Es ist Razzia im Chaotenbezirk

Herold

Leipzig, 12.1.: Zwei bis drei Hundertschaften organisierte Nazihools aus dem Bundesgebiet erzeugen Glasbruch in Connewitz. Kleine Warnung für ein Viertel, in dem noch und wieder einige Chaoten wohnen.

 

Berlin, 13.1.: Fünf Hundertsschaften Polizei stürmen ohne besonderen Anlaß ein Haus in der Rigaer Strasse. Nach Erklärung der Bewohner dieses Hauses wurden darauf noch weitere 8 Häuser der Umgebung durchsucht. Friedrichshain ist Gefahrengebiet. Schon seit geraumer Zeit jagen nächtens Greiftrupps der Polizei Verdächtige durch die Straßen. Permanente Warnung für ein Viertel, in dem noch und wieder einige Chaoten wohnen.

 

Nun gibt’s eine Demo dieser Chaoten. Sie ist, räumen sie ein, leider angemeldet. Daher aber immerhin eine gute Möglichkeit auch für die biederen Salonkommunisten und deren Sympatisanten, sich einmal auf der Straße zu treffen. Insbesondere auch für Studenten und Berufsstudenten, die meinen, mit ihren seltsamen Gedanken und Reflexionen über den Aktivismus erhaben zu sein. Aber auch für Lohnarbeiter und Familienmenschen, die sich gezwungenermaßen freiwillig integrieren. Und für Arbeitslose, die dem Alkohol frönen. Und überhaupt für die ganzen Leute, die sich auf öden kulturellen und politischen Veranstaltungen den Arsch platt sitzen oder lächerliche antifaschistische Filme gucken: Heraus zu den Chaoten!

Es ist nie zu spät für etwas Restrenitenz und wenn es auch in Berlin zu viele Demonstrationen gibt: Diese ist sicher nicht falsch. Natürlich kann sie so langweilig werden wie das Leben sonst. Die Autonomen sind auch nicht mehr, was sie mal waren. Aber es gilt: Je mehr Leute, desto mehr Chancen auf eine Offensive. Es gibt angeblich auch Leute mit Mumm und Vermummung und die brauchen eine mumm- und vermummungsfreundliche Deckmasse. Außerdem ist eigentlich die Passivität und die Ohnmacht am schlimmsten. Diese Lähmung und diese Angst. Also nervt eure Freunde, verbreitet den Aufruf! Bildet Bezugsgruppen und kommt: Pünktlich und ohne Kinder.

 

Demonstration, 6. Februar 2016. Punkt 17:00.
Wagenplatz Rummelplatz, Gürtelstrasse 26, Friedrichshain.

 

http://www.magazinredaktion.tk/chaoten.php

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Zweifelslos der charmanteste und realitistischste Aufruf zur Demo am 6. Februar. Mittelspalte!

als der kapitalistische Normalzustand in berlin kann's nicht werden..

!

Schöner Aufruf, gefällt mir auch Bombe!

 

Sehen uns!

...was `n bescheuerter Aufruf. Wer berechtigt euch dazu, den Protest einzig für ne (verbal)radikale Gruppe (vermummt und mit mumm (??!)) zu beanspruchen? Die Möglichkeit dass auch weniger pseudomilitante Menschen von Bullenstress und Gefahrengebietsscheiß betroffen sind und kommen wollen, ohne dabei als "Deckmasse" diffamiert zu werden haste nicht durchdacht wa? Nachbar*innen aus dem Rigaerkiez sind ausdrücklich eingeladen, auch mit Kindern! Das eine schließt das andere nicht aus, alles andere ist Spalterei!

 

Und nochmal die Info, die Demo startet genau vor einer Geflüchtetenunterkunft! Handelt verantwortungsvoll und bedacht!!

 

PS: Gut, dass die Magazinredaktion.tk mit ihren Texten voller seltsamer Gedanken und Reflexionen an jeder Stelle wahlweise über seltsame Gedanken und Reflexionen oder Aktivismus erhaben ist ;)

Find den Beitrag ganz lustig, aber hast schon recht. Ein Freund wird auch mit seinen Kindern kommen... eben gerade weil es angemeldet ist und nicht sofort ein total Gemetzel provoziert werden soll.

Man kann natürlich auch einfach alles totquatschen...

in dem demo aufruf wurden auch nachbar*innen und ich denke mal natürlich auch ihre kinder eingeladen. ich hoffe es wird eine vielfälltige demo in der genug platz(auch aufgrund der masse) für verschiedene menschen und aktionsformen ist.