Zum Text: A letter to 'Rojavist' Friends

Bloss keine Kritik an der kurdischen Revolution

 


 

Interessanterweise wird in der Regel auf Indymedia keine Kritik an der kurdischen Revolution von Rojava / Südkurdistan geduldet. Vermutlich, weil eine desillusionierte Linke die Projektion auf ein revolutionäres Projekt braucht mangels Perspektiven im Westen, zumindest wird dies von einigen solidarischen Autoren vermutet.

 

Einige linke Autoren haben sich mit den Entwicklungen in Kurdistan auseinandergesetzt, werden aber hier in der Regel totgeschwiegen. Deshalb ist der englische Artikel auf linksunten "A letter to 'Rojavist' Friends" sehr zu begrüssen und wird ganz kurz und nur sehr oberflächlich zusammengefasst. Falls ihn einer richtig übersetzen könnte, wäre das für eine Debatte sehr willkommen.

 

Der Artikel stammt anscheinend von russischen Genossinnen und Genossen. Sie betonen gleich zu Anfang, dass kaum thematisiert wird, dass es zwischen den "revolutionären kurdischen Kräften" und dem diktatorischen Assad-Clan zur Zeit der demokratischen Aufstände ein Stillhalteabkommen gab. Es habe eine Kollaboration zwischen den YPG und den westlichen Luftstreitkräften mit ihren Bombardements gegeben, ebenso eine militärische Allianz mit reaktionären arabischen Kräften. Ebenso gab es eine Zusammenarbeit sogar mit der Nusra-Front.

 

Sie stellen die berechtigte Frage, warum die Imperialisten, also die USA und ihre westlichen Verbündeten plötzlich revolutionäre Bewegungen in Kobane unterstützen sollten, während sie diese in ihren Zentren verbieten und bekämpfen.

 

Sie schreiben wie andere linke Autoren von Vertreibungen und Brandschatzungen der kurdischen Einheiten YPG gegen die arabische Bevölkerung und von anderen sonderbaren Geschichten wie beispielsweise Kindersoldaten, die nicht ins Bild passen dieser doch so heldenhaften Armee.

 

Sie beschreiben, wie die kurdischen nationalistischen Parteien in unterschiedliche Interessen und verschiedene Allianzen unterteilt sind und wie sie sogar Minderheitengebiete (kurdische Kräfte in der Minderheit) erobert haben.

 

Die Autoren schreiben, dass sich, was das Privateigentum angeht, da so gut wie gar nichts laufe, was sie bedauern. Immerhin sei, was die Geschlechtergerechtigkeit angeht, die Entwicklung zumindest für diese Region nicht schlecht.

 

Sie fassen zusammen: Es ist nichts Revolutionäres da in Rojava, es gibt auch keinen revolutionären Prozess, nur Krieg.

 

Sie finden, die sachdienstlichsten Kämpfe seien nach wie vor diejenigen, lokal gegen die eigene Bourgeosie zu kämpfen.

 

Ihnen gemäss übernehmen die lokalen kurdischen Kräfte PYD mit den YPG-YPJ in einem gescheiterten Staat einfach die Grundlagen des kapitalistischen Systems (Werte, Lohnarbeit, Klassen, Privateigentum, Produktion), schön ausgehandelt zwischen den kurdischen Kräften und den USA.

 

Und ihr Fazit: Die kurdischen Kräfte werden auch nach dem Sieg über den IS die kurdischen und arabischen Arbeiter weiterhin unterdrücken, wie gehabt.

Gelesen (veröffentlicht) bei Libcom

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Interessanterweise wird in der Regel auf Indymedia keine Kritik an der kurdischen Revolution von Rojava / Südkurdistan geduldet.

Wie kommst du denn auf den Schwachsinn?

nennst du deinen Text "Übersetzung", wenn das gar keine Übersetzung sondern ein eigenes Statement ist? Irreführend, sowas.

Wir haben die Überschrift dieses Text von "Übersetzung zum Text: A letter to 'Rojavist' Friends" in "Zum Text: A letter to 'Rojavist' Friends" geändert, da der Text keine Übersetzung, sondern eher eine Zusammenfassung ist.

"wird ganz kurz und nur sehr oberflächlich zusammengefasst". Aber merci.

Genau deshalb war das "Übersetzung" in der Überschrift irreführend. Dein Text ist ein polemischer Kommentar, mehr nicht.