aber entschieden durchgesetzt! Filmen und Twittern ist schon ok aber der Kampf wird auf der Strasse entschieden, nicht im Internet! Wichtig ist auch sich bei der Demo zur Formierung Orte zu suchen wo sie sich eine Strassenschlacht nicht erlauben können, z.B. in den Einkaufstrassen der Innenstädte und eben nicht in unseren Kiezen!

 

Als erstes sollten wir uns die konsequente Verwendung der Hasskappe vornehmen und der geeignte Moment dafür Gegenmacht aufzubauen wird der G20-Gipfel in Hamburg werden!

Die Bullen der 80er hatten einen massiven Nachteil im Vergleich zu den Bullen heute: sie sahen sich weit mehr Menschen gegenüber. Da prügelten Anarchos gemeinsam mit Stalinos auf Bullen ein, heute hat man eher das Gefühl (Jugendwiderstand und so) dass sich die Szene lieber untereinander prügelt.

Und selbst wenn sich nicht alle lieber untereinander prügeln würden: Mit welchen Leuten willste bitte nen "entschlossenen schwarzen Block" hinkriegen? Erstens sind die meisten BBs heute vielleicht 100 Mann stark, kein Vergleich zu früher vierstelligen Zahlen. Da langt eine Hundertschaft Pigs und der BB ist weg. Außerdem: 3/4 davon sind 16jährige Kiddys die nur zum BB gehen weil sie sich cool fühlen wollen und heulen sobald das erste Pfeffer wabert.

Alles was über 18-20 liegt hat irgendwann keinen Bock mehr auf ritualisiertes "mit den Bullen Katz und Maus spielen" oder das ständige gegenseitige Dissen "du bist nicht links weil du AntiD/AntiImp/Stalino/Anarcho/Wagenknecht-Groupie/whatever bist", "du bist nicht links weil du mit Binnen-I anstelle mit Stern/*sxs/... genderst", "du bist nicht links weil du militant und damit Macker bist", "iih du hast einen möglicherweise sexistischen/ableistischen/... Spruch geworfen, raus aus unserem Safespace"...

Es ist ja gerade der Fakt, dass so viele Kiddies da mitmachen, die sich nicht zuammenreißen können, aber sich aufspielen, als hätten sie den antifaschistischen Kampf erfunden. Von den älteren Kampferfahrenen wollen sie nichts wissen/lernen, also schwächt sich die Truppe selbst, da die Älteren wegbleiben bzw. erst gar nicht in ihren Reihen erwünscht sind.

Gegen die Bullen ist so nicht zu gewinnen, wer in den letzten Jahren auch  nur eine größere Demo besucht hat, muß eingestehen, dass wir immer machen, was die wollen. Das liegt einzig und alleine an den Kommunikations- und Kontrollsituation. Die Bullen wissen, wo wir sind und wieviele, Einsatzleiter dirigieren ihre Truppen, während wir blind und planlos durch die Städte irren, meistens dort hin, wo sie uns haben wollen - aber eine Struktur wie bei den Bullen können wir für uns nicht wünschen - das einzige Konzept was halbwegs funktioniert ist, wenn wir den Bullen einen Schritt voraus sind und etwas tun was nicht auf ihrem Zettel steht, wie bei der EZB-Eröffnung in Frankfurt.

Bei der G20 im Juli in Hamburg werden wir mehrere 10.000 BB in der Stadt haben! Da können wir alles durchsetzen! Den Bullen ein Stück voraus sein wie bei der EZB, super! Kleingruppenaktionen vorher, super! Aktionen bzgl. der Infrastruktur und den Kommunikationsmitteln, super!

 

Aber wir sollten auch einen entschlossenen BB auf der Demo bilden und durchsetzen mit allen Konsequenzen! Beispiel die grosse Hafendemo am 20.12.1986!

 

https://www.ndr.de/media/asemdemo22_v-zweispaltig.jpg

 

Back to to the roots! Kein Getwitter, auf die Strasse!

