Weil Flüchtlinge in Fürth freies WLAN der Freifunker_innen nutzen können, sollte ALLEN in der Unterkunft 36€ Taschengeld gekürzt werden.

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FÜRTH - Die Freifunker_innen aus Fürth haben diesen Freitag in zwei größeren Fürther Flüchtlingsunterkünften notgedrungen das Wlan abgeschaltet. Die Maßnahme soll verhindern, dass der Freistaat Bayern den Flüchtlingen das monatliche Taschengeld (145 Euro) um 36 Euro kürzt.

 

Eine Gruppe Freifunker hatten zuvor in ehreamtlicher Arbeit und mithilfe von Spendern mehrere Geflüchtetenunterkünfte und deren Umgebung mit freiem WLAN ausgestattet. Dieser Internetzugang war für alle Menschen/Geräte kosten- und barrierefrei zugänglich. Auch von arbeitslosen Fürther_innen wurde und wird das WLAN der Freifunkgruppe gerne und oft genutzt. Bisher sind keinerlei Hardware oder Aufbaukosten für die Öffentliche Verwaltung enstanden. Auch der Serverbetrieb wird von Freifunk-Sponsoren bezahlt. Deshalb ist komplett unklar warum das Sozialamt Geld eintreiben will, welches es gar nicht ausgegeben hat.

 

Zuständig für die Umsetzung bisher Deutschlandweit einzigartige (unserer Meinung nach) drakonische Maßnahme:

 

Frau Vogelreuther,

 Leiterin des Sozialamts)

Etage: Erster Stock, Zimmer 150
Telefon: (0911) 974-1760

Fax: (0911) 974-1764

Sozialrathaus Königsplatz 2

 

Frau Vogelreuther (Leiterin des Sozialamts) ist gerne in den Medien und musste bereits einmal den Hut nehmen:

...wie Amtsleiterin Michaela Vogelreuther offensichtlich ein wahres Schreckens-Regime installiert hatte.

 

Vogelreuther habe ihre Kunden öffentlich als „arbeitsscheu“ und „asozial“ beschimpft.

http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.lokales-die-fuerther-arge-che...

war Vogelreuther im Sommer wegen ihres Führungsstils sowie angeblich abschätziger Äußerungen über Jobsuchende in die Kritik geraten.

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/vogelreuther-wird-sozialamtsleite...

 

Auch in der Wirtschaftswoche und im Fernsehen ist Sie neuerdings gerne zu Gast:

http://www.tagesspiegel.de/medien/tv-kritik-zu-guenther-jauch-gepflegte-...

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/asylsuchende-stroemen-nach-deutsc...

 

Folgender Brief wurde von den aktiven Freifunker_innen aus Fürth an die zuständige Stelle gesendet:

Sehr geehrte Damen und Herren,
Unter dem Dach von Freifunk-Franken versammeln sich viele ehrenamtliche Techniker, Informatiker und andere
Privatpersonen sowie Unternehmen um den Ausbau einer freien, nicht-kommerziellen und offenen
Netzinfrastruktur voranzutreiben.
Die soziale Spaltung zu verringern, Bedürftigen zu helfen und die Lücken im mangelhaften Netzausbau in
Bayern zu stopfen ist dabei ein Hauptziel. Hierbei ist in letzter Zeit besonders die Versorgung von Geflüchteten
mit Internet in unseren Fokus gerückt da hier der Bedarf enorm groß, die öffentliche Versorgung aber absolut
unzureichend ist. Alle unsere Anlagen werden dabei ausschließlich durch Spenden und ehrenamtliche Tätigkeit
errichtet und betrieben. Die öffentliche Hand hat bisher dazu nicht beigetragen.
Dennoch soll den Bewohnern in den Unterkünften jetzt die Geldleistung erheblich gekürzt werden, wenn es
dort einen freien Internetzugang gibt 1 . Davon wären auch Bewohner ohne WLAN-fähige Geräte sowie
Kleinkinder betroffen.
Dagegen protestieren wir auf das Schärfste.
Um den Bewohnern der Einrichtungen die drohende Reduzierung ihrer benötigten Bezüge zu ersparen, haben
wir uns daher schweren Herzens entschlossen, bis auf weiteres unsere Anlagen beim alten Höffner und in der
Euroaallee zu deaktivieren. Dort gibt es seit heute, dem 11.3.2016 daher leider keinen kostenlosen
Internetzugang mehr. Auch der öffentliche Computerraum im Höffner wird bis auf weiteres vom Netz
genommen.
Die Situation ist unerträglich und ein Schlag ins Gesicht von tausenden ehrenamtlichen Mitarbeitern in Bayern.
Wir behalten uns alle Mittel vor gegen die aktuelle Sachlage vorzugehen.
Mit dringender Bitte um Klärung

 

Aufruf: Beteilige dich am Freifunk-Netz und sorge dafür, dass alle Bedürftigen in deiner Hood freies W-LAN nutzen können! Sei mit dabei - funk einfach frei!

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ich finde, auf diese Erpressung einzugehen und dem nachzugeben, eher ungeschickt. Ich würde weiter machen und dann mit allen Flüchtlingen gemeinsam, die von den angedrohten Kürzungen betroffen wären, zum Sozialgericht gehen und öffentlichkeitswirksam einstweiligen Rechtsschutz einfordern. Ich glaube, kaum ein Sozialgericht würde dem in diesem Falle nicht nachkommen. Ne Rechtsgrundlage sehe ich für so eine Kürzung nämlich wirklich nicht. Da müsste man ja auch jeden ALG II Empfänger den Satz kürzen, der in der Nähe von einem WLan Spot wohnt.

 

Macht weiter und lasst euch nicht unterkriegen!

Problem ist: Die Freifunker können sich wehren und werden das tun. Die Geflüchteten in den Erstaufnahmeeinrichtungen habe da Angst. Sozialgericht usw ist zwar schick, aber das dauert und die haben Angst dass es Einfluss beim Asyl-Verfahren hat...  Geiselhaft um Freifunk Abzuschalten. Mehr ist das nicht.