Das Jahrbuch "Syfo - Forschung & Bewegung" für 2016 ist erschienen

Titel Syfo6

In gewohnter Qualität befassen sich die Beiträge mit einer Vielzahl von Themen, die für die anarcho-syndikalistische Bewegung von Bedeutung sind.

 

In gewohnter Qualität befassen sich die Beiträge mit einer Vielzahl von Themen, die für die anarcho-syndikalistische Bewegung von Bedeutung sind.


Stephan Geuenich behandelt in einem fulminanten Text die Frage von Syndikalismus und Pädagogik. Was er niedergeschrieben hat, ist wohl das ergiebigste, das zu dieser Thematik in der Nachkriegszeit erschien. Wir haben seinen Beitrag unter die Überschrift "Ökonomischer Kampf und die Revolutionierung der Köpfe" gestellt. Abermals konnten wir Hans Jürgen Degen gewinnen, der seinen Beitrag zur Strategie und Positionsbestimmung des Anarcho-Syndikalismus aus dem vorangegangenen Jahrbuch weiterführt. Wir wünschen uns, dass ihr seinen neuen Beitrag "Über das Soll des Anarcho-Syndikalismus II" ebenso anregend findet und für Diskussionen nutzt, wie wir es getan haben. Wolfgang Haug geht näher auf Erich Mühsams Text zur "Einigung des revolutionären Proletariats im Bolschewismus" ein und rückt dessen Aussagen in den Kontext des damaligen Wissens.

 

Wir selber bohren auch gerne nach, und zwar haben wir uns gefragt, warum Stolpersteine nur für NS-Opfer gelten. Mordete das Kapital nicht schon vor 1933 mit Hilfe anderer Regierungen? Wir meinen: Ja. Wie und wo dies geschah, damit können sich beispielsweise regionale Gedenkinitiativen befassen, denen wir gerne beratend zur Seite stehen.

 

Und Syfo war mal wieder auf Reisen, ihr könnt euch über Berichte und Reportagen freuen aus: Holland, der Schweiz und Spanien. Aber wir bleiben auch gerne mal zuhause und betrachten die Welt aus der Druckerpresse, weshalb wieder gewohnt viele neue Bücher besprochen werden, die mächtig Schwung haben und nicht langweilen. Einmischen tun wir uns weiterhin in die Fragen danach, was Wissenschaft für anarcho-syndikalistische Bewegung überhaupt bringt, und wie diese Wissenschaft beschaffen sein sollte. Diesbezüglich gibt es von Außen sowohl Übereinstimmung als auch Differenzen. Der Ausdruck „Wissenschaftsdiskurs“ jedenfalls ist ekelerregend. Findet selbst heraus, wo diese Beiträge versteckt sind.

 

Neben der Rubrik „Lörzu“ mit Nachrichten aus dem Institut gibt’s auch in diesem Jahrbuch wieder einen Anfang, wo wir uns einfach gegenseitig zulören, nämlich im Interview, diesmal mit dem Verlag „bahoe-books“, ein Projekt, das an Bissigkeit nichts verliert und uns sehr sympathisch ist. Und dann ist da noch die soziale Revolution in Spanien 1936. Nein, wir zerreden ihren 80. Geburtstag nicht. Wir feiern einfach und lassen diejenigen zu Wort kommen, die nicht an den Schalthebeln saßen und von Partei- und Gewerkschaftsführungen – einschließlich der CNT - weggeschaltet wurden. Wir setzen damit auch ein bewusstes Zeichen gegen ihre Verteufelung durch kleinbürgerlich-pazifistische (Anarcho-)intellektuelle. Passend dazu steht ein Gedicht von Erich Mühsam, das optimistisch nach vorne schaut, auf dass es Pfaff’ und Kirchen graut.

 

Inhaltsverzeichnis Syfo - Forschung & Bewegung Nr.6/2016

 

"Nachgefragt" - Menschen, Projekte und Veranstaltungen

 

Interview mit dem bahoe-Verlagskollektiv Wien.

 

"Am Maschendrahtzaun" - Neues von den Nachbarn

 

KurzInfo: Gustav-Landauer-Initiative in Berlin.