Wie 1986! blabluppp! Das ist 30 Jahre her, die Zeit ist nicht stehen geblieben und die Bullen haben sich technisch weiterentwickelt. Schilde sind kleiner und teilweise obsolet, da die Protektoren besser,mehr, leichter und beweglicher wurden, das heißt die Bullen sind deutlich beweglicher und schneller in ihren Reaktionen, als vor 30 Jahren. Durch Funkheadsets ist die Kommunikation innerhalb der einzelnen Hundertschaften besser. Zur Lageanalyse stehen Handyüberwachung (Ansammlungen von Handys können überwacht werden ohne Gespräche zu überwachen),  Drohnen und Videokameras zur Verfügung. Einen BB mit 10.000 Menschen zerlegen die Bullen einfach in 5 oder 6 Blöcke und treiben sie in unterschiedliche Stadtteile auseinander und das ohne größere Anstrengungen, das war z.B. in Dresden so und wird auch in Hamburg so laufen, sofern sie überhaupt zulassen, dass sich so ein großer Block bildet und ihn nicht schon vorher verhindern.

Wackersdorf & Co waren aber nicht nur BB, da waren verdammt viele, die "wir" hier gerne als "Bürgis" abkanzeln, dabei. Das kann auch ein Rezept für heute sein (und klappt bei Naziaufmärschen gar nicht so schlecht). Einen kleinen BB, der die Nazis blockiert, serviert das USK einfach mal ab. Drei Reihen BB und dahinter 500 grantige Bürgis zusammen können eine 4spurige Prachtchaussee dichtmachen.

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Du redest wohl von der schönen Blockade bei Pegida vorletztes Jahr in München? Ja, diese Art Kooperation zwischen "Bürgerlichen" und "Autonomen" ist etwas Feines. Nur muss man dazu erstmal (wieder) 500 Bürgis auf die Straße kriegen, und daran scheitert es gerade krachend. Jede Woche montags 4 Stunden für einen je nach Stadt mehr oder weniger kleinen Haufen pöbelnder Faschos verbraten schlaucht auf Dauer.

Yess ;-)

 

hat allerdings auch deswegen so zauberhaft geklappt, weil die Pol nicht wirklich damit gerechnet hatte, daß da ernsthaft brave Bürgis blockieren. Bei S21 oder anderen regelmäßigen Dauerveranstaltungen paßt sich da die Strategie schnell an, sowohl PR-mäßig (gesamte Gegner mitsamt den Bürgis alle in einen Topf als "Wutbürger") als auch taktisch ("Wasserwerfer für alle"), mit den bekannten Eskalationen, wie sie zumindest für die Bürgis in Stuttgart eine ganz neue Erfahrung waren..... (das allerdings bei Bürgis, die was dazulernen können, zu einer recht erfrischenden Neujustierung von Staatsverständnis im Allgemeinen und dem Bild von der Polizei, dein Freund und Helfer, im Besonderen führen kann. Der pädagogische Effekt, den sich die Pol da erhofft, geht da nicht in die erwünschte Richtung.. Hatte da interesante Erlebnisse bei der Integrationsgesetzdemo letzthin in MUC (wo sie, um zum Ursprungsthema zu kommen, die GESA allen Ernstes mit 2 Mann/FRau/Pferd Kavallerie abschirmen zu müssen geglaubt hatten, die sind aber bald abgezogen, weil sie eher die eigenen Leute getreten hatten.... - Pferd hat keinen Rückspiegel...)

 

Speziell in MUC bröckelt das alles an den normalen Montagen ohne besondere Anlässe, v.a. deswegen, weil zur Zeit "nur" ca. 50..70 Pegidisten auflaufen (aber dafür das konzentrierte Destillat der Naziszene MUC und Umland).

Ich war auch bei der kranken Eskalation der Polizei am Start, das war übel - aber wo waren da Pferde? O.o Die sieht man sonst eigentlich nur im Englischen Garten auf Streife, aber bei ner Demo hab ich noch nie n Pferd gesehen... gottseidank. Man kann ja echt viel über die Münchner Polizei schimpfen, wenigstens quälen die keine Tiere.

