62 Superreiche besitzen so viel wie die halbe Welt

Erstveröffentlicht: 
18.01.2016

Die Ungleichheit zwischen Arm und Reich wird immer größer!

Die 62 reichsten Menschen haben nach Berechnungen der britischen Hilfsorganisation von Oxfam so viel Besitz angehäuft, dass sie über genauso viel Vermögen verfügen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung, rund 3,6 Milliarden Menschen. Vor einem Jahr prognostizierte die britische Hilfsorganisation Oxfam, im Jahr 2016 werde das reichste Prozent der Weltbevölkerung – das sind rund 70 Millionen Menschen – mehr besitzen als die restlichen 99 Prozent (sieben Milliarden Menschen) zusammen. Tatsächlich wurde diese Schwelle bereits 2015 erreicht, ein Jahr früher als erwartet.

 

Die Ungleichheit nehme immer dramatischere Formen an, warnt Oxfam kurz vor Eröffnung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos in einem Bericht. Schuld daran seien nicht zuletzt die Steueroasen für Reiche und Superreiche.

„Wir leben in einer Welt, deren Regeln für die Superreichen gemacht sind”, meint der Oxfam-Mitarbeiter Tobias Hauschild. „Nötig ist dagegen ein Wirtschafts- und Finanzsystem, von dem alle profitieren. Konzerne dürfen sich nicht länger aus ihrer Verantwortung stehlen. Sie müssen ihre Gewinne dort versteuern, wo sie sie erwirtschaften.” Die Politik müsse die Steueroasen trockenlegen.


Das Vermögen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung sei in den vergangenen fünf Jahren um rund eine Billion US-Dollar geschrumpft. Das sei ein Rückgang um 41 Prozent - obwohl die Bevölkerung in dieser Zeit erheblich zugenommen habe.

 

Doch das Vermögen der reichsten 62 Menschen sei in diesem Zeitraum um mehr als eine halbe Billion US-Dollar gewachsen. Lediglich neun der reichsten Menschen seien Frauen.

 

Als Gegenmaßnahme fordert Oxfam: Bekämpfung der Steuerflucht, höhere Investitionen in den öffentlichen Sektor sowie Anstrengungen, die Einkommen von Niedrigst-Verdienern zu erhöhen.

 

Die Investitionen von Unternehmen in Steuerparadiesen hätten sich zwischen 2000 und 2014 vervierfacht. Neun von zehn der weltweit führenden Großunternehmen seien in mindestens einer Steueroase präsent. Alleine mit den Einnahmen, die afrikanische Staaten dadurch verlören, ließe sich die Gesundheitsversorgung für Mütter und Kinder auf dem Kontinent sicherstellen. Das würde pro Jahr rund vier Millionen Kindern das Leben retten, meint Oxfam.

 

Trotz Rekordbeschäftigung: Ein Fünftel der Bevölkerung in Deutschland ist von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht.

 

Die Entwicklungsorganisation fordert daher, das Geschäftsmodell der Steueroasen zu beenden und große Vermögen stärker zu besteuern. Konzerne dürften sich nicht länger aus ihrer Verantwortung stehlen. Sie müssten ihre Gewinne dort versteuern, wo sie sie erwirtschaften.

 

Statt Konsum steuerlich stärker zu belasten, müssten zudem große Vermögen, Kapitalgewinne und hohe Einkommen deutlich stärker besteuert werden, forderte Oxfam-Experte Tobias Hauschild.

 

Zum Weltwirtschaftsforum in Davos werden ab Mittwoch rund 2500 Politiker und Geschäftsleute in Davos erwartet, darunter auch mehr als 40 Staatschefs.

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Can you believe that 62 people now own the same as half the world?

When you joined us to demand action from the G20 just 15 months ago, that figure was 85. But now, it’s just 62 mega rich individuals compared with 3.6 billion people.

Extreme inequality is growing.

We’ve crunched the numbers and found that 1% of the world’s population now own more wealth than rest of us combined – and it happened a year earlier than predicted.

Tax dodging by the mega rich and big business, including in and from Australia, is one of the big forces driving this extreme inequality. Because of this, the world’s poorest countries lose at least $100 billion to tax dodging every year.

Tell the Australian government to act to Make Tax Fair.

Every one of us relies on public services funded by tax. It pays for our children’s education, healthcare when we’re sick, or transport to get us to work. Tax is key to making sure everyone has these vital public services.

When taxation works fairly, everyone benefits and there’s the potential to lift millions of people out of poverty. But taxation is not working as it should – and the people who need it most are missing out.

We cannot ignore extreme inequality. We must act to end the tax dodging that’s making it worse. Join us in calling on the government to Make Tax Fair.

For a more equal world,

Sarah Rogan,
Campaign Lead, Inequality & International Development