700 Meter Schmerzen

tagebau

TRIGGERWARNUNG: Der Text beschreibt erlebte Polizeigewalt. Überlege dir, ob du gerade in der Verfassung bist, dich damit zu konfrontieren. Die im nachfolgenden Text beschriebenen Szenarien mögen sich anhören wie aus einem schlechten Film, entstammen aber einem Gedächtnisprotokoll der Schienenblockade am Morgen des 12. Dezembers. Wieder einmal wird deutlich, in welchem Zustand sich der „Rechtsstaat“ Deutschland befindet und dass die Ohnmacht gegenüber der Exekutive immer noch existiert.

 

Noch bevor die Polizei die Blockade erreichte beschlich uns das Gefühl, dass es keine sonderlich entspannte Nacht werden würde. Die bis dahin recht ruhige Situation änderte sich mit dem Eintreffen der ersten beiden Streifenwagen. Die Polizei kam die Treppe zu den Gleisen heruntergestiegen, wobei einer der Einsatzkräfte sang: „Jetzt gibt’s auf's Maul, Aktivisten hauen, Aktivisten hauen“. Der selbe Mensch begann mich nach der Begrüßung („Na ihr Arschlöcher“) zu durchsuchen. Der Polizist entriss uns vorher Isomatten und Decken, kniete sich auf mich, drückte mich ins Schotterbett der Gleise und begann wie in Rage alle Verschlüsse meiner Kleidung mit Gewalt zu öffnen. Nur bei den Schuhen nahm er sich die Zeit nicht und riss mir, obwohl bis zu den Waden zugeschnürt, meine Stiefel von den Füßen. Dies schmerzte sehr, aus dem Grund, dass ich mit meinem rechten Arm im Lock-on festgekettet war. Nachdem wir fein säuberlich durchsucht worden waren, wurden Fotos zur Beweissicherung gemacht. Weil ich Grimassen schnitt, schlug der Polizist mit der flachen Hand in mein Gesicht, sodass mein Hinterkopf auf die Steine prallte. „Hör auf mit der Scheiße, du Arschloch“ gab er mir zu verstehen und fixierte meinen Kopf mit seinem Ellenbogen auf dem Schotter. Die Polizei informierte die RWE (Schienentechnik) über die Situation, damit diese die Gleise aufschneiden und uns von den Gleisen entfernen.

Um meinen Arm zu entlasten lehnte ich mich über die Schiene, sodass es für den Polizisten ausgesehen haben muss, als würde ich mit dem anderen Menschen im Lock-On reden.

Er riss mich zurück und schrie mich an, dass ich entweder laut sprechen oder die Fresse halten solle. Dann sagte er: „Du hohle Nuss, ihr gebt sowieso keinen Namen an, ich kann mit euch machen, was ich will“.

Sein Verhalten änderte sich erst mit dem Eintreffen der Kriminalpolizei.

RWE entfernte ein wenig später das Gleis, unter dem wir festgelockt waren. Der Polizist und sein Kollege brachten uns anschließend, immer noch im Lock-On verbunden, zum Schienenfahrzeug, welches uns zum Einsatzwagen bringen sollte. Ab dem Zeitpunkt wurde es richtig unangenehm.

Kaum außer Sichtweite der Kriminalpolizei drehte er mir den Arm so stark um, dass ich gebückt laufen musste, wobei das kiloschwere Lock-On an meinem Arm zerrte. Zum Einstieg auf das Schienenfahrzeug wurden wir auf eine Heberampe gestoßen. Dann mich drückte mich der Polizist mit aller Gewalt gegen die obere Kante vom Fahrzeug und würgte mich, ohne das ich den geringsten Widerstand zeigte. Meine Schulterblätter klemmten in der Hydraulik der sich bewegenden Hebebühne ein sodass ich unweigerlich nach unten gedrückt wurde und in Panik geriet. Ich schrie ihn an, dass ich kooperiere und er keinen Grund hat mich so zu behandeln, worauf er seine Hand von meinem Hals nahm und mir zweimal stark ins Gesicht schlug. Dann presste er mein Gesicht auf einen Stahlkasten und verdrehte meinen Arm so stark, dass ich vor Schmerzen aufschrie. Als der Führer des Fahrzeugs Licht auf der Ladefläche anschalten wollte, gab der Polizist nur zurück, das es besser sei wenn nicht alles zu sehen sei und schlug meinen Kopf auf den Metallkasten. „Komisch, gar keine Zeugen mehr, vor dir liegen 700 Meter Schmerzen, hast du das verstanden du Arschloch?“ Als ich nicht antwortete schlug er meinen Kopf abermals auf den Metallkasten und verdrehte meinen Arm noch stärker, während er nur diabolisch grinste. Dieses Prozedere zog er durch bis wir angekommen waren, wobei sein Kollege nur schweigend daneben stand und lachte.

Ich war noch nie so froh einen Streifenwagen zu sehen und obwohl es repressionsmäßig noch lange nicht ausgestanden war lag das Schlimmste hinter mir.

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Mehr infos zur Aktion an sich und der Besetzung im Rheinland unter

 

hambacherforst.blogsport.de

Hoffentlich bist du anschließend gleich zum Arzt und hast alles dokumentieren lassen und natürlich Anzeige erstattet. Als andere hilft gegen solche Amok-Cops nicht. Sie werden es immer wieder tun.

Mit genügend Aufmerksamkeit in der Szene/Bewegung bringt's vielleicht was. Auf jeden Fall genügend Durchhaltevermögen mitbringen, die Anzeige gegen die Polizei wird gerne mit Einstellung enden, während garantiert die Gegenanzeige neben Eingriff in den Schienenverkehr etc. pp. noch mit besonders schwerem Widerstand gegen die Staatsgewalt aufgepeppt wird, und zwar mit mindestens zwei Dutzend Amtspersonen als völlig glaubwürdigen Zeugen. Dann sind durchaus mehrere Verhandlungstage in mehreren Instanzen drin.

Ne Anzeige...bei denen die dafür verantwortlich sind? Willste uns verarschen? 

Besserer Vorschlag: Wir suchen uns im Wald ein hübsches Plätzchen und warten bis das nächste Schwein vorbei kommt um ihnen zu zeigen was es bedeutet allein und hiflos zu sein! Vlt. triffts nicht genau den der das angerichtet hat, dafür werden seine Kollegen wissen wer für ihre blaue Flecken verantwortlich sind.

 

A.C.A.B.

Habt ihr irgendwie am besten den Namen oder zumindest die Dienststelle/Wache von dem Schwein?

haben wir

ein Hausbesuch bei dem Sadisten Schwein! Stellt die Daten mal ins Netz!

Florian Gerste

Venloer Straße 440

 

50825 Köln

...an castor, 1. mai und g8-bullen... sowie jedes dritte fußballspiel, wenn nicht grad rechte gegen rechte spieln... robocops, bfe, etc, pp... polizei, xx, xx... 1312