Und ja, das mit "bröckelnd" ist 'ne Untertreibung. Bin schon seit Anfang an dabei, da waren das noch 20.000 gegen Pegida bzw. damals noch Bagida/Mügida und regelmäßige dicke Blockaden mit quer-durchs-Beet-Beteiligung, einmal wurden die Pegiden sogar durch die Straßen gejagt (am Oberanger, nach ner Blockade wurde das Pack rausgeleitet und alle stante pede hinterher. War die dritte Demo oder so). Jetzt ist es echt traurig, das sind vielleicht 30-50 AntiD's und Anarchos als BB und nochmal 50 "Bürgis" oben drauf und das wars als Gegendemo. Vor allem traurig, wenn zur Integrationsgesetz-Demo ein mindestens 500 Menschen starker BB am Start ist, das kann es echt nicht sein.

Ganzen Tag im Marat abgammeln, aber den Arsch nicht hochkriegen wenn rechtes Pack aufmarschiert.

Die GESA bei der Schlußkundgebung am Odeonsplatz, gleich hinterm Tor im Hofgarten. Vermutlich waren die Hottehühs da auf kurzem Dienstweg vom Englischen Garten herbeibeordert worden oder waren semizufällig in der Nähe... angezogen von der erotischen Machtausstrahlung der Staatskanzlei oder so irgendwie ;-). Zu dieser GESA haben sie alle Leute hingeschleppt, die sie bei den Rangeleien am Weg identifiziert und dann später einzeln aus der großen Menge am Odeonsplatz mit kleinen Greiftrupps rausgeholt hatten. Das ist Münchner Taktik. Eher weniger aggressiv reingehen, aber fleißig fotografieren und die Leute dann nach der Demo oder am Heimweg in der Innenstadt oder irgendwann beim nächsten Mal, wenn man nix böses denkt, rausholen... Schönen Gruß ans K43...

Wenn von denen, die alle beim WIZO-Konzert fleißig "wir sind alle Antifaschisten" mitbrüllen, nur die Hälfte von den Einheimischen mit kurzer Anreise gelegentlich auch mal am Montag Abend Präsenz zeigen würde *seufz*

OK, ob und in welche Richtung das unsere Lokalnazis beeidruckt, andere Frage.

Ich selbst habe mehr als 30 Jahre Kampfsport betrieben; zuletzt MMA und
als Krav Maga-Instruktor.Gegen eine behelmte, gepanzerte und Schlagstockbewaffnete, sowie gut trainierte und koordinierte Greiftruppe der Bullen wird das nix nutzen. Bestenfalls ist ein schlimmerer körperlicher Schaden zu verhindern. Weiter unten ist ein guter Kommentar in Punkto Sitzblockade bei Pferdeeinsatz und Polizeistrategie etc.
Unsere Schwäche oder manchmal,auch Stärke? war immer auch eine unzureichende Koordination und situationsangemessenes taktisches Verhalten bei Demos.

Das Zitat ist nicht von Ulrike Meinhof...

in berlin ist seit dem sturm aufs a-haus in den späten 60ern/anfang 70ern das thema polizeipferd vom tisch und bullenkavallerie gibsts gerade nochmal im grunewald, um verirrte zu finden und unzuchttreibende aus den büschen zu scheuchen. damals hat sich nämlich ein bullenpferd die beine gebrochen, als es von einer zwille getroffen wurde und durchging. die bullen haben das tier vor ort erschossen.

 

das mit durchgehenden gäulen wird aufgrund des heute wohl massiv optimierten schlachtroßtrainings nicht mehr funktionieren, aber eines geht auf jeden fall und das kann im optimalfall mehrere gäule auf einmal kosten:

 

WIR SCHICKEN DIE VIECHER ROLLSCHUHLAUFEN.

 

also:

unauffällig aus verschiedenen quellen richtig große mengen stahlkugeln hohen härtegrades (durchmesser ab 10mm aufwärts, qualität kugellagerkugeln) besorgen, auf diverse leute verteilen und wenn dann die plaste-ritter heranangalloppieren, massiv auf der straße (nur auf halbwegs ebenerdigen, zum rinnstein rollen sie später so oder so, da kann man sie dann evtl auch wieder aufnehmen und sofort nochmal die ganze nummer) den tierchen entgegenkullern. wenn man sieht, daß so ein gaul ins rudern kommt und man ist da nah dran, mehr davon nachlegen.

