Neonazi mischt nach Attacke auf Weimarer Polizeichef wieder mit

Die Attacke: Tim W. greift Ralf Kirsten an. Der stürzt über eine Bordsteinkante und fällt zu Boden. Archiv-Foto: Thorsten Büker
Erstveröffentlicht: 
07.02.2015

Vor einem Jahr wurde Polizeichef Ralf Kirsten zu Boden gestoßen und verletzt von einem Rechtsradikalen. Am heutigen Samstag (7. Februar 2015) wird Tim W. wieder bei der Demo in Weimar dabei sein.

 

07. Februar 2015 / 06:00 Uhr

 

Weimar. Ein Jahr nach dem Angriff auf Weimars Polizeichef ist das Verfahren juristisch abgeschlossen. Der Neonazi, der damals Ralf Kirsten zu Boden stieß und verletzte, wird allerdings auch am heutigen Samstag (7. Februar 2015) wieder beim so genannten Trauermarsch mitmischen.

Der Berliner Neonazi Tim W. akzeptierte einen Strafbefehl, so dass es nicht zu einer öffentlichen Gerichtsverhandlung gekommen sei, sagte die Erfurter Oberstaatsanwältin Anette Schmitt-ter Hell gestern der TLZ. Der Mann sei wegen Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte zu 60 Tagessätzen je 20 Euro verurteilt worden. Da das Strafmaß 90 Tagessätze nicht überschreitet, erfolgte kein Eintrag ins Bundeszentralregister. Der Vorfall ereignete sich am 9. Februar 2014: Als der Trauermarsch für 79 Neonazis schon beendet worden war, provozierten die größtenteils aus Sachsen stammenden Rechtsextremen wortlos die Gegendemonstranten, die - von einer Kette aus behelmten Polizisten getrennt - an der Nordseite des Baudertplatzes standen.

Dieses Kokettieren mit der rechten Gesinnung sorgte nicht nur dafür, dass aus Wut die ersten Flaschen flogen, sondern auch eine Rauchbombe. Als ein Neonazi diese zurück ins linke Lager schmiss, griff die Polizei ein. Im Verlauf des Getümmels attackierte W. Ralf Kirsten. Weimars Polizeichef trug unter anderem mehrere Prellungen davon.

Michel Fischer ist nicht nur Anmelder der Demonstration. Nach Angaben des Internetportals "thueringen-rechtsaussen.net" organisiert Fischer gemeinsam mit W. am Samstagabend ein Neonazi-Konzert in Kirchheim.

Das Konzert wird in der Neonazi-Szene als "Soli-Konzert" für inhaftierte Neonazis beworben. Die Rechtsradikalen mobilisieren auf diversen Internet-Seiten für ihren "Trauermarsch", der um 12 Uhr beginnen soll. Schopenhauerstraße, Thälmannstraße, Röhrstraße, Stadtring und wieder zurück zum Bahnhof ist die aktuelle Route.

Das Protestbündnis "Weimar gegen Rechts" ruft für den heutigen Samstag zur zahlreichen Teilnahme am Protest gegen den so genannten Trauermarsch von Neonazis auf. Das Protestbündnis will nicht zulassen, dass nationalsozialistische Parolen das Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges bestimmen.

So beginnt um 9.30 Uhr ein Friedens- und Mahngang am Marktplatz. Die eigentliche Demonstration beginnt um 10.30 Uhr auf dem Baudertplatz. Allein schon die Rednerliste ist Indiz für den gesellschaftlichen Konsens: Von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) über Volkhard Knigge (Gedenkstätte Buchenwald), Hasko Weber (DNT), Karl Beucke (Bauhaus-Universität) und Christoph Stölzl (Musikhochschule) bis hin zu Superintendent Henrich Herbst und Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD).

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Die Nazis Fahren mit ihren VW Kombis und co. Fröhlich weiter denn Graben / Brühl hoch und Runter 

 

z.B.: AP-MH 93 am 4.032017 um 14:45uhr.

 

Und was macht unsere Polizei dagegen ???

 

Nüscht...!!!

 

Es ist wohl nicht nur das thema Gerber , sondern auch eine Person die jetzt in der Stadt wohnt.