Jena: Solidaritätskundgebung mit den streikenden Logistikarbeiter*innen von H&M in Italien

16.09 Solikundgebung

Am Freitag den 16. September haben Aktivist*innen und Sympathisierende der FAU Erfurt/Jena vor dem örtlichen H&M in Jena eine Kundgebung durchgeführt, um auf den Arbeitskampf der italienischen Basisgewerkschaft SI Cobas in den Warenlagern von H&M aufmerksam zu machen. Insgesamt wurden während der einstündigen Kundgebung rund 200 Flyer an Kund*innen, Angestellte und Passant*innen verteilt. Ausführliche Informationen zu dem aktuellen Konflikt sind bei Labournet.tv und Labournet Germany. So wichtig solche Solidaritätsbekundungen sind können sie keine eigenständige Organisierung und eigene soziale Kämpfe ersetzen. Es wird Zeit den pseudorevolutionären Demoparolen eine klassenkämpferische Praxis folgen zu lassen – Join the Union!

 

Im folgenden der Text der verteilten Flyer:

 

"Wir werden ausgebeutet wie Tiere! Wir haben absurde
Schichten. Wir wissen erst am Tag davor, wann und ob wir
arbeiten werden. Und wann unsere Schicht endet, erfahren
wir eine halbe Stunde vorher."
(H&M-Arbeiterin, August 2016, Stradella/Italien)


Streik in den italienischen Warenlagern von H&M!


Der Bekleidungsgigant H&M verkauft weltweit billige Klamotten. Produziert in Billiglohnländern
unter miserablen Arbeitsbedingungen, welche sich in den Logistikzentren des Nordens und in zero-
hour-contracts in den Filialen fortsetzen. Doch nicht alle Arbeiter*innen lassen dies mit sich
machen. Seit Ende Juli wird in italienischen H&M-Warenlagern gestreikt! Wir wollen darauf
aufmerksam machen und die kämpfenden Arbeiter*innen unterstützen.
Im H&M-Warenlager im norditalienischen Stradella verschicken 300 Logistik-Arbeiter*innen im
Internet gekaufte Klamotten nach ganz Europa. Das Warenlager wird betrieben von XPO, einem
multinationalen Logistikunternehmen. Die Arbeiter*innen werden aber über weitere
Subunternehmen angestellt. Sie bekommen befristete Teilzeitverträge, arbeiten aber faktisch elf
Stunden am Tag, an sechs Tagen die Woche. Sie bekommen einen mageren Lohn und in den
Lohnabrechnungen werden sie immer wieder um einen Teil ihres Lohns geprellt.
Viele der Arbeiter*innen organisieren sich seit 2008 in der Basisgewekschaft SI Cobas, welche
schon erfolgreich Arbeitskämpfe in der Logistik-Branche geführt hat. Am 28. Juli 2016 haben die
Arbeiter*innen einen Streik im H&M-Warenlager von Stradella angefangen. Im August hat der
Streik sich auf das Warenlager von Casalpusterlegno ausgeweitet. Die Arbeiter*innen fordern:

  • unbefristete Vollzeitverträge
  • korrekte Lohnabrechnungen
  • Schichtpläne
  • Zuschläge für Überstunden
  • Anerkennung ihrer Gewerkschaft SI Cobas

Wie stellen uns vor die Jenaer H&M-Filiale, um den Streik der Logistik-Arbeiter*innen in Italien zu
unterstützten: H&M und XPO, erfüllt die Forderungen der Arbeiter*innen!


Mehr Infos zum Konflikt:
http://www.labournet.de/internationales/italien/arbeitskaempfe-italien/it-
ak-logistik/streikende-in-italienischen-hm-lagern-boykottaufruf/

(Und hier als Kurz-Link: http://tinyurl.com/jdr3832)


Die größte Unterstützung solcher Arbeitskämpfe – ob bei H&M in Italien oder Amazon in Polen
und Deutschland – wäre es, sich zu organisieren und eigenen Kämpfe zu führen. Die FAU
Erfurt/Jena ist ein basisgewerkschaftlicher Zusammenschluss von Studierenden, Arbeitslosen,
Arbeiter und Arbeiterinnen, welche selbstbestimmt eigene Kämpfe lostreten und fernab
befriedender Sozialpartnerschaft Kämpfe anderer Lohnabhängiger unterstützen.


FAU Erfurt/Jena * c/o Infoladen * Schillergäßchen 5 * 07745 Jena
fauj@fau.org * www.fau.org/erfurt-jena * 01575/3351394

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Sogar wesentlich schlimmere Arbeiten in den Produktionsstätten der Partnerunternehmen als Primakt oder KiK.</p><p>H&amp;M lassen in China die Arbeiter für einen "used look" die Jeans mit dem Sandstrahler ohne Schutz bearbeiten. Obwohl man davon in 6-8 Monaten eine Silikose (Staublunge) bekommt an der die meisten Menschen schon in 3-5 Jahren STERBEN. Ohne den durch ihre Schuld erkrankten wenigstens Behandlungskosten zu finanzieren. Menschen werden in diesen Produktionsbetrieben ausgetauscht wie Gegenstände.</p><p>Allein in der Türkei sind über 500 Kinder durch die Gifte der Textilfarben ums Leben gekommen.</p><p>Kleine Ko(tz)stprobe:http://www.huffingtonpost.de/2015/03/13/hm-verkaeuferin-mode_n_6861820.html