 

wenn wer an pferdepheromone rankommt- da gehen bestimmt auch ein paar lustige dinge mit.

 

und jetzt kommt mir hier nicht mit "arme tierchen".

 

demnächst in dieser reihe:

giftbulettenbraten für den bullenköter.

So ein Pferd kann bis zu einer Tonne auf die Waage bringen. Und jetzt stell dir mal vor, ein außer Kontrolle geratenes Pferd schlittert in eine Sitzblockade rein. Das gibt Tote, und zwar bei uns.

Nur Bekloppte machen eine Sitzblockade, wo eine Bullenreiterschaft dabei ist. Noch besser kann mensch sich nicht wehrunfähig machen. Es bedarf keinen strauchelnden Gaul, um bei einer Sitzblockade von einer Reiterstaffel extrem gefährdet zu werden.

Ok Oh ... wenndas die Tierschützer hören ... soweit ich weiß arbeiten die mitunter mit uns zusammen ...

Vergiss nicht, dass die Tiere als Waffen gegen uns eingesetzt werden. Schon mal einen Bullenköter an der Wade gehabt?

...die sich über den obrigen Comment aufregen: Schaut euch mal die Bilder dort genauer an, dann wisst ihr auch, was wir meinen

 

http://www.beobachternews.de/2017/02/20/polizeireiter-stuermen-in-sitzbl...

erhöhen manchmal das Denkvermögen. Es ist schon spannend und interessant, dass bei den vielen interessierten Kommentaren, die Frage was wollen wir erreichen und vor allem mit wem, so keine Rolle spielt.

Ein erheblicher Teil der Bevölkerung wird hier drangsaliert und immer weiter in die Armut gedrängt,  die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen ist hier immer noch an der Tagesordnung, dies sind aber keine Themen, welche die bestehende Linke in größeren Teilen interessiert.

Militante Kämpfe der Vergangenheit konnten auch nur erfolgreich geführt werden, wenn sie Themen vertreten haben, welche auch für die Masse der Bevölkerung relevant waren, ob dies in Hamburg, Berlin oder anderswo war.

Bei der RAF wäre ich vorsichtig, da hatte der kapitalistische Staatsapparat doch sehr stark seine Pfoten drin.

Was ich sagen will, wenn man sich als Linker hier in diversen Richtungen der Idiotie hingibt, muss man sich nicht wundern, wenn einem die Unterstützung aus der Normalbevölkerung wegbricht oder sowieso fehlt und man auf der Strasse und auch anderswo von der Knüppelgarde des kapitalistischen Staates auf die Fresse kriegt.

 

Wer ist eigentlich Ministerpräsident in Baden-Württemberg, ach ja richtig, das ist ja so ein fortschrittlicher, antirassistischer und antifaschistischer Grüner. Mit denen machen viele Linke ja so gerne gemeinsame Sache, in der Regel dann aber auch gegen die Mehrheit der Bevölkerung.

Vielleicht braucht wirklich der eine oder andere mal eine Reiterstaffel im Rücken um die Realitäten dieser Gesellschaft zu sehen, das hätte dann aber auch seinen Wert.

Was ich sagen will, wenn man sich als Linker hier in diversen Richtungen der Idiotie hingibt, muss man sich nicht wundern, wenn einem die Unterstützung aus der Normalbevölkerung wegbricht oder sowieso fehlt und man auf der Strasse und auch anderswo von der Knüppelgarde des kapitalistischen Staates auf die Fresse kriegt.

