Gegen die Festung Europa. Gegen jeden Rassismus.

Kein Mensch ist illegal

Wir haben gestern die Kreuzung Max-Brauer-Allee/Holstenstraße blockiert, um den Alltag für einige Minuten zum Stehen zu bringen. Wir wollen mit dieser Aktion eine Grenze symbolisieren, die für viele Menschen harte Realität ist. In Gedanken sind wir bei den Menschen im Camp-Idomeni und denen, die an den Grenzen Europas aufgehalten und getötet werden. Den Menschen, die in Lager gesperrt und alltäglich von Rassismus betroffen sind.

 

Über die aktuelle Situation an den Grenzen wird nur noch sporadisch berichtet. Die Anteilnahme der Menschen hier vor Ort und der Medien ist aus dem hiesigen Alltag verschwunden. Während sich die Politik hierzulande damit rühmt, die Situation unter Kontrolle gebracht zu haben, werden täglich Menschen auf der Flucht getötet und viele erschossen. Während beispielsweise Länder wie Bulgarien, Mazedonien und Griechenland für ihre Grenzpolitik und den Umgang mit Geflüchteten öffentlich kritisiert werden, wird suggeriert, dass es in Deutschland eine „Willkommenskultur“ gäbe. Während sich Deutschland als Land der Menschenrechte präsentiert, werden Geflüchtete kriminalisiert, nach ihren Herkunftsländern kategorisiert, die Asylpolitik verschärft und andere Länder unter Druck gesetzt. Mit den rassistischen Kontrollen, den massenhaften Abschiebungen und der steigenden Anzahl der als sichere Herkunftsländer deklarierten Staaten, schottet sich Deutschland weiter ab und verschärft die Situation für Geflüchtete in Europa insbesondere an den Außengrenzen

 

Die Veränderung dieser Situation muss also von hier ausgehen.

 

Solidarische Grüße an die Geflüchteten im Camp-Idomeni (Griechenland, an der Grenze zu Mazedonien), die seit gestern von der Polizei geräumt werden.

 

Grenzen auf für Alle!

Bewegungsfreiheit für Alle!

 

Für ein Leben aller in Freiheit!

Es lebe die Anti-Nationale Solidarität

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schön das ihr was gemacht habt!wo war das denn?

 

solidarität muss praktisch werden

Wenn du dir die Kategorie "Ort" anschaust, kannst du sehen, dass die Aktionin Hmaburg stattfand.

 

Grüße, ein*e Mod

Es ist tatsächlich ungemein sinnfällig und eingängig, gegen ausgeblendete geschlossene Übergänge an Europas Außengrenzen, Strassenkreuzungen im Binnenland zu blockieren. Selbst erklärend ist eine geschlossene Aussengrenze elementarer, die Aktion also symbolisch. Eure Erklärung ist kurz, treffend und stimmig.

Aber wie, liebe Genoss*en, habt Ihr die Kreuzung blockiert? Habt Ihr Euch mit Transparenten draufgestellt, Flugis verteilt, Parolen gerufen und den Autofahrer*n im Stau, also der inszenierten Versammlung, Euer Anliegen erklärt, und so für maximale Öffentlichkeit gesorgt? Oder habt Ihr, a la isländische Vulkane, eine Ampelanlage sabotiert, und niemandem ausserhalb der Szene, bzw. Indy, schon gar nicht dem verärgerten Auditorium im Stau, wurde der Sinn der Aktion bewusst?

Im ersten Fall wäre das eine Aktionsform, die bundes- oder europaweit durchgezogen gewiss eine Riesenwirkung hätte, aber auch als einzelne Aktion das Thema ins Hinterland holt. Im zweiteren Fall bliebe die Wirkung überschaubar...

Echte Blockaden verlangen natürlich höchstwahrscheinlich einen viel höheren persönlichen Einsatz. Denn die Repression wird nicht auf sich warten lassen. Aber über Gerichtsverfahren würde sich die Aktion auch noch viel breiter vermitteln lassen...