Weniger "linke" Gewalttaten Berlin, die Zahl der "rechten" Übergriffe steigt hingegen leicht. Auch Attacken auf Homosexuelle nehmen leicht zu.
Die Zahl der Gewalttaten in Berlin, die dem linken politischen Spektrum zugeordnet werden, haben sich im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als halbiert.
Wurden von Januar bis Juni 2014 noch 263 "linke" Gewalttaten registriert, sind es für denselben Zeitraum 2015 nur noch 122. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Statistik des Landeskriminalamtes hervor. Auch die "sonstigen" Delikte von Linksautonomen gingen deutlich zurück.
Als mögliche Erklärung hierfür gab eine Sprecherin den relativ friedlichen 1. Mai an sowie den Umstand, dass relativ wenigen Räumungen von besetzten Häusern stattfanden. Jedoch müsse man diese Vermutungen noch überprüfen.
Das Rigaer Straßenfest, bei dem am vergangenen Wochenende Polizisten mit Steinen beworfen wurden, ging nicht mehr in die Statistik ein. Bei einer Demo unter dem Motto "Gegen Bullenterror und Verdrängung" in der gleichen Woche mussten fünf Hundertschaften der Polizei mit Unterstützung eines Hubschraubers gegen Randalierer vorgehen. Auch diese wurde nicht mehr berücksichtigt.
"Rechte" Gewalttaten nehmen leicht zu
Anders verhält es sich bei Gewalttaten von "rechts". Hier nahm die Zahl um 16 Prozent auf insgesamt 64 Fälle zu. Das liegt vor allem daran, dass sich die Zahl der Gewalttaten gegen Flüchtlinge verdoppelte. Die Zahl der so genannten "Propaganda-Delikte" nahm hingegen ab.
Zudem gab es 2015 mehr Übergriffe wegen der sexuellen Orientierung. Die Zahl stieg von 15 auf 18.
Falsch
Das Rigaer Straßenfest fand nicht wie im Artikel geschrieben letzte woche, sondern vor genau einem Monat statt.