 

Das mit der fehlenden Unterstützung durch die "Normalbevölkerung" liegt an zwei Kernpunkten: erstens ist das Interesse an Politik gering wie nie zuvor (außer man kann auf die Straße gehen und Scheiß Flüchtlinge skandieren, dafür kriegt die typische deutsche Kartoffel seltsamerweise ihren Arsch hoch anstelle gegen die Großkonzerne, Steuerhinterzieher und Rüstungsprofiteure aufzustehen), und zweitens weil in der "Normalbevölkerung" die Ansicht vorherrscht, dass Riots etc. kein sinnvolles Mittel sind, um Dinge zu verändern.

Nur wie man das ändert, auf diese Frage weiß ich auch leider keine Antwort.

 

Wer ist eigentlich Ministerpräsident in Baden-Württemberg, ach ja richtig, das ist ja so ein fortschrittlicher, antirassistischer und antifaschistischer Grüner. Mit denen machen viele Linke ja so gerne gemeinsame Sache, in der Regel dann aber auch gegen die Mehrheit der Bevölkerung.

 

Boah bitte bleib mir mit diesem grünlackierten Ultrakonservativen weg, der ist überall unten durch. Ich erinner nur an die Scheiße letztes Jahr beim AfD-Parteitag. Wenn Du mal nen "echten" Linken sehen willst, dann guck nach Thüringen und Ramelow. 

Hier sind wirklich viele zutreffende Kritikpunkte aufgeführt, die das eigentliche Problem mit dem mangelden Rückhalt in der Bevölkerung erklärt.  Nur den ganzen selbstgerechten Pappnasen wollen es nicht wahr haben.

 

https://linksunten.indymedia.org/de/node/202661#comment-230224

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Danke für den Lesetipp. Nicht allem in der Broschüre muss man zwingend zustimmen, aber sie bietet eine gute Grundlage für Diskussionen.

Immer dieses militante sich selbst in den Himmel heben. Man träumt davon Bullen zusammenzuschlagen auf ner Demo, einige ergehen sich in noch krassere menschenverachtende Fantasien und haben so viel Respekt vor einem Leben wie ein Schlächter. Das hat mit einer linken Einstellung, bei der es "für die Freiheit, für das Leben" geht, nunmal gar nichts zu tun.
Oben wurde schon ausreichend beschrieben, dass und wie die Pozilei sich entwickelt hat, während bei Linken einige immer noch in den 1980ern hängen und auf die Aufrüstung der Polizei keine Antwort gefunden haben.
Wenn man gesamtgesellschaftlich etwas ändern möchte, dann wird das nur mit einer relevanten Größe und einem glaubwürdigen Konzept gelingen, dass eine positive Alternative darstellt zu den herrschenden Verhältnissen. Indem man massive Gewalt gegen Bullen anwendet, wird das wohl kaum gehen. Dafür ist das Ansehen der Polizei in der Bevölkerung zu groß und Hand aufs Herz: Wie oft ruft man danach, dass die Polizei Nazis festnehmen soll? Wie oft fordert man den Staat auf, für die Sicherheit von verfolgten Menschen zu gewährleisten? Und das nicht zu unrecht, denn wenn man ehrlich ist, ist die Gesellschaft a) nicht soweit, auf eine Schiedsrichterinnen-Institution verzichten zu können und b) eine linke Alternative (wie auch immer diese aussehen soll und sich von Bürgerwehren unterscheidet) sicher nicht stark genug.

Gleichzeitig ist zu konstatieren, dass innerhalb der Polizei viele eine eindeutige Anlehnung aller Linken haben. Weil sie das so lernen, weil sie schlechte Erfahrungen mit Linken gemacht haben und weil die Linke sich auch wenig um die Belange von Bullen kümmert. Dafür treten dann die Rassist_innen der AfD oder CDU-Heinis auf den Plan, die a) die Wut auf alles Linke teilen, b) die schlechte Erfahrung teilen und c) sich offensiv für deren Belange einsetzen.
Das wird in Zukunft für Linke noch deutlich schwieriger werden mit der Polizei umzugehen. Und wenn dann aus diesem Umstand die Gewalt weiter eskaliert, dann wird deren Antwort und die Antwort aus der Gesellschaft nur noch ekliger sein als bisher.