Freizeit, Sport, Gedenkkultur: Die "Schwarz-Roten BergsteigerInnen" aus Sachsen.

Neues vom "Anarchiv".

 

"Lörzu" - Neues vom Institut

 

Von unseren Aktivitäten.

Rudolf Rocker in Edition Syfo #6.

Zum Reformationsjahr 2017: Thomas Müntzer!

 

"Zur Diskussion". Analysen, Überlegungen, Strategien

 

Hans Jürgen Degen: Über das Soll des Anarcho-Syndikalismus II.

Forschung:Universal statt universitär.

 

"Mensch, bin ik belesen" - Besprechungen

 

"Anarchismus in Deutschland 1945-1960. Hans Jürgen Degens Studie zur "Föderation Freiheitlicher Sozialisten".

Tim Wätzold: "Der libertäre Atlantik". Unsere Heimat ist die ganze Welt.

"Nur die Tat kann uns helfen". Die FAUD im Raum Köln.

Valentin Tschepego: Machno. Zeugnisse einer Bewegung. Band 2.

Erich Mühsam: Die Einigung des revolutionären Proletariats im Bolschewismus.

"Den Staat zerschlagen". Anarchistische Staatsverständnisse.

 

"Allet so schön bunt hier" - Filmtipp

 

"Das finstere Tal".

 

"Wer hat's noch?" - Fundstücke

 

Neue Fundstücke. Diesmal Augustin Souchys "Nacht über Spanien" und "Der Syndikalist" #50/1926.

 

"Alle Welt". History

 

Stephan Geuenich: Ökonomischer Kampf und Revolutionierung der Köpfe! Annäherungen an die Erziehungs- und Bildungsvorstellungen im Syndikalismus.

1936-2016: 80 Jahre Soziale Revolution in Spanien. Erinnern und kämpfen!

Erich Mühsam: Spanien.

 

"Puebla en armas" - Regionalgeschichtliches

 

Helge Döhring: "Workers Memorial". Stolpersteine vor 1933!

Vor 85 Jahren: Nieuwenhuis-Denkmal in Amsterdam.

 

"Auf Reisen". Erfahrungen und Menschen

 

Forschen und Leben: Eine Einheit? Auf den Spuren Sabatés.

Anarchistische Büchermesse in Bern 2016.

 

"Ich höre so Stimmen"- Dokumente

 

Syfo-Vorbemerkung zum 4. Kongress der Internationalen Arbeiter-Assoziation (IAA) 1931.

Carl Windhoff: Der 4. Weltkongress der IAA in Madrid.

 

"Richtung & Klarheit". Literarisches

 

Oskar Kanehl - ein Mittelpunkt revolutionärer Literaturgeschichte.

Marcel Faust: Kapitale Verdammnis.

Marcel Faust: Als Parkplatzeinweißer.

Marcel Faust: Als Wachmann im neuen Objekt.

Marcel Faust: Roswita.

 

Natürlich wieder mit dabei: Das Syfo-Rätsel

 

120 Seiten, 10 Euro, ISBN: 978-3-86841-177-7. Zu beziehen in jeder guten Buchhandlung oder direkt über den Verlag Edition AV. www.edition-av.de.

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Mit so einer unglücklichen, missverständlichen und falschen Formulierung schlagt ihr jedem antifaschistischen Geschichtsverständnis ins Gesicht:

 

Wir selber bohren auch gerne nach, und zwar haben wir uns gefragt, warum Stolpersteine nur für NS-Opfer gelten. Mordete das Kapital nicht schon vor 1933 mit Hilfe anderer Regierungen? Wir meinen: Ja.

 

Sowas im Jahr 2017 zu lesen ist ein schauerhafter Beweis für die Kontinuität der Tätergesellschaft.

Nicht "das Kapital" hat die NS-Opfer ermordet, "das Kapital" gab es überall. Nein: Es waren die Deutschen.

Die Deutschen haben die NS-Opfer ermordet, hört auf das zu leugnen, zu relativieren und zu verdrängen und stellt euch der Realität!