Es machrt durchaus Sinn, mit Kameras das Unrecht durch die Polizei zu dokumentieren. Der "schwarze Donnerstag" bei den S21-Protesten hat auch deshalb so viele Menschen aufgeregt und Position gegen die Polizei einnehmen lassen, weil der ganze Scheiß der Polizei auf Video aufgenommen wurde. Leider ist das nicht so weit gekommen, dass ernstzunehmende Konsequenzen gezogen wurden. Da bietet eine politische Nutzung dieses abscheulichen Einsatzes noch viel Entwicklungspotenzial.

Und ein weiterer Punkt: Wenn Nazis marschieren, dann ist Protest unablässlich nötig. Aber anstatt sich im militanten Folklore-Zirkus immer wieder auf die Fresse geben zu lassen, um das nacher noch mit den immer gleichen Parolen als Erfolg zu verkaufen, könnte auch eine Fokusverlagerung stattfinden. Es soll Menschen geben, die nicht gleichzeitig an einer Demo teilnehmen und zuhause sind. Da ist dann Spielraum für irgendetwas vorhanden.

Und jetzt könnt ihr eine Litanei von wegen "Bullenfreund", "Verfassungsschützerin", "Nazi", "Troll" was auch immer loslassen.
Oder einfach mal in die Reflexion gehen, was ich auch mache, wenn Argumente kommen (und nicht Beleidigungen oder billige Diffarmierungen).

Das Grundproblem ist im Bezug zu den Bullen: Die Bullen sind und waren noch nie für die Sicherheit der Menschen da, sondern ausschließlich für die Sicherheit des Staates; in seiner Funktion als Institution. Alles andere ist Illusion. Deshalb ist es naiv zu glauben, dass dort jemals einen Schulterschluss mit ihnen geben könnte.

 

Auch geht es nicht darum, permanent die Konfrontation mit ihnen zu suchen. Wir können auch ganz gut ohne den ständigen Kampf mit ihnen leben. Aber sich vor Übergriffen zur Wehr zu setzen, ist sehr wohl legitim. Allerdings müssen wir auch endlich mal unsere hitzköpfigen Kiddies zurückpfeifen, die mit schwachsinnigen Aktionen die Eskalationen auch unnötig provozieren. Es geht eben nicht "irgendwas" zu machen, sondern mit Verstand an die Sache rangehen.

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Die Bullen sind und waren noch nie für die Sicherheit der Menschen da, sondern ausschließlich für die Sicherheit des Staates; in seiner Funktion als Institution. Alles andere ist Illusion.

Nunja. Wenn man den Staat als ein Konstrukt von Menschen sieht, um gewisse Dinge bereitzustellen (z.B. Infrastruktur, Bildung, Garantie von Menschenrechten, Schutz von Menschen), so ist die Polizei eben doch für die Sicherheit von Menschen da.

Dass die deutsche Polizei und insbesondere die sächsische Polizei tendenziell aber nur die Interessen von klein(st)en Teilen der StaatsbürgerInnen durchsetzt, ist ein Problem, das insbesondere auf politischer Ebene bekämpft werden muss. Zu nennen wäre da vor allem die Rolle der Innenminister sowie der "höheren Ministeriums-Beamtenebene", die der Polizei durchaus ihre Linien vorgeben (z.B. niedrige/hohe Einschrittschwelle bei Links/Rechts, (Nicht-)Verfolgung von Straftaten, grundsätzliche taktische Aufstellung). Das wird gerade in linken Kreisen sehr vernachlässigt und allein den PolizistInnen die Schuld gegeben, während die Steine, Pyros und Flaschen doch eher den Innenministern (Herrmann in BY, Strobl in BaWü, ehem. Henkel in Berlin) gelten sollten. Aufmerksame LeserInnen werden hier bemerken, dass die genannten Innenminister durchweg der schwarzen Pest angehören; ebenso verhält sich dies mit Justizministern, deren Vorgaben an die Staatsanwaltschaften (z.B. "Einstellen von Verfahren wg. Hitlergrüßen in Sachsen") dafür sorgen, dass diese Fälle nie an den dritten Bereich staatlicher Gewalt ("Judikative") kommen.

Was ich ausserdem quer über die linke Szene vermisse, ist eine Alternative (ich hasse dieses Wort) anzubieten. Ja, wir können und müssen die Rolle der Polizei sowie übergriffige PolizistInnen benennen und kritisieren, aber eine "komplette Abschaffung" halte ich für sehr realitätsfern. Nur, was wären denn "autonome Selbstverteidigungseinheiten" (wie in "Neue Militante Form" erwähnt, Link weiter oben)? Am Ende doch auch wieder nur eine Polizei. Zu Zeiten des "Realsozialismus" nannte man das Miliz, der Inhalt bleibt aber der gleiche.

ACAB schreien kann jede/r, nur sind diejenigen, die ACAB schreien, dann auch bereit, 24/7 auch in jedes kleinste Kaff zu fahren und sich der Alltagsprobleme der Menschen (häusliche Gewalt, Sexualstraftaten, Einbrüche, ...) anzunehmen? Ich glaube, eher nicht.

By the way, auch jeder bis jetzt existierende sozialistische/kommunistische Staat hat(te) eine Polizei. Auch eine anarchistisch organisierte Gesellschaft braucht Menschen, die andere Menschen, die die Basis der Anarchie (die Freiheit des Einen hört da auf, wo die Freiheit des Anderen beginnt) nicht respektieren, zur Vernunft bringt. Über diese Problematik wird auch in anarchistischen Bewegungen kaum diskutiert, sondern leider meist totgeschwiegen.

Den meisten Menschen ist es nämlich relativ egal, wie die Staatsform nun heißt - ob jetzt Demokratie, Republik, Räterepublik, Anarchie, Oligarchie - solange die Staatsform ihnen Sicherheit, Ernährung, Bildung sowie Entfaltung ihrer Persönlichkeit garantiert. Die vier Punkte sind es, die auch eine (wie auch immer geartete) Revolution garantieren muss, ansonsten gibt es Aufstand. Das sah man in jüngerer Zeit vor allem vor und nach dem "arabischen Frühling" und ganz aktuell in Bezug auf die Rebellion der PalästinenserInnen gegen die Hamas; ich hoffe vor allem, dass Rojava nicht an einem dieser vier Punkte scheitert.

Auf Demos in eh komplett videoüberwachten Städten macht es Sinn, konsequent Bullen-Attacken zu filmen und soweit offenzulegen. Das heißt aber nicht, dass es taktisch klug ist, dass 16-jährige Antifa-Kids (nichts gegen die) mit ihren Smartphones auf Demos rumrennen und alles und jeden abfilmen. Denn während die Bullen im Zweifel über alle Videoaufnahmen auch von Geschäften am Straßenrand oder ihren eigenen Kameras verfügen, tun andere politische Gegner, die auch an unseren Daten interessiert sind (Anti-Antifa-Nazis, im Klima-Kontext auch Energiekonzerne und deren Helfershelfer usw.) dies nicht. Und denen sollten wir es nicht gerade einfacher machen.

 

Wer filmt dann? Linke Journos. Und in Städten, wo es die nicht gibt, sollten sich eben Leute überlegen mit Spiegelreflexkamera auf die Straße zu gehen und genau sowas zu dokumentieren. Zeitgleich sollten/tun sie Bilder von Aktivist*innen konsequent verpixeln, um den o.g. Gruppen nicht ihre Arbeit abzunehmen. 

 

Dass Kameras, Smartphones etc. auf Kleingruppenaktionen nichts verloren haben, ist logisch.

... und man sollte in der Lage sein, Bilder auf Knopfdruck solide zu löschen, bevor sie den Behördlichkeiten frisch geschossen = noch unverpixelt in die Hände fallen, oder wenn man sie in eine Cloud schickt, dafür sorgen, daß sie dann a) auch zeitgleich von der Kamera verschwinden und b) dort verschlüsselt abgelegt sind. Es gibt ja auch (genau aus dem Grund, um zu verhindern, daß Journalisten, die hopsgenommen werden, unfreiwillig den Behörden hochauflösende Fotos zu liefern) Ansätze, Kameras/Smartphones so zu machen, daß ein geschossenes Foto direkt auf der Kamera verschlüsselt wird, so daß es im Idealfall frühestens wieder der Fotograf zuhause oder beim Ermittlungsausschuß oder (wenn es ein "offizieller" ist) in seiner Redaktion lesbar machen kann. Mit sowas könnte man sich wieder guten Gewissens riskieren, auf der Demo Beweisfotos zu schießen.

Wenn man auf Demos filmt, möge man dies bitte mit nem Billigphone für 50€ machen. Das kann man im Zweifelsfall wenn die Bullen einen einsacken mit einem kraftvollen Bodenwurf zerstören - die Rekonstruktion eines zerbrochenen Handys ist für die Bullen meist die Kosten nicht wert.

Darauf würde ich nicht bauen. a) daß man das überhaupt schafft; wenn Du umgetackelt, von drei Cops in den Schwitzkasten genommen und mit Kabelbindern verschnürt wirst, machst Du garnix mehr. b) Das Billigphon nimmt i.d.R. die paar wenigen Kontakte, die man höchstens drauf haben sollte, mit in den Datenhimmel, wenn man es wirklich schafft, es zu zerstören. Für die Datenmengen, die bei Filmerei anfallen, haben auch die Dumbphones zumeist einen SD-Card-Steckplatz, und eine SD-Card (auch noch vom Handy außenrum gut geschützt) mal schnell nebenbei so zu zerstören, daß sie nicht mit wenig Mühe und notfalls zwei angelöteten Drähtchen, um einen beschädigten Kontakt zu flicken, ausgelesen werden kann, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Die Teile bleiben sogar nach der Passage durch den menschlichen Verdauungstrakt zumeist einwandfrei lesbar.... Man müßte das Ding mit einem Bürolocher in kleine Häcksel machen, verbrennen o.ä.. Wenn diese berühmten Samsung Smartphones ihre Akkus auf Knopfdruck zünden könnten und nicht nur zufällig dann, wenn man's nicht braucht, wären die da am geeignetsten.... :-))

Ich filme mit nem gebrauchten Galaxy S. Das hat 8GB internen Speicher, das langt dick für eine Demo und wenn des auf Demo mal kaputtgeht is es auch nicht schlimm.

Was es eigentlich mal bräuchte wäre eine Kamera-App, die den Datenstrom sofort mit gpg verschlüsselt - den nötigen Private Key hat man dann zuhause mit 32-Zeichen-Passphrase gesichert. Good luck decrypting that, bastards.

Genereller Nachteil an Handyfilmen ist dass sie nur bei Tageslicht oder gut erleuchteten Straßen was bringen, nachts kannste nix anfangen damit außer schemenhaft zu sehen, wer angreift.

"Richtige" VideojournalistInnen mit dementsprechend tauglichem Kameraequipment wären das Nonplusultra, aber bring die mal auf ne kleine NPD-Demo oder sonstwo, wo es Ausschreitungen gibt. Und selbst wenn man sich ne gute Kamera gebraucht zulegt, gibts immer noch das Hindernis, dass Presseausweise nur an hauptberufliche JournalistInnen ausgestellt werden - und ohne die is nix mit "im Presseblock hinter der ersten Reihe der Bullen mitlaufen".

?

Mal von deinem "Namen" abgesehen, den ich für unter aller Kanone halte, eine Frage: wen gefährden Kids mit Smartphone bitte?! Da ist mir der Fascho der aus der Pegidademo raus mit fettem Teleobjektiv rausknipst weit mehr suspekt als das Kid neben mir mit der gammligen Handycam. Der zeigt das in der Schule nur mit "ich war auf ner fetten Demo mittendrin", das war's. Who the fuck gives a fuck?

Auch die Faschos brauchen nicht irgendwelche Videos von uns oder den Ruptly-Knallchargen um Doxxing zu machen. Ruptly streamt üblicherweise eh nur in Scheißqualität, die gehören eher aus Demos geprügelt weil sie für Putin Propaganda machen.